Sind hier auch Imker unter euch?

@DrHook - deine Frage im Urlaub übersehen :)

Die Völker stehen im nordhessischen Raum - in einem verwilderten großen Garten mit vielen Bäumen ;-). Eine Brutpause konnte ich nur bei einem Volk feststellen. Meine stärksten Völker habe ich jetzt geschröpft und eine dritten HR als Halbzarge aufgesetzt (stelle z.Z. das System z.T. langsam um). Ende der Woche erste Schleuderung.
 
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Und wie ist die Saison bei euch gelaufen ? Noch gute Sommerernte gehabt ? Ich habe 3x geschleudert. Die Sommerernte war im Vergleich zu Frühernte mäßig; viel Linde, sehr minzig. Meine Ableger waren aufgrund der Hitze mangels Tracht schon recht früh auf Futter angewiesen. Ich musste die Kleinen stetig dünn füttern um sie bei Laune zu halten :D Jetzt steht die erste AS-Behandlung an bzw. bei zwei bereits behandelten Völkern kommt am Wochenende die erste volle Futterzarge drauf.
 
Anfängerfragen:

Einige freunde und ich bewirtschaften wg-mäßig einen schrebergarten in Hamburg zwischen wohngebiet und flughafen. Wir überlegen, einige fleißige bienen als mitbewohnerinnen aufzunehmen. Der gartenvereinsvorstand begrüßt das.

Wo lese ich mich am besten ein? Mit wie vielen völkern starte ich? Welche grundausstattung brauche ich? Darf ich die tiere über den sommer drei wochen allein lassen? Wie bringe ich die über den winter? Wir haben 650 qm – kommen bienen und menschen sich da unangenehm in die quere? Vor allem, wenn (menschen-)kinder zu besuch sind?

In welchem monat fängt man am besten an?

Danke für tipps!
 
Die sehen nach ohne geld aus. Über tipps aus der gemeinde hier vorab wäre ich trotzdem ganz froh.
 
Tipps aus der Gemeinde..

Naja zu Bienen sollte man immer nett und freundlich sein, die haben nen Stachel..
Und den Honig werden se auch nicht ganz freiwillig rausrücken, denk ich.
Ansonsten, Blumen oder Blüten in der Nähe wären ganz gut...hmm
 
Mein Nachbar 2 Gärten weiter hat eine etwa gleiche Grundstücksgröße (45m lang x 15m breit), im Sommer im Garten immer 2 Kinder unter 10, 2 Teens (immer mit Freunden), eine Oma und 3 Bienenkästen an der hinteren Rückseite des Gartens. Er hat die Bienen durch eine Reihe "langweilige Nutzbeete" von der Spielfläche abgetrennt, so dass die Kinder nicht näher als 10 m rankommen. Das klappt seit Jahren problemlos, allerdings steht beim Fußballspielen das Tor am anderen Gartenende :). Und der Rasen ist extrem gepflegt, kein Klee etc, so dass die Bienen lieber woanders suchen gehen (auf meiner Wiese zum Beispiel). Ärger machen immer nur die Wespen unterm Dach, wenn die Oma Kuchen bringt...
 
Ich kann es gar nicht glauben, dass das nun schon wieder über sieben Jahre her ist, dass ich das geschrieben habe...
Mittlerweile habe ich immer noch Bienen, reichlich Honig, hin und wieder etwas Arbeit und zwei Völker bei mir im Garten hinter dem Haus, die ich jederzeit beobachten kann - immer schön, wenn sie so ausschwärmen...

@Difool: ich hätte Interesse...
flugradius.de ist übrigens nun fertig umgebaut. :teeth:

Da könnte ich dich mit reinsetzen: http://flugradius.de/category/regionale-imker/
 
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Dein Engagement in Ehren, aber die Seite sieht (zumindest von den Zeitstempeln der Beiträge) eher veraltet aus und teilweise steht auch inhaltlich Quatsch da.

Da werden munter die (Über-)Lebensbedingungen von Honig- und Wildbienen durcheinandergewürfelt.
 
