Selbstständig machen oder andere Firma suchen?!

2ndreality schrieb:
Ü-Geld gibt es auch bei Eigenkündigung, allerdings erst nach 3 Monaten Sperrzeit
oh, ah, sorry, um so besser :)
 
Ich danke euch für eure ehrlichen Antworten. Ja, meinen Chef habe ich selbstverständlich auch schon gefragt wegen mehr Geld. Ich hatte es ganz geschickt eingebracht als ich ein Konzept nach Feierabend zu Hause ausgearbeitet habe. In der E-Mail habe ich ihn das Konzept geschickt und ganz höfflich wegen mehr Geld gefragt. Habe ihn meine Fähigkeiten aufgezählt, das ich jetzt schon über 2 Jahre ausgelernt habe etc. Fazit: Für das Konzept hat er sich bei mir bedankt, doch mehr Geld wollte er mir nicht geben. Einfach mit der dummen Begründung das ein großer Kunde abgesprungen ist. Ok, ich muss dazu sagen, unsere Firma hat teilweise wirklich große Aufträge. Unsere Produkte sind auch wirklich gut. Doch Großmeister Chef verkauft alles für einen Apfel und einen Ei. Hauptsache er hat den Kunden, koste es was es wolle. Das er sich damit am Ende selber ins Fleisch schneidet, sieht er nicht. Und so ist es dann auch oft, das Gehälter nicht pünktlich gezahlt werden können. Und nach Außen hin wird getan, als ob alles in Ordnung ist. Anstatt uns Weihnachtsgeld oder Gehalt pünktlich zu zahlen, werden Weinflaschen mit Firmenlabel an alle Kunden geschickt oder sich mal eben eine neues Auto gekauft. Und das ich dann nicht sehr glücklich über diesen Umstand bin, ist verständlich,oder?!

Eigentlich war mein Plan auch so, ich wollte mir in der Nähe also Hamburg oder Bremen einen Job suchen um unter anderem auch mehr Berufserfahrung zu sammeln, und um natürlich mehr Geld zu verdienen. Nebenbei wollte ich mein jetziges Online Spiel weiter entwickeln, und wer weiß, vielleicht bringt es eines Tages den gewünschten Erfolg.
Ärgerlich ist allerdings, wirklich viele Firmen gibt es ja leider nicht. Und das Problem, ich muss mir dann immer einen halben Tag Urlaub nehmen. Und davon habe ich ja leider auch nicht so viele. Es ist halt ein Kreislauf.

Und seit letzter Woche hat sich einiges in meinem Leben verändert. Mein Vater wohnt in Süddeutschland und will mir hier in meiner Nähe ein Haus überschreiben, da er auch wenig Zeit hat und höchstens 2 Mal im Jahr hier her fährt. In dem Haus wohnt zur Zeit meine Oma, die ist noch fit, aber Autofahren will Sie bald aufhören. Und am Haus selber muss auch noch ein bisschen was gemacht werden. Ich würde das Haus gerne annehmen, aber dann würde ich mir den beruflichen Werdegang verbauen, da dieses Haus in einem Dorf ist. Nächster Bahnhof ist ca. 20 km entfernt. Nächste Stadt ca. 5 km. Und dann kam mir halt die Idee mich selbstständig zu machen.

Wobei das würde meine urspünglichen Pläne mit meiner Freundin zusammen zu ziehen, zu Nichte machen. Sie wohnt in einer größeren Stadt. Dann würde ich dort immer mit der Bahn nach Bremen oder Hamburg fahren können.

Hoffe das bringt nun mehr Licht ins Dunkeln.
Was meint ihr, was wäre die bessere Entscheidung.
 
Aramon schrieb:
Was meint ihr, was wäre die bessere Entscheidung.
Hm. Die bessere ist immer die, die Du selbst getroffen hast und mit der Du glücklicher und zufriedener bist.

Berater können Dir nur sagen, welche z.B. steuerlich besser ist, welche größere Risiken haben könnte, welche vermutlich mehr Zeit braucht, usw.

