Schüler-VZ: Beleidigung eines Lehrers…

Wieso sollen Schüler alles dürfen, Lehrer nicht?


Wenn ein Lehrer einen Schüler öffentlich als "kleines Ars.hloch" bezeichnet,
dann kann ich mir den Aufschrei vorstellen.

die Art, wie Lehrer ihre Schüler herabsetzen, ist subtiler, aber keineswegs wirkungsloser. Es schreit nur keiner auf, weil die entsprechenden Szenen nicht dokumentiert werden können, und dem Lehrer im Zweifelsfall Recht gegeben wird.
 
die Art, wie Lehrer ihre Schüler herabsetzen, ist subtiler, aber keineswegs wirkungsloser. Es schreit nur keiner auf, weil die entsprechenden Szenen nicht dokumentiert werden können, und dem Lehrer im Zweifelsfall Recht gegeben wird.

Wie denn? "Nein, das ist falsch Kalle" oder wie?

In so einem Klassenraum hocken zwischen 20 und 40 Schüler, da ist ein bisschen Disziplin nötig!
 
Solange es bei einer Beleidugung bleibt wäre es mir ja fast noch egal. Bei uns an der Schule hat ein totaler Vollidiot (sorry, aber ich hätte schon gedacht, dass man als Gymnasiast in der 9. Klasse so weit gucken kann) im Schuelervz eine Morddrohung (in Form eines Gruppentitels) ausgesprochen. Hatte auch Konsequenzen. Der betroffene Lehrer hat auch gottseidank keinen Riesenaufstand deswegen gemacht.
 
Im Gegenteil - wenn der Lehrer fachlich gut ist und seine Schüler fordert und fördert, hat er im Regelfall keine schlechten Bewertungen oder "Beleidigungen" zu befürchten. Die Schüler, die so jemanden schlecht behandeln, werden von den Mitschülern schon "zurechtgerückt".

Das ist ne ziemliche Utopie. Es gibt genug Schüler die sich nicht eingestehen können, dass wenn man nicht lernt, darauf hin eine schlechte Note schreibt, dann nicht dem Lehrer die Schuld geben kann, sondern bei sich selbst anfangen sollte. Ich erleb es selbst oft genug: Obwohl ein Lehrer gut erklärt freundlich und respektvoll ist und auch faire Test und Arbeiten schreiben lässt, wird sofort bei einer 5 gebrüllt, das sei nie drangekommen, das hätte man nicht erklärt, das sei überhaupt unfair und gar nicht gerecht. Und in der Pause geht es richtig los, da ist viel unter der Gürtellinie dabei. Aber wenn dann wegen der Leistung die Eltern in die Schule müssen und mit den Lernmethoden ihrer Sprösslinge konfrontiert werden, ist Einsicht das letzte was dabei rumkommt. Im Gegenteil teilweise stehen hinter den frechsten und unverschämtesten Schülern die uneinsichtigsten und unreifsten Eltern. Das kommt vor soll aber keine Pauschalisierung werden.

Selbst wenn ein Lehrer alles richtig macht, was er/sie richtig machen kann, wird im nicht immer Respekt entgegengebracht. Dass ein Mitschüler oder gar mehrere den Lehrer in Schutz nimmt, ist sehr weit von der Realität entfernt.

Das soll auf keinen Fall als Freibrief für Lehrer gewertet werden, es gibt auch Lehrer die Praktiken an den Tag legen für die es keine Rechtfertigung gibt.

Ach ja @ Walfrieda

Das ist kein persönlicher Angriff sondern nur ein Erfahrungsbericht. Ich werde garantiert hier nicht auf die Idee kommen über jemanden zu urteilen.
 
Ich hab Schwierigkeiten mit diesen pauschalen "Die-Lehrer"-"Die-Schüler"-Aussagen.
Natürlich ist Disziplin nötig, natürlich auch Respekt voreinander, Beleidungen sind unangebracht.

