Spiegel Online, Apple und iTunes Musik Store

Smurf511

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
19.06.2004
Beiträge
2.505
Reaktionspunkte
82
Na super, mal wieder einer der berühmten Apple-Bashing-Artikel von Spiegel Online, wie wir sie alle lieben:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,420198,00.html

Also der Microsoftvergleich am Ende des Artikels nervt mich am meisten !!!

...denkt der Smurf und fragt sich zum wiederholten Mal, was Apple damals dem Spiegel getan hat (wahrscheinlich hat der Chefredakteur einfach kein neues MacBook bekommen...)
 
Für mich hat das weniger mit Applebashing zu tun, sondern ist eine Situationsanalyse. Dass der Schreiber imho nicht weit genug gedacht hat und insbesondere der Musikindustrie hörig zu sein scheint Einerseits entgehen der Musikindustrie Mehreinnahmen bei stark nachgefragten Titeln, die entsprechend teurer verkauft werden könnten., ist eine andere Sache.
Und der Chefredakteur hat imho ein Powerbook ;)
 
Smurf511 schrieb:
der Microsoftvergleich am Ende des Artikels nervt mich am meisten !!!

Das hier?

"Und so wird Apple nach und nach zum Microsoft der digitalen Musikdistribution: Ein Marktführer, der sich seiner Macht absolut bewusst ist und seine Interessen sowohl gegenüber Konkurrenten als auch den eigenen Zulieferern durchsetzen kann."

Stimmt doch.
 
Warum sollten ältere Titel günstiger verkauft werden? Bei iTunes muss kein Lager für neue Sachen geräumt werden. Die MI ist einfach gierig. Ohne Apple würden die doch immernoch kein Online Musikmarkt haben. Die Musikindustrie ist einfach "OLD Economy" und wird es immer bleiben, weil zuviele Sesselpupser Ihre Taschen vollmachen wollen. Ich weiß schon warum ich nicht mehr in dieser Branche arbeite. Wir wollen Fortschritt aber ja keine Veränderung...
 
Hotze schrieb:
Die Musikindustrie ist einfach "OLD Economy" und wird es immer bleiben ...

Das die Old Economy nach und nach die Vorzüge der New Economy für sich entdeckt, hat sich aber schon herum gesprochen, oder? Dieses Schwarzweiss-Denken zwischen Old und New hat seit mindestens zwei Jahren ausgedient.
 
Little Buddha schrieb:
Das die Old Economy nach und nach die Vorzüge der New Economy für sich entdeckt, hat sich aber schon herum gesprochen, oder? Dieses Schwarzweiss-Denken zwischen Old und New hat seit mindestens zwei Jahren ausgedient.

Sie wären gerne New Economy aber es gibt einfach zu viele alte Strukturen. Nur weil sich die Mayors jetzt gegenseitig aufkaufen um die Verluste zu kompensieren heißt das noch lange nicht, dass sich da was ändert....
 
Little Buddha schrieb:

Hallo,

Du hast aber auch die Tabelle darüber gelesen ? Dort steht aufgeschlüsselt, wer an dem System partizipiert und es lässt sich schnell feststellen, das nur die beiden unteren Posten Netzwerk und Marge in Apples Taschen fliessen (also insgesamt 7 %)...

Damit finde ich nicht, das man eine marktbeherrschende Stellung aufbauen kann, der Content (Musik/Film) kommt immer noch von anderer Seite und diese Rechteinhaber haben auch andere Vertriebswege zur Verfügung bzw. versuchen ja, neben dem iTunes Musikstore welche aufzubauen...

Wenn die Situation in 20 Jahren noch so ist wie heute, dann kann man drüber motzen, aber jetzt schon gleich loszulegen, das finde ich unpassend....


...denkt der Smurf
 
Smurf511 schrieb:
Damit finde ich nicht, das man eine marktbeherrschende Stellung aufbauen kann

Apple hält mit dem iTunes Music Store weltweit rund 80 Prozent des legalen Online-Musikmarktes für sich, wenn das nicht marktbeherschend genannt werden kann, weiss ich ja auch nicht...
 
Marktbeherrschend magels echter Konkurrenz...
 
Smurf511 schrieb:
Na super, mal wieder einer der berühmten Apple-Bashing-Artikel von Spiegel Online, wie wir sie alle lieben

Also ich habe beim Spiegel Online eher den Eindruck, dass da (kritische) Apple-Fans sitzen.
 
