RTL Extra Armer Kassenpatient

Soll ich mal kurz und trocken lachen? Ich zahle grob geschätzt 2-3mal soviel wie ein privat versicherter für einen ähnlichen Leistungsumfang bezahlen würde, trotzdem bekommt meine Freundin (privat versichert, weniger als 50% meiner Kosten) sofort einen Termin, eigenes Wartezimmer, minimale Wartezeiten. Dank der letzten Änderung des SGB darf ich aber nicht in die PKV, sondern muss jeden Monat den maximalen GKV-Beitrag abdrücken, ohne dafür entsprechende Leistungen zu bekommen...

Sorry, mit mehr bezahlen bist ja nicht Du persönlich gemeint. Deine Krankenkasse zahlt weniger an den Arzt, deshalb bekommst Du eine schlechtere Behandlung. Was erstmal ja so vollkommen ok ist.

Nicht ok ist, und da gebe ich Dir recht, dass Du nicht in die private Versicherung wechseln kannst, das ist idiotisch. Ich denke, dass diejenigen, die es wollen, auch können sollen.
 
die PKV bietet dem Versicherer dabei aber auch wesentlich mehr Möglichkeiten Dinge nicht zu zahlen! Der Privatpatient zahlt im Krankheitsfall und im Alter wesentlich mehr drauf als der gestzliuch versicherte. Allerdings merken das viele erst, wenn sie ihre sensationell günstige PKV die dann ja auch noch den x-fachen Satz zahlt mal für was ernsteres als eine Grippe nutzen müssen.

Also von sensationell günstig kann man nicht reden. Ich zahle rund 450 EUR im Monat (Hälfte Arbeitgeber) bei der PKV, dafür habe ich aber auch einen Top-Tarif. Ja, ich will dann im Extremfall jeden Top-Arzt bekommen können und ich will auch eine Vorzugsbehandlung und alle Behandlungsmethoden.

Ich habe mich privat versichert, weil ich mehr Leistung wollte und nicht weniger zahlen. Was ich bei der gesetzlichen skandalös finde ist das Verhältnis Preis - Leistung. Hohe Beiträge und keine Leistung und dafür Depp beim Arzt und im Krankenhaus.
 
>>Die wirklichen Probleme bekommt man nach dem Krankenhausaufenthalt, wenn die Rechnung kommt.
Na also......
Hier schon mal Probleme gehabt? Eben.
 
>>Die wirklichen Probleme bekommt man nach dem Krankenhausaufenthalt, wenn die Rechnung kommt.
Na also......
Hier schon mal Probleme gehabt? Eben.
Nein, deswegen schrieb ich ja auch, dass ich das amerikanische System beschissen finde und froh bin, dass wir ein solidarisch finanziertes System haben.
 
Die Frage ist doch aber: was passiert mit den Überschüssen? Verschwinden sie irgendwohin oder bleiben sie im System? Und da trifft eindeutig letzteres zu. Richtig ist, dass es in den letzten Jahren deutliche Überschüsse gab, nachdem die Kassen zuvor jahrelang Defizite eingefahren haben. Diese aufgelaufenen Schulden wurden erstmal beglichen. Mittlerweile haben die Kassen wieder eine gute Finanzreserve (im Durchschnitt wohlgemerkt). Das ist auch sinnvoll so, denn das letzte Jahr war das wirtschaftlich erfolgreichste in den vergangenen Jahren. Da ist es durchaus sinnvoll, nicht sofort die Beiträge runterzuknallen, um sie dann ein paar Monate später, wenn sich die Wirtschaft abkühlt wieder zu erhöhen. Eine solche antizyklische wäre wirtschaftlich eher schädlich. Es wird daher versucht, die Beiträge einigermaßen stabil zu halten.

Was bitte hat Wirtschaft mit Krankenkassen zu tun? Kranke wird es immer geben... ob nun bei wirtschaftlich schlechter oder guter lage... Auch wenn man auf grund schlechter Wirtschaft mehr Arbeitslose hat bekommen die Krankenkassen ihr geld Trotzdem!