Walfrieda kann ich nur Recht geben:
Lehrer sind unkündbar und genießen Immunität. Sie sitzen in Konflikten immer am längeren Hebel, erstens wegen ihrer Macht über die Zeugnisse, und zweitens wegen der beschränkten Elternmitspracherechte. Wenn sich das Kollegium vor die angriffene Lehrkraft stellt, sind Eltern und Schüler so gut wie machtlos. Ausnahmen sind nur Gesetzverstösse, und auch da werden Lehrer in der Regel nur versetzt.

In 15 Jahren als Elternvertreter habe ich haarsträubende Geschichten mit selbstherrlichen und inkompetenten Lehrern erlebt. Auch wenn man diese Inkompetenz (z.B. durch die eigene berufliche Qualifikation) klar belegen kann und selbst im Kollegium hinter vorgehaltener Hand über die Kollegen gestöhnt wird – man wird sie nicht los. Kraft Dienstjahr sind manche sogar Fachbereichsleiter, obwohl ihre Fachkenntnisse seit 20 Jahren nicht mehr aktualisiert worden sind.

Ein Freund, auch Lehrer, hat sich wegen eines Projektes auf eine halbe Stelle setzen lassen, Kommentar des Kollegen: "Machs doch wie ich, du bleibst auf der ganzen Stelle und arbeitest einfach nur halb so viel."

Aber ja, es gibt ganz viele gute und engagierte Lehrer. Sie sind in der Mehrheit.
Aber auch sie holen sich an den Mauern im Kollegium Beulen.

Angesichts dieser Ohnmacht vor den zementierten Strukturen kann man gut verstehen, wenn einzelne SchülerInnen ihre Wut im Internet rauslassen.
 
Das große Problem heutzutage ist, das generell eine Null-Bock Mentalität herrscht. Sowohl die Lehrer als auch die Schüler machen nichts mehr in der Schule (aus eigener Erfahrung sprechend). Ausnahmen sind zwar schön und rümlich, aber eben Ausnahmen. Ich mache gerade mein Abi und muss leider sagen, dass es nur wenige Lehrer gibt, die mich beeindrickt haben. Sowohl fachlich, als auch menschlich. Das Lehrer eine pädagogische Ausbildung haben sollen ist nicht zu erkennen. Wenn man dann auch noch ins Gesicht gesagt bekommt wie Lehrer dazu kommen ist das schon echt bitter.
Ein weiteres Problem ist die Qualifikation der Lehrer. Ganz ehrlich, aber die meisten Lehrer sind der "Abfall der Uni". Die schlechtesten, die niemals einen Job in der freien Wirtschaft bekommen hätten und sich dann gesagt habe "gut, ich studiere auf Lehramt, habe nen festen, unkündbaren Job und genieße neben den drei Monaten Ferien (die ja laut Gesetz "unterrichtsfreie Zeit sind", also trotzdem gearbeitet werden soll) eine Halbtagsstelle, bei vollem Gehalt.

Natürlich sind auch die Schueler nicht vom feinsten. Von kleinauf bekommt man eingebleut wie schlecht Schule ist. Das dabei klar die Moral flöten geht ist eindeutig. Dadurch schaukeln sich Lehrer und Schueler immer weiter hoch und es fliegen die Fetzen.

Das sind meine Erfahrungen aus 13 Jahren Schule in Kurzform. Auch wenn sie sicher nicht repräsentativ sind teilen viele Leute diese Auffassungen denke ich.
 
Mein Schulen:
-Hauptschule
-Berufsschule
-Berufsoberschule

Hauptschule:
Schüler hatten keinen Bock oder waren die absoluten Oberassis. Die meisten Lehrer waren total machtlos und scheiße - es gab eine Handvoll rühmlicher ausnahmen, die haben aber meist mit aller Härte durchgegriffen.

