SpaceX/NASA - Demo-2 Mission

electricdawn

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Ein herzlichen Glückwunsch an die NASA und SpaceX zum erfolgreichen Start der Demo-2-Mission, und damit dem ersten Start einer bemannten Mission von amerikanischem Boden seit 9 Jahren. Vor allem freut mich das natürlich für SpaceX, die im Moment wohl einsam an der Spitze liegen, sowohl was Kosten, Wiederverwendbarkeit, Zuverlässigkeit als auch dem so wichtigen "Spirit" angeht.

Man kann von Elon Musk halten, was man will (nein, er ist kein netter Kerl), aber er ist (wohl ähnlich wie Jobs es war) ein Visionär, der das grosse Ziel vor Augen hat. Ich hoffe jedenfalls, dass er es erreicht, und wir noch zu meiner Lebenszeit (ich werde nächstes Jahr 60) den Mars mit einer bemannten Mission erreichen werden. Wenn es im Moment jemand schaffen könnte, dann SpaceX.

Was haltet ihr davon? Shoot away.

PS: Falls es jemanden interessiert: Heute Mittag gegen 17 Uhr dockt die Crew Dragon "Endeavour" an der internationalen Raumstation ISS an. Kann man hier verfolgen.
 
Egoisten mit Kohle nennt man zeitgeistgemäss Visionäre..

Ich hoffe nicht das Einzelunternehmen die Spitzen-Technologie und deren Ausrichtung sozusagen in Alleinherrschaft in der Zukunft bestimmen.
Eine Reise zum Mars sollte von der Allgemeinheit gewollt und Forschungszielen unterstellt werden.

Bei einem Diktat durch Firmen oder reicher Einzelpersonen sehe ich dies eher skeptisch, siehe Weltraum- oder Mondtourismus für Multimillionäre etc.
und ich bin mir recht sicher so wird es kommen. Die Reise zum Mond als ultimativen Kick + ein bisschen was dazu fürs Mietgeschäft..
Da könnte man Ressourcen für andere Aufgaben verwenden, die hier auf der Erde zu lösen sind.
 
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Ich bin teilweise durchaus deiner Meinung. Auch wenn ich mir sicher bin, dass Musk das nicht nur "for all mankind" macht, wird es der Anstoss sein, dass die bemannte Raumfahrt wieder mehr "ernst" genommen wird, und auch entsprechend mehr Mittel dafür von Regierungen bereitgestellt wird. Es wird immer wieder gerne vergessen, dass der Etat von NASA (ganz zu schweigen von ESA, oder Roscosmos) im Milliprozentbereich des Gesamtetats liegen. Da würde ich mir weitaus mehr wünschen. Das US-Militär z.B. hat AFAIK ca. 100(!) mal so viel Geld zur Verfügung.

Wenn man nur mal 20% von dem Geld, welches an das Militär verschleudert wird, an die Raumfahrt und der Forschung dazu geben würde, wäre das ein massiver Gewinn für die friedliche Weltraumforschung und die technologische Weiterentwicklung überhaupt.

Die restlichen 80% könnte man dann dazu verwenden, die "Probleme auf der Erde" zu lösen. Wäre ein Win-Win.

Und ganz ehrlich, es ist mir Wurscht, wenn sich Superreiche eine Reise um den Mond leisten, solange damit allgemein die friedliche Weltraumforschung vorangetrieben wird. Und ja, ich wünsche mir, dass SpaceX Erfolge den anderen Unternehmen Feuer unter dem Hintern machen wird, damit wir einen echten Wettbewerb haben werden. Im Endeffekt können wir nicht ewig hier bleiben, wenn wir weiter so wachsen werden. Der Planet Erde ist endlich. Der Hunger der Menschheit ist unendlich.

PS: Dein Avatar sagt mir, dass Du eigentlich für Weltraumforschung bist, oder?
 
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Aber eben in deinem letzten Absatz sehe ich eher die Probleme in der Zukunft vorrangig als deren Lösung.
In diesem Beispiel habe ich die Befürchtung, dass eben die Forschung marginalisiert wird und der Appetit auf Einzelinteressen privater Reicher und Gewinndenken obsiegt.

Man kann dies doch bei fast allen Privatisierungen auch in Zukunftsstrukturen beobachten.
Uber als Synergiemodell für Mobilität brachte Lohndumping + Gewinnanhäufung, AirBnB versaute den Mietwohnungsmarkt + Gewinnanhäufung,
Amazon ist ja auch son Ding, Privatisierungsmodelle egal ob im Verkehr, Wasser, oder Wohnung etc. zeigte doch was dann passiert.

Interessen der Gründer, Shareholder vorrangig, die der Gemeinschaft nachrangig, dazu keine Entscheidungshoheiten mehr..

Den einzigen Vorteil den man vielleicht noch aus solchen privaten Engagements ev. ziehen kann , ist eine zeitlang ein vorantreiben von Technologien mit etwaigen Fortschritten darin.
Wenn diese dann aber nur peripher dem Gesamtfortschritt zur Verfügung stehen, dann ist der Nutzen für die Gesamtheit eigentlich minimal..
 
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Privatisierungsmodelle egal ob im Verkehr, Wasser, oder Wohnung etc. zeigte doch was dann passiert.
IMHO liegt das Problem bei den genannten Beispielen in dem Plattformcharakter, der inhärent nach einem Monopol streben muss.

