Software as a Service / Software im Abo: eure Meinung?

mj

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Derzeit scheint es ja wahnsinnig im Trend zu liegen, sein Lizenzmodell auf monatliche/jährliche umzustellen. Und damit meine jetzt nicht unbedingt die großen Anbieter mit Monopolstellung die das schon seit teilweise mehreren Jahren so praktizieren (zum Beispiel Adobe CC und Microsoft Office 365), sondern die kleineren Software-Firmen die jetzt verstärkt damit anfangen. Nachdem AgileBits neulich schon 1Password auf ein Abomodell umgestellt hat (zumindest ist die Kaufversion derzeit auf Anfrage noch verfügbar) zieht nun Ulysses nach: der Editor ist ab sofort ausschließlich im Abo verfügbar und gar nicht mehr käuflich zu erwerben.

Mich würde da eure Meinung interessieren. Ich persönlich bin kein Fan von Abo-Modellen, von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Für Unternehmen mag das durchaus noch sinnvoll sein, da man so die ansonsten recht hohen Lizenzkosten auf viele Jahre aufteilen kann. Und im Unternehmensbereich ist diese Praktik ja auch seit sehr vielen Jahren sehr weit verbreitet. Als Privatanwender bin ich da allerdings deutlich skeptischer, denn wenn ich das aufsummiere komme ich monatlich dann doch auf einen stattlichen Betrag für Software-Abos. Ich hab absolut kein Problem damit Geld für Software auszugeben. Ganz im Gegenteil: gute Leistung gehört belohnt. Aber mich persönlich verleitet ein Abomodell dazu mich nach Alternativen umzusehen, da ich Abos und wiederkehrenden Kosten grundsätzlich eher kritisch gegenüber stehe.

Da ich es allerdings gewohnt bin, in vielerlei Hinsicht der Geisterfahrer und Dinosaurier zu sein, würde mich eure Meinung und Sichtweise hierzu sehr interessieren.
 
Das Problem ist die Menge irgendwann.

Apple iCloud
Apple Musik (oder Andere)
Office365
Xbox Gold
Netflix
Amazon Prime
1Password
Parallele
...und jetzt sagen wir kommen noch 4-5 Software Abos dazu. Da bist ja dann bald 100-200€ im Monat nur für Abos bald los...
 
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Ich hab absolut kein Problem damit Geld für Software auszugeben. Ganz im Gegenteil: gute Leistung gehört belohnt.
Diese Sätze hört man oft. Ich verstehe sie trotzdem nicht. Das klingt immer so, als würde jemand, der eine Leistung (gleich welcher Art) bezahlt, wenn er sie in Anspruch nimmt, eine gute Tat tun, auf die er stolz sein kann. Es ist aber vollkommen normal und gar nicht weiter erwähnenswert. Mein Bäcker gibt mir die Brötchen ja auch nicht umsonst und muss froh sein, wenn ich ihm hin und wieder was zustecke, weil ich finde, dass er gute Arbeit macht. Oder hat sich das inzwischen geändert?
 
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Realitätscheck.

Konntest du bisher:

- TV als Prepaid-Tarif kaufen
- Festnetztelefon auf Guthabenbasis
- Strom/Gas als vorbezahltes jährliches Verbrauchskontingent
- Krankenversicherung just-in-time beim gerade günstigsten Anbieter ordern


Nö, diese Nutzung gibt es nur als Langzeitvertrag.

Mich wundert eher, warum die Softwareschmieden nicht eher auf das Vertragsmodell gekommen sind. :Pfeif:
 
Beim Bäcker bezahle ich aber für neue Brötchen immer wieder neue. ;)
Nicht eine monatliche Pauschale, egal ob er mir neue Brötchen (Features/Software/Sicherheitsupdates) liefert, oder nicht.

…oder bezahlst du deinem Bäcker eine Monatspauschale?

Das Problem ist einfach die Menge, wie es @Impcaligula aufgelistet hat. Da ist man einen Haufen Geld los, ohne es wirklich zu merken.
 
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Konntest du bisher [...] oder mieten:

dein:
Auto
Computer
...