-- hns
 
Aramon schrieb:
Was meint ihr, was wäre die bessere Entscheidung.
Das ist doch völlig irrelevant. Wir sind hier als User in einem Computerforum. Kaum jemand hier kennt Dich und Deine Lebensumstände näher. Aber auch wenn es anders wäre, kannst nur Du für Dich entscheiden. Ich kann Dir nur sagen: Als selbständiger Unternehmer stehst Du fast täglich vor Entscheidungen solcher Art in allen Größen, Formen und Farben.
Willkommen im Leben und ein paar schöne Feiertage. :)
Gruß, Al
 
Aramon schrieb:
Ich hatte es ganz geschickt eingebracht als ich ein Konzept nach Feierabend zu Hause ausgearbeitet habe. In der E-Mail habe ich ihn das Konzept geschickt und ganz höfflich wegen mehr Geld gefragt. Habe ihn meine Fähigkeiten aufgezählt, das ich jetzt schon über 2 Jahre ausgelernt habe etc.

Sorry, aber ich finde das nicht geschickt. Solche arbeitsverhältnisintimen Dinge wie mehr Geld, persönliche Förderung etc. würde ich nie und nimmer per E-Mail meinem Chef mitteilen. Erstens macht es keinen guten Eindruck und zweitens kann er sich viel unverbindlicher aus der Sache rausrwinden.

Aramon schrieb:
Und das Problem, ich muss mir dann immer einen halben Tag Urlaub nehmen. Und davon habe ich ja leider auch nicht so viele. Es ist halt ein Kreislauf..

Also wenn der Traum vom beruflichen Lebensglück schon an einem halben Tage Urlaub als Investition in diesen Traum scheitert... dann ist auch die Selbstständigkeit nichts für Dich, das kann ich Dir gleich sagen ;)

Aramon schrieb:
Ok, ich muss dazu sagen, unsere Firma hat teilweise wirklich große Aufträge.

Aus persönlichem Interesse: Was heisst das bzgl. des Volumens des Jobs? Ich meine nicht finanziell sondern das fachliche. Was sind grosse Jobs für eine Agentur?

2nd
 
Bei einer Selbständigkeit kannst Du die Hälfte Deiner Einnahmen abgeben. Ich würde mich nie mehr selbständig machen. Steuerberater, Rentenbeiträge, freiwillig gesetzlich versichert kostet ein Haufen Geld wenn Du Dich privat versichern willst rate ich Dir davon ab da Du das im Alter nicht mehr bezahlen kannst.

Dann brauchst Du ne Menge an Versicherungen wie Betriebshaftpflicht, Berufsunfähigkeit, Unfall, Risiko LV, etc.

Wie gesagt die Hälfte geht weg. Wenn Du ein Einkommen von 3000 Euro hast geht zum Beispiel 600 Euro für die RV weg. Dann noch rund 300-400 Euro für die KV. Dazu kommen die benötigten Versicherungen mit rund 200 Euro im Monat. Dazu die Steuern, je nach Familienstand höher oder tiefer.

Das will gut überlegt sein und die ersten 2-3 Jahre musst Du alle Energie in die Sache legen.

Mein Tipp. Irgendwo angestellt ist immer noch besser denn diejenigen denen es wirklich gut geht bei einer Selbständigkeit haben entweder Glück wie der Erfinder von Ebay oder Amazon oder haben die Firma geerbt und sind hinein gewachsen. Als kleiner Mann wirst Du vielleicht soviel Geld erwirtschaften wie ein Angestellter aber dafür lohnt sich der Aufwand nicht.

Ich war selbständig und habe nicht schlecht verdient. Ca. 3500 Euro im Monat minus Abzüge. Mir blieben dann ungefähr 1800 Euro über. Wenn ich angestellt bin und ein Gehalt von 2700 Euro erhalte dann komme ich mit Abzug der privaten Versicherungen auch auf 1800 Euro netto.
 
Moin Aramon,

meine ehrliche Meinung, wenn ich mir Deine Beiträge so durchlese: gönne Dir noch etwas Zeit und reife noch ein wenig in einer passenden Umgebung - allerdings immer mit dem Gedanken an die eigene Firma im Hinterkopf. Das wird Dir die Kraft geben und Motivationsgrundlage sein.

