Spritpreise steigen und steigen. Wie spart ihr Sprit? Oder ist es euch egal?

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"Deshalb führt kein Weg daran vorbei, dass fossile Brennstoffe teurer werden müssen, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. Der Preis ist dabei kein Selbstzweck, sondern soll begleitet durch staatliche Investitionsprogramme eine Umstellung der Wirtschaft befördern – weg von den fossilen Brennstoffen und hin zu alternativen Energieträgern. Denn auch diese Beobachtung kann man in diesen Tagen machen: Wer mit dem E-Auto unterwegs ist, muss sich keine Sorgen um den Benzinpreis machen."

So, dann geh mal nach Stuttgart und schau auf die Straßen, wer überhaupt eine Garage hat. Dann schau mal, wer überhaupt die Möglichkeit hat, einen Wallcharger zu installieren (Mieter in einem Mehrfamilienhaus). Ja, man kann auch die Steckdose nehmen, je nach Reichweite dauert das aber. Hat man zwei Autos und eine Garage... wird das wieder eng. Und: was dem Staat an Einnahmen fehlt, holt er sich woanders wieder zurück. Das E-Auto ist keine Alternative und es kann sich auch nicht jeder leisten.
Zu den Klimazielen gehört auch die maßlose Überproduktion, Verpackungsmüll, unnötige Reisen usw. Geh mal nur zu McDonald's und schau dir den Müllberg pro Person an, muss das sein?

Und was die Preiserhöhungen angeht. So schnell, wie hier alles teurer wird, steigen die Gehälter nicht. Essen macht den geringeren Anteil aus, Mieten hauen da viel mehr rein. Die Strompreise werden auch steigen. Aber das wird nicht erwähnt. Hier ist im Schnitt das Eigenheim in den letzten 15 Jahren um 109% gestiegen.
Ich mache mir da keine Sorgen. Hier in Stuttgart muss mittlerweile jeder Haushalt bei Anschluss einer Wallbox auch entsprechende Vorrichtungen im Hauptzähler installieren, damit der Netzbetreiber zwei Dinge kann:

1) Regeln, sprich er kann den Ladevorgang unterbrechen, wenn er das aus Netzlastgründen will. Man ist sogar dazu verpflichtet, den Internetzugang für die TSGs bereitzustellen, entweder über den privaten Zugang oder durch Zukauf (!) eines Mobilfunkmoduls.

2) Delektieren, wenn ein PKW geladen wird (das ist noch nicht scharf gestellt, wird aber über die Ladealgorithmen der Fahrzeuge kommen) und damit wird die Einführung einer "Infrastrukturabgabe" je kWh möglich. Der Staat macht immer seinen Schnitt. Auch PV-Anlagen müssen entsprechend kommunizieren.

Wir vergleichen aktuell Strompreise ohne "Mineralölsteueraquivalent" mit Benzin/Diesel mit Mineralölsteuer UND MWSt. Da müsste man nochmal die Rechnung etwas besser normalisieren, um da einen korrekten Vergleich zu haben.
 
Das heißt, wenn es blöd läuft ist das Auto morgens nicht geladen und der Eigentümer fährt nirgendwo hin?
Natürlich. Das Kernproblem der E-Mobilität im Individualverkehr ist in der Regel die Netzkapazität. Bei mir in der Straße sind z.B. ca. 100 Häuser, die meisten sind Miethäuser als Zweifamilienhaus mit zusätzlichen Wohnungsvermietungen. Ich habe beim Netzbetreiber 22kW beantragt und das war der letzte in der Straße von insgesamt 3 (!) weiteren Haushalten, der das noch bekommen hat. Der Netzbetreiber MUSS zwingend die Möglichkeit haben, einzugreifen, damit eben nicht alle mit dann von mir aus 11 oder 7,4kW laden, weil sie gerade am Abend nach Hause gekommen sind, sondern das muss geregelt werden. Aber klar, der Netzbetreiber wird und muss davon Gebrauch machen, Ladevorgänge zu unterbrechen. In UK gab es das ja auch schon kürzlich. Da war Laden nur noch an bestimmten öffentlichen Ladestationen möglich und zeitlich rationiert.
Daher halte ich auch nichts davon, die Autos dann als intelligente Netzspeicher zu deklarieren. Ich wäre der erste, der dann sofort den Stecker zieht, wenn der eigene Akku voll genug ist.
 
