Spontankauf (G4): Schnäppchen oder nicht?

Sterling

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Hallo!

Steinigt mich, aber heute bin ich schwach geworden und konnte einfach nicht anders. Mir ist von einer entfernten Bekannten ein alter Mac aus dem Jahr 2001 zugetragen worden, den ich im Wert schätzen sollte. Ihre Tochter hat für den Mac keine Verwendung mehr und wollte ihn im Internet anbieten. Doch dazu kam es gar nicht mehr, denn ich habe den Mac spontan gekauft, obwohl es "ein altes Hündchen" ist.

Modell: Apple PowerMac G4 (Digital Audio)
- 466 MHz
- 768 MB RAM (Samsung)
- 80 GB Festplatte
- ATI Rage 128 Pro (AGP)
- Pioneer A04-DVD-Brenner
- ZIP-Laufwerk (250 MB)

Dazu:
- Apple Pro Keyboard (White!)
- Apple Pro Mouse (optical)

Mac OSX 10.1.4 ist bereits installiert und hat ihre Tochter zur Funktionsüberprüfung des Gerätes drauf gelassen.

Gesamteindruck:
Sehr gepflegt, ein Nichtrauchergerät aus dem Privathaushalt.

Preisvorstellungen hatte die Dame keine. So habe ich ihr einfach 200 Euro gegeben und sie auf einen Kaffee eingeladen. Sie hat angenommen und den G4 im Originalkarton dagelassen.

War das ein Schnäppchen oder ein vernünftiger Preis für das Gebrauchtgerät mit Zubehör? Nicht, das ich nun ein schlechtes Gewissen bekomme, aber irgendwie habe ich das Gefühl, ihr zu wenig bezahlt zu haben. Ich meine, was gibt es heute noch für 200 Euro? Was meint Ihr?

- Sterling
 
Eindeutig zuviel bezahlt. Ich habe für 128 einen 450 DUAL bekommen.
Und das ist schon ein wenig her.
Gruss
der eMac_man
 
Sie hat meiner Meinung nach einen guten Preis bekommen.

Bei Macnews.de ist der 467er gar nicht drin... komisch.
 
Zu wenig ist es auf keinen Fall. Vor fast einem Jahr habe ich z.B für einen Dual 867 MDD mit 2GB RAM 430€ gezahlt.
 
eMac_man schrieb:
Eindeutig zuviel bezahlt. Ich habe für 128 einen 450 DUAL bekommen.
Und das ist schon ein wenig her. Gruss der eMac_man

Das war auch zuerst meine Vermutung, als ich mir die 466 MHz vor Augen führte, aber mit Blick auf die Komponenten war es unmöglich, weniger als 150 Euro zu geben. Immerhin wurde der G4 (466 MHz) Digital Audio damals (2001) nur mit Standard 128 MB(!) RAM und 40 GB Festplatte von Apple ausgeliefert. Dazu mit hässlicher schwarzer Tastatur und einer erbärmlichen Maus, die eben keine optical Pro Mouse war. Und das Zip-Laufwerk gehörte auch nicht zur Werksauslieferung (ist sogar das mit 250 MB und nicht der alte Schinken mit 100 MB). Und ein DVD-Brenner war auch nicht von Apple drin. Der eingebaute A04-Brenner wurde offensichtlich erst sehr viel später nachgerüstet. Und der Zustand (eben sehr gepflegt) trug mit dazu bei, dass ich die 200 Euro schneller aus der Tasche holte, als ich es sonst tun würde. Ich hörte auf mein Bauchgefühl.

Habe mich auch hier schlau gemacht (Gebrauchtpreise / Mac):

Na also! Der G4/466 ist baugleich mit dem G4/533 auf dem Markt erschienen und der 533 wird aktuell auf 160 Euro geschätzt, aber ohne(!) Zubehör! War also doch ein Schnäppchen, denn wer zusätzliche 640 MB RAM, einen DVD-Brenner, zusätzliche 40 GB HD Kapazität, ein 250 MB Zip-Laufwerk sowie ein neues Apple Pro Keyboard (white) sowie die optical Pro Mouse für 40 Euro bekommt, der wird wohl lange danach suchen müssen.