Nur inclusive einer Art von (finanziertem) Servicevertrag.

Edith sagt: Was ich gekauft habe gehört mir, und wenn ich es verschrotten will – damit hast du natürlich recht.
 
Ich bin sehr froh, das die meisten Software Firmen mit dem Abo Modell scheitern.
Grundsätzlich lehne ich das Abomodell ab.
Bis auf wenige Ausnahmen, die für mich Sinn machen.
Ich nutze MS Office und Adobe CC im Abo, ebenso noch 1Passwort (gekündigt, Umstellung auf Enpass) und Boxcryptor.
 
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Ich verurteile das Abo Modell generell nicht. Wenn ich Adobe monatlich günstiger bekomme statt gleich auf einen Schlag knapp 1000€ bezahlen zu müssen... gerade bei teurer Software finde ich das eine gute Sache - so können sich viel besser Leute auch solche Software leisten...

Aber es kann nicht sein, dass jede kleinste App nun monatlich Geld kostet.

Man muss auch schauen. Office365 bietet für weniger als 5€ im Monat immerhin 5 Rechner Lizenzen. Dazu Office für Mac und Windows. Dazu noch Cloud Speicher. Apps für Smartphones und Tablets. Da bekomme ich auch was geboten.

Und für den gleichen monatlichen Preis dann für eine kleine App? Da fehlt es mir an Relation zueinander...
 
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Wenn ein Unternehmen, das genau ein Produkt auf dem Markt hat und von diesem abhängig ist (meinetwegen Ulysses, Day One, 1Password, früher Outbank), auf ein Abo-Modell umsteigt, muss doch in dem Unternehmen eine Menge schief laufen?

Da müssen sich doch die Kosten im Laufe der Zeit einerseits zu stark aufgebläht haben (z. B. Personal), andererseits muss das Unternehmen versäumt haben, neue Einnahmequellen zu generieren (z. B. ein neues Produkt zu entwickeln) oder weitere Kunden vom Produktkauf zu überzeugen. Im Vergleich hochpreisige Abos anzubieten, ist da doch nur das letzte Ausquetschen der (vorhandenen) Kunden.

Bei anderen Software-Unternehmen läuft es doch auch. Cultured Code, DevonThink usw. entwickeln ihre Produkte weiter und verlangen dementsprechend auch was für neue Versionen. Readdle bringt ohne Abo am laufenden Band neue Produkte raus und motzt bestehende Produkte mit neuen Features auf, damit neue Kunden gewonnen werden.
 
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So ganz verstehe ich es nicht, muss ich gestehen. Ich will das Abomodell nicht verteidigen, aber wenn Leute, denen 50-70 Euro im Jahr für fünf Office-Lizenzen und riesigen Speicherplatz auf OneDrive zu viel ist, es kaum erwarten, dass das Jahr rum ist und sie wieder mehr als das Zehnfache für ein neues iPhone hinblättern können, scheint mir das nicht eben logisch. Und andererseits kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es so viele Leute gibt, die das Grundprinzip des Kapitalismus (die Steigerung des Profits) so schlecht finden, dass sie eine solche Maßnahme zu seiner Erfüllugng nicht gutheißen würde. Oder steht etwa die sozialistische Revolution vor der Tür?
 
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Beim Bäcker bezahle ich aber für neue Brötchen immer wieder neue. ;)
Nicht eine monatliche Pauschale, egal ob er mir neue Brötchen (Features/Software/Sicherheitsupdates) liefert, oder nicht.
Ich glaube, Du hast nicht gelesen, worauf Du zu antworten glaubtest. Das ist netztypisch und also cool, dem Gespräch aber nicht zuträglich.
 
Beste Bespiel aktuell Ulysses-Subscription
wenn man in der Vergangenheit beobachtet hat wie sich die App entwickelt, finde ich das jetzt eingeführte Abo-Modell eine Frechheit. Für was für einen Service wollen die den monatlich entlohnt werden?
 
Wenn bei Adobe nicht immer dieses komische Abomodell für LR im Raume gestanden wäre, würde ich heute wohl LR nutze und nicht Capture One.
Ich mag das Aboprinzip bei Software auch nicht. Ich hoffe, dass es sich nicht durchsetzt. Aber ich befürchte Gegenteiliges.

