Sicherheit/ Schadsoftware

Um ein wenig die Verwirrung die bei einigen herrscht mal zu entknoten:

- Formatieren einer HDD löscht nicht wirklich die Daten, sondern nur den Katalog - so als wenn in einer Bibliothek das Register fehlt, die Bücher aber noch da siind

- Überschreiben entfernt alle Daten, bei heutigen HDDs mit mehr als 1TB ist die Datendichte so hoch, dass einmaliges Überschreiben ausreicht, auch Datenlabore sind dann meist machtlos!

- Bei SSDs kommt zu oben genannten Punkten noch, das die Daten nicht rein logisch auf Blöcke verteilt werden sondern zufällig breit verteilt werden (wegen des wear leveling zu deutsch "gleichmäßige Abnutzung" der Speicherzellen…), wird diese formatiert ist ebenfalls nur der Katalog gelöscht die Daten aber nicht. Eine Wiederherstellung der Daten ist bei größeren SSDs (ab 512 MB etwa) extrem rechenaufwändig, oft weigern sich sogar Datenlabore dies dann zu versuchen, auch weil die Erfolgsqoute oft schlecht ist und Kunden dann nicht zahlen wollen / zahlen brauchen… (Das Wiederherstellen der Daten einer SSD ist aber auch bei Erfolg "sauteuer", daür gibt es einen neuen Rechner… bei HDDs kann es aber auch schon mal 4stellig werden)

Bei MacOSX ist auch das wirkliche Löschen einer SSD nicht vorgesehen (stammt noch aus Zeiten als die Häuigkeit des Beschreibens einer Speicherzelle ein knappes Limit hatte). Man kann also entweder die komplette SSD mit neuen Daten überschreiben (ist im Prinzip wie Löschen geschieht aber eben nicht automatisch), oder man verwendet ein Linuxtool namens Diskwiper (>https://www.paragon-software.com/home/dw-mac/ gibt aber andere opensource Alternativen), welches einen bootfähigen Stick mit dem Programm erstellt, damit kann man eine SSD komplett "killen".
 
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Um ein wenig die Verwirrung die bei einigen herrscht mal zu entknoten:
....

Gut zusammengefasst und gleich noch als Empfehlung für die Zukunft seine SSD zu verschlüsseln, dann erübrigt sich auch die ganze Angst um die "Restdaten" wenn man das Gerät mal abgibt.
Die Daten sind dann zwar auch noch drauf, aber ohne Schlüssel wertlos.
 
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@roedert, DAS ist dann wieder sooo einfach, dass ich da gar nicht drauf gekommen bin es zu erwähnen.
Aber stimmt schon, mit der von Apple verwendeten Verschlüsselung ärgern sich sogar die Geheimdienste herum… ( in GB kann die Weigerung sein Passwort den Behörden preis zu geben SECHS Monat Erzwingungshaft bedeuten- 2 Journalisten sitzen dewegen fest…)
 
dass einmaliges Überschreiben ausreicht, auch Datenlabore sind dann meist machtlos!
ich hab das mal korrigiert.
falls du ein einziges labor finden solltest, bitte bescheid sagen. das EU-seagate-labor möchte das dann nämlich auch erfahren. :p
 
@Olivetti, akzeptiert!
Ich hatte da noch in Erinnerung, dass einem Autraggeber vor 1,5 Jahren die HDDs (3 Stück, um Zeit zu sparen überträgt man Sicherungen ja parallel… ;)) und der Computer zeitgleich einen Überspannungsschaden hatten (Blitzeinschlag ca. 400m entfernt in die Oberleitung) Das Labor konnte einen Großteil der Daten wieder herstellen - ABER das war natürlich kein tatsächlicher Löschvorgang ;)

edit: Das funktionierte unter Laborbedingungen mit HDDs bis zu einer Größe von ca. 500 MB bei 3,5" Größe (Also mind. etwa 8 Jahre alt ). Wie dicht die Daten bei einer 2,5 1-TB HDD liegen darf dann jeder selbst ausrechnen, von shingled layern gar nicht zu reden…
 
Oh man, da hab ich ja was losgetreten...

Dann möchte ich auch noch das ein oder andere dazu schreiben.

Hier geht es auch gar nicht darum, ob man alte Daten einer formatierten Festplatte wiederherstellen kann, sondern ob installierte Schadprogramme eine Formatierung mit Neuinstallation überlebt haben können. Das kann man zu 99,9999% ausschließen.


Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man übrigens ab und an mal Malwarebytes über seinen Rechner laufen lassen. Das sollte bei unbedachtem Surfverhalten die gängingen Probleme erkennen und entfernen.

Genau das, war das ursprüngliche Thema. Es geht nur um etwaige Schadsoftware, die aufs MacBook installiert worden sein könnte, bevor es mir gehörte. Guter Hinweis mit Malwarebytes, werde ich auch noch mal laufen lassen. Danke.

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Ist ja auch richtig so wenn man es anders versteht ;D
Gerade mit dem "neuen" FPDP ist komplettes Formatieren nicht so eindeutig (Stichwort "alle Geräte einblenden"), aber "inklusive aller Volumen und Container" klingt für mich richtig.

Genau, finde ich auch ein wenig „verwirrend“ geschrieben in dem FPDP. Aber es wurde nach Anleitung der Apple Homepage gelöscht. Die blau markierte „APPLE SSD...“ wurde ausgewählt und anschließend gelöscht. Was ja dann dem formatieren gleich kommt.

upload_2019-5-10_13-53-40.jpeg


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das was du formatieren nennst, ist bei apple nur partitionieren, ausser du verwendest "sicheres löschen". aber dann wären deine daten auf keinen fall wiederherstellbar.

Kann man denn sicheres löschen noch irgendwo finden? Ich dachte das gibts beim aktuellen OS nicht mehr?

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Fazit also:
Einfache Formatierung (ohne komplettes Überschrieben) und Neuinstallation von macOS reicht aus um auszuschliessen dass irgendwelche Software des Vorbesitzers weiter aktiv ist.
Wenn man zusätzlich noch die Platte einmalig komplett überschreibt wird nur sichergestellt dass auch mittels Recovery-Software keine früheren Daten mehr (komplett oder teilweise) wiederhergestellt werden können.
Aber das sollte der Verkäufer im eigenen Interesse bereits selbst getan haben.

Wie kann ich denn ein komplettes Überschreiben ausführen?





Vielen Dank aber schon mal, für die rege Diskussion meines Gedanken.
 
Wie kann ich denn ein komplettes Überschreiben ausführen?
Ist auf einer SSD kaum sinnvoll möglich. Alternativen wurden in #43 genannt.

Aber was erwartest du davon, alte Daten vor Wiederherstellung zu schützen? Dies liegt nur im Interesse des Vorbesitzers.
Und ob auf der als leer markierten Speicherzelle nun eine 0 oder eine 1 des Vorbesitzers steht, kann dir völlig egal sein. "Schaden" anrichten kann dies keinesfalls mehr.

Gewisse Vorsicht ist natürlich ok und ein eigenes "Clean-Install" eigentlich auch Pflicht bei einem Gebrauchtkauf - aber bei deiner Paranoia wäre sicherlich ein Neugerät für's Gewissen besser gewesen.
 
Sicheres löschen geht mittels diskutil secureerase|zerodisk|randomdisk.
Bei SSDs beachte Beitrag #43.
 
Benutze das Ding einfach und mach Dir keine Gedanken. Da ist zu 99,999999% nichts mehr Schaedliches drauf.
 
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