Jetzt kann ich ruhig schlafen. Danke für das Feedback!

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Macnews.de ist der 467er gar nicht drin... komisch.

Es ist der "G4 Digital Audio" (Dritte G4 Generation, direkt danach kam der Quicksilver)!

Direkte Infos von Apple finden sich hier:
http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=58757-de

Der von eMac_man erwähnte 450 DP ist dagegen noch viel älter, denn er war das VOR-VOR-Gängermodell des Digital Audio:
http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=58418-de

Das erklärt auch den weitaus günstigeren Preis.

Ergo:
Für die Frau wären angesichts der zusätzlichen Komponenten noch locker 40 Euro mehr drin gewesen.
Aber wir waren uns handelseinig, also sind beide zufrieden. Ich besonders. *grins*

- Sterling

Ergänzung:
Man, was rufen die denn gerade bei ebay für Preise auf? Und das bei Kisten, die gerade mal mit 256 MB RAM und 10 GB Festplatte ausgeliefert werden - sonst nichts (und die vermutlich auch nach Rauch stinken und zerkratzt sind oder im Dauereinsatz waren)? Und selbst dafür wollen die Anbieter über 160 Euro haben und die Auktionen laufen noch. Unglaublich! Zum Glück hat die Dame vorher nicht bei ebay reingeschaut, denn dann hätte ich sicher nicht das Vergnügen gehabt. Man muss höllisch aufpassen bei den verschiedenen Modellen und Generationsunterschieden. Da ist sogar jemand bei ebay, der verlangt mehr Geld für seinen gebrauchten G4 als ein neuer(!) Mac Mini Core Duo bei Apple kostet!!! Sein Startpreis: 500 Euro, aber er hätte gern 800 Euro!

Abzocke pur! Na ja, sie versuchen eben alles.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sterling,

der Preis von 200 Euro ist in Ordnung. Gepflegtes Gerät
und zuverlässig. Ich hatte vor drei Monaten einen G4 AGP
400 Mhz mit 120 GB-Platte, 512 MB RAM, ZIP-Laufwerk,
Original CD-ROM, Rauchergerät bei Ebay für 224 Euro ver-
kauft. Vielleicht hätte sie weniger, vielleicht mehr bekommen!
Tagespreise! Du kannst aber ein gutes Gefühl dabei haben,
niemend wurde übervorteilt.

Gruss Jürgen

Der G4 AGP ist noch älter! Welchen Zweck soll die „Kiste” dienen?
 
Finde es auch ok, besonders aufgrund Brenner, RAM-Ausstattung und Festplatte. Auf eBay geht sowas teilweise für 300,- weg.
 
Hallo Jürgen,

da mich die Bekannte eher mit ihrem Besuch überraschte und ich Augen für sie hatte und weniger für das, was in ihrem Auto war, war dies ein Einkauf ... aus Leidenschaft! Eigentlich habe ich für den G4 nur drei Verwendungsmöglichkeiten:

Option Nr. 1:
Ich stelle ihn neben den beigen G3 MT von 1998 sowie neben den Quadra 650 von 1994. Computer, die zwar keine Rolle mehr in einer Produktion spielen, aber von denen ich mich trotzdem nie trennen könnte oder würde. Nebeneinander aufgestellt, zeigen diese Maschinen dann dem Betrachter, zu welchen Leistungen unser menschliches Herz imstande sein muss, das bereit vor ihnen schlug und noch schlagen wird, wenn sich zu dem G4 noch zahlreiche andere Computer einreihen. Alles Boliden ihrer Zeit, von denen man sagte, sie wären zu Höchstleistungen fähig und belastbar. Dabei sind es nur Maschinen, die nicht mal im Ansatz so leistungsstark und belastbar wären wie der menschliche Organismus, von dem wir immer noch viel zu wenig wissen und stattdessen den Maschinen unsere Aufmerksamkeit widmen, die unsere irdische Zeitspanne nicht überdauern werden, aber das Leben schon.

