Ihr könnt einen schlichten Linux-basierten Fileserver kaufen, Unterschied zu einer Fertiglösung wie von Qnap ist, dass eure IT für das initiale Setup entsprechende Kenntnisse mit Linux-Servern benötigt. Eine kontinuierliche Software-Wartung wird genauso benötigt wie bei einer Fertiglösung, d.h. Updates müssen eingespielt werden.
Beispielhaft kann zB ein HP Microserver genutzt werden, das ist die kleinste und billigste Variante, da steckt eine CPU drin die normale 1Gbps-Netzwerkverbindungen ausreizen kann, du hast zwei Platten die gespiegelt werden, wenn eine ausfällt übernimmt die andere, da bekommst mit 2x18TB-Platten also 18TB an Dateien drauf. Einige Linuxdistributionen werden offiziell unterstützt und können vom USB-Stick installiert werden, Samba aufspielen und mit Berechtigungen einstellen, Platten mit XFS formatieren und los gehts.
Und dann gibt's größere Server im Midi-Tower-Gehäuse wie ein normaler Computer, da bekommst dann schon mehr Platten rein, ca. 100TB nutzbare Kapazität, und noch größere gibt's dann auch, auch für den Serverschrank, je nachdem was ihr benötigt. So ein kleines Ding wie ein Microserver kostet Hausnummer eintausend Euro, ist überall sofort erhältlich, noch einen Tausender für die Platten muss man einrechnen.
Qnap nutzt auch nur Linux, der Unterschied ist dass Qnap dem Kunden eine eigene Oberfläche zur einfachen Konfiguration zur Verfügung stellt und darüber auch automatisch die Updates abwickelt. Dabei ist die Basiskonfiguration natürlich darauf ausgerichtet, die Festplatten reinzustecken und sofort loszulegen. Bei einem Fileserver den die IT konfiguriert müssen alle Parameter wie die Wahl und Einstellung des Dateisystems selbst konfiguriert werden, Backupjobs, usw.
Ich nutze selbst eine Linuxdistribution mit Samba plus dem Samba-Plugin vfs_fruit das die Integration mit MacOS sicherstellt. Wie schon erwähnt wurde, bekommst du Spotlight mit einer Elasticsearch-Datenbank hin. Linuxdistribution, Samba, Elasticsearch, die Sachen sind alle kostenlos kommerziell einsetzbar. Server hinstellen, Festplatten reinschieben, ein Linuxadmin kann dem Ding innerhalb weniger Stunden eine Basiskonfiguration verpassen, dann noch die Berechtigungen vergeben und es kann losgehen.
Das funktioniert mit MacOS mindestens genauso stabil und flott wie jede andere Lösung. Du kannst auch Timemachine-Backups laufen lassen, das funktioniert alles einfach so. Dabei wird SMB genutzt (Samba-Implementation) das von MacOS auf lange Sicht voll unterstützt wird. AFP ist end of life. Samba mit dem Plugin stellt hier die volle Kompatibilität sicher. Das nutze ich nun schon seit sehr vielen Jahren problemlos, von OSX 10.5 oder so bis zum aktuellen Monterey hat das nie Probleme gemacht, da laufen mehrere Macs gleichzeitig drüber.
Und einen Lifecycle brauchst dann auch noch über die IT, wenn das Linuxsystem nach 2-3 Jahren eingestellt wird muss jemand ein Upgrade auf die neueste Version vornehmen und alles durchtesten.
Der Knackpunkt bei der Geschichte ist ob ihr eine fertige Storage-Lösung braucht oder eure IT diese Einrichtung übernehmen kann. Es soll dir nur klar sein, dass gerade Qnap genau diese gleichen Funktionen nutzt, genauso Linux, genauso Samba... die legen einfach nur eine hübsche grafische Oberfläche oben drauf und kleben das Logo dazu, und versprechen dir das Ding x Jahre lang zu unterstützen wenns Sicherheitslücken gibt. Aber genauso wie das ein fähiger Admin in wenigen Stunden eingestellt hat, kann ein fähiger Linux-Admin das auch mit einem eigenen Server machen.
Leider ist meine Erfahrung dass diese managed-IT-Services hierzulande eher auf Microsoft ausgerichtet sind, wo du keine Mac-Unterstützung erwarten darfst, Lizenzen zu zahlen sind.... die IT ist in einem Zustand, wenn man nicht bunt herumklicken kann sind viele Admins in diesen "IT-Sweatshops" heutzutage überfordert.
hätten wir keine Spotlight-Lösung.
Nur der Vollständigkeit halber: Spotlight kann jeden modernen Dateiserver mit SMB-Verbindung durchsuchen, das ist eine Basisfunktionalität für die es keine extra Unterstützung braucht. Es fehlt dann natürlich der Suchindex, bei über wenige GB hinausgehende Datenmengen sucht Spotlight selbstverständlich länger, oder bei mehreren TB dann schon mal ein zwei Minuten.