Wenn Du es nicht schaffst, Deinem Chef mehr Gehalt aus dem Kreuz zu leiern, dann werden Dich aller wahrscheinlichkeit auch Deine eigenen Kunden ausziehen.

In seinem Fach einer der Besten zu sein, ist eine gute Voraussetzung für selbständige Tätigkeiten - aber (leider) nicht die wichtigste.

Überspitzt ausgedrückt: es gibt genug fachliche Minderleister, die aber geborene Unternehmer sind und mit dieser Nummer Erfolg haben.

Andersrum gibt es genug fachliche Überflieger, die keiner Verhandlung standhalten und einfach nicht den Schneid haben, etwas anzupacken.

In der Realtität haben die erstgenannten ein ausgeprägtes Gespür für die zweitgenannten...

Bedenke auch: angesichts Deiner jungen Jahre wirst Du als Selbständiger bei Deinen Kunden mitunter einen schweren Stand haben - ich kenne das aus eigener Erfahrung. Mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel und einem Diplom in der Tasche hören jetzt diejenigen eifrig zu, die damals noch spöttisch abgewunken haben.


Ciao
Fuzzel

Mure: mit dem Unterschied, dass man die Abzüge als Sebständiger besser steuern kann (Stichwort Rente) und man sich nicht von anderen abhängig macht. Flattert mit 50 die Kündigung ins Haus und bezieht man nach 1 Jahr HartzIV trotz jahrzentelanger Einzahlungen in die Arbeitslosenvericherung - spätestens dann wendet sich das Blatt. Denn ein erfahrener Selbständiger zieht dann mit seiner Erfahrung entsprechende Tagessätze, während der andere sich fragt, wie er noch 20 Jahre bis zur Rente überbrücken soll, wenn er keinen Job findet...

Ich verstehe Deine Argumente, aber das Problem ist ein ganz anderes: es gibt (wieder überspitzt ausgedrückt) Unternehmer und es gibt Unterlasser. Die einen sind geboren für die Selbständigkeit, die anderen für einen 8-Stunden-Tag.

Man sagt nicht umsonst, dass ein Selbständiger 12 Stunden am Tag für sich arbeitet, um nicht 8 Stunden am Tag für einen anderen schuften zu müssen. Selbständigkeit ist deshalb für mich keine Frage des Geldes, sondern eine Lebenseinstellung. Stechuhr- und Weisungsgebunden? Nur, wenn es gar nicht anders mehr geht...
 
Zuletzt bearbeitet:
"Und weißt du, was der allergrößte Sche** ist? Schlimmer noch als Familie, denn dafür kann kein Mensch was. Es ist die Arbeit! Im Ernst, das wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Und alle Menschen nehmen das hin. Das ist noch das Beste. Da schuftest du den ganzen Tag, lässt Dich rum kommandieren, tagaus, tagein. Und nicht genug, das man sich das gefallen lässt, sie können dich auch noch feuern!"

[Filmzitat aus "Criminal" / Warner Independent Pictures]

- Sterling
 
Fuzzelabbe schrieb:
Moin Aramon,

meine ehrliche Meinung, wenn ich mir Deine Beiträge so durchlese: gönne Dir noch etwas Zeit und reife noch ein wenig in einer passenden Umgebung - allerdings immer mit dem Gedanken an die eigene Firma im Hinterkopf. Das wird Dir die Kraft geben und Motivationsgrundlage sein.

Wenn Du es nicht schaffst, Deinem Chef mehr Gehalt aus dem Kreuz zu leiern, dann werden Dich aller wahrscheinlichkeit auch Deine eigenen Kunden ausziehen.

In seinem Fach einer der Besten zu sein, ist eine gute Voraussetzung für selbständige Tätigkeiten - aber (leider) nicht die wichtigste.

Überspitzt ausgedrückt: es gibt genug fachliche Minderleister, die aber geborene Unternehmer sind und mit dieser Nummer Erfolg haben.