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Natürlich. Das Kernproblem der E-Mobilität im Individualverkehr ist in der Regel die Netzkapazität. Bei mir in der Straße sind z.B. ca. 100 Häuser, die meisten sind Miethäuser als Zweifamilienhaus mit zusätzlichen Wohnungsvermietungen. Ich habe beim Netzbetreiber 22kW beantragt und das war der letzte in der Straße von insgesamt 3 (!) weiteren Haushalten, der das noch bekommen hat. Der Netzbetreiber MUSS zwingend die Möglichkeit haben,

komisch, geht bei meiner Installation nicht.
Ist wohl blöd gelaufen bei euch.
 
Natürlich. Das Kernproblem der E-Mobilität im Individualverkehr ist in der Regel die Netzkapazität. Bei mir in der Straße sind z.B. ca. 100 Häuser, die meisten sind Miethäuser als Zweifamilienhaus mit zusätzlichen Wohnungsvermietungen. Ich habe beim Netzbetreiber 22kW beantragt und das war der letzte in der Straße von insgesamt 3 (!) weiteren Haushalten, der das noch bekommen hat. Der Netzbetreiber MUSS zwingend die Möglichkeit haben, einzugreifen, damit eben nicht alle mit dann von mir aus 11 oder 7,4kW laden, weil sie gerade am Abend nach Hause gekommen sind, sondern das muss geregelt werden. Aber klar, der Netzbetreiber wird und muss davon Gebrauch machen, Ladevorgänge zu unterbrechen. In UK gab es das ja auch schon kürzlich. Da war Laden nur noch an bestimmten öffentlichen Ladestationen möglich und zeitlich rationiert.
Daher halte ich auch nichts davon, die Autos dann als intelligente Netzspeicher zu deklarieren. Ich wäre der erste, der dann sofort den Stecker zieht, wenn der eigene Akku voll genug ist.
das wird erst richtig spannend falls sich die Wünsche der Regierenden (m/w/d):innen erfüllen
 
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Das heißt, wenn es blöd läuft ist das Auto morgens nicht geladen und der Eigentümer fährt nirgendwo hin?
Nein. Da geht es nur um das Abfedern von Peaks, wenn z.B. Abends alle gleichzeitig ihr Auto anstöpseln und mit voller Leistung laden wollen. Das ist technisch aber überhaupt nicht notwendig, um über Nacht sein Auto komplett voll zu bekommen reichen selbst bei großen Akkus deutlich niedrigere Leistungen als 22kW. Für die Mehrzahl der Pendler wäre selbst eine 230V-Steckdose leistungsmäßig völlig ausreichend.

Bei den mir bekannten Netzbetreibern ist die Steuerung nach §14a EnWG keine Pflicht, sondern freiwillig und wird entsprechend vergütet.
 
komisch, geht bei meiner Installation nicht.
Ist wohl blöd gelaufen bei euch.
Kann schon sein, aber hier gilt Pflicht für Smart Meter und TSGs bei Wallbox-Installationen in dem Level.
 
Nein. Da geht es nur um das Abfedern von Peaks, wenn z.B. Abends alle gleichzeitig ihr Auto anstöpseln und mit voller Leistung laden wollen. Das ist technisch aber überhaupt nicht notwendig, um über Nacht sein Auto komplett voll zu bekommen reichen selbst bei großen Akkus deutlich niedrigere Leistungen als 22kW. Für die Mehrzahl der Pendler wäre selbst eine 230V-Steckdose leistungsmäßig völlig ausreichend.

Bei den mir bekannten Netzbetreibern ist die Steuerung nach §14a EnWG keine Pflicht, sondern freiwillig und wird entsprechend vergütet.
Das könnte aber passieren, je mehr Menschen ein E-Auto haben.
Wenn irgendwann ALLE nur noch E-Autos fahren, wo kommt dann der Strom her?
 