Option Nr. 2:
Den G4 erwartet sein Schicksal als Testgerät für Webseiten, bei denen die Produzenten vor lauter Flashanimation und neuster Technologie die Anwender aus den Augen verloren haben, die zu Hause eben nicht mit neuen Computern surfen, sondern bei denen Präsentationen mit Flash anfangen zu ruckeln, wenn sie zu komplex gestaltet und programmiert sind. Um zu sehen, wie stark diese Beiträge auf leistungsschwachen Computern ruckeln und damit das Vergnügen des Zuschauers beeinträchtigen, bietet dieser betagte G4 eine optimale Testumgebung.

Option Nr. 3:
Ich schleppe das Gehäuse des G4 auf eine Filmpremiere nach Berlin und bitte die abgelegten Schauspieler darum (also die, die ihre beste Zeit bereits hinter sich haben und die jede Rolle annehmen müssen, um nicht zu verhungern), darauf das Wertvollste zu schreiben, was sie noch haben: Ihr Autogramm! Als Symbol dafür, das auch Computer nicht ewig im Rampenlicht stehen und die Zeit an Technik nagt. Dann verkaufe ich das Gerät als "offizieller Mac von Schauspieler/in X, Y und Z" bei ebay und beginne mit 15000 Euro – natürlich für einen guten Zweck.

Sicher, aus rationeller Sicht und mit Blick nach vorne gerichtet, war der Kauf eine völlig idiotische Entscheidung, aber als inneren Beweggrund, den betagten G4 doch zu nehmen, ist sicher die Möglichkeit zur freien Preisgestaltung die Herausforderung gewesen. Es ist schon grotesk, was man heute für 200 Euro erhält: Auf der einen Seite einen voll ausgestatteten und funktionstüchtigen Apple G4, der für viele Haushalte sicher ausreichend für den alltäglichen Einsatz wäre und auf der anderen Seite rohen Fisch und ein paar Cocktails ab 22. Uhr. Dann doch lieber den G4 und ein paar Cocktails! Einfach die bessere Kombination, denn beides wirkt nachhaltig.

Option Nr. 2 wird es werden.

- Sterling
 
Hallo Sterling,

eigentlich bräuchtest Du drei dieser Sorte, jede Option
hat etwas für sich! Wer immer nur rational denkt – an
dem geht das Leben vorbei!

Gruss Jürgen
 
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Hab den DA allerdings mit 533MHz und 1GB RAM bei ebay im Januar für ca 250 € gekauft. Hatte noch einen Pioneer A04 und eine 2te 80er Platte hier liegen und eingebaut. Das ganze dann mit Tiger und ilife06 installiert. Wollte eigentlich von OWC noch einen Prozessor bestellen. Aber alles lief flüssig itunes, dvd player, iphoto, ichat etc (imovie und idvd hab ich nicht probiert brauchte sie auch nicht). Da kann man so noch ziemlich viel anfangen. Selbst Filme auf Youtube und Google waren gar kein Problem. Ich kann mir nun nicht vorstellen das die -66MHz und -256 MB RAM soviel ausmachen, dass du den für Option 2 wirklich nutzen kannst.
 
Hi
Ich denke auch nicht, dass das zuviel war, was Du gezahlt hast.
Auch waren beide damit einverstanden, das ist doch alles, was einen guten Deal ausmacht, und obendrauf gemensam noch einen Kaffee trinken kann…

so long
mahakala
 
Zuwenig bezahlt finde ich das keineswegs.

- ZIP-Laufwerk ist höchstens noch der Abwärtskompatibilität wegen interessant.
- DVD-Brenner kosten schon neu fast nichts mehr.
- 80GB-Festplatten gebraucht - sollte man auch wenig dafür zahlen
- Keyboard und Tastature... OK... sind gebraucht... aber in Ordnung...