Hotze schrieb:
Marktbeherrschend magels echter Konkurrenz...

Wenn man keine Ansprüche in Sachen HiFi hat, mag das stimmen. In einer immer kompromissloseren Epoche wie der unsrigen erstaunt es mich nicht weiter, dass die Menschen sich mit der lausigen Komprimierungsrate von 128 kBit/s zufrieden geben, in der die Songs herunter geladen werden können. Das mag ja Platz sparen und macht den Download schneller, klingt aber nicht so gut, als würde man eine CD mit 192 kBit/s. oder gar als Apple-Lossless oder noch besser AIFF-Dateien anbieten. Da die mit dem iPod gelieferten Kopfhörer aber ebenfalls nicht gerade zu den Qualitativ anspruchsvollsten gehören, dürfte die bescheidene Qualität der Songs den meisten Kunden des iTunes Music Store sowieso egal sein, weil sie den Unterschied sowieso nicht hören... ;)

hanselars schrieb:
Also ich habe beim Spiegel Online eher den Eindruck, dass da (kritische) Apple-Fans sitzen.

Und mit Kritik, selbst wenn sie berechtigt ist, hat ja bekanntermassen so manch hiesiger Apple-Fan ein Problem. :hehehe:
 
Hotze schrieb:
Marktbeherrschend magels echter Konkurrenz...

Das ist für mich der entscheidende Punkt.
Micorsoft ist nun schon oft genug wegen mieser Tricks etc. in Verruf geraten, bei Apple habe ich davon im Zusammenhang mit dem iPod, iTunes und dem Music-Store noch nichts gehört....

...meint der Smurf
 
Smurf511 schrieb:
Das ist für mich der entscheidende Punkt.
Micorsoft ist nun schon oft genug wegen mieser Tricks etc. in Verruf geraten, bei Apple habe ich davon im Zusammenhang mit dem iPod, iTunes und dem Music-Store noch nichts gehört....

Was im Endeffekt auch egal ist, weil in ( nehmen mal deine Zahl von oben ) 20 Jahren der kommerzielle Markt sowieso ganz andere Probleme haben wird, welche jetzt bereits ganz zart knospen: Stichwort Netlabels, Creative-Commons-Lizenzen und ein damit verbundener Direktvertrieb durch den Künstler, welcher dann ganz andere Möglichkeiten haben wird, seinen kreativen Output in eigener Regie auch kommerziell zu verwerten, sei es, dass Single-Auskoppelungen über die vorgenannte Lizenz verbreitet werden und ein Album ausschliesslich direkt über die Website des Künstlers zu erwerben ist, oder dass das gesamte Reportoire eines Künstlers nur noch im Direktbezug zu bekommen ist. Bezahlplattformen wie der iTunes Music Store und Artverwandtes befinden sich trotz ihres Erfolges immer noch in den Windeln und werden nicht ewig leben, was mir persönlich auch egal ist, weil ich mit der meisten kommerziellen Musik nichts anfangen kann. Mein Focus für die Zukunft liegt auf unabhängigen Netlabels. Namen sind Schall und Rauch, und wenn ein Stück Musik rockt, ist es mir egal, wer es gemacht hat. Für gute Musik muss man bereits heute keinen Cent mehr ausgeben und auch keine Gedanken über Verwertungsrechte oder Kopierschutz machen.
 
Smurf511 schrieb:
Hallo,

Du hast aber auch die Tabelle darüber gelesen ? Dort steht aufgeschlüsselt, wer an dem System partizipiert und es lässt sich schnell feststellen, das nur die beiden unteren Posten Netzwerk und Marge in Apples Taschen fliessen (also insgesamt 7 %)...

Damit finde ich nicht, das man eine marktbeherrschende Stellung aufbauen kann, der Content (Musik/Film) kommt immer noch von anderer Seite und diese Rechteinhaber haben auch andere Vertriebswege zur Verfügung bzw. versuchen ja, neben dem iTunes Musikstore welche aufzubauen...

...das ist doch klar, das ein großerteil, der einnahmen an die rechte u. lizenzgeber geht ....ist ja bei systemen u. software nicht anders ... was meinst du was apple allein für die pdf-implementierung in OSX an adobe abdrückt .... oder für die lizenzen für zip, jpeg, .......