Andersrum gibt es genug fachliche Überflieger, die keiner Verhandlung standhalten und einfach nicht den Schneid haben, etwas anzupacken.

In der Realtität haben die erstgenannten ein ausgeprägtes Gespür für die zweitgenannten...

Bedenke auch: angesichts Deiner jungen Jahre wirst Du als Selbständiger bei Deinen Kunden mitunter einen schweren Stand haben - ich kenne das aus eigener Erfahrung. Mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel und einem Diplom in der Tasche hören jetzt diejenigen eifrig zu, die damals noch spöttisch abgewunken haben.


Ciao
Fuzzel

Mure: mit dem Unterschied, dass man die Abzüge als Sebständiger besser steuern kann (Stichwort Rente) und man sich nicht von anderen abhängig macht. Flattert mit 50 die Kündigung ins Haus und bezieht man nach 1 Jahr HartzIV trotz jahrzentelanger Einzahlungen in die Arbeitslosenvericherung - spätestens dann wendet sich das Blatt. Denn ein erfahrener Selbständiger zieht dann mit seiner Erfahrung entsprechende Tagessätze, während der andere sich fragt, wie er noch 20 Jahre bis zur Rente überbrücken soll, wenn er keinen Job findet...

Ich verstehe Deine Argumente, aber das Problem ist ein ganz anderes: es gibt (wieder überspitzt ausgedrückt) Unternehmer und es gibt Unterlasser. Die einen sind geboren für die Selbständigkeit, die anderen für einen 8-Stunden-Tag.

Man sagt nicht umsonst, dass ein Selbständiger 12 Stunden am Tag für sich arbeitet, um nicht 8 Stunden am Tag für einen anderen schuften zu müssen. Selbständigkeit ist deshalb für mich keine Frage des Geldes, sondern eine Lebenseinstellung. Stechuhr- und Weisungsgebunden? Nur, wenn es gar nicht anders mehr geht...

Die Sache ist die, entweder ist Dein Arbeitgeber von den Kunden abhängig oder Du direkt. Man hat zwar nicht die Stechuhr und auch "keine" Weisungsgebundenheit aber dennoch ist man abhängig von jemandem. Natürlich kann man sich als Selbständiger von der Rente befreien aber zahlt ein Selbständiger genügend in eine private Rente ein um später genug zu erhalten ?

Ist es nicht so das wenn Du z.B. mit 55 Deine Selbständigkeit aufgeben müsstest genau an diese private Vorsorge ran müsstest wenn Du keinen Arbeitsplatz mehr findest.

Ich finde Deine Argumente nicht schlecht. Auch ich als Angestellter arbeite mindestens 10 Stunden am Tag und komme super aus. Denn das was man wirklich bekommt ist ja eigentlich das Bruttogehalt abzüglich der Steuern von denen man ja auch was hat. Von der GRV und der GKV habe ich was, von der Pflegeversicherung möchte ich natürlich nie was haben :). Von den Steuern hat man ja auch was. Davon wird das öffentliche System mitgetragen. Strassenbau, Ämter, Polizei, Feuerwehr etc.

Ich habe das Abenteuer genossen und ich hatte mein Geld dennoch bin ich im gleichen Bereich, besseres Netto, lieber wieder in die Angestelltentätigkeit gewechselt. Nun brauche ich keine Rechnungen mehr aufbewahren und auch keinen Steuerberater mehr und und und.

Ich bin meinen Weg gegangen und der Verfasser des Ursprungsartikels soll seinen gehen und es ausprobieren. Das Bewusstsein danach und auch dabei ist ein ganz anderes. Man kann sich seinen Tag frei gestalten und machen was man will aber arbeiten muss man trotzdem als Selbständiger.

Und auch ein Selbständiger geht die ersten 5-7 Monate erstmal für den Staat arbeiten und nicht für sich. Man arbeitet immer nur für sich ob als Angestellter oder als Selbständiger. Man kann anders darüber denken aber die Basis bleibt die Gleiche, ob die Kunden mich oder meinen Chef bezahlen ist das Gleiche.

