Fachbücher Spiegel hofft auf das Ende des Apple-Monopols

E

elf-eins

Die IT-Fachkraft von Spiegel Online, Frank Patalong, durfte wieder ran: Dieses Mal verleiht er der Hoffnung Ausdruck, dass das "Apple-Quasi-Monopol" in Sachen Musikdownload ins Wanken kommt - etwa durch Napster.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,414032,00.html

Ok, Monopole sind nie gut. Aber die Argumente, die der selbst ernannte Technikexperte von Spiegel Online anführt, sind mal wieder an sämtlichen verfügbaren Haarbüscheln herbeigezogen. Dass Apple jetzt bei den Labels erneut durchgesetzt hat, dass die Songs immer noch 99 Cents kosten, sieht der eher kritisch - und verknüpft dies mit der miesen Bezahlung einiger Bands. Dass von einer Preiserhöhung in erster Linie die Labels profitieren würden - kein Wort.

Im Übrigen warte ich auch mal auf längere Artikel, in denen Patalong das Monopol von Microsoft in der IT-Welt kritisch beleuchtet - die negativen Auswirkungen übersteigen das vom 80 Prozent Marktanteil des iTunes-Store um ein Vielfaches. Aber ich befürchte, da kann ich lange warten - das Schlimme ist, dass ich vermute, dass der Grund nicht ist, dass der sich nicht traut. Ich glaube schlicht, der IT-Experte des größten deutschen Onlinemagazins hat keinen Plan von der Materie.
 
redakteure und ihre arbeit werden generell überbewertet.
ich ignoriere das lieber, die medien sind eh schon so meinungsbildend, das reicht erstmal...
 
....heute wurde bekannt, das apple sich vorerst die 99 cent konditonen bei den "big four" gesichert hat.
...das sollte eine gute grundlage sein zum erhalt ihrer vormachtstellung ;)

http://www.heise.de/newsticker/meldung/72602
 
Lol.

BTW: Heute war ein Bericht bei heise. Die Bands lassen sich ja von der MI ganz schön übern Tisch ziehen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/72536

Von 999$ Umsatz erhielt die genannte Band nur ca. 45$, obwohl ihr sogar gigantische 315$ zustünden.

Trotzdem ein Witz: Sonys Plattform stünden eigentlich nur ein paar % Marge zu für den Download-Dienst (Traffic, Accounting + etwas Gewinn), stattdessen kassieren die das dreifache von dem, was sie ausbezahlen.

Stellt euch nur vor, andere Reseller würden Produkte (z.B. apples) zum 3fachen vom EK reinstellen..

So sind alle unzufrieden: Die Kunden bekommen nur DRM verseuchtes für überteuertes Geld, die Bands bekommen anteilsmäßig viel zu wenig, und die MI ärgert sich, daß nur wenige Leute die Musik auch kaufen, und den Rest lieber saugen..
 
Incoming1983 schrieb:
Lol.

BTW: Heute war ein Bericht bei heise. Die Bands lassen sich ja von der MI ganz schön übern Tisch ziehen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/72536

Von 999$ Umsatz erhielt die genannte Band nur ca. 45$, obwohl ihr sogar gigantische 315$ zustünden.

...heisst ja nicht jeder Ray Charles, der 70 cent von jedem Dollar bekam und alle rechte an seinen stücke behalten konnte bei Atlantic ;)
 
elf-eins schrieb:
Die IT-Fachkraft von Spiegel Online, Frank Patalong, durfte wieder ran: Dieses Mal verleiht er der Hoffnung Ausdruck, dass das "Apple-Quasi-Monopol" in Sachen Musikdownload ins Wanken kommt - etwa durch Napster.
dann liest du den artikel anders als ich. patalong macht deutlich, dass die industrie am monopol kratzen möchte und beäugt das durchaus kritisch. ich finde keinen einzigen satz, in dem patalong apple kritisch beäugt.

by the way verschiebe ich mal ins presseforum.
 
APPLE-MONOPOL ist witzig...
was ist mit dem Microsoft-monopol beim Heim-PC?

Schwachsinn...
 
in2itiv schrieb:
...heisst ja nicht jeder Ray Charles, der 70 cent von jedem Dollar bekam und alle rechte an seinen stücke behalten konnte bei Atlantic ;)

Nö, aber so gehört es sich. Ich wette, da wären einige Kooperationspartner dabei, wenn sich die Bands endlich von ihren "traditionellen" Vertriebswegen lösen könnten.

Hieße ja immernoch, daß der Provider für 1000$ Umsatz (netto) 300$ bekäme, dafür muß er lediglich hosten und den Zahlungsverkehr abwickeln. Beides geht automatisiert mit minimalem Personalaufwand, und Traffic sowie Rackspace ist heutzutage nicht mehr so teuer.