Das könnte aber passieren, je mehr Menschen ein E-Auto haben.
Wenn irgendwann ALLE nur noch E-Autos fahren, wo kommt dann der Strom her?
Die benötigten Ladeleistungen und Energiemengen sind deutlich kleiner als man so denkt. Das durchschnittliche deutsche Auto fährt im Jahr irgendwas um die 14.000km, auf den Arbeitstag runtergerechnet sind das Pi mal Daumen 10 kWh, über Nacht geladen also im Schnitt 1kW Ladeleistung, oder so.

Selbst in dem Fantasieszenario, dass von jetzt auf gleich ALLE Autos durch E-Autos ersetzt werden, würde der Gesamtenergiebedarf bei etwa 15% unserer heutigen Stromproduktion liegen. Und da das eine Transformation ist, die über Jahrzehnte hinweg stattfinden wird, ist das nun wirklich kein Problem.
 
Das heißt, wenn es blöd läuft ist das Auto morgens nicht geladen und der Eigentümer fährt nirgendwo hin?
Nur, wenn man sich sehr sehr dumm anstellt. :)

Das ganze ist übrigens nichts Neues. Genau die gleiche Netzeingriffsmöglichkeit behalten sich die lokalen Netzbetreiber z.B. auch für Wärmepumpen vor.
In der Regel läuft das aber nicht so, dass mir nichts dir nichts einfach der Strom für die Wärmepumpe bzw. hier das E-Auto abgeschaltet wird. Das sind üblicherweise zwei feste Zeiträume am Tag wo die Wärmepumpe bzw. das E-Auto dann keinen Strom aus dem Netz bekommt, weil dort in der Regel Spitzenlast angesagt ist. Das mögen dann in Summe pro Tag 2-4 Stunden sein, wenn es hoch kommt. Den Rest von Tag oder Nacht bekommt man dann weiter Strom.

Klar werden auch die lokalen Netzbetreiber in den kommenden Jahren ausbauen müssen. Aber die E-Autos fallen ja auch nicht von heute auf morgen vom Himmel. Obwohl man hier und in anderen Foren schon den Eindruck bekommt es müsste so sein und übermorgen kommen dann Männer in den schwarzen Anzügen und beschlagnahmen alle noch vorhandenen Verbrenner... :D
Ich habe beim Netzbetreiber 22kW beantragt ...
Ich hab auch eine 22kW-Wallbox. Bei uns musste sie aber nur angemeldet werden.

Wobei man noch dazu sagen muss, dass diese Ladeleistung auch fahrzeugseitig vom AC-Bordlader abfragbar sein muss. Tatsächlich kann man die E-Autos, die das wirklich nutzen können, fast noch an einer Hand abzählen. Renault Zoe zum Beispiel. Einige alte Tesla Model S, aber da musste man den extra 11-kW-Lader explizit mit bestellen damit die zwei zusammen dann auf 22 kW kamen. Aktuelle Model S/X schaffen nur 16,5 kW. Model 3/Y nur 11kW.

Und eigentlich ist das alles für daheim laden Overkill. Die 22 kW habe ich nur, weil zum Zeitpunkt als ich sie habe installieren lassen, dass E-Auto noch gar nicht da war und auch nicht bekannt was der Bordlader genau leistet. Letztlich nutzt der Wagen maximal nur die Hälfte. Und auch mit noch weniger Ladeleistung kriegt man über Nacht genug Reichweite in den Akku. Dazu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen von 0 auf 100% lädt.
 
Nur, wenn man sich sehr sehr dumm anstellt. :)

Das ganze ist übrigens nichts Neues. Genau die gleiche Netzeingriffsmöglichkeit behalten sich die lokalen Netzbetreiber z.B. auch für Wärmepumpen vor.
In der Regel läuft das aber nicht so, dass mir nichts dir nichts einfach der Strom für die Wärmepumpe bzw. hier das E-Auto abgeschaltet wird. Das sind üblicherweise zwei feste Zeiträume am Tag wo die Wärmepumpe bzw. das E-Auto dann keinen Strom aus dem Netz bekommt, weil dort in der Regel Spitzenlast angesagt ist. Das mögen dann in Summe pro Tag 2-4 Stunden sein, wenn es hoch kommt. Den Rest von Tag oder Nacht bekommt man dann weiter Strom.