Berufsschule:
Beide Seiten hatten keinen Bock - eigentlich alles Problemlos dahingeplätschert

Berufsoberschule:
Die Schüler waren schon fast übermotiviert. Es war eigentlich egal wie schlecht der Lehrer war, da ging wirklich was.

->Mein persönliches Fazit: Wenn die Schüler kein Bock haben kann der beste Lehrer höchstens noch einen unterdurchschnittlichen Unterricht zustande bringen. Meist muss er dazu hart durchgreifen und riskiert damit oft auch Stress mit den Eltern. Deshalb sind es oft gerade die Lehrer die was bewegen wollen die von den Eltern angeschissen werden, obwohl einfach die Kinder absolut kein Sozialverhalten haben und den Eltern das blaue vom Himmel runter lügen.
 
Ein weiteres Problem ist die Qualifikation der Lehrer. Ganz ehrlich, aber die meisten Lehrer sind der "Abfall der Uni". Die schlechtesten, die niemals einen Job in der freien Wirtschaft bekommen hätten und sich dann gesagt habe "gut, ich studiere auf Lehramt, habe nen festen, unkündbaren Job und genieße neben den drei Monaten Ferien (die ja laut Gesetz "unterrichtsfreie Zeit sind", also trotzdem gearbeitet werden soll) eine Halbtagsstelle, bei vollem Gehalt.

Tja, da frage ich mich doch, wie man die Super-Einser-Abiturienten/Studenten (besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern) dann wirklich dazu bewegen kann, Lehrer zu werden, wenn nicht mal "Lebenslange krisensichere Beamtenstellung mit vollem Gehalt bei Halbtagsjob und vielen Ferien" Anreiz genug ist.

Die ganzen Einserschüler in meinem Physik-LK würden jedenfalls einen Teufel tun sich diesen Job anzutun, wo ihnen in der freien Wirtschaft eine tolle Karriere offen steht - und das ist auch gut so !
 
:jaja: Das kann ich bestätigen.
Mein erster Versuch Kurs 12 Mathe Grundkurs gewählt 00 Punkte.
Zweiter Versuch Kurs 12 Mathe Leistungskurs gewählt 10 Punkte!
Den LK hab ich nur gewählt, weil ich sonst in Mathe wieder den Lehrer gehabt hätte den ich beim ersten Versuch hatte. So hab ich dann doch mein Abi bekommen.
Zitat des Grundkurs-Lehrers: "Sie verstehen das wohl noch nicht!" Ich: "Leider nicht wirklich!" Lehrer: "Tja dann müssen sie sich eine andere Informationsquelle suchen!"

auch wenns eigentlich am Thema vorbeigeht:
Das "Phänomen" möchte ich auch noch mal bestätigen. Es gibt bei mir an der Schule (eigentlich darf ich jetzt sagen "es GAB an meiner..." ;) ) "milde Lehrer" und "harte Lehrer" (blödere Bezeichnungen sind mir nicht eingefallen, sry)
Und es kommt nicht selten vor dass der eine Grundkurs Mathe einen Schnitt von 11 Punkten hat, der andere hat dafür nur einen schnitt von 7 Punkten.

Ich behaupte sogar dass ich mit der richtigen Lehrerkombination einen Notenschnitt im Abi besser gewesen wäre ;)

Es gibt Schüler die sind wegen einer spitzenlehrerin im Fach Religion (!?) nicht zum Abitur zugelassen worden o_O

Aber naja... ich reg mich da jetzt solang nicht mehr drüber auf bis ich Kinder hab :D
 
Tja, da frage ich mich doch, wie man die Super-Einser-Abiturienten/Studenten (besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern) dann wirklich dazu bewegen kann, Lehrer zu werden, wenn nicht mal "Lebenslange krisensichere Beamtenstellung mit vollem Gehalt bei Halbtagsjob und vielen Ferien" Anreiz genug ist.
Die krisensichere Beamtenstellung zieht besonders viel Beamtenmentalität an. (Und die versteht nun mal keinen Spaß.)
Die LehrerInnen haben kaum noch eigene Gestaltungsmöglichkeiten, denn die Regelschulen ganz eng am Gängelband der Bildungs-/ bzw. Kultusministerien geführt.
Das Schnell-Abi hat die Lage noch verschärft: Die Stoffpläne sind so eng und schreiben den Unterricht bis zum einzelnen Gedicht vor.