Für den einen oder anderen Hoster wäre da locker mehr Geld drinne, als bei traditionellen Homepageverträgen etc.

Würden die Stücke dann auch noch für 20 bis 50ct angeboten werden in einem frei wählbaren Format (wav, ogg, mp3, aac etc.) würden die Kundenzahlen explodieren.
 
bömpfmactobi schrieb:
dann liest du den artikel anders als ich. patalong macht deutlich, dass die industrie am monopol kratzen möchte und beäugt das durchaus kritisch. ich finde keinen einzigen satz, in dem patalong apple kritisch beäugt.

Nun, ich meine so Passagen wie diese hier:

"Gerade einmal 4,5 Cent kämen bei den Künstlern an, während die Industrie immer noch Verpackungskosten in Rechnung stelle - für Downloads. Alle möchten gern mehr verdienen - aber da stellt sich gerade der Quasi-Monopolist, der nach eigener Aussage am Download auch kaum verdient, erfolgreich quer."

Eine Verbindung zwischen den schlecht verdienenden Künstlern und den 99 Cent im MusicStore herzustellen ist meiner Meinung nach gewagt - und redet pro Musikindustrie, die für ihre eigenen Bilanzen höhere Preise fordert.

bömpfmactobi schrieb:
by the way verschiebe ich mal ins presseforum.

Klingt in diesem Zusammenhang wie 'ne Abmahnung.
 
nö, als abmahung keineswegs gedacht. eher um das presseforum aufzuwerten ;)

elf-eins schrieb:
… bei den Künstlern an, während die Industrie immer noch Verpackungskosten in Rechnung stelle - für Downloads.
das ist der entscheidende satz – eine entlarvung der MI, keine Kritik an Apple (die als einzige – überspitzt – nicht "mehr" verdienen wollen)
 
bömpfmactobi schrieb:
nö, als abmahung keineswegs gedacht. eher um das presseforum aufzuwerten ;)

Na dann ist ja gut ;)

bömpfmactobi schrieb:
das ist der entscheidende satz – eine entlarvung der MI, keine Kritik an Apple (die als einzige – überspitzt – nicht "mehr" verdienen wollen)

hmm... aber da musst du schon genau lesen. Das ist ja das typische dieses Patalong'schen Stils - wer schnell drüberliest (was die meisten bei Online-News machen werden), beim dem bleibt hängen: Apple Download-Monopol -> schlechte Preise für Künstler -> alle hoffen drauf, dass sich was ändert.

Im Übrigen ist das mit dem "Spiegel hofft auf Ende des Apple-Monopols" nicht allzuweit hergeholt - der Artikel beginnt ja schon dementsprechend:

"Wie zementiert steht das Quasi-Monopol von Apple im Musik-Downloadmarkt. Gern würde die Musikindustrie daran kratzen, doch echte Konkurrenz zu iTunes gibt es nicht. Jetzt startet Napster durch, mit kostenlosen neuen Features und Hoffnung auf eine gute Platzierung."

Der Ton macht die Musik: "Wie zementiert" steht das "Quasi-Monopol" da, "ohne echte Konkurrenz" - so was wartet auf den Umsturz. Gut, dass da der freche Konkurrent mit "kostenlosen neuen Features" aufwartet.

Dass der Sturz des "zementierten Quasi-Monopols" sofort ein neues, wesentlich übleres Monopol hervorrufen würde - nämlich das des Windows-Media-Formats - erwähnt er natürlich mit keinem Wort.

Über Patalongs mangelnder Fachkenntnis und seinen wirren Stil der Recherche rege im Übrigen nicht nur ich mich auf. Da gab's schon andere, denen das bitter aufgestoßen ist:

http://www.fscklog.com/2005/02/patalong_recher.html

Wie gesagt - das wär' alles weniger schlimm, wenn man von dem auch mal sonst öfters kritische Worte über andere Monopole in der IT-Welt hören könnte.
 
ich kenne die artikel von patalong.
aber einhändig wie ich derzeit bin ist mir eine textanalyse zu mühsam. Ich interpretiere den artikel scheinbar gänzlich anders als du. nachlesen kann's ja jeder für sich und selber interpretieren.
 
bömpfmactobi schrieb:
ich kenne die artikel von patalong.
aber einhändig wie ich derzeit bin ist mir eine textanalyse zu mühsam.

Einhändig. Au weia... Skateboard?

Aber: Systemeinstellungen/Benutzerhilfen/Tastatur ;)

bömpfmactobi schrieb:
Ich interpretiere den artikel scheinbar gänzlich anders als du.

Ja, scheint so.

bömpfmactobi schrieb:
nachlesen kann's ja jeder für sich und selber interpretieren.

