Sind Lebensmittel in Deutschland zu billig?

Financ

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
28.09.2017
Beiträge
452
Reaktionspunkte
130
In kaum einem anderen Land in Europa geben die Menschen gemessen am Einkommen einen geringeren Anteil für Lebensmittel aus.

Ich finde es grundsätzlich gut, wenn durch Wettbewerb die Produkte eine möglichst hohe Qualität haben und gleichzeitig kostengünstig sind.

Jedoch darf es dabei unter keinen Umständen dazu führen, dass die Erzeuger oder beim Fleisch die Tiere durch niedrige Lebensmittelpreise benachteiligt werden. Dementsprechend müsste der Preis für Fleisch insgesamt über alle Produkte hinweg deutlich höher sein.


Wie denkt ihr über dieses Thema?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: lisanet, Hans-Ulrich, Schiffversenker und 2 andere
Dem ist nichts hinzu zu fügen.
 
Meine Bedenken sind, daß die Fleischprodukte zwar teurer werden, wenn es die Gesetzgebung verlangt, die Situation der Tiere sich dadurch aber kein bißchen verändern wird.

Es ist hier wie mit so vielen anderen Dingen auch: erst muß sich etwas im Bewußtsein der Verbraucher verändern, bevor wir wirklich gute Lösungen haben. Eine gesunde Ernährung ist heute gar nicht so leicht und wer Wert auf wirklich gute Produkte legt, kommt nicht billig davon.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8, Mahonra, Manetti und 7 andere
Pauschal kann man das so nicht sagen, es gibt ja auch genug "Premium"-Zeug das durchaus läuft.

Überwiegend gibt es aber zu viele Ausreisser nach unten, besonders bei Fleisch.
Manchmal reibt man sich auch die Augen, wenn z.B. Edeka für 1,5kg Kartoffeln unterer Qualität zu manchen Zeiten 3,99 aufruft.

Ich denke das Problem ist, dass bei den Erzeugern zu wenig hängen bleibt.
Auch sind manche Lücken, bzw. fehlende Angebote in der Preisstaffelung problematisch.

Etwas zeit her, wollte ich mal Brathühnchen machen für 6 Leute das teuerste "Premium" -produkt bei Edeka war das von Wiesenhof für
um die 3 Euro :(, dann ab in den Bioladen, da lag der Einstiegspreis für 1 Hähnchen 31,50..:(
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Meine Bedenken sind, daß die Fleischprodukte zwar teurer werden, wenn es die Gesetzgebung verlangt, die Situation der Tiere sich dadurch aber kein bißchen verändern wird.

Es ist hier wie mit so vielen anderen Dingen auch: erst muß sich etwas im Bewußtsein der Verbraucher verändern, bevor wir wirklich gute Lösungen haben. Eine gesunde Ernährung ist heute gar nicht so leicht und wer Wert auf wirklich gute Produkte legt, kommt nicht billig davon.
Das Fleisch würde automatisch drastisch verteuert, wenn per Gesetz die vorgeschriebene Fläche je Tier deutlich erhöht würde. Damit wäre den Tieren schon mal geholfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Arminrc, Maringouin, Schiffversenker und 3 andere
Edit zu dem Beispiel der Kartoffeln..weil die Qualität nicht gut ist und man von Bauern hier weiss, was die für den Zentner bekommen.
Genauso beim Weizen..
 
Etwas zeit her, wollte ich mal Brathühnchen machen für 6 Leute das teuerste "Premium" -produkt bei Edeka war das von Wiesenhof für
um die 3 Euro :(, dann ab in den Bioladen, da lag der Einstiegspreis für 1 Hähnchen 31,50..:(

Dann hast du aber einen schlecht sortierten Edeka. Unser Edeka hier hat schon viele Jahre durchaus hochwertiges Biofleisch. Da kostet Huhn z.B. so um die 15 - 20 € das Kilo.
Das sit aber auch sehr vom Publikum abhängig, der Edeka in Poppenbüttel hat kaum Biosachen, weil die da merkwürdigerweise nicht laufen.
 
