blacksy
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Stoiber genießt aktuell ja durch seine sehr kontroverse Aussage reichlich Medienpräsenz. Wer's nicht mitbekommen hat:
Nachdem CSU-Chef Stoiber die Politik von Kanzler Schröder für die Erfolge der NPD verantwortlich gemacht hat, meldet sich jetzt erstmals der Regierungschef selbst zu Wort: Der bayerische Ministerpräsident leide offenbar unter Realitätsverlust, befand Schröder. Die Union hielt der SPD dagegen Scheinheiligkeit in der Debatte um Rechtsextremismus vor.
Was haltet ihr davon? Wem stimmt ihr zu, mit wem Teilt ihr die Meinung absolut nicht? Das würde mich echt einmal interessieren.
Ich persönlich denke, dass Stoiber so ziemlich in's Schwarze getroffen hat. Dass der Rechtsextremismus nach dem zweiten Weltkrieg "einfach so" oder durch mangelnde Aufklärung einen "zweiten Boom" bekommt, kann ich mir, selbst als Ausländer, kaum vorstellen. Die Judenverfolgung und die Greueltaten von Hitler und seinem Gefolge sind auch nach 60 Jahren noch überaus präsent, sowohl in den Medien als auch in den Köpfen der Menschen.
Auch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Merhheit der NPD-Wähler tatsächlich hinter den Prinzipien der Partei steht. Ich denke viel eher, dass die Bevölkerung ihrem Unmut über die Regierung und die augenscheinlich ständig negativen Auswirkungen ihrer Politik auf irgend eine Art und Weise Luft machen wollten. Lieber anstelle von Schröder Merkel wählen? Vom Regen in die Traufe.
In einem etwas älteren Spiegel-Reportage über ein Städchen mit übermäßig hoher NPD-Wählerschaft erklang ein unerwarteter Tenor: Kaum einer glaubte, dass die NPD irgend etwas bewirken kann, dass die Politik der NPD in irgend einer Hinsicht sinnvoll oder von Erfolg gekrönt sein wird. Doch vielleicht ist es für die Regierung ein Denkzettel. NPD zu wählen ist natürlich elendig drastisch, und man gibt den Rechtsextremen eine Macht, die ihnen im Grunde garnicht zusteht, aber NPD wählen heißt wohl für die meisten in erster Linie "Protest wählen", völlig ungeachtet der Gefahren. Denn natürlich ist der Feind meines Feindes nicht zwangsläufig mein Freund.
Wie auch immer. Meine persönliche Einschätzung ist, dass Stoiber deutlich im Recht ist. Die Regierung macht meines Erachtens einen Fehler, wenn sie die aufstarkende NPD auf "aufkeimenden Rechtsextremismus" reduziert, und den Fehler nicht einmal annähernd in der eigenen Politik sucht.
"Tatsache ist, dass ungelöste politische Probleme immer die Extremen stärken und hier ganz besonders die NPD". "Dass die jetzige Rekordarbeitslosigkeit für radikale Gesinnung ein fruchtbarer Boden ist, kann doch niemand ernsthaft bestreiten."
Nachdem CSU-Chef Stoiber die Politik von Kanzler Schröder für die Erfolge der NPD verantwortlich gemacht hat, meldet sich jetzt erstmals der Regierungschef selbst zu Wort: Der bayerische Ministerpräsident leide offenbar unter Realitätsverlust, befand Schröder. Die Union hielt der SPD dagegen Scheinheiligkeit in der Debatte um Rechtsextremismus vor.
Was haltet ihr davon? Wem stimmt ihr zu, mit wem Teilt ihr die Meinung absolut nicht? Das würde mich echt einmal interessieren.
Ich persönlich denke, dass Stoiber so ziemlich in's Schwarze getroffen hat. Dass der Rechtsextremismus nach dem zweiten Weltkrieg "einfach so" oder durch mangelnde Aufklärung einen "zweiten Boom" bekommt, kann ich mir, selbst als Ausländer, kaum vorstellen. Die Judenverfolgung und die Greueltaten von Hitler und seinem Gefolge sind auch nach 60 Jahren noch überaus präsent, sowohl in den Medien als auch in den Köpfen der Menschen.
Auch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Merhheit der NPD-Wähler tatsächlich hinter den Prinzipien der Partei steht. Ich denke viel eher, dass die Bevölkerung ihrem Unmut über die Regierung und die augenscheinlich ständig negativen Auswirkungen ihrer Politik auf irgend eine Art und Weise Luft machen wollten. Lieber anstelle von Schröder Merkel wählen? Vom Regen in die Traufe.
In einem etwas älteren Spiegel-Reportage über ein Städchen mit übermäßig hoher NPD-Wählerschaft erklang ein unerwarteter Tenor: Kaum einer glaubte, dass die NPD irgend etwas bewirken kann, dass die Politik der NPD in irgend einer Hinsicht sinnvoll oder von Erfolg gekrönt sein wird. Doch vielleicht ist es für die Regierung ein Denkzettel. NPD zu wählen ist natürlich elendig drastisch, und man gibt den Rechtsextremen eine Macht, die ihnen im Grunde garnicht zusteht, aber NPD wählen heißt wohl für die meisten in erster Linie "Protest wählen", völlig ungeachtet der Gefahren. Denn natürlich ist der Feind meines Feindes nicht zwangsläufig mein Freund.
Wie auch immer. Meine persönliche Einschätzung ist, dass Stoiber deutlich im Recht ist. Die Regierung macht meines Erachtens einen Fehler, wenn sie die aufstarkende NPD auf "aufkeimenden Rechtsextremismus" reduziert, und den Fehler nicht einmal annähernd in der eigenen Politik sucht.
"Tatsache ist, dass ungelöste politische Probleme immer die Extremen stärken und hier ganz besonders die NPD". "Dass die jetzige Rekordarbeitslosigkeit für radikale Gesinnung ein fruchtbarer Boden ist, kann doch niemand ernsthaft bestreiten."