Wie dem auch sei das sieht jeder anders. Ich kann nur sagen das es mir seitdem ich wieder angestellt bin wesentlich besser geht weil ich nicht den ganzen Tag darüber nachdenken muss wie ich meine Selbständigkeit weiter plane, was ich als nächstes machen muss oder werde. Wie ich alles optimieren kann, wo ich mehr Geld holen kann, wie ich an neue Kunden komme................................
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selbst habe mich im Sommer dieses Jahres selbstständig gemacht und wirtschafte nun parallel zu meinem Studium. Das hat 2 erhebliche Vorteile:
1. Ich verdiene mein Geld selbst und liege nicht auf den Taschen meiner Eltern.
2. Ich kann die theoretischen Ansätze meines Studiums (BWL) direkt/indirekt in die Praxis umsetzen, was wirklich gut ist und Spass macht.

Einer der wichtigsten Aspekte bei deiner Idee ist natürlich das Einkommen, das bei dem Schritt in die Selbstständigkeit ja oft als großer Unsicherheitsfaktor deklariert wird. Hierbei kann man von vornherein aber viele Fehler verhindern.
Wenn du beispielsweise die Möglichkeit hast das Haus deines Vaters zu übernehmen, hast du deine Lebensunterhaltskosten sehr stark gesenkt und somit das Risiko auf einen Reinfall gemindert.
Wichtig bei einem Dienstleistungsunternehmen ist auf jeden Fall, dass du anfangs die Kosten so niedrig wie möglich hälst. Versuche neben deinem Hauptgeschäft rund um Grafikdesign noch andere kleinere Verdienstmöglichkeiten zu finden. Ich nutze momentan ebay recht vielfältig und mache dort einige Sachen, aber es gibt auch tausend andere Möglichkeiten. Wenn du dich anfangs nur auf dein Kerngeschäft fixierst und dort die Geschäftslage mal nicht so gut ist, sitzt du nicht direkt auf dem Trockenen. Wenn dann alles gut läuft, kann man sich auf seine Kernidee konzentrieren.

Zu den obigen Comments bzgl. höheren Abgaben bei Selbstständigkeit kann ich nur sagen, dass das nicht stimmt. Es gibt dort unzählige Möglichkeiten Geld zu sparen, beispielsweise kann man die kompletten Ausgaben für den Steuerberater absetzen (allein das spart ca. 400 Euro/Jahr). Wenn deine Freundin dir die Möglichkeit anbietet bei der Buchhaltung behilflich zu sein, dann bist du ja auch schon auf diesem Feld abgesichert.
Du musst dich einfach mal intensiv mit der Idee auseinandersetzen und dir eine konkrete Beratung besorgen bzgl. Kosten/Nutzen einer eigenen Firma.

Ich fühle mich mit meiner eigenen Firma momentan sehr wohl, nachdem der Anfang geschafft war, ist man relativ frei in seiner Handlung. Um aber die ersten Jahre gut zu überstehen solltest du ein gewisses finanzielles Polster aufgebaut haben, deshalb musst du den Zeitpunkt deiner Selbstständigkeit gut überdenken.

Abschließend kann ich zum Thema Unternehmensgründung noch anfügen, dass die Rechtsform der limited (GmbH nach englischem Recht) gerade für Start-Up Unternehmen eine sehr empfehlenswerte Sache ist. Man ist damit voll abgesichert hat aber kaum Kosten. Beispiel: Stammeinlage für eine GmbH: 25.000 Euro, für die limited 1 brit. Pfund (1,50 Euro) Einziges Problem: Einige Leute betrachten dies als Arme-Leute-GmbH und reagieren ein wenig skeptisch. Nach Erklärung konnte diese Skepsis aber immer beseitigt werden.
 
agent.-.orange schrieb:
(...)Es gibt dort unzählige Möglichkeiten Geld zu sparen, beispielsweise kann man die kompletten Ausgaben für den Steuerberater absetzen (allein das spart ca. 400 Euro/Jahr).(...)

Bei mir macht das eine Ersparnis von ca. 20,- EUR

Aber immerhin...