Kreative und "motivierte" LehrerInnen zieht es deswegen oft an die Privatschulen bzw. Ersatzschulen, wie die Waldorfschulen. (Obwohl die meist weniger bezahlen können und mehr Engagement verlangen.) Oder zu experimentierfreudigen Schulleitungen, die irgendwie versuchen, im Rahmen der Möglichkeiten neue Wege zu gehen – aber die sind selten.

Ein Riesenproblem rollt zusätzlich unaufhaltsam auf die Schulen zu: Die Pensionierungswelle.
Die Lehrerberg, der in den 70er Jahren ausgebildet wurde, als Bildung hoch bewertet wurde, geht demnächst. Und es nicht ersichtlich, wie die sich auftuenden klaffenden Löcher gestopft werden sollen, denn die Bildungs-Einsparpolitik der 80er und 90er Jahre hat viel zu wenig Lehrer ausgebildet oder nach der Ausbildung nicht in den Schuldienst übernommen.
Das wird vor allem die "unattraktiven" Schulen treffen, also die in sozialen Problemgebieten oder im ländlichen Raum. Da will kaum ein Lehrer hin.

Mittlerweile werden schon Quereinsteiger ohne jede pädagogische Qualifikation in Kurzseminaren geschult und als Angestellte eingestellt. Und nachmittags dürfen dann Fussballtrainer oder der Jugendobmann vom Angelverein ran. Ich habe auch schon von 1-Eurokräften gehört, die in der Grundschule Unterricht erteilen…
 
Mittlerweile werden schon Quereinsteiger ohne jede pädagogische Qualifikation in Kurzseminaren geschult und als Angestellte eingestellt. Und nachmittags dürfen dann Fussballtrainer oder der Jugendobmann vom Angelverein ran. Ich habe auch schon von 1-Eurokräften gehört, die in der Grundschule Unterricht erteilen…

Brauchst du mir nicht sagen ^^ - Es wurden auch schon Forstbeamte für Bio eingesetzt. In Bayern herrscht zur Zeit derart bitterer Physiklehrermangel, dass wirklich jeder arbeitslose Diplomphysiker der ne Kreide halten kann, eingestellt wird ... da darf man ja mal gespannt sein, wie gut DEREN Unterricht sein wird.

Ich frag mich aber ob wirklich die strenge KuMi-Gängelei viele gute Leute abschreckt, oder nicht eher doch die Tatsache 5 Jahre Studium + 2 Jahre Knechtschaft (Referendariat) zu machen, um dann hinterher einen Beruf auszuüben, der - wenn man ihn ordentlich macht - alles andere als ein Halbtagsjob ist aber dafür ungefähr so angesehen wie Zahnreißer und Müllkutscher ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frag mich aber ob wirklich die strenge KuMi-Gängelei viele gute Leute abschreckt, oder nicht eher doch die Tatsache 5 Jahre Studium + 2 Jahre Knechtschaft (Referendariat) zu machen, um dann hinterher einen Beruf auszuüben, der - wenn man ihn ordentlich macht - alles andere als ein Halbtagsjob ist aber dafür ungefähr so angesehen wie Zahnreißer und Müllkutscher ...