Stimmt. :rolleyes:
 
was der Spiegel schreibt is oft ziemlich Haarstäubend, alleine wenn ich Artikel
über Videospiele (da habe ich 25Jahre Erfahrung und dementsprechend Hintergrundwissen ;) ) lese dreht sich mir der Magen um :rolleyes:
Ja ja, die XBox rockt alles weg, Microsoft hat die letzten drei Geschäfts Quartale insgesammt 309.6 Mio Euro Miese gemacht mit der Hardware :D
Auch die Behauptung letztens im Spiegel, Apple würde durch Bootcamp das Ende des eigenen Betriebssystems einläuten, sagt doch alles über die angeblichen Recherchen aus :D
Eventuell sollte ich mich mal als Redakteur für den Technik Bereich beim Spiegel bewerben aber ich bin ja ein Schnulli und habe nur Realschulabschluß und ne Elektriker Lehre, da muß man ja Journalismus studiert haben um Halbwahrheiten unters Volk zu bringen :p
 
Ja, Rayo, so geht's mir da oft ähnlich: Sobald man von einem Thema mehr weiß, erscheint einem manches wirklich haarsträubend und relativ willkürlich zusammengedichtet. Gibt so ein mulmiges Gefühl, finde ich - denn was ist mit den Artikeln, über deren Materie man nicht so viel weiß? Werden die genau so gemacht?

A propos: Ich finde, Leute mit Realschulabschluss und anschließender Lehre sollten viel öfter schreiben - wenn sie von einem Gebiet wirklich Ahnung haben.
 
Tja, wer weiß, wer von wem bezahlt wird – und wie man weiß, wer bezahlt schafft an. :cool:

Ach und Lobbyisten gibt es jetzt schon öffentlich und auch in der Politik, d.h. dass die Industrie gut geschulte und bezahlte Leute einschleust, die bei Entscheidungsträgern und -Abnehmern vorteilhafte Meinung machen.

Aber ist ja bekannt.
 
macracer schrieb:
Tja, wer weiß, wer von wem bezahlt wird – und wie man weiß, wer bezahlt schafft an. :cool:

Ach und Lobbyisten gibt es jetzt schon öffentlich und auch in der Politik, d.h. dass die Industrie gut geschulte und bezahlte Leute einschleust, die bei Entscheidungsträgern und -Abnehmern vorteilhafte Meinung machen.

Aber ist ja bekannt.
Och komm, lass mal stecken. Fundierte und berechtigte Kritik an einem Artikel ist ja erlaubt und man kann über alles und vor allem die Qualität von Presseorganen trefflich diskutieren. Aber diese altbackenen Vorurteile aus der Mottenkiste zu holen, ist unterste Schublade, tut mir leid.

Gruß
Toowok
 
Habe den Artikel jetzt auch mal gelesen und muss bömpfmactobi voll zustimmen.

Das, was elf-eins da heraus gelesen haben will kann ich noch nicht einmal mit gutem Willen erkennen. Da wird einfach - und dazu noch recht nüchtern - die Lage auf dem Online-Musikmarkt geschildert.
Kritik an itunes lässt zumindest der Autor da nicht los.

Aber wie gesagt... kann sich ja jeder selbst ein Bild machen
 
Ich denke, wer bei den MacGuardians öfter reinschaut weiss doch, dass der Spiegel oft eine recht Apple-kritische Haltung einnimmt und da auch schon mal die Funken stieben. Allerdings ist das doch auch ok. Kann ja auch nicht nur Applekonforme Berichterstattung geben. Meine Tageszeitung (Süddeutsche) ist z.B. Apple sehr zugeneigt und verfasst regelmässig nette Testberichte oder Lobeshymnen … und auch die FAZ und andere lassen sich immer gerne in den Hype einbinden. Mir gefällts, aber es braucht auch Kontrapunkte, sonst wirds doch langweilig.

Spiegelleser bin ich aus anderen Gründen nciht mehr … ich kann diesen alleswissenden Tratschcharakter, den Deutschlands Politmagazin inzwischen angenommen hat, nicht mehr ab.
 
Toowok schrieb:
Och komm, lass mal stecken. Fundierte und berechtigte Kritik an einem Artikel ist ja erlaubt und man kann über alles und vor allem die Qualität von Presseorganen trefflich diskutieren. Aber diese altbackenen Vorurteile aus der Mottenkiste zu holen, ist unterste Schublade, tut mir leid.

Gruß
Toowok

Ok, ok....

Nur haben sie´s vorgestern sogar in B5aktuell erklärt. Deshalb ist es nicht nur alt, sondern auch aktuell. In Politik und Wirtschaft. Ob der Spiegel und seine Redakteure involviert sind, sei dahingestellt und Kritik ist überall durchaus angebracht. Aber danke für die Zurechtweisung.

In erster Linie ist die Hoffnung auf ein Ende jeglichen Monopols ohnehin in unserem (der Verbraucher) Sinne. Dezentralisierung ist auch noch gut.
 
Zurück
Oben Unten