Diese Ticketkrätze ist eh der Untergang der Menschheit.
Wir haben auch ein Ticketsystem. Das muss, das brauchen wir und anders ist das gar nicht zu lösen. Entscheidend ist aber, dass der Typ, der den Hut auf hat (in unserem Fall bin das ich), den Überblick behält, seine Mitarbeiter mit Bedacht einsetzt und die internen Prozesse kennt.
Mit Bedacht heißt konkret z.B.: Der Mitarbeiter, der da die Tickets bearbeitet, weiß im schlimmsten Fall gar nichts. Im besten Fall weiß er nach dem Ticket alles. Die Kunst (ist echt manchmal eine) ist, den richtigen Spagat zwischen "das kann der alleine" und "jemand lernt ihn an" hinzubekommen.
Dazu muss sich el Presidente aber auch kümmern.
Ich hab keine Ahnung, was meine Kollegen in anderen Firmen so den lieben langen Tag machen, irgendwie hab ich aber oft den Eindruck, dass es mit ihrem Job nicht viel zu tun hat. Wenn der xy-Leiter-Projekt/Arbeitsgruppe/Special Forces/Cheffe von die Ganze erstmal nachfragen muss, was in seiner Abteilung los ist, dann ist da was falsch.
Ist in IT-Schlüsselpositionen aber leider oft so.
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Anruf beim Helpdesk (übergeordnete Technik). Ich hab zwei IP-Telefone, die im
Display(!) den Fehler melden: Telefon nicht registriert. Hängt vermutlich damit zusammen, dass die Dinger ein halbes Jahr nicht am Netz waren.
Helpdesk fragt die Dosennummer ab. Ich nenne die Dosennummer brav (eine Diskussion, dass die Dose piepegal ist, weil es an keiner Dose.. ist relativ sinnlos). Als Antwort bekomme ich, dass die Dosennummer nicht das Format SK042-X23 haben sollte, sondern die Form a4711-02-23-12.
Spätestens wenn dein Gegenüber (das bin ich) erwidert: "Ja, ich weiß. Gebäude-Etage-Kontenpunkt-Dose.." Dann sollte mir ein Licht aufgegen, dass das Gegenüber schonmal ein Netzwerkkabel gesehen hat.
Die Erklärung, dass wir im Gebäude xy sitzen, das eine eigene Kupferverkabelung und damit eine eigene Benennung hat, nützt dann auch wenig. Ich möge doch bitte nochmal schauen, ob ich nicht die a4711... finde.
Nun gut. Irgendwann hat er das reingehämmert, nachdem Vati ihm versichert hat, dass das so in Ordnung ist. Bei Bedarf treffe ich mich auch gerne am Übergabepunkt und erkläre denen, die das Zeug verkabelt haben, wie sie es verkabelt haben.
Gepriesen sei der Herr, die Antwort kommt keine 30 Minuten später.
Das Telefon kann nicht funktionieren, weil es nicht auf diese Dosennummer registriert ist, sondern auf eine andere und dass die genannte Dosennummer gar nicht geschaltet ist. VLAN und so. Ihr kennt das.
Vergessen wir mal die Tatsache, dass man Kupfer auch prima umpatchen kann wenn man den Schreibtisch woanders hin stellt und dazu keine VLAN-Schalte benötigt..
Ein IP-Telefon, das mit 48V (PoE) läuft und den Saft für das
Display(!), in dem in wunderschönen Lettern die Meldung ... erscheint, hängt also an einer nicht geschalteten (nix Strom, nix PoE) Dose.
Ich war drauf und dran, zu fragen, wo in diesem verf.. Telefon wohl das Batteriefach für die 32 Mignonzellen sein könnte, die das Display mit Strom versorgen.
Ich hab es dem Netzwerkguru (der übrigens in der Kategorie Verantwortlicher über Himmel und Erde rangiert) dann einfach nochmal erklärt.
Display an und so. Bei PoE ein relativ sicheres Zeichen für einen korrekten Patch Dose <-> Switch. Gut.. kann natürlich sein, dass das Telefon über zwei sich kreuzenden Wasseradern steht. Erdstrahlen und so. Könnte ich mit mehr Zeit testen wenn ich mal eine Nacht an der Stelle schlafe oder einen Wünschelrutengänger bestelle.
Mit einer außerordentlich freundlichen Bitte (der gute Mann ist erstens Verantwortlicher über Himmel und Erde, zweitens ein bisschen eigen, drittens ein bisschen seltsam, viertens brauche ich ihn noch, fünftens kommt der Knochen in dieser Konstellation immer zum Hund), das ganze doch nochmal zu prüfen habe ich die Antwort dann abgeschickt. Vor .. äh.. 3 Tagen? Oder 4? Oder so?