Um zum Thema zurückzukommen: Die nur noch ausschreiben dürfende NASA versucht dem Problem zu entkommen, indem es mindestens zwei Anbieter im CCP dauerhaft beauftragen will (drei sind noch im Rennen).
Und ein bisschen frischen (privaten) Wind kann so eine Behörde durchaus mal vertragen. Und wie man sieht, führt das auch zu vorzeigbaren Ergebnissen - wenn auch mit ähnlichen Rückschlägen und Budgetüberschreiten einer Behörde :D
 
Das einzig sensationelle ist doch die wiederverwertbare Rakete.

Die Russen machen das ansonsten doch quasi im Liniendienst.
 
Man kann von Elon Musk halten, was man will (nein, er ist kein netter Kerl), aber er ist (wohl ähnlich wie Jobs es war) ein Visionär, der das grosse Ziel vor Augen hat. Ich hoffe jedenfalls, dass er es erreicht, und wir noch zu meiner Lebenszeit (ich werde nächstes Jahr 60) den Mars mit einer bemannten Mission erreichen werden. Wenn es im Moment jemand schaffen könnte, dann SpaceX.
Naja, die Zeitfenster für einen sinnvollen Start für eine Reise zum Mars sind ja relativ gering verteilt.
Wenn da mal das Wetter nicht mitspielt, dann darf man schon ziemlich lange warten bis wieder ein Start stattfinden kann.
Das Zeitfenster für Marsflüge ist ja alle 26 Monate (2 Jahre und 2 Monate) einmal.
 
Ich fand das alles gestern Abend mehr als imposant, verfolgte das ganze auf einem Nachrichtensender. Wenn man die Bilder von Alexander Gerst noch vor Augen hat, wie primitiv die russischen Kapsel ausgestattet zu sein scheinen, war das gestern eine Vorführung, wie es gehen kann und in Zukunft wohl auch wird.
Mein Berufswunsch als Kind? Astronaut.
Verfolgte danach alles, was man so aufschnappen konnte. Saß Mitte der 80er heulend vor dem TV, als das erste Shuttle explodierte, aber die Faszination blieb und ist immer noch vorhanden.
Minimalistische Ausstattung, die Astronauten wirkten entspannt, die ganze Zeit über ein Livebild aus der Kapsel. Toll.
Das Andocken werde ich heute Nachmittag auch verfolgen. ;)
 
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Ich fand das alles gestern Abend mehr als imposant, verfolgte das ganze auf einem Nachrichtensender. Wenn man die Bilder von Alexander Gerst noch vor Augen hat, wie primitiv die russischen Kapsel ausgestattet zu sein scheinen, war das gestern eine Vorführung, wie es gehen kann und in Zukunft wohl auch wird.

Abwarten, die russische Technik ist zuverlässig, seit Jahrzehnten bewährt.....
Wie bewährt das Ganze ist, sieht man ja an den Teslas von Elon Musk
 
Abwarten, die russische Technik ist zuverlässig, seit Jahrzehnten bewährt.....
Wie bewährt das Ganze ist, sieht man ja an den Teslas von Elon Musk
Anderes Ressort, vielleicht ist SpaceX genau das Gegenteil in Sachen Zuverlässigkeit ;)
 
Die Falcon 9 ist eine sehr bewaehrte Rakete, und die einzige, deren erste Stufe wiederverwendbar ist (wenn auch im Moment eher im einstelligen Bereich). Das hat bis jetzt noch niemand geschafft, und wie man jetzt auch an der Crew Dragon gesehen hat, scheint diese auch reibungslos zu funktionieren. Ich denke, dass Space X in einer sehr guten Position ist, vor allem, was den Preis angeht. Roscosmos hat ja zuletzt ihre Preise um mehr als das Doppelte erhoeht. Da ist SpaceX um einiges billiger (und vor allem wesentlich flexibler).
 
Ich fand das alles gestern Abend mehr als imposant, verfolgte das ganze auf einem Nachrichtensender. Wenn man die Bilder von Alexander Gerst noch vor Augen hat, wie primitiv die russischen Kapsel ausgestattet zu sein scheinen, war das gestern eine Vorführung, wie es gehen kann und in Zukunft wohl auch wird.

wenn ich in eine kritische Situation geriete wäre ich froh wenn ich robuste und wenig komplexe Hard- und Software zur Verfügung hätte und nicht ein Klickiebuntie deren Displays gerade eingefroren sind oder einen Neustart benötigen.
Denn wenn sich die Kapsel erst mal schüttelt dann ist ein haptisch und mechanischer Schalter viel mehr wert wie ein Button auf einem Touch Display.

Ein "Houston, wir haben ein Problem" wird heute vermutlich in einer Katastrophe enden
 
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Ein "Houston, wir haben ein Problem" wird heute vermutlich in einer Katastrophe enden
Mag sein. Wobei ich davon ausgehe, dass ein Fallback System on board sein wird, damit man der Technik nicht komplett ausgeliefert ist. Aber, wenn man die Kapsel mal mit den vorherigen Sojus Kisten vergleicht, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Imposant finde ich es allemal. Jetzt gilt es halt, zuverlässig zu arbeiten.
 
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