Ich denke, hier liegt eher der Hund begraben. Ich stehe auch vor der Überlegung, einen sog. "Zwei-Fach-Bachelor" in Englisch und Geschichte anzufangen - einer der Masterstudiengänge dazu ist dann eben Lehramt. Ich muss sagen, dass ich in 13 Jahren Schulzeit bis auf 1 bis 2 Ausnahmen NUR sehr gute, motivierte, fachlich idR überqualifizierte Lehrer hatte, bei denen Lehramt eher Berufung als Beruf war und ist. Und das ist eigentlich auch meine Einstellung - Lehramt sollte eine Berufung, keine Notlösung sein.
 
fachlich idR überqualifizierte Lehrer hatte

Das trifft möchte ich mal sagen auf alle Lehrer zu - wenn ich dran denke was für einen abgedrehten Schmarrn ich in Mathematik lernen musste im Studium :eek:

Natürlich muss ein Lehrer mehr wissen als der beste seiner Schüler, auch um Zusammenhänge vermitteln zu können und weiterführende Fragen beantworten zu können - aber das war echt zu viel des Guten.

Dafür wurde zumindest im LA Gymnasium Pädagogik und Psychologie viel zu spärlich angeboten bzw gefordert, jeweils 6 Semesterwochenstunden reichten.
Diese Vorlesungen konnte man aber auch sowieso in der Pfeife rauchen, da sie meist von völlig abgehobenen, weltfremden, hochdurchgeistigten Idealisten gehalten wurden, die selbst kein 15 Minuten in einer normalen Mittelstufenklasse überlebt hätten !

Da hat man dann im Referendariat schon deutlich mehr durch Learning by Doing gelernt.

Das ist also auch ein Grund warum es viele schlechte Lehrer gibt, sie werden einfach unzureichend ausgebildet auf die Schülerschaft losgelassen - manche kriegen dann von selbst noch die Kurve durch Erfahrung, viele aber eben nicht - so gesehen sind sie eigentlich auch Opfer einer völlig verkorksten Schulpolitik.
 
Ich stehe auch vor der Überlegung, einen sog. "Zwei-Fach-Bachelor" in Englisch und Geschichte anzufangen - einer der Masterstudiengänge dazu ist dann eben Lehramt. (…) Und das ist eigentlich auch meine Einstellung - Lehramt sollte eine Berufung, keine Notlösung sein.
Dann solltest du dich vielleicht für dein Berufsleben nach einem anderen Bundesland umsehen, statt in Niedersachsen zu bleiben.
 
Das große Problem heutzutage ist, das generell eine Null-Bock Mentalität herrscht. Sowohl die Lehrer als auch die Schüler machen nichts mehr in der Schule (aus eigener Erfahrung sprechend). Ausnahmen sind zwar schön und rümlich, aber eben Ausnahmen. Ich mache gerade mein Abi und muss leider sagen, dass es nur wenige Lehrer gibt, die mich beeindrickt haben. Sowohl fachlich, als auch menschlich. Das Lehrer eine pädagogische Ausbildung haben sollen ist nicht zu erkennen. Wenn man dann auch noch ins Gesicht gesagt bekommt wie Lehrer dazu kommen ist das schon echt bitter.
Ein weiteres Problem ist die Qualifikation der Lehrer. Ganz ehrlich, aber die meisten Lehrer sind der "Abfall der Uni". Die schlechtesten, die niemals einen Job in der freien Wirtschaft bekommen hätten und sich dann gesagt habe "gut, ich studiere auf Lehramt, habe nen festen, unkündbaren Job und genieße neben den drei Monaten Ferien (die ja laut Gesetz "unterrichtsfreie Zeit sind", also trotzdem gearbeitet werden soll) eine Halbtagsstelle, bei vollem Gehalt.

Natürlich sind auch die Schueler nicht vom feinsten. Von kleinauf bekommt man eingebleut wie schlecht Schule ist. Das dabei klar die Moral flöten geht ist eindeutig. Dadurch schaukeln sich Lehrer und Schueler immer weiter hoch und es fliegen die Fetzen.

Das sind meine Erfahrungen aus 13 Jahren Schule in Kurzform. Auch wenn sie sicher nicht repräsentativ sind teilen viele Leute diese Auffassungen denke ich.