Um auf das Thema zu kommen. Ich finde Lebensmittel in DE sind günstiger als im Vergleich zu vielen anderen Ländern.
Aber nur weil Evtl. die Preise für bestimmte Lebensmittel erhöht werden, bedeutet das nicht im Umkehrschluss das der Mehrpreis dem zugute kommt wofür es geplant oder gedacht war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Schiffversenker, mausfang, iPhill und eine weitere Person
@ wollmac ..ja, stimmt schon. Ist zum einen ein kleiner Markt und die Story schon paar Jahre her..
glaub aber da ists immer noch so..:mad:
Was ich aber auch etwas nervig finde, sind diese Premiumprodukte die anderen, "normalen" den Platz rauben.
Ich finde es muss hier nicht irgendein Premiumeis für 6 Euro den kleinen Becher aus Norwegen oder sonstwo geben,
oder Superbrownies aus den Südstaaten.. da könnte man auch Platz für lokal erzeugte Grundnahrungsmittel anbieten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dg2rbf und WollMac
Eigentlich sind die Lebensmittel nicht zu billig. Die Produktionsbedingungen sind einfach nur zu schwach.
Niemand müsste über die Lebensmittelbilligpreise reden wenn man einfach die Anforderungen an die Produktion hochschrauben würde. Die Billigpreise gäbe es dann einfach nicht mehr.
Solange aber alles immer nur über die Freiwilligkeit abgehandelt wird, solange wird es keine Änderung geben. Dazu kommt die notwendige Umverteilung. Von Hartz IV kann man nunmal kaum Bio o.ä. kaufen.
 
Einem Tier; das in erster Linie lebt, um möglichst schnell groß zu werden, damit es dann geschlachtet und gegessen werden kann, ist also durch mehr Platz geholfen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mahonra und lisanet
Einem Tier; das in erster Linie lebt, um möglichst schnell groß zu werden, damit es dann geschlachtet und gegessen werden kann, ist also durch mehr Platz geholfen?
Nicht nur mehr Platz sondern allgemein bessere Haltungsbedingungen.
Du wirst die Menschen nicht zum kollektiven Fleischverzicht bringen.
Solange dieses nicht aus dem Labor kommt bleibt nur die bessere Tierhaltung.
abgesehen davon ist das nicht nur ein Problem für Fleisch.
Bei Getreide, Zucker, Gemüse etc haben wir doch das gleiche Problem.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Manetti und dg2rbf
Regionale und vor allem auch saisonale Ernährung ergibt einen schon fast evolutionären Sinn,
für die Menschen, die dort wohnen, wo sie geboren sind.
Die regionalen Pflanzen, wie Gemüse und Kräuter etc. nutzen saisonal die Mineralien und Vorraussetzungen,
um zugedeihen und liefern dann deswegen exakt die Nährstoffe, die bsw. Menschen dann auch saisonbedingt brauchen.

Besonders wir hier im entspannten Norden haben deswegen quasi perfekte Bedingungen.

Abgesehen davon muss niemand irgendwelchen industriell erzeugten Esskram kaufen.

Speichern und nutzen: :teeth:

saisonkalender01.png
saisonkalender02.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mahonra, iPhill und KOJOTE
Regionale und vor allem auch saisonale Ernährung ergibt einen schon fast evolutionären Sinn,
für die Menschen, die dort wohnen, wo sie geboren sind.
Nur weil das Gemüse saisonal ist bedeutet es noch lange nicht, dass es auch regional ist.
Lass mal überlegen wo die ganzen regionalen Landwirte sind, um die in Berlin geborenen zu versorgen...
Wie hoch ist denn der Anteil der Bevölkerung, der noch in der Region wohnt in der er auch geboren wurde?
Ich bin gute 500Km weit weg von dem Ort an dem ich geboren wurde. Gewohnt habe ich dort übrigens niemals.
 
Nur weil das Gemüse saisonal ist bedeutet es noch lange nicht, dass es auch regional ist.
Lass mal überlegen wo die ganzen regionalen Landwirte sind, um die in Berlin geborenen zu versorgen...
Wie hoch ist denn der Anteil der Bevölkerung, der noch in der Region wohnt in der er auch geboren wurde?
Ich bin gute 500Km weit weg von dem Ort an dem ich geboren wurde. Gewohnt habe ich dort übrigens niemals.
Naja, auf das Ettikett gucken, wo der Kram herkommt – muss man schon selbst noch.
Und die Entscheidung treffen: "Ist nicht aus der Region > kaufe ich nicht."