Klar werden auch die lokalen Netzbetreiber in den kommenden Jahren ausbauen müssen. Aber die E-Autos fallen ja auch nicht von heute auf morgen vom Himmel. Obwohl man hier und in anderen Foren schon den Eindruck bekommt es müsste so sein und übermorgen kommen dann Männer in den schwarzen Anzügen und beschlagnahmen alle noch vorhandenen Verbrenner... :D

Ich hab auch eine 22kW-Wallbox. Bei uns musste sie aber nur angemeldet werden.

Wobei man noch dazu sagen muss, dass diese Ladeleistung auch fahrzeugseitig vom AC-Bordlader abfragbar sein muss. Tatsächlich kann man die E-Autos, die das wirklich nutzen können, fast noch an einer Hand abzählen. Renault Zoe zum Beispiel. Einige alte Tesla Model S, aber da musste man den extra 11-kW-Lader explizit mit bestellen damit die zwei zusammen dann auf 22 kW kamen. Aktuelle Model S/X schaffen nur 16,5 kW. Model 3/Y nur 11kW.

Und eigentlich ist das alles für daheim laden Overkill. Die 22 kW habe ich nur, weil zum Zeitpunkt als ich sie habe installieren lassen, dass E-Auto noch gar nicht da war und auch nicht bekannt was der Bordlader genau leistet. Letztlich nutzt der Wagen maximal nur die Hälfte. Und auch mit noch weniger Ladeleistung kriegt man über Nacht genug Reichweite in den Akku. Dazu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen von 0 auf 100% lädt.
Ich denke auch, dass das am Ende nicht kriegsentscheidend ist. Spannend wird es, wenn die Netzfluktuationen insgesamt mehr Regelungsaufwand erfordern. Aber das ist ja auch noch Zukunftsmusik, bis wir mal 100% regenerativ sind. Ich verfolge das aktuell täglich aus reinem Interesse in der App "Electricity Map". Momentan haben wir in DE bei strahlendem Sonnenschein, aber kaum Wind, einen Footprint von 415g/kWh CO2 und einem Anteil regenerativer Erzeugung von 34%, hauptsächlich Solar. Hauptanteil ist im Moment Kohle mit 35,93% bzw. 26,3GW, was 60% der installierten Kapazität in DE entspricht. Wir kommen aktuell in den letzten Tagen leider nicht wirklich unter diesen Wert, auch in der eher verbrauchsarmen Tageszeit, nachts liegt es entsprechend höher.

Zu guter letzt bleibe ich zumindest bei meiner Gesamteinschätzung:

Spritpreise sind ein Mittel von vielen, die Verbraucher auf andere Mittel der Mobilität zu bewegen, aber das wird nicht kriegsentscheidend sein. Wir werden als Gesamtgesellschaft in einer Industrienation niemals net-zero erreichen und von Nachhaltigkeit sind wir meilenweit entfernt, wenn man sich den zulässigen pro-Kopf-Ausstoß an CO2 überlegt, den wir dafür haben dürften. Insbesondere, wenn man die anderen Länder in der Welt sieht, die sich gerade erst auf den Weg machen. Das ist nicht erreichbar. Der zweite Punkt bleibt ebenfalls, dass wir nicht glauben sollten, dass unser Verzicht, der zu einem Wirtschaftsrückgang auf globaler Betrachtungsebene führen würde, nicht sehr bereit durch andere Länder gefüllt würde. Alleine aus geostrategischem Interesse.
 
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Ich mache mir da keine Sorgen. Hier in Stuttgart muss mittlerweile jeder Haushalt bei Anschluss einer Wallbox auch entsprechende Vorrichtungen im Hauptzähler installieren, damit der Netzbetreiber zwei Dinge kann:

1) Regeln, sprich er kann den Ladevorgang unterbrechen, wenn er das aus Netzlastgründen will. Man ist sogar dazu verpflichtet, den Internetzugang für die TSGs bereitzustellen, entweder über den privaten Zugang oder durch Zukauf (!) eines Mobilfunkmoduls.

2) Delektieren, wenn ein PKW geladen wird (das ist noch nicht scharf gestellt, wird aber über die Ladealgorithmen der Fahrzeuge kommen) und damit wird die Einführung einer "Infrastrukturabgabe" je kWh möglich. Der Staat macht immer seinen Schnitt. Auch PV-Anlagen müssen entsprechend kommunizieren.