Man sollte das auch unter dem Aspekt sehen, was es sonst noch auf dem Markt gibt: Ich meine... einen Mac mini G4 gibt's für so 300-400 EUR - nicht mit soviel Zubehör, aber deutlich schneller. Ist schon in Ordnung.
 
Der Euro verleitet manchmal dazu, etwas für günstig zu halten, was nicht günstig ist. Ich habe, wie viele Mitbürger, immer noch die DM im Hinterkopf und das verhindert, dass ich in Versuchung gerate und annehme, etwas günstig zu erwerben.

Folgende Veranschaulich macht das deutlich:
200 Euro sind umgerechnet "nur" 391,16 DM. Das ist eine beschauliche Summe, für die man keinen PC erwarten kann, aber man freut sich, wenn man trotzdem einen erhält. 300 Euro, auch wenn es so klingt, als wäre es kaum mehr, sind umgerechnet bereits 586,74 DM! Für mehr als einen halben Tausender erwartet man schon etwas. Und 400 Euro sind umgerechnet schon 782,33 DM! Nun, das ist keine kleine Summe mehr, die man eigentlich für Vogelfutter ausgeben wollte. Aber 400 Euro klingt eben nicht so "teuer" wie 782,33 DM. So finde ich, hat Apple mit dem neuen Mac Mini, für über 600 Euro, kein wirkliches Schnäppchen im Angebot, denn die Rede ist von umgerechnet 1173.49 DM!

Über einen Tausender für einen Einstiegs-PC auszugeben, halte ich für genauso übertrieben, wie die hohen Preise für die absurden Spielekonsolen! Unternehmen werben mit angeblichen Topangeboten für "nur" 999.- Euro (auch Apple reitet auf dieser Welle mit) und sie wecken in uns Erinnerung an 999,- DM, dabei sind es umgerechnet bereits 1.953,87 DM(!), also fast 2000 DM! Doch Euro im Wert von 2000 DM muss man heute erstmal verdienen, um die Summe leichtsinnig für irgendwelche Spielereien auszugeben, nur weil der Bezug zum Geld nicht mehr in der Proportion vorhanden ist, wie die Summe, um die es wirklich geht.

Der Euro hat alles verwässert und führt uns in Versuchung. Schnell kann aus einem dreistelligen Kaufpreis eine vierstellige Summe werden! Viele unterschätzen das und plötzlich sind Tausende weg, obwohl man doch mit Hunderten rechnen wollte.

- Sterling
 
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Hallo!

Nette Ergänzung zum Spontankauf:
Entweder lag es am gemeinsamen Kaffeetrinken oder an meinem unwiderstehlichen Charme am besagten Kauftag, denn heute kam die Tochter ins Studio und brauchte eine Plastiktüte mit, aber ich war nicht anwesend. Soll noch "Kram" für den Mac drin sein, teilte sie mir am Telefon mit. Gerade konnte ich reinschauen und darin befand sich, neben Datenträgern, USB-Kabeln und einer Menge Altpapier von Apple, eine Audiowerk 8 Soundkarte sowie ein paar Chinch-Kabel. Hey, das ist doch nett. Hat doch die Audiowerk 8 eine weitaus bessere Audiosignalverarbeitung als die Standard-Soundschnittstelle im Mac und nun geht mir auch ein Licht auf, wozu der G4 eingesetzt wurde. Scheint musikalisch zu sein, das Mädchen und hatte wohl einen Sequenzer installiert. Sicher, das Teil ist eigentlich auch nichts mehr wert, aber trotzdem ein netter Zug, mir auch das zu überlassen, was ich gar nicht bezahlt habe. Ich hoffe, die Tochter findet noch mehr von ihren abgelegten Mac-Sachen im Keller und kommt am Montag mit neuen Tüten vorbei. Man(n) weiß ja nie, wie Frauen ticken! In jedem Fall ist die Überraschung gelungen. Vielleicht findet sie noch in einer Ecke ein 30" Apple Cinema Display? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Na ja, aber die Dame und ihre Tochter sind ja nicht blöde und inzwischen kennen sie wohl die Preise. Immerhin, eine Tüte von Penny mit Apple Sachen darin. Was für eine Kombination!