Man merkt ganz deutlich, dass du das noch aus der Perspektive des Schülers siehst. Deine Behauptung vom "Abfall der Uni" ist natürlich vollkommener Quatsch. Erstens wählt sich nunmal jeder den Beruf, der für ihn am vorteilhaftesten ist. Es ist vollkommen sinnlos darüber zu spekulieren, was er oder sie sonst noch hätten machen können. Zweitens stimmt es natürlich nicht. Und drittens: ob ein Mensch in der freien Wirtschaft zurechtkommt oder nicht ist vollkommen bedeutungslos für seine Qualifikation als Lehrer. Wenn er es nicht tut, dann täte er ja auch schlecht daran, dort sein Heil zu suchen.

Der Lehrberuf ist leider in hohem Maße geprägt von Klischees, von Leuten aufgestellt, die nicht mal ansatzweise versuchen, sich in die andere Seite hineinzuversetzen. Wenn man als Lehrer kaum arbeitet, viele Ferien hat und dafür auch noch ein so fürstliches Gehalt einstreicht, dann frage ich mich: warum willst du nicht Lehrer werden? Anscheinend glaubst du, man spaziert ein paar mal am Tag ganz locker in eine Klasse, geht dann nach Hause und sonnt sich auf der Terrasse seiner Luxusvilla. Unterrichtsstunden für den nächsten Tag planen sich jedoch nicht von allein, auch Tests oder Hausaufgaben müssen korrigiert werden. Desweiteren folgen Klassenleiterpflichten und andere organisatorische Dinge. Das soll kein Plädoyer für die Stresshaftigkeit des Lehrberufs sein, aber es ist nunmal auch nicht das Zuckerschlecken, das viele sich darunter vorstellen.

Und das soll auch nicht das Problem der schwarzen Schafe relativieren, die es in jedem Beruf gibt. Oder die Mängel bei der Ausbildung. Aber es ist typisch, wenn man hier wieder abwertende Kommentare liest, nur weil ein Lehrer ein ihm immerhin zustehendes Recht ausübt. Auch meiner Meinung nach sollte er da mal fünf gerade sein lassen, aber das ist nunmal sein Recht.
 
"Das ist nun mal sein Recht" – ich weiß nicht, was genau du damit meinst.
Die Rechte des Lehrpersonals und der Schule sind in Konflikten jedenfalls den Rechten der Schüler und Eltern immer überlegen. Ich habe in meinen 15 Jahren als Elternvertreter nicht erlebt, dass es jemals gelungen wäre, auch nur eine Überprüfung eines Lehrers zu erreichen.

Umgekehrt ist es für die Schule und den Lehrkörper dagegen ein Leichtes, unbotmässige Schüler unter Druck zu setzen. Und, wenn die sich als widerspenstig erweist, sie auch loszuwerden. Kein Problem.

Von einer Waffengleichheit sind wir also weit entfernt.

Diese Waffengleichheit aber und Konfliktregelungen, denen sich auch Lehrer stellen müssen, sind die Voraussetzung für ein kooperatives Miteinander.
Ich habe bei meiner ältesten Tochter erlebt, dass praktisch ein ganzer Jahrgang aus Angst um seine Abiturnoten komplett darauf verzichtet hat, sich gegen eklatante Mißstände zu wehren.
Die Folge ist, dass dieselben Lehrer denselben Scheiß ungestraft weiter wie gewohnt handhaben, Jahr für Jahr.

Ich würde mich freuen, wenn es möglich wäre, solche Dinge im Internet zu veröffentlichen. Wenn es möglich wäre, Eltern vor dem Einschulen an bestimmte Lehranstalten zu warnen – denn die Hoffnung, dass sich an denen etwas verändert, besteht so gut wie nie.
 
Ich bin mal gespannt, wie weit es "gfx" mit seiner Einstellung im Leben bringen wird...
 
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