Wir vergleichen aktuell Strompreise ohne "Mineralölsteueraquivalent" mit Benzin/Diesel mit Mineralölsteuer UND MWSt. Da müsste man nochmal die Rechnung etwas besser normalisieren, um da einen korrekten Vergleich zu haben.

Wie praktikabel in der Innenstadt mit den Altbauten ohne Garage und Stellplatz ist das denn? ;) Mit Miethäusern und Zweifamilienhäusern liegt man in der Lohnstufe schon gut über dem Durchschnitt.
 
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Spritpreise sind ein Mittel von vielen, die Verbraucher auf andere Mittel der Mobilität zu bewegen, ...
Was ich dazu anmerken möchte: Ich hoffe es ist jedem klar, dass die aktuellen Spritpreise so gut wie nichts mit Bestrebungen "von oben" zu tun haben, das Volk dazu zu bewegen künftig E-Autos statt Verbrenner zu kaufen.

Was wir gerade erleben ist in erster Linie die weltweite steigende Nachfrage nach fossilen Energieträgern, nachdem diese letztes Jahr im Rahmen der Corona-Shutdowns eingebrochen war. Man vergisst ja leicht, aber letztes Jahr kostete Diesel kurzzeitig mal wieder um bzw. unter einem Euro. Die zwischenzeitlich eingeführte CO2-Steuer macht noch mal wieviel an den aktuellen Preisen aus? Ich glaube 7 Cent oder so. Der restliche Batzen geht auf die Konten der Öl-, Kohle- und Gasförderer.

Und ja auch Strom ist teurer geworden. Man schaue sich mal die aktuellen Preise an der Strombörse an. Auch das liegt an den gestiegenen Bezugskosten für Kohle und Gas. Dürften die meisten Stromkunden aber erst mit Verzögerung mitbekommen, wenn die Preiserhöhung ins Haus flattert. Witzigerweise sinkt dadurch die EEG-Umlage nächstes Jahr um über 3 Cent. Wobei mich nicht überraschen würde, wenn sich das dann im Endkundenpreis nicht widergespiegelt wird.

Worauf ich aber hinaus will: All das sollte Motivation sein, daran zu arbeiten die Abhängigkeit von den Fossilen schneller und energischer zu reduzieren. Also mehr Zubau bei den EE, Speichern und insgesamt effizienterem Umgang mit Energie.

Es wäre ja auch irgendwie naiv anzunehmen, dass das mit den Kosten und der Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern irgendwann mal wieder "besser" wird. Nur zur Erinnerung, die sind endlich. Irgendwann ist nix mehr davon da. Und natürlich wollen uns diejenigen, die damit bisher Milliarden gescheffelt haben, einreden das könne noch lange so weiter gehen. Mit Sicherheit werden die nicht "rechtzeitig" Bescheid geben, wenn sie den weltweiten Bedarf nicht mehr decken können. So im Sinne von "Ach ja in 50 Jahren ist das Öl alle, ihr könnt dann jetzt mal anfangen die EE auf 100% zu bringen oder die Kernfusion fertig zu entwickeln". Ich glaube im Gegenteil wir werden erst am Tag nachdem die letzte Ölquelle versiegt ist, mitbekommen dass es jetzt nix mehr gibt. Oder sieht das wer anders?
 
Wie praktikabel in der Innenstadt mit den Altbauten ohne Garage und Stellplatz ist das denn? ;) Mit Miethäusern und Zweifamilienhäusern liegt man in der Lohnstufe schon gut über dem Durchschnitt.
Absolut, trotzdem ist das immer absurder, weil jeder will die Hände am Schalter haben, um Kontrolle ausüben zu können. Mein Elektriker sagte mir auch, dass die TSGs schon dazu installiert werden, weil dann die Versorger tageszeitabhängige Strompreise einsteuern werden, heisst ja auch "TarifSchaltGerät". Das ist auch schon in der Schublade fertig zur Einführung. Damit will man die Preisvolatilität - natürlich zur eigenen Profitmargenoptimierung - an die Kunden weitergeben. Und wie Du sagst, von der Umsetzung in den Stadtteilen "im Kessel" mit deutlich dichterer Bebauung will ich mal gar nicht nachdenken. Selbst hier ist die Parksituation auf der Straße schon mehr als angespannt und Garagen werden leider zum überwiegenden Teil aufgrund der Wohnungsdichte schon als Keller genutzt. Hier in der Straße sind die Häuser per Bebauungsplan mit max. zwei Vollgeschossen zugelassen. In den vermieteten Häusern sind aber in der Regel immer mindestens vier Klingeln und Wohnungen (Einlieger, da Hanglage + Dachgeschossausbau). Wir sind hier schon quasi "Aliens", weil wir unser ZFH zu einem EFH gemacht haben und nicht noch mindestens was vermieten.