Schönes Wochenende
Sterling
 
Für ein 30" CD fehlt Dir aber noch der passende Rechner ;)
 
Dazu mit hässlicher schwarzer Tastatur und einer erbärmlichen Maus, die eben keine optical Pro Mouse war.
Schätze die Pro-Mouse nicht gering (kennst du wahrscheinlich gar nicht aus der Praxis) - die war weit besser als die Nachfolger, weil empfindlicher - packte auch unebene Holzflächen mit Ästen. Die optische Maus ist weitaus schlechter in diesem Punkt.

Wenn du Gelegenheit hast, ergänze noch RAM - 1,5 GB sind möglich, und die solltest du für OSX ruhig auch verbauen. Wenn's nicht widgets etc. sein müssen, fährst du mit Panther gut und stabil.

Der 466er ist schnell genug für die meisten Anwendungen (nicht grad Rendering vielleicht - aber Bildbearbeitung geht locker), er ruckelt nur bei Videos ein bißchen, und er lahmt bei Multitasking. Mehr RAM kann dem Mac da allerdings noch Beine machen. (Ich hatte den AGP 450 MHz mit 768 RAM, das wäre aus heutiger Sicht deutlich zu wenig Speicher.)

Gruß tridion
 
Ich denke auch, daß der Preis für den Mac absolut o.k. war und Teile Deine Einstellung zum Euro. Ich habe auch so einige Schmerzgrenzen für gebrauchte Macs, weshalb meine Sammlung nur langsam wächst. :D

Bei ebay gehen solche Rechner meist zu Preisen weg, die jenseits jeder Vernunft liegen. Gerade im letzten halben Jahr sind die Preise extrem nach oben geschossen. Hat man vor einem Jahr noch die ersten iMacs regelmässig für 5 € abstauben können, liegen die nun eher bei 20 bis 60 €. Und das für Rechner, die eher für OS9 als für OSX geeignet sind. Ein Apple II, die vor ein paar Monaten noch für max. 20 € zu haben waren, gehen zur Zeit oft für über 400 € (!!!) weg!

Macs sind, im Gegensatz zu PCs, immer mehr zu Sammelobjekten mutiert. Sozusagen zur Briefmarke der Generation @. Da hat der gezahlte Preis oft nichts mehr mit dem realen Nutzen zu tun. Und allein die Originalverpackung Deines G4 hätte den Preis bei ebay wahrscheinlich um 40 € gesteigert.

Auch das mit dem Spontankauf kann ich sehr gut nachvollziehen, habe ich doch selbst in den letzten Monaten just for Fun bei ebay mitgeboten und so ein Clamshell und einen G4 AGP für je 100 € ersteigert. :D Der G4 macht sich übrigens noch wunderbar als Fileserver unter 10.4 (Server) und hat meinen G3 in dieser Rolle abgelöst.

Ein Kollege von mir ist kürzlich geswitcht. Er hat nacheinander ein paar iMac G3 für die ganze Familie ersteigert und war begeistert, wie flüssig ein Rechner mit 350 MHz heute noch laufen kann. Mittlerweile hat er den iMac G5 meiner Freundin gekauft und denkt schon lange nicht mehr an seinen Semperon-PC. Dieses Beispiel zeigt mir irgendwie, daß die Preise, die für die alten Macs noch zu zahlen sind bis zu einem gewissen Grad irgendwie ihre Berechtigung haben.
 
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Hallo!

Ernsthaft: Der besagte G4 reiht sich in die Reihe der Computer ein, die weder für uns im Studio noch privat bei mir zu Hause von "echtem" Nutzen sein werden.