Nachdem ich über die Jahre sehr viel Geld für iTunes Musikkäufe ausgegeben habe, bin ich jetzt aber einmal meiner Grundeinstellung untreu geworden und habe Qobuz abonniert...
 
Nachdem ich über die Jahre sehr viel Geld für iTunes Musikkäufe ausgegeben habe, bin ich jetzt aber einmal meiner Grundeinstellung untreu geworden und habe Qobuz abonniert...

Ich habe auch alles umgestellt auf CD und Schallplatten. Demnächst kommt noch ein schöner Rega-Plattenspieler hinzu und der Klang.... nichts mit den iTunes-Käufen zu vergleichen.
 
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Für mich kommt es darauf an, was ich dafür bekomme. Das Abomodell von Adobe empfinde ich als günstig, bekomme ich dafür hochwertige und ehemals hochpreisige Software, die zudem regelmäßig mit Updates versorgt wird. Das war früher, bei den Kaufversionen, nicht so uneingeschränkt der Fall.
Das Abomodell von Astropad empfinde ich dagegen als ziemlich überteuert und kommt mir deswegen auch nicht in die Tüte.
Also alles in allem so wie bei vielen Dingen: auf das Preis/Leistungsverhältnis kommt es (bei mir) an.
 
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Das Problem ist nicht das Abo-Modell. Das ist generell schon ganz fein.
Das Problem ist, dass die ganze Software durch die Umstellung massiv teurer wird und das ohne Gegenwert.
Die Entwickler wollen das weil sie merken, dass sie durch die Umstellung massiv aufpreisen können. Ich meine, durch die Umstellung ist zb Ulysses massiv (!) teurer geworden. Das freut den Entwickler natürlich. (und Apple natürlich auch) Daher wird derzeit von überall versucht, dass den Anwendern schmackhaft zu machen. Der Anwender sitzt allerdings am längeren (Geld)Hebel. Aber wie wir bei Apple sehen, nutzen diese diesen Hebel meist einfach nicht. Schade.

Bei Ulysses kommt auch noch dazu, dass die eine ganze Firma (!) um eine App gebaut haben und nun merken, dass der Markt für diese doch recht nieschige Software langsam gesättigt ist.
Den Blogpost von Max nehme ich nicht für voll - die haben über die Zeit sicher knapp ne Mio (wenn nicht mehr) eingenommen, wer damit die Entwicklung von Updates (für eine (1) App) nicht sicherstellen kann, dem ist nicht mehr zu helfen (und ja ich weiß, dass Max hier mitliest ;) )
 
Im Prinzip sollte jeder für sich mal genau rechnen und ich kenne sehr viele die ganz sicher keine Software-Abos kaufen wollen/werden. Persönlich bin ich inzwischen nicht mehr komplett dagegen sondern finde dass z.B.
- Office 365 5 Lizenzen für ca. 60€/Jahr (wenn man nach Angeboten schaut) das Geld wert ist da man eben noch OneDrive mit 1TB pro Lizenz dazu erhält und gerade die iOS-Apps permanent verbessert werden.
- Das Adobe Abo ist für mich das Geld nicht wert da ich etliche Programme sehr selten nutze. Kaufe da dann lieber mal ein Konkurrenzprodukt wie z.B. Pixelmator oder Affinity Photo/Designer in der Hoffnung dass da Konkurrenz entsteht oder zur Not eine einzelne Dauerversion wie z.B. Acrobat Pro 2017.

War immer bereit neue Wege zu gehen, aber DRM-PDFs, Mietsoftware, Musikstreams, ... meide ich inzwischen wo es nur geht. Kaufe daher alle Musik die ich früher im iTunes-Store oder Amazon als Download gekauft habe als CD, lese sie dann ein und lager die CDs im Keller. Und Programme wie Evernote, 1Password, Ulysses (wer soll eigentlich diese unglaublich lange "Erklärung" warum man viel mehr Geld verlangt freiwillig lesen?!) werde ich ganz sicher nicht monatlich mieten.
 
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