...berherrschend ist apple aber trotzdem, weil sie eine 80% marktanteil (USA, in D zum glück nur 50%) haben und andere nicht an diesem kuchen teilhaben lassen .... die musik aus dem ITMS läuft ja nur in iTunes und iPod ..... wenn sich der markanteil verfestigt, oder noch steigt, weil andere hersteller & musikportale aussteigen läft apple sicher gefahr sich fette kartell-klagen auf sich zu ziehen.
 
Also was die Qualität der Videos angeht, die bei ITunes angeboten werden bin ich sehr zwiespältiger Meinung. Einerseits recht gute Qualität auch als Vollbild, jedoch bei den Beck- Videos haben sich meine Fussnägel nach oben gekrümmt, schön verpixelt und teilweise Lippensyncron wie ein Iranischer Liebesfilm, kann aber auch an Geffen liegen, keine Ahnung habe an Itunes geschrieben aber passiert ist nix. Naja bin erstmal vom ITu- shoppen geheilt.
Bei Warp CD bestellt, hülle defekt, hingeschrieben, neue Singel bekommen, kostenlos. auch aus London.
 
Little Buddha schrieb:
Wenn man keine Ansprüche in Sachen HiFi hat...Das mag ja Platz sparen und macht den Download schneller, klingt aber nicht so gut, als würde man eine CD mit 192 kBit/s. oder gar als Apple-Lossless oder noch besser AIFF-Dateien anbieten. Da die mit dem iPod gelieferten Kopfhörer aber ebenfalls nicht gerade zu den Qualitativ anspruchsvollsten gehören, dürfte die bescheidene Qualität der Songs den meisten Kunden des iTunes Music Store sowieso egal sein, weil sie den Unterschied sowieso nicht hören... ;)


Dazu möchte ich aber nur mal anmerken, WO wird den zu 90 oder 95% mit dem iPod Musik gehört ? Im Auto, beim Joggen bzw. wenn man halt unterwegs ist. Da können die Kopfhörer noch so gut sein, die Codecs in noch so hoher Qualität kodieren, das bringt doch alles einfach nichts. Die Störgeräusche aus der Umgebung sind so massiv, dass man sich über die Klangdifferenz zwischen einem 128kbit oder 192kbit bzw. AIFF nicht wirklich den Kopf zerbrechen sollte. Wenn ich unterwegs bin mit Bus und Bahn, dann muss ich die Lautstärke bereits auf etwa 65% aufdrehen, damit ich die Musik überhaupt einigermaßen wahrnehmen kann und da ist der Unterschied zwischen 128, 192, Lossless oder AIFF nicht mehr wahrnehmbar. Und das wird auch mit anderen Kopfhörern nicht so gut, dass es merkbar wäre.
Und für die Leute, die die Musik vor allem auf der HiFi-Anlage hören wollen ist das vielleicht ein Aspekt aber letztendlich ist eine Anlage, mit der dieser Unterschied wirklich gut hörbar ist auch entsprechend hochwertig und da fällt es einem auch nicht mehr schwer, die CD für 18 Euro zu kaufen. Die Unterschiede bei der akkustischen Wahrnehmung mal ganz aussen vor gelassen. Und die meisten nehmen sich sicher kein AAC-File aus dem iTMS her und hören sich das dann in aller Ruhe an der heimischen Anlage an, sondern in erster Linie ist das Hintergrundbeschallung, da ist die Konszentration der Hörer sowieso nicht bei der Musik.

Sicher würde ich mich auch freuen, wenn die angebotenen Tracks in höherer Qualität wären aber ich denke, dass die breite Masse, die damit angesprochen werden soll, mit diesen Eckdaten bestens zufrieden gestellt werden kann und der Erfolg gibt ihnen letztendlich auch recht.

Nur meine 2 Cents.

Ciao,
Daniel aka Jarod
 
Little Buddha schrieb:
Das hier?

"Und so wird Apple nach und nach zum Microsoft der digitalen Musikdistribution: Ein Marktführer, der sich seiner Macht absolut bewusst ist und seine Interessen sowohl gegenüber Konkurrenten als auch den eigenen Zulieferern durchsetzen kann."

Stimmt doch.

Ist halt für manche schon schlimm wenn Apple mit Microsoft verglichen wird. Beide Unternehmen wollen die Gewinne maximieren. Was spricht dagegen? Bei beiden Firmen kommen Strategien zum Einsatz, die nicht jedem Recht sind, aber wohl erfolgsversprechend sind.
 
Zurück
Oben Unten