Dein Engagement in Ehren, aber die Seite sieht (zumindest von den Zeitstempeln der Beiträge) eher veraltet aus und teilweise steht auch inhaltlich Quatsch da.
Da werden munter die (Über-)Lebensbedingungen von Honig- und Wildbienen durcheinandergewürfelt.
Falls du magst, kannst du mir aufzeigen wo genau? Dann korrigiere ich das gerne.
Werde aber auch meinem Imker-Kumpel mal darauf aufmerksam machen.
Habe auch gesehen, dass ich vergessen habe den Autor den Artikeln zuzuweisen – ich habe die ja nicht geschrieben.
Und ja beitragsmäßig ist die Site älter, ich wollte sie nur erstmal "gerettet" haben, vor dem letztjährigen php-Versions-Aus.
Dafür einmal von Joomla in Wordpress rein gepäppelt.
 
Falls du magst, kannst du mir aufzeigen wo genau? Dann korrigiere ich das gerne.
Werde aber auch meinem Imker-Kumpel mal darauf aufmerksam machen.

Wie gesagt, ich will dich nicht davon abhalten, dich zu engagieren. Du machst sicher das richtige.
Aber manche Katastrophenszenarien sind zumindest fragwürdig.

Bspw.:
Gut 85% der Erträge in der deutschen Landwirtschaft hängen von den Bestäubungsdienstleistungen der Bienen ab. Die wirtschaftlichen Folgen durch fehlende Bestäubung wären enorm. Immerhin sorgt der weltweite Bienenflug für eine Bestäubung von etwa 1/3 unserer natürlichen Nahrungsmittel. Dies macht die Biene neben Schwein und Rind zum drittwichtigsten Nutztier für uns Menschen.

85% der deutschen Landwirtschaft glaube ich höchstens, wenn man den kompletten Getreideanbau rausnimmt. Meine Bienen fliegen maximal den Raps an und der ist meines Wissens mittlerweile so gezüchtet, dass er gar nicht bestäubt werden muss.

Man kann meiner Meinung nach beim Aufzeigen der ganzen Gefahren die Honigbienen nicht mit den Wildbienen in einen Topf werfen.

"Ein Rückgang der Nahrungsgrundlagen durch das Verschwinden abwechslungsreicher (Wild-) Blütenwiesen" interessiert Honigbienen z.B. gar nicht. Das sind heutzutage Nutztiere, die ohne Imker gar nicht mehr überlebensfähig wären - "More than honey" und die Mandelplantagen kennst Du sicher (nebenbei sprechen die dort davon, dass "bis zu 30%" der Lebensmittelproduktion von Bestäubungen abhängig ist, auf der Webseite stehen die unterschiedlichsten Werte, mal 72% mal 85%, die aber alle viel zu hoch sind [s.o.]). Die größte Gefahr für Honigbienen geht momentan vom kleinen Beutenkäfer aus. Und der wird irgendwann von Imkern hier eingeschleppt, die Völker in Italien kaufen.

Während "der Anstieg immer größer werdender Monokulturen" für ein Honigbienenvolk gar kein Nachteil sein muss. Die allermeisten Imker wandern mit ihren Völkern diese Monokulturen gezielt an und lassen sich teilweise dafür noch bezahlen.
Für Wildbienen sieht das genau gegenteilig aus - aber die erbringen auch keine relevanten "Bestäubungsdienstleistungen". Das sind solitäre Arten, die teilweise nur genau eine Blütenart anfliegen.

Und wenn dann noch so Dinge sieht wie "durch ihren Flugradius von 3km und mehr sorgen die Bienen auf einer Fläche von bis zu 50 Quadratkilometern" und man sich noch an pi*r^2 erinnert, werden die restlichen Daten nicht glaubwürdiger.
 
Wie gesagt, ich will dich nicht davon abhalten, dich zu engagieren. Du machst sicher das richtige.
Aber manche Katastrophenszenarien sind zumindest fragwürdig.

Bspw.:


85% der deutschen Landwirtschaft glaube ich höchstens, wenn man den kompletten Getreideanbau rausnimmt. Meine Bienen fliegen maximal den Raps an und der ist meines Wissens mittlerweile so gezüchtet, dass er gar nicht bestäubt werden muss.

Man kann meiner Meinung nach beim Aufzeigen der ganzen Gefahren die Honigbienen nicht mit den Wildbienen in einen Topf werfen.

