Gesellschaft Rot-Rot-Grün nach der Bundestagswahl?

Ich würds relativ simpel sehen: Die Leute sind mit den Entwicklungen in der Flüchtlingsfrage und der generell überbordenden political correctness unzufrieden und neigen daher wieder eher zu konservativen Parteien, wobei die letzteren wiederum demonstrativ einen härteren Kurs gerade in der Frage der Immigration fahren - die FDP inklusive.

Da nimmt man sogar in Kauf, wieder die Partei der Merkel zu wählen, denn die AfD erscheint vielen nicht wählbar und die CSU gibbet halt nur in Bayern. Wer da konservativ, aber nicht reaktionär wählen will, hat eben in D nicht sooo die Riesenauswahl. So könnte La Merkel trotz ihres Flüchtlingskrisen-Stunts 2015 auch anno 2017 wieder triumphieren.
 
Die Bezeichnung "System" wird heute für alle mögliche gebraucht, dass als übel markiert werden soll. Nicht nur Kapitalismus oder Kapitalismus samt Neoliberalismus, auch die repräsentative Demokratie, der Parteienstaat samt Mainstreammedien, oder gleich "das westliche System". System ist alles und jedes. System heisst der Feind.

Stimmt. Vor allen Dingen Vorgänge, die man - bis auf die Tatsache, dass da irgendwo irgendwelche Zusammenhänge sein müssen - nicht versteht, werden gerne mal als "System" im negativen Sinne bezeichnet. Deshalb müssen wir den Begriff "System" aber nicht aus unserem Wortschatz verbannen. Der Kapitalismus ist tatsächlich ein System, auch wenn er nie "erfunden" oder "beschlossen" wurde, schon gar nicht von einer Clique von Verschwörern.
 
Gutes, sehr gutes Ergebnis.
SPD schwach, AfD auch schwach, Linke nicht im Landtag, FDP ganz stark.

Läuft. :)
 
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Gutes, sehr gutes Ergebnis.
SPD schwach, AfD auch schwach, Linke nicht im Landtag, FDP ganz stark.

Läuft. :)

Dein Zufriedenheit wundert mich. Die Grünen haben ebenfalls sehr stark abgeschnitten, und für Schwarz/Gelb reicht es nicht. Entweder muss die FDP dulden dass bei Jamaika oder Ampel die Grünen auch mitmischen, oder was ich für wahrscheinlicher halte: Es gibt eine GroKo und die starke FDP muss mit den ebenfalls starken Grünen in der Opposition sitzen.

Ich hätte erwartet dass du im Dreieck springst, aber nicht aus Freude.

Edit: Mein Tipp für NRW am nächsten Wochenende: CDU siegt knapp vor der SPD, FDP relativ stark, Grüne und Linke dahinter aber knapp über der 5% Hürde, AfD auch drin. Es wird weder für Schwarz/Gelb noch Rot/Grün und auch nicht RRG reichen, womit dann auch in NRW die Optionen Ampel, Jamaika, oder GroKo am wahrscheinlichsten sein dürften
 
Die FDP hat mal den Fehler gemacht, dass sie nur an Koalitionen gedacht hat. Daraus hat man gelernt.

Über 11% sind gut und eine starke Basis. Für was auch immer.
Vor allem aber ist gut, dass die linken und rechten Vollpfosten nicht bzw. nur ganz knapp drin sind.

Und die SPD ein Bundesland vermutlich verlieren wird...

Zu den Grünen: Nö, das war kein super tolles Ergebnis, aber ein gutes. Aber auch 0,3% Stimmenverlust.
 
Entweder muss die FDP dulden dass bei Jamaika oder Ampel die Grünen auch mitmischen, oder was ich für wahrscheinlicher halte: Es gibt eine GroKo und die starke FDP muss mit den ebenfalls starken Grünen in der Opposition sitzen.
In Schleswig-Holstein vertragen sich Grüne und FDP gut, es gibt einige persönliche Freundschaften und politische Gemeinsamkeiten. Die können gut zusammen. Mit der CDU unter der jetzigen Führung geht Jamaica eher als eine GroKo.
 
Verglichen mit dem Bundestrend und auch den Erwartungen für NRW würde ich schon sagen dass die Grünen in SH überdurchschnittlich gut abgeschlossen haben.
 
In Schleswig-Holstein vertragen sich Grüne und FDP gut, es gibt einige persönliche Freundschaften und politische Gemeinsamkeiten. Die können gut zusammen. Mit der CDU unter der jetzigen Führung geht Jamaica.

Das könnte dann für die BTW interessant werden, wenn Jamaika in SH funktioniert wäre das evtl. eine Alternative zur GroKo. Wobei ich derzeit diese aber immer noch für wahrscheinlicher halte. Warten wir es ab.
 
Solche Möglichkeiten hängen auch vom Personal ab. In Schleswig-Holstein mögen sich CDU und SPD nicht. Die FDP unter Kubicki ist da ziemlich locker drauf und eher nach links orientiert. Das bei der Bundes-FDP anders, da gibt es deutlich weniger Berührungspunkte mit den Grünen. Lindner ist eher ein CDU-Typ, auch so'n bißchen schmierig und immer der Wirker.
 
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was ich für wahrscheinlicher halte: Es gibt eine GroKo
Ich würde glatt darauf wetten, dass es eine GroKo in Schleswig-Holstein sicher nicht geben wird. Wäre schon alleine taktisch für die CDU ein katastrophales Zeichen, als mit Abstand stärkste Fraktion und großer Gewinner aus der Wahl hervorzugehen und dann mit der Partei zu koalieren, die abgewählt worden ist.
 
