Seagate-HDs nicht fuer Langzeitbetrieb geeignet?

B

bikkuri

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
11.03.2009
Beiträge
3.990
Reaktionspunkte
504
Hallo zusammen,

in meiner Pegasus R6 sind 6x3TB Seagate (ST3000DM001) verbaut. Diese habe ich in einem Stoß vor gut zwei Jahren fuer den Array gekauft.
In diesem Jahr sind mir bereits vier dieser sechs HDs gestorben. Die betroffenen habe ich durch dasselbe Modell ersetzt.
Garantie ist zwei Jahre - alle gingen knapp nach dieser Zeit zugrunde.

Interessehalber habe ich heute im Fachgeschaeft (auf Amazon konnte ich nicht warten) gefragt, ob es denn ein generelles Problem mit dieser Reihe gaebe. Die Antwort lautete nein, aber diese Reihe von Seagate sei auf einen woechentlichen Betrieb von bis zu 10 Stunden ausgelegt. Bei mir laufen sie aber den ganzen Tag (10 Std.), sieben Tage die Woche.
Auf der Promise-HP oder im Manual steht keine Einschraenkung der Nutzzeit. Und ich denke auch, dass die Pegasus nicht nur fuer den Freizeitspass und zur Speicherung von Urlaubsfotos gedacht ist. :)

Auf der Seagate-HP finden sich nur zu den speziellen Formaten wie NAS und Archivierung entsprechende Hinweise ueber die zeitliche Nutzung.

Ist dem tatsaechlich so, dass Otto-Normal-Platten einer zeitlichen Einschraenkung hinsichtlich der Nutzungsdauer unterlegen?
Bisher konnte ich das mit anderen HDs nicht bestaetigen. Zwei Jahre Lebensdauer waere etwas mager...

Danke
 
Die Begrenzung ist für mich neu. Insbesondere sind 10 h in der Woche ja nun wirklich nicht die Welt und reichen für den normalen Büroalltag - sofern man etwas intensiver mit der Platte arbeitet - ja hinten und vorne nicht. Ich kenne nur die besonderen Platten, die explizit für den Betrieb in Servern oder NAS' gedacht sind und eine entsprechende "Zulassung" für den Dauerbetrieb haben.
 
Fuer meine NAS habe ich die WD Red, aber die nimmt die Pegasus meines Wissens nicht, und sie sollten zudem nicht taeglich abgeschaltet werden.

10 Std nutze ich Backup-Platten in der Woche. Fuer den normalen Betrieb waere das voellig unzureichend.
 
Mit Seagate-Platten hatte Apple schon in einigen Baureihen erhgeblivhe Probleme und liess diese austauschen.
Ich nutze ebenfalls im 3,5"-Bereich WD-Platten. Laufen bei mir 24/365 und auch nach drei Jahren keine Probleme.
Bisher hatte ich nur eine defekte WD - die war aber schon bei Lieferung hinüber.
In einem Windows-Tower habe ich ausschlieesslich Samsung-Platten. Die haben auch schon 5 jahre auf dem Buckel und sind wohl unverwüstlich.
 
Das ist ein Desktop-Modell von Seagate. Die Info über 10 Std./Woche ist ein Witz, da hat jemand keine Ahnung. Seagate gibt selbst keine MBTF an, die OEMs die diese Platten verbauen sprechen von 750.000 MBTF. Was du mit deinen Platten da erlebt hast, ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich. Mir sind im Lauf der Jahre auch schon einige Segate-HDs kaputt gegangen, eine solche Häufung in so kurzer Zeit ist aber auf jeden Fall ungewöhnlich.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch nur die WD Red-Serie empfehlen, diese Platten setze ich seit Jahren in verschiedenen Setups ein und auch das einmalige Ausschalten pro Tag macht da nichts aus. Mit diesen Platten hatte ich bisher noch keinen Ausfall (NAS und Fileserver bei Kunden, ca. 50 HDs dort im Einsatz).
 
Promise fuehrt WD nicht unter den kompatiblen Festplatten, sonst waere ich schon umgestiegen.

