Selbstkritik & Propaganda in den USA(?)

M

morten

Ich finde wir brauchen mal wieder ein wenig off-topic hier in der Bar. :D
Da die "Was trinkt/esst/***/-Freds" ja doch schon ein wenig aus der Mode gekommen sind, vielleicht mal ein politisches Thema

Als Diskussionsgrundlage hier drei Links zu Artikeln im Spiegel, die mir gefallen haben.

Super Size Me

Fahrenheit 911
Aufruf P2P

Was glaubt Ihr?
Werden diese beiden Filme etwas bewirken?
Warum boomt das Dokumentarkino derzeit so?
Brauchen die Amerikaner eine Art "Anti-Propaganda"?
 
Ahso...also nochmal hier

Naja. Das ist eine Welle, so wie die Fitnesswelle in den 80ern. Wenn man sich die Filme anschaut, merkt man auch dass da nicht viel dahinter steckt. "Dokumentarfilme" sind es sicherlich nicht. Eher Unterhaltung, die in ernste Themen verpackt wird. Ob es was bewirkt? Ich bezweifle es.
 
Tja, "Dokumentahaltungs"- Filme?

Nach Michael Moore, dessen Film "Bowling 4 Columbine" doch schon "etwas" mehr
zu sagen hat, bekamen einige Produzenten wohl den Zaunpfahl direkt ins Gesicht,
und damit dann auch einige "tolle" Marketing-Ideen?!

Der eigentliche Dokumentarfilm ist sehr selten im Kino anzutreffen.
Abgesehen von Programmkinos, die ja eh schon zum aussterben verdammt zu sein
scheinen.

Aber mir ist dann doch lieber, daß "die breite Masse" bei der Information zur
Meinungsbildung unterstützt wird, weil so Einige sich lieber pures "Infotainment"
via TV reinballern.
Mit diesen Filmen wird zumindest auch die eine oder andere Zielgruppe ins Kino
geführt...und evtl. zum Nachdenken angeregt.

...denn nach Ihnen die Sintflut...
 
Die Begriffe "Infotainment" und "Dokutainment" sind mittlerweile wirklich in aller Munde. Was genau dies eigentlich bedeutet, habe ich mir noch nie so richtig klar gemacht. Der Mensch der heutigen "Freizeit"-Gesellschaft möchte also unterhalten werden. ...

Ich bin nicht sicher, ob Bowling for Columbine "mehr" zu sagen hatte als die beiden von mir erwähnten neuen Filme, da ich sie noch nicht gesehen habe.
Ersteren habe ich jedoch sehr gemocht.

Ich bin mal gespannt, ob dieser Fred schnell wieder verschwindet, oder ob Ihr mit mir darüber diskutieren möchtet.
 
N' abend!

Ich hab 'Roger and Me' gesehen, den ersten Film von Moore.
Das gehört zur Humanisierung der Menschheit. Gutes Beispiel aus den 70ern in D ist 'Staatsbesuch in München' von Werner Herzog. Oder Buch: 'Ganz unten' von Günter Wallraff. Das einige was man Moore vorwerfen könnte ist, dass er nach dem gleichen Strickmuster weitere Filme macht. Da Moore im rechten Moment mit seinen Filmen kommt, kann man ihm aber den Kommerzgedanken bis jetzt nicht vorwerfen.

Gruss Nashorn
Nashorn
 
Das "Bowling 4 Columbine" mehr zu sagen hat

...damit wollte ich die anderen erwähnten Filme nicht in einen Vergleich zu dem Moores
setzen, sondern vielmehr sagen, daß "Bowling 4 Columbine" neben seinem unterhalterischen
Wert noch einiges an Indirektes mit sich bringt.
Wie z.B. daß Moore selbst Mitglied der NRA ist und durchaus fähig erscheint, diese
"Vereinigung" mit zahlreichen Beispielen zu hinterfragen (siehe Beispiel: Charlton Heston).
"Bowling 4 Columbine" ist ein sehr gelungener Film über das amerikanische Angstverhalten
und was die dortige Obrigkeit daraus / damit macht...

Die anderen Filme habe ich bisher nicht gesehen. "Bowling 4 Columbine" vorgestern.

Da Moore im rechten Moment mit seinen Filmen kommt, kann man ihm aber den Kommerzgedanken bis jetzt nicht vorwerfen.
Wüßte nicht das z.B."Supersize Me" irgendwie aktuell wäre...
...wie lange gibt es dieses Thema schon in den Staaten?!
Dokumentationen sollten eigentlich immer aktuell bleiben, quasi als Spiegel der
Gesellschaft...

Der Mensch der heutigen "Freizeit"-Gesellschaft möchte also unterhalten werden.
Jeder möchte, auf die für ihn interessante Weise, unterhalten werden.
Nur unterscheiden sich die Interessen halt wie Moby Dick zu Fix & Foxy...
D.h. die Entscheidung für Informationsbeschaffung vieler Menschen wird dadurch
erleichtert, daß sie "Infotainment" vorziehen, statt es mit "trockenen" Fakten zu
probieren. Dies ist auch nicht sonderlich übel zu nehmen, vielmehr eher verständlich.

Jeder muß doch selbst entscheiden, in wie weit er sich involviert, um mit dieser Welt
klar zu kommen. Der Eine hälts aus - der Andere weniger...

thk.gif
 
Wüßte nicht das z.B."Supersize Me" irgendwie aktuell wäre...
...wie lange gibt es dieses Thema schon in den Staaten?!

Der Film sorgte durchaus für Bewegung in den USA: Nach mehreren Medienberichten gibt es in allen FastFood-Ketten inzwischen wesentlich mehr Salatangebote und Huhn statt Rind – kohlenhydratärmere Kost, was einher geht mit einem derzeitigen "Ernährungswahn" in den USA.

Auch wenn "nackte" Dokumentationen eher nach meinem Geschmack sind, muss ich zur Kenntnis nehmen, dass unterhaltende Dokumentationen in der breiten Masse oft wirkungsvoller sind. "Supersize me" hat unzweifelhaft einiges erreicht – in den USA. Moores Filme zeigten eher in Europa ihre Wirkung.
 
Hallo

Gerade der 'nakte' Dokumentarfilm hat Zukunft. Das fotografische Bild ist seit Kodak inflationär, erst recht mit dem Digitalbild: Jeder filmt mit seiner Foto-, Film- und Telefonkamera.

Selber machen, das ist die Zukunft! Niemand wird in 10 Jahren die Manipultionen aus der digitalen Spezialeffektecke sehen wollen, ausser auf Grund einer filmarchäologischen Forschung.

Unterhaltung ist kein Grundbedürfnis, genauso wenig wie mit schlechten Filmen Geld zu scheffeln.

Nashorn
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterhaltung ist kein Grundbedürfnis.

...das erzähle mal den Millionen 'Sofasitzern' & 'Couchpotatos'...
bzw. den Menschen, die Nichts mit sich anzufangen wissen und das "mögliche" Potential
ihres Gehirns auch dann nicht erkennen würden, wenn's zu ihnen sprechen würde...

Unsere liebe TV-Welt macht daraus allerdings ein Grundbedürfnis!
Sie stellen es zumindest im Versuch dar...
Und man weiß doch: Die Fernseh-Macher wissen, was das Fernseh-Publikum sehen will...

tongue.gif
 
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