1. Der Schäfer hat dafür Sorge zu tragen, dass der Bereich, in dem sich die Schafe befinden, abgesichert ist, sodass die Schafe nicht ausreissen können. Tut er das nicht, verletzt er seine Sorgfaltspflicht. Ist die Umzeunung nicht ausreichend, hat er ebenfalls seine Sorgfaltspflicht verletzt. Desweiteren halte ich das Vorgehen der Staatsanwaltschaft bzw. der Ermittlungsbehörden für normal, denn es waren schliesslich die Tiere des Schäfers und damit haftet er erstmal für seine Tiere. Die Ermittlungen werden zeigen, ob es die Schuld des Schäfers war, oder ob es sich dabei um einen gezielten Anschlag handelte.
2. Klar, jeden Tunnel in ganz Deutschland mit Kameras überwachen. Allein die Kameras würden viele Millionen Euro kosten, aber damit wäre es ja nicht getan, man bräuchte gleich eine große Anzahl an zusätzlichem Sicherheitspersonal, welches die Kamerabilder auch überwacht. Das sind Millionenbeträge, die da im Raum stehen und die müssten am Ende wieder auf den Kunden umgelegt werden. Sind die Herrschaften, die nach Kameraüberwachung schreien, auch bereit, das 1,5fache des jetzigen Fahrpreises (mal einfach so in den Raum gestellt) zu zahlen? Ich bezweifle es!
3. Die Schafe hatten da nichts zu suchen. Es war keine Stelle mit besonders hoher Gefahr für Wildwechsel, also war damit nicht zu rechnen. Beschweren wir uns nun auch bei der Autobahnmeisterei, wenn einmal die Schafe auf der BAB stehen und Fahrzeuge mit selbigen kollidieren?
4. Eine komplette Einzäunung der Bahnanlage wäre völlig utopisch, denn mit der Einzäunung wäre es ja nicht getan. Damit sie einen Sinn hätte, müsste sie auch wöchentlich bis täglich komplett kontrolliert werden. Wer ist bereit, deswegen einen erhöhten Fahrpreis in Kauf zu nehmen?
5. Ein normaler Wildunfall mit 1-2 Tieren wird zwar den Triebwagen etwas beschädigen, würde aber kaum eine Nennenswerte Gefahr für den Zug bedeuten (ein Selbstmörder bringt den Zug schliesslich auch nicht zum Entgleisen). Eine ganze Herde mitten auf der Strecke ist unwahrscheinlich und weist m.M. eher auf Absicht hin.
Es ist doch immer die gleiche Leier: die böse böse Bahn hat nichts gelernt, zockt ab, handelt fahrlässig, etc, etc, etc. Die Bahn ist und bleibt das sicherste Verkehrsmittel. Bei 220km/h eine Schafherde rammen und der überwiegende Teil der Passagiere kommt mit dem Schock davon. Ersetzt man den Zug durch einen PKW und die Insassen wären mit großer Wahrscheinlichkeit tot. Konstruiert man einen ähnlichen Unfall mit einem Flugzeug, würde z.B. folgendes dabei herauskommen: ein Flugzeug kollidiert kurz nach dem Start mit einem Vogelschwarm. Die Chance ist groß, dass der ein oder andere Vogel das Triebwerk trifft mit dem Ergebnis, dass der Flieger u.U. abstürzt. So viel mal zur Sicherheit der Bahn!