Mit dem Wohnen meine ich eher global gesehen, ein hier im Norden lebender zugezogener Afrikaner mit schwarzer Haut,
wird hier oben halt schön Vitamin-D Mangel bekommen, weil zu wenig UV-Strahlung über das Jahr.
500 Km sind da ohne Relevanz, weil dein Organismus den hiesigen Breitengraden angepasst ist.

Aber kultur- und gentechnisch spielt die ab Geburt bestehende Ernährung schon eine Rolle.
Die heutigen Menschen, welche sich überwiegend bis ausschliesslich von industriellen erzeugten Nahrungsmitteln ernähren,
können diesen Kram auch anderswo konsumieren. Es wird ihenen damit langfristig "gleich schlecht" gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mahonra
Naja, auf das Ettikett gucken, wo der Kram herkommt – muss man schon selbst noch.
Und die Entscheidung treffen: "Ist nicht aus der Region > kaufe ich nicht."

Mit dem Wohnen meine ich eher global gesehen, ein hier im Norden lebender zugezogener Afrikaner mit schwarzer Haut,
wird hier oben halt schön Vitamin-D Mangel bekommen, weil zu wenig UV-Strahlung über das Jahr.
500 Km sind da ohne Relevanz, weil dein Organismus den hiesigen Breitengraden angepasst ist.

Aber kultur- und gentechnisch spielt die ab Geburt bestehende Ernährung schon eine Rolle.
Die heutigen Menschen, welche sich überwiegend bis ausschliesslich von industriellen erzeugten Nahrungsmitteln ernähren,
können diesen Kram auch anderswo konsumieren. Es wird ihenen damit langfristig "gleich schlecht" gehen.
Na dann ist ja Spanien auch noch "regional".
Ich glaube das was du da schreibst stimmt zwar, ist aber in der Realität durch die Anzahl und Verteilung der Menschen ohne praktischem Belang.
Für die meisten ist diese industriell erzeugte Nahrung doch ab Geburt gegeben. Die kulturelle Prägung spielt also eine untergeordnete Rolle.
Die genetische ist durch die Durchmischung oft auch nur noch makulatur. Welche Ernährung soll denn ein Kind mit mexikanischerr Mutter, Deutschen Vater und geboren in Spanien jetzt zu sich nehmen?
Die Welt ist viel zu klein geworden für solche Unterscheidungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dg2rbf
Die regionalen Nahrungsmittel, die da vorhanden sind – am besten saisonal – wo der Mensch langfristig lebt.
Ich kaufe mir selbst nix aus Spanien.

Die Paprika und Kakis kann ich auf einer Hand abzählen, die ich im Jahr kaufe.

Wärst du mit mir, bekämst du bsw. eine Menge Kohlsorten in allen möglichen Varianten über den Winter zu essen. :D
 
Wärst du mit mir, bekämst du bsw. eine Menge Kohlsorten in allen möglichen Varianten über den Winter zu essen. :D
Genau das funktioniert heutzutage nicht mehr.
Ich will einfach nicht den ganzen Winter Kohl essen. Den Keller zum Kartoffeln lagern hab ich in der Stadt auch nicht.
 
Ja, Städte an sich sind wirklich da ein Hauptproblem – und die dadurch suggerierten Probleme werden dann Realität.

Aber die Lösung aktuell fängt damit an, das die Person selbst einen möglichen Weg für sich findet.
Denn andere werden es aktuell – leider – nicht tun.

Wenn du dir diese Aufgabe ernsthaft mal selbst stellen würdest und vor allem die dafür möglichen Optionen suchst –
wirst du erleben können, dass das durchaus auch in einer Gross-Stadt möglich ist.
Der Aufwand bzw. die Organisationen dafür sind halt anders und "muster-durchbrechend".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mahonra und WollMac
Zurück
Oben Unten