Selbstversuch: NVMe SSD im Late 2013er iMac (27")

Hallo,

als Neuling in diesem Forum traue ich mich mal, diesen „alten“ Thread aufzugreifen… und meine ganz „jungen“ Erfahrungen über die „Aufrüstung“ meines „late 2013er“ mit Euch zu teilen. Es sind ja noch reichlich Mac-Modelle gleicher Bauart unterwegs.

Wie der TE habe auch ich mich mit dem Gedanken getragen, die 128er-Sandisk-Blade meines Mac gegen eine 1TB-NVMe-SSD zu tauschen. Bei meiner Suche nach Erfahrungen anderer User bin ich auf dieses Forum und einigen Stunden Lesen und Suchen auf diesen Thread gestoßen.
mbosses Erfahrungen haben mich veranlasst, es beim Austausch der Seagate HDD (1TB) gegen eine 860EVO (1TB) zu belassen und mich gegen den Einbau einer NVMe zu entscheiden. In meinem Falle - leider! Doch der Reihe nach…

Die Hardware-Ausgangssituation war (siehe Details zu meinem 27“ in der Signatur) vergleichbar mit der des TE.
Vorgeschichte: Nachdem mein Mac in den letzten zwei Monaten immer langsamer wurde, auf einigen Seiten im Netz mit schwarz-weissen Blöcken eingefroren ist, habe ich angefangen mich mit der Hardware auseinanderzusetzen. RAM-Riegel ausgebaut, Kontakte gesäubert. Diagnose durchrennen lassen, Festplattencheck mit DriveDx, Systemcheck mit EtreCheck war auch nicht ergiebig.

Also Clean Install mit unveränderten Einstellungen, d.h. Catalina auf FD. Und Einsatz des Black Magic Speed Tests.
FusionDrive aus BLADE-SSD+HDD: Read 620 Write 220.
Wegen des niedrigen Schreibtempos kam die Überlegung „NVMe-SSD“.

Parallel zu meiner Recherche nach Erfahrungen anderer Besitzer des gleichen Mac, habe ich dann das FusionDrive aufgelöst, weil ich neugierig war, wie schnell die beiden Speicher separat sind.
Blade SSD: Read 730 Write: 314
Seagate-HDD: Read 199 Write 167 (lief im „ausgehandelten“ SATAII-Modus - warum auch immer?)
Das war der Punkt, an dem die Entscheidung für die 860EVO fiel.

Nach dem Tausch HDD gegen SSD sieht es nun so aus: Catalina auf 860EVO, Blade SSD als 2.Volume.
Blade SSD: Read 725 Write: 310
860EVO: Read 510 Write 470 (im SATAIII-Modus)

Okay - also probieren wir die beiden mal als FD-Kombination…
FusionDrive aus BLADE-SSD+860EVO: Read 569 Write 470.
Mehr als enttäuschend. Ich hatte zwar keine Wunder erwartet, so doch aber zumindest eine moderate Steigerung beider Werte. De facto aber ist die verdoppelte Schreibgeschwindigkeit mit einem rund 10%-gen Geschwindigkeitsverlust beim Lesen erkauft (vs. altes FD).
  1. Schlussfolgerung* und meine Empfehlung für alle, die überlegen, ob Tausch BLADE/NVMe oder HDD/SATA-SSD: Wenn man dem 1419er Mac „etwas mehr Tempo machen will“ —> NvMe SSD!
    (mbosses Read/Write-Werte ca. 700/700 wären für mich ein doppelter „Tempo-Gewinn“ gewesen). Bei in etwa gleichem finanziellen Einsatz.
  2. Schlussfolgerung* zur "Verjüngung" des late2013er's: (siehe die maximalen Schreib-Lesewerte) ist nur in sehr bescheidenem Rahmen möglich.
  3. Schlussfolgerung* zum FusionDrive: Hat zu der Zeit Sinn gemacht, als SSD noch relativ teuer waren und große HDD günstig wurden. Und das „Speicher-Tempo-Management“ von MacOs ist für die Kombination SSD+HDD optimiert und „versagt“ bei SSD+SSD.
  4. Schlussfolgerung für mich: Ich löse das FusionDrive wieder auf (... aber morgen erst...) und verwende beide Speicher separat.
    Catalina und alle Programme kommen auf die BLADE-SSD, der Benutzerordner auf die SATA-SSD. Gesichert wird per TB1 auf extern.
Ich hoffe, meine Erfahrungen können den Einen oder die Andere bei ähnlichen Überlegungen in die richtige Richtung schubsen…

Tom

* Selbstredend meine ganz persönliche und nicht allgemeingültig...
 
