Tja, da frage ich mich doch, wie man die Super-Einser-Abiturienten/Studenten (besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern) dann wirklich dazu bewegen kann, Lehrer zu werden, wenn nicht mal "Lebenslange krisensichere Beamtenstellung mit vollem Gehalt bei Halbtagsjob und vielen Ferien" Anreiz genug ist.
Die krisensichere Beamtenstellung zieht besonders viel Beamtenmentalität an. (Und die versteht nun mal keinen Spaß.)
Die LehrerInnen haben kaum noch eigene Gestaltungsmöglichkeiten, denn die Regelschulen ganz eng am Gängelband der Bildungs-/ bzw. Kultusministerien geführt.
Das Schnell-Abi hat die Lage noch verschärft: Die Stoffpläne sind so eng und schreiben den Unterricht bis zum einzelnen Gedicht vor.
Kreative und "motivierte" LehrerInnen zieht es deswegen oft an die Privatschulen bzw. Ersatzschulen, wie die Waldorfschulen. (Obwohl die meist weniger bezahlen können und mehr Engagement verlangen.) Oder zu experimentierfreudigen Schulleitungen, die irgendwie versuchen, im Rahmen der Möglichkeiten neue Wege zu gehen – aber die sind selten.
Ein Riesenproblem rollt zusätzlich unaufhaltsam auf die Schulen zu: Die Pensionierungswelle.
Die Lehrerberg, der in den 70er Jahren ausgebildet wurde, als Bildung hoch bewertet wurde, geht demnächst. Und es nicht ersichtlich, wie die sich auftuenden klaffenden Löcher gestopft werden sollen, denn die Bildungs-Einsparpolitik der 80er und 90er Jahre hat viel zu wenig Lehrer ausgebildet oder nach der Ausbildung nicht in den Schuldienst übernommen.
Das wird vor allem die "unattraktiven" Schulen treffen, also die in sozialen Problemgebieten oder im ländlichen Raum. Da will kaum ein Lehrer hin.
Mittlerweile werden schon Quereinsteiger ohne jede pädagogische Qualifikation in Kurzseminaren geschult und als Angestellte eingestellt. Und nachmittags dürfen dann Fussballtrainer oder der Jugendobmann vom Angelverein ran. Ich habe auch schon von 1-Eurokräften gehört, die in der Grundschule Unterricht erteilen…