Ich war bislang zweimal in Israel, beide Male mit Basis in Tel Aviv (mit Ausnahme von ein paar wenigen Tagen in Eilat, die Reise würde ich aber nur in Erwägung ziehen wenn du mehr Zeit hättest). Hauptgrund war allerdings, dass wir da Freunde besucht haben, als reinen Urlaub fände ich eine Rundreise wohl sinnvoller. Tel Aviv als Basis geht, aber man verschenkt dann eben einiges an Urlaubszeit auf den Autobahnen (auf denen mit drakonischen Strafen geblitzt wird
).
Für eine "gute Woche" könnte man z.B.
- 3-4 Tage in Tel Aviv/Jaffa bleiben (viel zu sehen und entdecken, schöner Strand, endlos viele gute Restaurants / Imbisse)
- 1-2 Tage in den Norden fahren, z.B. an der Küste hoch Richtung Akko, Übernachtung in Haifa
- Ggf. in die Golanhöhen (fand ich atmosphärisch sehr beeindruckend, kann man aber zu stehen wie man will), Nazareth (schöne Altstadt) oder zum See Genezareth (fand ich eher langweilig, war gefühlt das Touri-/Wallfahrtsziel der Gruppe Ü70).
- 3-4 Tage in Jerusalem, davon
- 1-2 Tage in Jerusalem selbst für die großen Sehenswürdigkeiten (gläubige Menschen würden da sicherlich noch deutlich mehr Zeit verbringen, mir hat das gelangt)
- 1 Tag Totes Meer und Masada
- 1 Tag West Bank, um auch mal die andere Seite der Medaille zu sehen (Bethlehem, ggf. über Ramallah)
Damit hat man eigentlich im Schnelldurchlauf das wichtigste gesehen. In den Süden würde ich nur mit mehr Zeit, die Fahrt ist schon recht lang, und Eilat ist... naja... Ballermann für Israelis.
(Die Umgebung ist trotzdem sehenswert, aber wie gesagt, ca. 5h Fahrt pro Richtung).
Davon abgesehen sollte man aktuell vielleicht nicht gar so nah am Gazastreifen lang fahren.
Es sei noch dazu gesagt, dass ein Auto in Tel Aviv und Jerusalem eher nutzlos bis hinderlich ist, für die Ausflüge aber durchaus gut zu gebrauchen, sofern man einen Parkplatz findet. In den Städten macht Bus & Bahn fahren eher mehr Sinn, Google Maps ist bei der Auswahl der Linien hilfreich (für alle die kein Hebräisch können zumindest). Ansonsten fand ich das Autofahren da recht witzig, immer schön hupen, dann gehört man gleich dazu.
Falls ihr in die West Bank wollt (was ich sehr empfehlenswert finde, auch wenn mich das zuerst - zu unrecht - etwas abgeschreckt hat): Da darf man mit den israelischen Mietwagen leider nicht rein, bzw. man hat keinen Versicherungsschutz, der Weg führt zwangsläufig über den Busbahnhof in Ost-Jerusalem. Zum Spotpreis von ~1,5€ kommt man aber rüber. Als ich da war war gerade in einem kleinen, christlich-arabischen Dorf mitten in der Wüste von Palästina Oktoberfest, inszeniert von einer Brauerei, die (gar nicht mal schlecht) nach dem deutschen Reinheitsgebot braut, das war glaube ich das schrägste was ich jemals erlebt hab, allein dafür hatte es sich gelohnt.
Auf jeden Fall den Reisepass samt Visum einpacken, ohne kommt man zwar raus, aber nicht mehr rein...
Ach so, und auf jeden Fall einplanen, dass an Shabbat und hohen Feiertagen
nichts läuft, insb. in den religiöseren Ecken.