Mir geht es generell auch nicht um eine senkung der Beiträge eher darum das das Geld was mehr zur Verfügung steht dann auch in Behandlung usw. investiert wird! Aber nein... jetzt gibt es grad noch mehr einschränkungen in der Behandlung von KVten... Muss da heut Abend noch mal nachfragen wie das genau hieß... aber die Schwester meiner Freundin arbeitet beim Arzt und ist nur noch am Kotzen wegen den neuen einschnitten!
 
Was bitte hat Wirtschaft mit Krankenkassen zu tun? Kranke wird es immer geben... ob nun bei wirtschaftlich schlechter oder guter lage... Auch wenn man auf grund schlechter Wirtschaft mehr Arbeitslose hat bekommen die Krankenkassen ihr geld Trotzdem!
Sie bekommen für Arbeitslose aber weniger als für Beschäftigte. Bei einigen Hunderttausend Arbeitslosen mehr oder weniger macht das durchaus einen großen Unterschied.
 
Daran ist gar nichts okay. Ich bin kein Freund eines staatlich überregulierten Gesundheitswesens, aber ich finde es auch inakzeptabel, dass sich die Leistungsfähigsten dem solidarischen System entziehen können (es aber trotzdem nutzen dürfen, wenn es für sie billiger kommt).
Die Frage ist: wie kann man das ändern. Ein bloße Abschaffung der PKV und Eingliederung aller PKV-Versicherten in die GKV wie die SPD das mit der Bürgerversicherung vorhat, ist idiotisch. Die PKV ist im momentan der einzige Part im Gesundheitswesen, welcher dank Rückstellungen einigermaßen nachhaltig finanziert ist.

Ja, aber nur deshalb, weil sich schlechte Risiken ablehnen kann, oder Ausschlüsse vereinbaren, und in der Regel, Leute ohne großartige Vorerkrankungen hat, denn andere müssen eine solche hohen Zuschlag bezahlen, dass sie es dann selbst bleiben lassen, oder werden gleich abgelehnt.
Mal überspitzt gesagt, die 5-köpfige Familie, mit einem Hauptverdiener im unteren Einkommensbereich, ist in der Regel nicht in der PKV.
Da ist also keine tolle Leistung, wenn ich nur gute Risiken, und die anderen die schlechten Risiken betreuen müssen.
 
Also von sensationell günstig kann man nicht reden. Ich zahle rund 450 EUR im Monat (Hälfte Arbeitgeber) bei der PKV, dafür habe ich aber auch einen Top-Tarif. Ja, ich will dann im Extremfall jeden Top-Arzt bekommen können und ich will auch eine Vorzugsbehandlung und alle Behandlungsmethoden.

Ich habe mich privat versichert, weil ich mehr Leistung wollte und nicht weniger zahlen. Was ich bei der gesetzlichen skandalös finde ist das Verhältnis Preis - Leistung. Hohe Beiträge und keine Leistung und dafür Depp beim Arzt und im Krankenhaus.

Das Problem bei der GKV ist halt dass, das auch die Leute die kaum Beiträge zahlen können, weil sie kaum etwas verdienen, mit finanziert werden müssen, und dann noch die kostenfrei mitversicherten Familienangehörigen.
 
Ja, aber nur deshalb, weil sich schlechte Risiken ablehnen kann, oder Ausschlüsse vereinbaren, und in der Regel, Leute ohne großartige Vorerkrankungen hat, denn andere müssen eine solche hohen Zuschlag bezahlen, dass sie es dann selbst bleiben lassen, oder werden gleich abgelehnt.

Mal überspitzt gesagt, die 5-köpfige Familie, mit einem Hauptverdiener im unteren Einkommensbereich, ist in der Regel nicht in der PKV.
Da ist also keine tolle Leistung, wenn ich nur gute Risiken, und die anderen die schlechten Risiken betreuen müssen.

Trotzdem haben PKVen i.dR. wesentlich geringere Verwaltungskostenquoten, d.h. sie arbeiten wesentlich effektiver.