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Eine aktuelle NVMe an einen aktuellen PCIe BUS angeschlossen (bis 4000 MB/s) hat immer bessere Übertragungsraten als eine SATA (ca. 500 MB/s) SSD (z- B- 2,5 Zoll aber auch M.2) am SATA oder extern am USB.

Ältere Blades (auch NVMe) sind natürlich viel langsamer und auch zusätzlich langsamer an den PCIe BUS angebunden (2 vs 4 lanes etc.). Da erreicht man auch mit einer aktuellen NVMe nicht das was möglich wäre!
Die genannte Blade scheint jedoch langsamer als üblich für das Baujahr. Da sollte das bei ca. 1000 lesen und 700 schreiben liegen, zumindest wenn sie nicht voll ist und sonst alles stimmt.

Ein FD verbindet die Vorteile einer schnellen SSD mit den Vorteilen einer günstigen HDD aber auch die Nachteile und ersetzt keine reine SSD Lösung kann aber für viele locker reichen. Aus 2 SSDs ein FD zu machen ist nicht besonders sinnvoll.

HDDs sind eigentlich immer langsamer als SSDs und erreichen 100-200 MB/s im entsprechenden Betrieb. Das entscheidende an SSDs sind eigentlich nicht die Übertragungsraten sondern die 100x schnelleren Zugriffszeiten auf Daten! Und das haben alle SSDs gemein, in etwa.

Allein eine SSD zu verbauen macht den PC schnell. Die schnelleren Übertragungsraten kommen dann eigentlich nur noch ins Spiel wenn häufig viele bzw. große Daten geschrieben oder gelesen werden. Bei normaler Nutzung merkt man diese Raten nicht und kann sie nur messen. Ansonsten muss man bei langsameren einfach nur länger warten. Die Arbeit mit dem PC bleibt gleich schnell. Also nur die Datenfahrt von A ich B geht schneller.

Im iMac eine Blade zu tauschen ist ungleich aufwändiger und risikoreicher als der Wechsel der SATA Platte. Am Ende ist es intern aber die "beste" Lösung. Die Preise von NVMe und SATA SSDs liegen ja häufig nahe beieinander so das der Preis eher sekundär ist.

Am einfachsten rüstet man extern per USB oder TB3 auf. Das fühlt sich dann genauso an wie intern je nach BUS. Auch gemessen ist das nahe bei einander. Extern muss man auf TRIM bei USB verzichten was aber kein großes Thema ist. Intern bzw. per TB3 geht immer TRIM!
 
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Hallo,

vielen Dank für Deine Erläuterungen. Das entspricht ja dann "im Großen und Ganzen" meinen Schlussfolgerungen.

Die genannte Blade scheint jedoch langsamer als üblich für das Baujahr. Da sollte das bei ca. 1000 lesen und 700 schreiben liegen, zumindest wenn sie nicht voll ist und sonst alles stimmt.
Die Werte wurden gemessen direkt nach Neuinstallation. Die Blade ist (sie ist PCI angebunden/2Lanes/AHCI-Protokoll?) gemäß Check von DriveDx noch relativ gut in Schuss= 92%. Also wohl doch eine eher langsame Blade...
Davon abgesehen hat mbosse ja mit einer aktuellen NVMe (970EVO) ja auch nur r/w 700/700 erreichen können...

Das entscheidende an SSDs sind eigentlich nicht die Übertragungsraten sondern die 100x schnelleren Zugriffszeiten auf Daten! Und das haben alle SSDs gemein, in etwa.
Das meint dann wohl die möglichen IOPS...?! Zugestanden - ob dieser Effekt/Unterschied sich bemerkbar macht, müsste ich an einem praktischen Beispiel (FCP X ) mal ausprobieren.

Im iMac eine Blade zu tauschen.....ist ... intern aber die "beste" Lösung. Die Preise von NVMe und SATA SSDs liegen ja häufig nahe beieinander so das der Preis eher sekundär ist.
Zustimmung - entspricht meiner Erfahrung (s.o.).