Ja, es ist vielmehr ein Hobby von mir, diese und andere betagten Computer zu kaufen, die einst produktiv von Anwendern genutzt wurden, aber die längst gegen aktuelle Technologie abtreten mussten. Sowohl dieser, als auch seine Vorgänger, werden nur für schaulustige Kunden interessant sein, wenn wir sie mit ins Archiv nehmen, um gemeinsam alte Videobeiträge zu sichten, die dort auf Magnetbändern lagern. Dann schreiten sie im Flur an den Vertretern einer Zeit vorbei, die mit Annäherung an die Tür zum Archiv immer älter werden (das ist das Konzept, denn mit dem Weg zum Archiv gehen auch wir in der Zeit rückwärts). Unmittelbar bei der Tür steht ein Commodore C64 (private Stiftung) als Symbol für die Revolution einer bestimmten Generation und Entwicklung. Ein Commodore 2000 (den ich beisteuerte) kam damals tatsächlich bei uns zum Einsatz.

Den G4 werde ich neben den G3 MT platzieren, der wiederum neben dem Quadra 650 steht. Alle voll funktionsfähig. Die echten und teueren Sammlerstücke von Apple oder IMB habe ich nicht, denn die soll man woanders bestaunen, aber nicht bei uns. Ich sehe keinen Sinn darin, mich von der Sammelwut verleiten zu lassen, um am Ende Opfer irrwitziger Preise zu werden. Deshalb zahle ich auch für keinen gebrauchten Computer mehr als nötig.

Mit unserer aktuellen Hardware und Software im Produktionsbetrieb haben all diese Geräte nichts mehr zu tun. Die aktuellen Computer, die bei uns die Kraft der 4 Herzen haben, stammen ausnahmslos (und damit führt der Weg von der Eisscholle auf das Festland) aus der Precision-Serie von Dell (Windows XP Professional). Aus einem einfachen Grund: Unser Broadcastsystem ist über Technologie von Harris/Leitch seit vielen Jahren eingebunden und weil wir uns frühzeitig dafür entschieden haben, lieber konform zur Technik der Sendeanstalten zu sein, statt uns mit Lösungen anzufreunden, die viele Schnittstellen nicht unterstützen, ist VelocityHD unser Favorit und Apple Final Cut kein Thema.

So bleibt der Mac nur ein Hobby von mir. Vielleicht macht das auch gerade den Reiz der Gegensätze aus? Gegenwart versus Vergangenheit! Im Studio von Technik umgeben, die kaum ein Mensch für seine Lebensplanung oder Gestaltung braucht und als Kontrastprogramm Computer aus frühen Tagen, die sich erfolgreich über Emotionen und einem Lifestyle verkauften, als wären es Lebewesen. Die im Flur auf Ihren nächsten Einsatz warten, der aber nicht kommen wird – es sei denn, aus purem Vergnügen, die Vergangenheit kurz zu entzünden, um zu sehen, wie der Funke wieder erlischt.

Trotzdem vielen Dank, für die Upgrade-Tipps, aber hätte ich ernsthaft in Erwägung gezogen einen G4 mit 466 MHz praktisch zu nutzen, dann hätte ich ihn nie gekauft sondern direkt einen Mac Pro. Doch den kaufe ich mir für die Ausstellung, wenn man zurück blickt und das gleiche über ihn sagen wird, wie heute über den G4. "Schau mal, ein Mac aus frühen Tagen! Für damalige Verhältnisse war der echt schnell." Aber ich kaufe ihn dann nicht, wenn er mehr kosten soll, als 200 Euro (Inflation mit eingerechnet). Beim G4 hat es keine 6 Jahre gedauert, um ihn zum Spottpreis zu kaufen. Mal sehen, wie lange es beim Mac Pro dauern wird, bis er bei ebay für 200 Euro angeboten wird.

Wir erleben morgen den Wahnsinn und sind heute schon Zeugen unseres Verfalls.

- Sterling
 
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