Nun habe ich ein wenig gegoogelt und bin auf den Begriff "vibration tolerance" gestossen.
Desktop-Grade-HDs haben anscheinend nur ein Drittel bis ein Halb dieser Toleranz im Vergleich zu Enterprise-Grade.
Besonders in RAID-Arrays sei das ein Thema. Auch das Rack selbst koenne zu kaskadischen Vibrationen und somit zu einem moeglichen drive failure beitragen.
Meine Pegasus steht auf einem ausziehbaren Tray (Adam Hall) in einem Underdesk-Rack. Bisher konnte ich keine Vibrationen am Rack selbst oder gar am Gehaeuse der Pegasus feststellen. Andererseits weiss ich aber nicht genau, wie sich diese Vibrationen aeussern; also ob diese wie ein "Subwooferbrummen" sind oder "Mikrovibrationen", die man kaum wahrnehmen kann.
Ist das ueberhaupt ein Thema in meinem Fall?
 
Zwei Wochen spaeter: eine fuenfte Festplatte der selben Reihe (zur gleichen Zeit gekauft) gibt den Geist auf. Lustigerweise war diese in einem anderen Gehaeuse, also nicht im RAID verbaut. Zudem viel weniger genutzt als jene im Array. So langsam glaube ich nicht mehr an einen Zufall...
 
Such mal bei den smart werten nach sowas wie "emergency retract count" oder "power off retract count". Wenn Deine Platten schlafen gehen (was man nie einschalten sollte), kann es passieren das der Befehl von der Firmware falsch interpretiert wird und die Köpfe per mechanischer Feder geparkt wurden.
Das macht man nur ein paar mal, dann ist die Platte hinüber.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: bikkuri
Du hast einfach nur Pech mit dem spezifischen Model. Die 4TB Modelle scheinen wieder besser zu sein. IBM hatte sowas mal (deathstars), andere Hersteller sicher auch. ..


Hier hat ein großer Cloudprovider seine Ausfallraten für 2015 mal aufgearbeitet und die 3TB Seagate Platte von denen hatten 28% Ausfall, wobei andere Hersteller zwischen 1%-4% lagen.
https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-reliability-stats-for-q2-2015/
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: bikkuri
Du hast einfach nur Pech mit dem spezifischen Model. Die 4TB Modelle scheinen wieder besser zu sein. IBM hatte sowas mal (deathstars), andere Hersteller sicher auch. ..


Hier hat ein großer Cloudprovider seine Ausfallraten für 2015 mal aufgearbeitet und die 3TB Seagate Platte von denen hatten 28% Ausfall, wobei andere Hersteller zwischen 1%-4% lagen.
https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-reliability-stats-for-q2-2015/

28% Ausfallrate?! Unfassbar! Das ist ja ein tickende Zeitbombe.
Bei so etwas muesste doch der Hersteller hellhoerig werden und handeln, selbst wenn betroffene Hardware ausserhalb der Garantie liegt? Die Platten sind ja noch nicht mal drei Jahre alt.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Ersatz, den ich besorgt habe, besser gelungen ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Letzes Jahr sind mir 4 von 4 Seagate 3TB Platten der gleichen Baureihe innerhalb von 4 Wochen verreckt.
(ReadyNAS Pro) Hab sie gegen WD getauscht und seit dem ist Ruhe.
Bei den Seagate Platten konnte man das schon fast an der Jahreszeit ausmachen, sobald es wärmer wurde verrecken die.
Ich war eig. immer von Seagate überzeugt, aber die letzten Platten letztes Jahr waren die letzten Seagate Platten die hier ins Haus gekommen sind:)

Vorletztes Jahr zum Sommeranfang 4 Seagte 2TB verreckt, letztes Jahr zum Sommer hin 4 Seagte 3TB verreckt.
Nun stecken 4 WD (red) mit 4TB im NAS und die haben den Sommer überstanden :)
Nein, mein Büro wird nicht extra gekühlt.
 
Ich habe mit Seagate bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht, nutze sie aber auch nicht in raids… (meines war original mit WD bestückt). Von einem Techniker habe ich aber auch gehört, dass die 3TB von Seagate wohl ein Hitze- oder Erschütterungsproblem haben , weswegen er seinen Kunden empfiehlt sie "fest" und nicht zu heiß aufzustellen.

Sollte das mit den Erschütterungen zutreffen sind natürlich raids mit mehr Platten gefährdet, da immer mindestens 1 Platte gerade werkelt.