Anderes Beispiel:
Installierst Du eine PV auf einem Haus, das drei Parteien hat, greifen aufgrund von Brandschutz (!) plötzlich Regeln, die in vielen Fällen der hier bestehenden Bausubstanz dazu führen, dass die gesamte Hauptverteilung komplett erneuert werden muss. Da kostet dann die PV 30k+ und dann kommen nochmal ganz locker 20k für die Elektrik drauf, obwohl diese eigentlich noch völlig einwandfrei funktioniert. Hast Du zwei Haushalte im Haus, entfällt das.


Aber jetzt kommen wir vom Spritpreis immer weiter weg, das gehört eigentlich in andere Threads, daher mega culpa wegen OT!
 
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Was ich dazu anmerken möchte: Ich hoffe es ist jedem klar, dass die aktuellen Spritpreise so gut wie nichts mit Bestrebungen "von oben" zu tun haben, das Volk dazu zu bewegen künftig E-Autos statt Verbrenner zu kaufen.

Was wir gerade erleben ist in erster Linie die weltweite steigende Nachfrage nach fossilen Energieträgern, nachdem diese letztes Jahr im Rahmen der Corona-Shutdowns eingebrochen war. Man vergisst ja leicht, aber letztes Jahr kostete Diesel kurzzeitig mal wieder um bzw. unter einem Euro. Die zwischenzeitlich eingeführte CO2-Steuer macht noch mal wieviel an den aktuellen Preisen aus? Ich glaube 7 Cent oder so. Der restliche Batzen geht auf die Konten der Öl-, Kohle- und Gasförderer.

Und ja auch Strom ist teurer geworden. Man schaue sich mal die aktuellen Preise an der Strombörse an. Auch das liegt an den gestiegenen Bezugskosten für Kohle und Gas. Dürften die meisten Stromkunden aber erst mit Verzögerung mitbekommen, wenn die Preiserhöhung ins Haus flattert. Witzigerweise sinkt dadurch die EEG-Umlage nächstes Jahr um über 3 Cent. Wobei mich nicht überraschen würde, wenn sich das dann im Endkundenpreis nicht widergespiegelt wird.

Worauf ich aber hinaus will: All das sollte Motivation sein, daran zu arbeiten die Abhängigkeit von den Fossilen schneller und energischer zu reduzieren. Also mehr Zubau bei den EE, Speichern und insgesamt effizienterem Umgang mit Energie.

Es wäre ja auch irgendwie naiv anzunehmen, dass das mit den Kosten und der Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern irgendwann mal wieder "besser" wird. Nur zur Erinnerung, die sind endlich. Irgendwann ist nix mehr davon da. Und natürlich wollen uns diejenigen, die damit bisher Milliarden gescheffelt haben, einreden das könne noch lange so weiter gehen. Mit Sicherheit werden die nicht "rechtzeitig" Bescheid geben, wenn sie den weltweiten Bedarf nicht mehr decken können. So im Sinne von "Ach ja in 50 Jahren ist das Öl alle, ihr könnt dann jetzt mal anfangen die EE auf 100% zu bringen oder die Kernfusion fertig zu entwickeln". Ich glaube im Gegenteil wir werden erst am Tag nachdem die letzte Ölquelle versiegt ist, mitbekommen dass es jetzt nix mehr gibt. Oder sieht das wer anders?
Die Erhöhung der Spritpreise durch die CO2-Steuer waren in Summe ca. 20ct/L effektiv. Bevor die Nachfrage anzog.