Mal überspitzt gesagt: Der PKV-VN subventioniert das Leben der 5-köpfigen Niedriglohn (NL) -empfänger-Familie schon an allen Ecken und Enden: Wesentlich höhere Steuerquote, weit ungleicheres GRV-Einzahlungs-/Auszahlungsverhältnis, er finanziert sogar die günstigen Freibad-Familientickets für die NL-Familie mit. Ist doch nur fair, wenn sich der PKV-VN einmal nicht am Leben der NL-Familie beteiligen muss, er hat ja schliesslich den NL-Vati nicht dazu gezwungen, 3 mal anzubauen. *und duck* :cool:
 
Trotzdem haben PKVen i.dR. wesentlich geringere Verwaltungskostenquoten, d.h. sie arbeiten wesentlich effektiver.
Erstens meinst du effizienter, nicht effektiver. Und zweitens stimmt das einfach nicht, im Gegenteil. Die Verwaltungskosten in der GKV sind deutlich geringer als in der PKV (ca. 6% in der GKV, ca. 13% in der PKV –*die Zahlen sind schon älter, dürften sich aber nicht grundsätzlich geändert haben). In der PKV fallen eine ganze Menge Verwaltungstätigkeiten an, die in der GKV wegfallen. Risikoscreening und -selektion kostet viel Geld, Marketing ebenfalls.
 
Man kann es nicht oft genug sagen, dass die einzige Möglichkeit, dem Gesundheitssystem aus dem Weg zu gehen, darin besteht, einfach nicht krank zu sein und dafür alles mögliche zu tun.

Das Gleiche bei den Zahnärzten. Die gewaltigen Kosten für umfassende Zahnbehandlungen und -ersatz kann man nur umgehen, indem man regelmäßig die Zähne putzt.

Nur was macht man in Sachen Gesundheit, wenn man mal 80 ist und nichts mehr für seine Gebrechen kann?
 
Erstens meinst du effizienter, nicht effektiver.
Wow, sehr wichtiger Hinweis.

Und zweitens stimmt das einfach nicht, im Gegenteil. Die Verwaltungskosten in der GKV sind deutlich geringer als in der PKV (ca. 6% in der GKV, ca. 13% in der PKV –*die Zahlen sind schon älter, dürften sich aber nicht grundsätzlich geändert haben).

Achso.
Das sind in der Tat etwas ältere Zahlen. Meine PKV hat übrigens deutlich unter 13%. Alle anderen auch. Siehe hier: http://www.kennzahlen-private-krankenversicherung.de/kennz-2006.html

In der PKV fallen eine ganze Menge Verwaltungstätigkeiten an, die in der GKV wegfallen. Risikoscreening und -selektion kostet viel Geld, Marketing ebenfalls.

Aha. Dafür (und noch für mehr:D) werden Abschlußkosten erhoben, also nix Risikoselektion erhöht die Verwaltungskosten...sie senken sie letzten endes, denn ein gesunder Mensch verursacht wesentlich weniger Verwaltungsaufwand, als ein Kranker.
 
Aha. Dafür (und noch für mehr:D) werden Abschlußkosten erhoben, also nix Risikoselektion erhöht die Verwaltungskosten...sie senken sie letzten endes, denn ein gesunder Mensch verursacht wesentlich weniger Verwaltungsaufwand, als ein Kranker.
Sind Abschlusskosten vielleicht keine Verwaltungskosten? Dassl die von dir verlinkte Seite diese Kosten aus den Verwaltungskosten rausrechnet und getrennt aufführt, ändert nichts am Charakter der Kosten. ;)
Also kommt man für den Durchschnitt der privaten Versicherungen laut deinem Link immer noch auf fast das doppelte der GKV-Verwaltungskosten.
 
Sind Abschlusskosten vielleicht keine Verwaltungskosten? Dassl die von dir verlinkte Seite diese Kosten aus den Verwaltungskosten rausrechnet und getrennt aufführt, ändert nichts am Charakter der Kosten. ;)
Also kommt man für den Durchschnitt der privaten Versicherungen laut deinem Link immer noch auf fast das doppelte der GKV-Verwaltungskosten.