Wie stark die Belastung ist, lässt sich leicht herausfinden, zum einen mit einem ordentlichen Thermometer (keine "Deko"-Thermometer, mindest. 0,5°C genau ) und einem mobilen Mac. Auf dem Mobilrechner kann man SeisMac installieren (kostenloses tool für seismische Erschütterungen, gibt es hier > http://www.suitable.com/tools/seismac.html ) Läuft bei mir auch noch unter 10.9 und 10.10 und lässt sich so einstellen, dass man die auch leichteste Vibrationen / Erschütterungen messen kann. Selbst leichtestes Fingertippen auf die Tischplatte wird registriert. Wir haben aufgrund solcher Messungen mal eine Analysewaage (1/10000 gr) umpositioniert, weil die Schritte der Vorbeigehenden auf dem Flur (!, ca. 2m und und eine massive Mauer entfernt), die Waage iritierte…
 
Seagate Platten kommen bei uns nicht mehr ins Haus, da gibt es nichts gutes zu berichten.
 
Wie geht doch der Witz: seagate oder seagate nicht …
Ich habe noch folgende Überlegung beizusteuern, ob man sein Storage lieber öfter mit billigeren Platten bestückt, als seltener mit teueren …
 
In meiner Synology-NAS laufen seit über 2 Jahren WD Reds mit 3TB im Nonstop Betrieb 24/7 und bis dato keine Probleme.
Kann ich daher nur empfehlen.
 
Ich habe noch folgende Überlegung beizusteuern, ob man sein Storage lieber öfter mit billigeren Platten bestückt, als seltener mit teueren …

Billige. Siehe z.B. das Survey das ich gepostet habe. Selbst große Anbieter machen das anscheinend so. Deine Implizierung, billig == öfter, teuer == selten, scheint nach deren Meinungen nicht zu stimmen. Auch ich stimme dem zu. Außerdem, der Preis für eine Seagate Constellation, WD RE steht einfach in keinem Verhältnis.
 
Nun, ich habe das so verstanden, das die* lieber öfter mal eine billigere Platte nehmen, als seltener eine teure - und damit am Ende kostengünstiger fahren.

* ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe - aber da ging es um einen "Serverprofi".
 
Das mag im Profibereich sinnvoll sein, persönlich möchte ich das nicht riskieren. Mir wäre auch der Aufwand zu hoch, regelmäßig in kurzen Abständen alles neu sichern zu müssen.
Kommt natürlich auch immer auf die Datenmengen an.
 
Ich glaube, Seagate gibt auch die kürzeste Garantiezeit und lese immer wieder, daß Seagate-Festplatten häufiger ausfallen. Ich habe allerdings auch viele Ausfälle mit Western Digital gehabt und habe in den letzten 2 Jahren nur noch 4 TB HGST-Festplatten gekauft, die bisher sehr gut funktionieren, schnell und leise.
 
und damit am Ende kostengünstiger fahren.
Eben. Also, wieso nicht? Und so schnell wie die Kapazitäten steigen, lohnt sich das vermutlich doppelt.

Das mag im Profibereich sinnvoll sein, persönlich möchte ich das nicht riskieren. Mir wäre auch der Aufwand zu hoch, regelmäßig in kurzen Abständen alles neu sichern zu müssen.
Kommt natürlich auch immer auf die Datenmengen an.

Mit der Ausfallrate von 1-4% kann ich ich wirklich mit leben. Wer weiß, ob die bei Enterprise Platten wirklich geringer ist? Meiner Meinung nach unterscheiden sich die ganzen Platten eh kaum. Ich glaube ja, bei WD z.B. und den Modellen (Green, RED, Black, etc.) ist fast nur eine andere Firmware der Unterschied. Vielleicht wird bei den Enterprise HDDs noch hier und da mehr getestet und einige Dämpfer mehr eingebaut, .. aber das Design, die Platter sind vermutlich alles die gleichen.

Auch ich hab hier nur WD Greens/REDs verbaut seit 10 Jahren in meinem Storage, und nur einmal Probleme mit einer einzigen Disk gehabt, aber nur weil ein Block ungünstig kaputt ging und ich das Dateisystem nicht mehr einbinden konnte. Der Ersatz Superblock lief jedoch.
Mir wäre auch der Aufwand zu hoch, regelmäßig in kurzen Abständen alles neu sichern zu müssen.
Und eben genau dafür sind RAIDs da, oder?
 
Zurück
Oben Unten