Aber sei es drum, das sind die Nachholeffekte nach dem Corona-Lockdown, insbesondere in Asien geht es ja durch die Decke. Heisst aber auch: An verstärktem Klimaschutz haben die Länder dort aktuell keinerlei Interesse. China hat z.B. in diesem Jahr mehr Kraftwerke neu in Betrieb genommen, als die größten Industrienationen der G7 zusammen bereits installiert haben. Die gesamtinstallierte elektrische Erzeugungskapazität in China liegt bei 7800TWh (D ca. 580TWh). Es sind in Summe über 150 neue (!) Kohlekraftwerke dort in der Genehmigungsphase. Hier mal eine interessante Statistik dazu im Anhang.

Und das meinte ich, während wir unsere Abhängigkeiten reduzieren, freuen sich andere über unseren Verzicht, aber in Summe wird deswegen nichts erreicht. Ob Strom dadurch bei uns billiger wird? Ich rechne nicht damit.

EDIT: Und in unseren Nachbarländern sehen wir auch bei weitem nicht die Schwankungen, schon seit Jahren nicht, daher sollte man mit der Bewertung bzgl. Nachfrage/Angebot und der Preisbildung hier etwas vorsichtig sein.
 

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Und das meinte ich, während wir unsere Abhängigkeiten reduzieren, freuen sich andere über unseren Verzicht, aber in Summe wird deswegen nichts erreicht.
Na ja, was heißt "unser Verzicht". Klar, wenn wir kein Öl, Erdgas oder Kohle mehr abnehmen, dann werden sich die OPEC, Putin und Australiens Premier vielleicht kurz eine Träne verdrücken und eine Sekunde später die Lieferungen an wen anders freigeben. Aber bevor das passiert müssen wir erstmal technisch und wirtschaftlich in der Lage sein diesen Verzicht überhaupt ausüben zu können. Und ich meine eben nicht dadurch, dass wir hier einfach die Lichter ausschalten und zu Selbstversorgern werden.

Wir müssen damit anfangen unsere Wirtschaft von den Fossilen zu entwöhnen und in der Lage sein, sie ohne zu betreiben. Das muss die Welt eh irgendwann hinkriegen. Ist doch egal ob in 50 oder 100 Jahren. Fängt man damit doch besser an wenn der Karren noch rollt und nicht erst wenn er im Dreck steckt.

Ich finde diese "lass uns lieber nix ändern, die anderen freuen sich sonst, dass sie unseren Dreck jetzt bei sich machen können"-Rhetorik nicht zielführend. Wenn wir den Wandel frühzeitig hinbekommen, dann "freuen" wir uns vielleicht, wenn den Fossilen mal die Puste ausgeht. Aber um "Freuen" geht es auch nicht.

Alle beschwören immer den starken Wirtschaftsstandort Deutschland und unsere technische Innovationskraft. Ja bitte, dann nutzen wir das doch um damit den Wandel zu vollziehen. Oder ist das nur Geschwafel und wir sitzen nur auf den Innovationen von vor 100 Jahren und haben Angst das jemand merkt, dass hinter den Fassaden alles schon am zerbröckeln ist.
Ob Strom dadurch bei uns billiger wird? Ich rechne nicht damit.
Ich auch nicht. Muss es ja auch nicht.
Aber man ersetzt ja gleichzeitig Ineffiziente Energieverbraucher durch Effiziente. Das wirkt sich dann auch entsprechend aus.
EDIT: Und in unseren Nachbarländern sehen wir auch bei weitem nicht die Schwankungen, schon seit Jahren nicht, daher sollte man mit der Bewertung bzgl. Nachfrage/Angebot und der Preisbildung hier etwas vorsichtig sein.
Hmm, woran machst du das fest? Ich hoffe nicht am täglichen mehrfachen auf und ab der Preistafeln an den Tankstellen... :)
 
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Na ja, was heißt "unser Verzicht". Klar, wenn wir kein Öl, Erdgas oder Kohle mehr abnehmen, dann werden sich die OPEC, Putin und Australiens Premier vielleicht kurz eine Träne verdrücken und eine Sekunde später die Lieferungen an wen anders freigeben. Aber bevor das passiert müssen wir erstmal technisch und wirtschaftlich in der Lage sein diesen Verzicht überhaupt ausüben zu können. Und ich meine eben nicht dadurch, dass wir hier einfach die Lichter ausschalten und zu Selbstversorgern werden.