"Ein Rückgang der Nahrungsgrundlagen durch das Verschwinden abwechslungsreicher (Wild-) Blütenwiesen" interessiert Honigbienen z.B. gar nicht. Das sind heutzutage Nutztiere, die ohne Imker gar nicht mehr überlebensfähig wären - "More than honey" und die Mandelplantagen kennst Du sicher (nebenbei sprechen die dort davon, dass "bis zu 30%" der Lebensmittelproduktion von Bestäubungen abhängig ist, auf der Webseite stehen die unterschiedlichsten Werte, mal 72% mal 85%, die aber alle viel zu hoch sind [s.o.]). Die größte Gefahr für Honigbienen geht momentan vom kleinen Beutenkäfer aus. Und der wird irgendwann von Imkern hier eingeschleppt, die Völker in Italien kaufen.

Während "der Anstieg immer größer werdender Monokulturen" für ein Honigbienenvolk gar kein Nachteil sein muss. Die allermeisten Imker wandern mit ihren Völkern diese Monokulturen gezielt an und lassen sich teilweise dafür noch bezahlen.
Für Wildbienen sieht das genau gegenteilig aus - aber die erbringen auch keine relevanten "Bestäubungsdienstleistungen". Das sind solitäre Arten, die teilweise nur genau eine Blütenart anfliegen.

Und wenn dann noch so Dinge sieht wie "durch ihren Flugradius von 3km und mehr sorgen die Bienen auf einer Fläche von bis zu 50 Quadratkilometern" und man sich noch an pi*r^2 erinnert, werden die restlichen Daten nicht glaubwürdiger.

Das Beispiel Raps ist gut.
Natürlich kann der (Monokultur-)Raps noch bestäubt werden, er kann aber auch "sich selbst bestäuben",
was aber nachweislich, wie bei allen Arten, die zur Autogamie in der Lage sind, weniger Frucht- oder Samen-Ertrag bringt
und den "Inzucht"-Kreterien unterliegt.
Bsw. auch Weizen, Gerste, Hafer, Reis, Erbsen und Bohnen sind "Selbstbestäuber".

Zumal das "Nutztier" Honigbiene so eingesetzt, primär dann der Einfachheithalber das Rapsfeld bedient, sicher.
Aber die herkömmliche Biodiversität, gerade betreffs Wild-, Blütenwiesen oder auch "Blühstreifen" etc.,
stellt ja, neben der Imkerei und deren "gezielten" Bestäubungen, einen wesentlichen Bestandteil für Wildbienen dar.
Und bei noch ca. knapp über 500 Wildbienen-Arten in Deutschland – auch wenn da mehrheitlich Spezialisten drunter sind –
gilt für einen zu bestäubenen diversen Blütenbestand immer: daß 20 Bienenarten 90% befruchten, nur drei Arten aber nur 60% schaffen.
Und bei Wildbienen gibt es auch "Generalisten", die quasi jede Blüte ansteuern und 2 davon sind sogar volks- bzw. staatenbildend.

Will man am effektivsten gezielt Blütenstände bestäuben, "nimmt" man eh Hummeln, die wesentlich "fleissiger" sind als jede Biene es sein könnte.
Tests haben ja ergeben, dass bsw. nur durch Bienen etwa Äpfel so heranwachsen können, wie wir sie lieben.
Manuelle Bestäubung von Hand oder Wind ergeben entweder zuviel Ertrag mit viel kleinen Fruchtkörpern oder wenig Ertrag mit viel zu großen Fruchtkörpern.
In beiden Fällen leidet dann auch der Apfelbaum selbst, weil u.a. Äste brechen aufgrund des Gewichts.
Machen's die Bienen (also alle Bienenartenbestäuber, nicht nur mellifera) – wird es für alle optimal.

Die Mandelplantagen in Carlifornien (more than honey) ist ein perverses Beispiel, wie man den Begriff "Nutztier" bei Honigbienen verstehen
und auch umsetzen kann. Diese Imker da "verheizen kalkulativ" die zig Bienenvölker ja regelrecht.
Jede Bestäubung der Mandelbäume dort kostet jedesmal ja den Großteil der dort eingesetzten Bienenvölker nach den Bestäubungen das Leben,
aufgrund der massiv eingesetzten Insektizide dabei – was ja bsw. bei einer veganen Lebensweise mit viel Mandel-Kram etwas fragwürdig ist,
wenn die nicht gucken, woher ihre Mandeln kommen.

Ein Flugradius von 3 bis 5 Kilometer hat einen Radius von 28.72 Qkm bis 78.54 Qkm und 4 Km Flugradius entspricht 50.27 Qkm. :noplan:
 
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