Was ja auch wieder für die Tendenz der Linkspartei zum Extremismus spricht. Genauso wie es auch einige Verbindungen zwischen der AfD und der NPD gibt. Mit solchen Parteien ist einfach kein Staat zu machen und daran sollten sich aller etablierten Parteien auch halten.

Ach ja, die Marktradikalen im Bundestag, was ist mit denen – diese haben im Agendawahn die Demokratie zur Farce werden lassen.
Wer sind denn nun die wahren Radikalen ?

Der tatsächliche Extremismus der vergangenen Jahre und derzeit ist kein linker, sondern ein wirtschaftsliberaler.

Ich wiederhole es gerne:
Muttis „Marktkonforme Demokratie” ist real eine Wirtschaftsdiktatur.

Die von allen etablierten Parteien untertänigst und widerspruchslos umgesetzte Agenda2010 hat einen gigantischen Armutssockel in D manifestiert
und für eine beispiellose Entrechtung von Millionen Menschen gesorgt.
Aber klar ist auch, die Nutzniesser der Agenda können jubilieren.

Wie marktkonform infiltriert nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche in D mittlerweile sind wird auch klar, wenn man sich die Reflexe der sog. Leitmedien anschaut.

Wenn die freilich extrem verlogene Gerechtigkeitskampagne der Agenda-sPD bei sich jeder medialen Gelegenheit als ungeheure Blasphemie am StatusQuo
gebranntmarkt wird, sind wir weit gekommen.
Alle ernsthaften Versuche zur dringend notwendigen Änderung des Agenda-Monopols werden als Ketzerei dargestellt.

Selbst eine Tagesschau entblödet sich ja nicht, die Agenda als Erfolgsmodell darzustellen. Für wen war sie gleich nochmal ein Erfolg ?

Ich habe jedenfalls keine Lust in einer Oligarchie zu leben.
 
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Wer sind denn nun die wahren Radikalen ?
Es ist auch in gewisser Weise auch ein Neoliberalismus in den Köpfen. Durch unsere Wirtschafts- und Sozialordnung werden wir in Wettbewerb untereinander gesetzt und es wird nicht wirklich über mögliche Alternativen nachgedacht.
 
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Es ist auch in gewisser Weise auch ein Neoliberalismus in den Köpfen. Durch unsere Wirtschafts- und Sozialordnung werden wir in Wettbewerb untereinander gesetzt und es wird nicht wirklich über mögliche Alternativen nachgedacht.
Das Nachdenken über mögliche Alternativen wird sogar mit allen Mitteln verhindert, siehe den Umgang mit der griechischen Regierung, sobald Tsipras an die Macht kam.
 
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Durch unsere Wirtschafts- und Sozialordnung werden wir in Wettbewerb untereinander gesetzt …
Ich finde es bedenklich, wie sehr du und andere sich als Opfer eines übermächtigen neoliberalen Systems sehen.
 
Und ich finde es bedenklich wenn die offensichtliche und unwiderlegbare soziale und damit gesellschaftliche Schadwirkung
des Neoliberalismus und seiner mangfaltigen Spielarten permanent verniedlicht wird.
 
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Ich finde es bedenklich, wie sehr du und andere sich als Opfer eines übermächtigen neoliberalen Systems sehen.
Meinst Du nicht, dass durch den Wettbewerb die Gesellschaft gespalten wird?

Ludwig Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft sah im Prinzip vor: So viel Wettbewerb wie möglich, so viel sozial wie nötig.

Anders ausgedrückt: Ihr Unternehmen haut euch schön so lange auf die Fre..e bis der Preis schön tief ist.

Ich finde das Konzept schon bedenklich.
 
Und ich finde es bedenklich wenn die offensichtliche und unwiderlegbare soziale und damit gesellschaftliche Schadwirkung des Neoliberalismus und seiner mangfaltigen Spielarten permanent verniedlicht wird.
Du nennst ungern Namen und Verantwortliche, wie man immer wieder sieht. Müsstest du das tun, dann wäre deutlich, dass die Zusammenhänge komplexer sind als du sie darstellst.
 
... die Zusammenhänge sind komplex, natürlich.

Ich habe Namen und Verantwortliche (aus meiner Sicht) mehrfach benannt.
Nur ist es müßig dies ständig zu tun. Wie man immer sieht – netter Versuch. :)

Es gibt zahllose Quellen die das alles zweifelsfrei darlegen.
 
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Du benutzt auch gern "zweifelsfrei" und "unwiderlegbar" für deine Auffassung.

Mich würde interessieren: Welches wäre deine Vision von einer Alternative zu "Muttis marktkonformer Demokratie", wie du es nennst?
 
Kapitalismus und eine relative Form von Gerechtigkeit stehen für mich nicht zwingend im Widerspruch.
Die für mich schlüssige Alternative ist die Wiederherstellung einer echten Sozialen Marktwirtschaft.

Was wir jetzt haben ist Lichtjahre davon entfernt.

Außerdem zitiere ich Mutti:
Sie höchstselbst hat dieses perfide Oxymoron in die Welt gesetzt.

Demokratische Rechte sind nicht verhandelbar, Punkt.
Wer die Demokratie den Märkten oder sonstwem anpasst, schleift die Demokratie.

Genau das ist passiert.
 
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