Wir müssen damit anfangen unsere Wirtschaft von den Fossilen zu entwöhnen und in der Lage sein, sie ohne zu betreiben. Das muss die Welt eh irgendwann hinkriegen. Ist doch egal ob in 50 oder 100 Jahren. Fängt man damit doch besser an wenn der Karren noch rollt und nicht erst wenn er im Dreck steckt.

Ich finde diese "lass uns lieber nix ändern, die anderen freuen sich sonst, dass sie unseren Dreck jetzt bei sich machen können"-Rhetorik nicht zielführend. Wenn wir den Wandel frühzeitig hinbekommen, dann "freuen" wir uns vielleicht, wenn den Fossilen mal die Puste ausgeht. Aber um "Freuen" geht es auch nicht.

Alle beschwören immer den starken Wirtschaftsstandort Deutschland und unsere technische Innovationskraft. Ja bitte, dann nutzen wir das doch um damit den Wandel zu vollziehen. Oder ist das nur Geschwafel und wir sitzen nur auf den Innovationen von vor 100 Jahren und haben Angst das jemand merkt, dass hinter den Fassaden alles schon am zerbröckeln ist.

Ich auch nicht. Muss es ja auch nicht.
Aber man ersetzt ja gleichzeitig Ineffiziente Energieverbraucher durch Effiziente. Das wirkt sich dann auch entsprechend aus.

Hmm, woran machst du das fest? Ich hoffe nicht am täglichen mehrfachen auf und ab der Preistafeln an den Tankstellen... :)
Natürlich sollten wir das, wir sollten aber auch so ehrlich sein, klar zu sagen, dass wir damit in die Situation kommen, dass wir unseren Wirtschaftsstandort deutlich wettbewerbsunfähiger machen, solange die anderen Länder so operieren. Unser Standort ist vor allem stark, weil wir global wettbewerbsfähig sind. Export ist unsere Stärke. Wenn wir das durch höhere Kosten stören, werden wir mit dem Inlandskonsum nichts mehr reißen können. Dann ist das Licht aus.

Diese Balance zu finden, ist unglaublich schwer. Würden wir z.B. anfangen, Importe aus Ländern so zu verzollen, dass deren schlechterer CO2 Footprint im Vergleich zu uns - und damit deren potentieller Kostenvorteil - ausgeglichen würde, dann wäre ich auch sofort dafür. Politisch machen wir aber beides nicht richtig: Wir erhöhen die Kostenstrukturen und gleichzeitig lassen wir die Tür für Importe aus "dreckigeren" Regionen sperrangelweit offen. Gleiches gilt ja für Arbeitsleistung, selbst innerhalb Europas, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Steingart hat das schon vor mehr als zehn Jahren beschrieben, dass wenn wir unseren Wohlstand und Markt nicht genau vor diesen Arbitragegewinnmitnahmen schützen, wir langfristig in ein Dilemma laufen. Das passiert jetzt immer sichtbarer.

Verbraucher zu ersetzen ist genau das, was wir nur dann machen sollten, wenn es auch explizit notwendig ist und unter dem Strich ein Benefit entsteht. Genau hier kollidieren wir aber wieder mit der Wirtschaft.

@il castrato hat es schon sehr genau gesagt: Es ist nicht die Wirtschaft, die dieses Wachstumsmodell bedingt und provoziert, es ist die Finanzlogik dahinter. Das Problem liegt noch eine Ebene tiefer als nur auf die Produktion und den Konsum zu schauen. Warum unser Finanzsystem aber inhärent so ist, wie es ist, das ist eine spannende Geschichte, die sich meiner Meinung nach nur unglaublich schwer ändern lässt, weil da hängen wir letztlich wieder alle drin. Für mich sehr interessant dahingehend war das Buch "Debts, the first 5000 years" von David Graeber. Empfehle ich wirklich jedem, mal zu lesen. Wahnsinnig interessant und erklärt aus meiner Sicht viele Aspekte unseres heutigen Finanzsystems. Und es macht auch deutlich, warum das so unglaublich schwer zu durchbrechen ist, wenn überhaupt.
 
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