Die ersten Jahre hatte ich überhaupt keine Möglichkeit, etwas
abzusetzen, da ich bei wenig Einkommen und 3 Kindern sowieso
keine Steuern zahlen musste.

Von nichts kann man nichts absetzen.

Und von wenig kann man nur sehr wenig absetzen.
 
Moin Mure,

ich denke, wir sind uns einig darin: Selbständigkeit ist nichts für jedermann und die konkreten Vor- und Nachteile gewichtet jeder anders. Insofern findet der eine darin alle Möglichkeiten der Selbstverwirklichung, der andere geht an Zukunftsängsten zugrunde.

Was ich aber eigentlich meinte mit der Abhängigkeit (denn dass man als Selbständiger von seinen Kunden abhängig ist, steht ausser Frage): Wenn ich schon mit 50 arbeitslos auf der Straße landen muss, dann bitteschön aus selbstverschulden und nicht weil mein Arbeitgeber nach Vorbild der Deutschen Bank noch fettere Gewinne einfahren will.

Man kann es nennen, wie man will: corrigée la fortune, das Leben selbst in die Hand nehmen, seines Glückes eigener Schmied sein. Die weitgehende Unabhängigkeit von den (Fehl-)Entscheidungen anderer, das bringt es auf den Punkt.

Und die gesetzliche Rentenversicherung ist nur einer der vielen Punkte, auf die ich mich nicht verlassen will ;) Der Konsens ist doch ohnehin, dass es ohne private Vorsorge nicht geht - und für eine unsichere Rente wären mir persönlich knapp 600 Eur AN Anteil doch etwas zu viel. Alleine mit dem AN Anteil kann man sich privat schon sehr gut absichern und kann seinen Lebensabend "verriestern" wo man will - und nicht wo es der Staat erlaubt ;)

Ciao
Fuzzel

PS: Wenn schon, dann richtig:
Bei einem branchenüblichen Gehalt von 60.000 pa wären es in meinem Fall laut Nettolohn.de

Ihre Gehaltsabrechnung:

Rentenversicherung 487.50 €
Arbeitslosenversicherung 162.50 €
Krankenversicherung 281.43 €
Pflegeversicherung 30.28 €
Soli-Zuschlag 54.90 €
Kirchensteuer 79.86 €
Lohnsteuer 1096.08 €
Netto 2807.45 €
 
Zuletzt bearbeitet:
agent.-.orange schrieb:
Abschließend kann ich zum Thema Unternehmensgründung noch anfügen, dass die Rechtsform der limited (GmbH nach englischem Recht) gerade für Start-Up Unternehmen eine sehr empfehlenswerte Sache ist.

STOP!

Als Student der Fachrichtung Betriebswirtschaft solltest Du Deinem Fachbereich alle Ehre machen und auf ein paar wesentliche Fakten hinweisen, damit kein falscher Eindruck erweckt wird, die Gründung einer limited wäre einfach, schnell, günstig und ohne nennenswerte Pflichten und Risiken! Eine "GmbH nach englischem Recht" ist es nicht, nur eine andere Form der Gesellschaftsgründung.

Infos dazu:
http://www.dihk.de/inhalt/themen/rechtundfairplay/handelsundgesellschaftsrecht/limited.html

Empfehlung für Leute, die es genau wissen wollen (Word-Dokument):
http://www.dihk.de/download.php?dload=http://www.dihk.de/inhalt/download/ltd_maul.doc

Vor allen Dingen die Punkte Haftung, Rechtsstandort sowie Folgekosten sind nicht zu unterschätzen, auch wenn sie auf den ersten Blick unproblematisch erscheinen, aber unbürokratisch sind sie nicht!

- Sterling
 
agent.-.orange schrieb:
Ich selbst habe mich im Sommer dieses Jahres selbstständig gemacht und wirtschafte nun parallel zu meinem Studium. Das hat 2 erhebliche Vorteile:
1. Ich verdiene mein Geld selbst und liege nicht auf den Taschen meiner Eltern.
2. Ich kann die theoretischen Ansätze meines Studiums (BWL) direkt/indirekt in die Praxis umsetzen, was wirklich gut ist und Spass macht.