Am einfachsten rüstet man extern per USB oder TB3 auf.
Das reduziert sich bei meinem Modell auf TB1. Das wäre die letzte Variante, die ich mal konkret prüfen könnte. Wenn ich mir aber jetzt die BM Speed Test Ergebnisse für das G-Drive (TB1) anschaue (read 220 / write 339) mache ich mir die Mühe aber dann doch nicht...

Also... FD auflösen. Catalina auf Blade - Benutzerordner auf 860EVO....

Nochmals vielen Dank Deine Informationen.

Tom
 
Der Flaschenhals beim 2013er ist definitiv der "langsame" PCIe BUS aus der Zeit.

Ja, IOPS ist das eigentlich interessante für die meisten.

Der iMac hat USB3 in der aktuellen Bezeichnung 3.2 Gen 1 mit 5 Gbit. SATA hat im Vergleich 6 Gbit. TB1 oder 2 würde ich wohl gar nicht mehr in Betracht ziehen. Die Anbindung an USB 3.2 Gen 1 ist nicht schneller als SATA und auch langsamer als PCIe, genauso wie SATA, aber eine sehr praktikable Lösung.

Wer mehr braucht (höchste Übertragungsraten) sollte zu einem System greifen das TB3/USB-C liefert. Schon an USB-C (USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit) geht günstig und klein so einiges.

P.S. Der Einfachheit halber würde ich alles von einer SSD laufen lassen statt den Benutzerorder auszulagern. Die kleine interne Blade kann man ja für etwas anderes nutzen, Notsystem oder Daten. Das System profitiert von den höheren Übertragungsraten wohl am wenigsten.
 
Davon abgesehen hat mbosse ja mit einer aktuellen NVMe (970EVO) ja auch nur r/w 700/700 erreichen können...

Dann dürfte das noch die langsame Anbindung sein (Die Apple SSD heißt dann SSUAX). Der Mac Pro 2013 hier schafft 1500/1500 mit einer Crucial P1 NVMe (hier war eine SSUBX von Apple eingebaut).
 
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Hallo Carsten,

Dann dürfte das noch die langsame Anbindung sein (Die Apple SSD heißt dann SSUAX)

Ja. PCI 2.0 (x2). AHCI.

Bildschirmfoto 2021-03-18 um 11.15.50.png
 
Hallo

ich habe ein iMac von late 2013 und habe ein NVMe eingesetz Samsung 970 evo 1 TB und ein Samsung 870 QVO 2TB alles funktionert sehr gut
und auch kein probleme mit sleep und so. ich habe ST-NGFF2013C benutz und Sata kabel mit Termo sensor für festplatte.

ich habe Mac os und windows 10 gemacht an die 970 Evo und 2 tb als backup für windows und dokumenter und so.

mein frage ist, wird es schneller wenn ich ein fusion driver machen von beide oder wird das nicht so schnell wie ohne.


Erst bild ist die Samsung 2tb und 2 bild ist die 970 Evo
 

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Schneller als die interne NVMe (Samsung 970 evo) kann auch das Fusion Laufwerk von beiden SSD's nicht werden.
Außerdem besteht bei einem Fusion-Laufwerk eine höhere Gefahr des Ausfalls.
-> daher nicht machen - bringt nichts.
 
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Hallo

Schneller als die interne NVMe (Samsung 970 evo) kann auch das Fusion Laufwerk von beiden SSD's nicht werden.
Außerdem besteht bei einem Fusion-Laufwerk eine höhere Gefahr des Ausfalls.
-> daher nicht machen - bringt nichts.

Dankeschön für anwort, ich hatte nur gedacht vielleicht wäres das so wie Raid bei windows mit fusion.
 
Ne isses nicht, lohnt nur bei Kombo SSD HDD oder wegen der Einfachheit.
 
Schlussfolgerung* und meine Empfehlung für alle, die überlegen, ob Tausch BLADE/NVMe oder HDD/SATA-SSD: Wenn man dem 1419er Mac „etwas mehr Tempo machen will“ —> NvMe SSD!
(mbosses Read/Write-Werte ca. 700/700 wären für mich ein doppelter „Tempo-Gewinn“ gewesen). Bei in etwa gleichem finanziellen Einsatz.
siehe #101
 
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