Abschlußkosten fallen einmalig an. Nämlich bei Abschluß.
Also: Der Einsatz sind die einmaligen Abschlußkosten, der Gewinn sind die weitaus besseren Leistungen finanziert durch die geringeren Verwaltungskosten und die "entgangenen" Kosten durch XYs Einholen einer ärztlichen 10nt-Meinung oder der beitragsfreien Mitversicherung von YXs Großfamilienmitgliedern.:cake:

Nicht zu vergessen die Möglichkeit eines Selbstbehaltstarifs oder der Erfolgsunabhängigen Beitragsrückerstattung....Geh ich nicht zum Arzt, dann muss ich auch nicht den vollen Beitrag zahlen bzw. bekomme einen Teil des Beitrages wieder zurück. Das sind Steuerungsinstrumente, die in der GKV viel nötiger wären! Denn als PKVer seh ich -da ich ja vorschiessen muss- eh bei jedem Arztbesuch, was das kostet und werde mich deshalb davor hüten, wegen jedem Sch**ß zum Onkel Doktor zu rennen.

Aber solange das GKV-System schön intransparent ist, gibt es ja auch keinen Handlungsbedarf. Es genügt, den Beitragssatz zu erhöhen. tsss
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das Gleiche bei den Zahnärzten. Die gewaltigen Kosten für umfassende Zahnbehandlungen und -ersatz kann man nur umgehen, indem man regelmäßig die Zähne putzt.

Nur was macht man in Sachen Gesundheit, wenn man mal 80 ist und nichts mehr für seine Gebrechen kann?


" Die alten Zähne wurden schlecht und man begann sie auszureißen, die "neuen" kamen gerade recht um mit ihnen ins Gras zu beißen ..."


mfg
 
Abschlußkosten fallen einmalig an. Nämlich bei Abschluß.
Die sind keineswegs immer einmalig, sondern werden auch oft ganz oder teilweise auf die laufenden Prämien aufgeschlagen. Aber egal ob einmalig oder nicht: die private Krankenversicherung gibt jedes Jahr 8,5% ihrer Beitragseinnahmen für den Abschluss von Verträgen, zweifellos eine Tätigkeit der Verwaltung, aus. Das ist bereits höher als die gesamten Verwaltungskosten in der GKV.
 
Was ich bei der gesetzlichen skandalös finde ist das Verhältnis Preis - Leistung. Hohe Beiträge und keine Leistung und dafür Depp beim Arzt und im Krankenhaus.
Unfug. Ich bin in der gesetzlichen und fühle mich weder beim Niedergelassenen, noch im KH als Depp
Nur was macht man in Sachen Gesundheit, wenn man mal 80 ist und nichts mehr für seine Gebrechen kann?
es gibt tatsächlich auch jüngere die für ihre "Gebrechen" nichts können
 
also ich hatte schon länger das Gefühl, dass es da Unterschiede gibt. Meine Freundin ist privat versichert und ich gesetzlich. Was bei ihr immer alles für Untersuchungen gemacht werden! Sie kann das auch nie verstehen wenn ich sage, dass ich erst in 3Wochen einen Termin bekommen habe.
Ich habe seit 2 Jahren krasse Problem mit einem meiner Handgelenke. Aber in den 2,5min die der Arzt Zeit hat kann man ja auch nichts wirklich finden. Und der gute Mann hat nichtmal ein eigenes Wartezimmer für die Privaten. Nein er hat gleich eine eigene Praxis nur für Private! Ich war einmal drin, weil man ja nach Schulunfällen wie ein privatversicherter behandelt wird. Ja da sach ich mal deluxe!
Im Endeffekt heisst das für mich, dass ich alles so lange aufschiebe wie nur möglich.
 
a) viele Untersuchungen bei Privatpatienten muss nicht heissen dass die nötig sind
b) ja, leider hat man als gesetzlich Versicherter häufig längere Wartezeiten. Wenn man mal dran ist gibt es aber wenig Unterschiede in der Behandlung
c) Wechsel den Arzt
 
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