Einer der wichtigsten Aspekte bei deiner Idee ist natürlich das Einkommen, das bei dem Schritt in die Selbstständigkeit ja oft als großer Unsicherheitsfaktor deklariert wird. Hierbei kann man von vornherein aber viele Fehler verhindern.
Wenn du beispielsweise die Möglichkeit hast das Haus deines Vaters zu übernehmen, hast du deine Lebensunterhaltskosten sehr stark gesenkt und somit das Risiko auf einen Reinfall gemindert.
Wichtig bei einem Dienstleistungsunternehmen ist auf jeden Fall, dass du anfangs die Kosten so niedrig wie möglich hälst. Versuche neben deinem Hauptgeschäft rund um Grafikdesign noch andere kleinere Verdienstmöglichkeiten zu finden. Ich nutze momentan ebay recht vielfältig und mache dort einige Sachen, aber es gibt auch tausend andere Möglichkeiten. Wenn du dich anfangs nur auf dein Kerngeschäft fixierst und dort die Geschäftslage mal nicht so gut ist, sitzt du nicht direkt auf dem Trockenen. Wenn dann alles gut läuft, kann man sich auf seine Kernidee konzentrieren.

Zu den obigen Comments bzgl. höheren Abgaben bei Selbstständigkeit kann ich nur sagen, dass das nicht stimmt. Es gibt dort unzählige Möglichkeiten Geld zu sparen, beispielsweise kann man die kompletten Ausgaben für den Steuerberater absetzen (allein das spart ca. 400 Euro/Jahr). Wenn deine Freundin dir die Möglichkeit anbietet bei der Buchhaltung behilflich zu sein, dann bist du ja auch schon auf diesem Feld abgesichert.
Du musst dich einfach mal intensiv mit der Idee auseinandersetzen und dir eine konkrete Beratung besorgen bzgl. Kosten/Nutzen einer eigenen Firma.

Ich fühle mich mit meiner eigenen Firma momentan sehr wohl, nachdem der Anfang geschafft war, ist man relativ frei in seiner Handlung. Um aber die ersten Jahre gut zu überstehen solltest du ein gewisses finanzielles Polster aufgebaut haben, deshalb musst du den Zeitpunkt deiner Selbstständigkeit gut überdenken.

Abschließend kann ich zum Thema Unternehmensgründung noch anfügen, dass die Rechtsform der limited (GmbH nach englischem Recht) gerade für Start-Up Unternehmen eine sehr empfehlenswerte Sache ist. Man ist damit voll abgesichert hat aber kaum Kosten. Beispiel: Stammeinlage für eine GmbH: 25.000 Euro, für die limited 1 brit. Pfund (1,50 Euro) Einziges Problem: Einige Leute betrachten dies als Arme-Leute-GmbH und reagieren ein wenig skeptisch. Nach Erklärung konnte diese Skepsis aber immer beseitigt werden.

Hat jeder die Chance das Haus seines Vaters übernehmen ?
Hat überhaupt jeder Vater ein Haus ?
Die Steuerberaterkosten kann man frühestens im 2ten Jahr absetzen und spart je nach Steuersatz nicht viel. Wenn man bei 43000 Euro Einkommen liegt spart man satte 200 Euro. Wer hat nach Abzug aller Betriebsausgaben 43000 Euro Gewinn ?

Ich finde es gut das Du den Schritt gewagt hast. Man kann natürlich was riskieren in Bezug auf die Kosten bzw. die Absicherung aber ich denke entweder macht man es solide und vernünftig oder gar nicht. Wenn man genug Geld hat kann man was riskieren.

Aber jeder hat da seine Sicht der Dinge. Wie gesagt ich habe mehr Geld als vorher, bin angestellt, habe Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld und bezahlten Urlaub und wenn ich mal richtig krank bin bin ich krank und muss mich nicht quälen und meine Gesundheit riskieren.

Und ich habe mehr Zeit für meine 3 Kids und meine Frau da ich am Wochenende nicht mehr im Betrieb bin sondern das Leben genieße.
 
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