Ram Disk als Fusion Drive?

Für einen Normalanwender: Bei welchem Programm würde sich das anbieten und wie sag ich es ihm, dass er die temp Dateien dort ablegt?
 
Kein verschleiß bei der verlöteten SSD ^^

Gegenfrage:
Warum sollte man so etwas nicht wollen?
Es gibt kaum ein schnelleres Medium als eine Ramdisk.

Netboot und Ramdisk sind in meinen Augen eine relativ coole Kombination.
Insbesondere für Rechner die Standard oder Serveraufgaben erfüllen.

Im Prinzip ja, aber… ;)

Zum einen leiden SSDs vor allem, beim Schrieben von Daten, nicht beim lesen.
Das heißt das Starten des Systems verschleißt die SSD nicht wirklich.*

Wenn du beim Systemstart das OS zuerst von deiner SSD in eine Ramdisk kopierst um dann von der Ramdisk weiter zu Booten sehe ich hier vielmehr 2 „Probleme“:
1. Da mindestens alle Dateien kopiert werden, die du für den Systemstart brauchst - und diese Dateien beim kopieren auch gelesen werden, hättest du vom Aspekt des Verschleiß her keinen Vorteil, als wenn du das System direkt von der SSD bootest.

2. Wenn die Lesegeschwindigkeit der SSD beim Systemstart das Bottleneck darstellt, hast du durch das vorherige Kopieren der Systemdateien auch keinen Vorteil, da in der Zeit in der die Dateien von der SSD in die Ramdisk kopiert werden diese auch normal im Bootprozess abgearbeitet werden können.
Du sparst also keine Zeit beim Booten - es dauert eher noch länger. Da nach dem kopieren des Sytems in die Ramdisk von dort ja auch noch gebootet werden muss.**

Ich sehe also für das Szenario Ramdisk als Bootmedium weder einen Verschleiß- noch einen Geschwindigkeits-Vorteil.

Wie @oneOeight aber schreibt: Als temporärer Scratchspace kann ich mir eine Ramdisk gut vorstellen - wenn du Daten hast die oft gelesen und vor allem geschrieben werden.
Hier ist neben der hohen Geschwindigkeit auch der Vorteil, das du deine SSD nicht mit unnötigen Schreibvorgängen belastest.
(Letztendlich muss man die Daten nur einmal final speichern).

* Wenn man seine SSD beim Booten schonen will, kann man ggf. die Systemlogs auf ne Ramdisk umleiten, aber die machen den Kohl sicher nicht fett.

** Ich habe einen iMac G3 mit SSD. Hier stelle ich fest, dass beim Booten und bei der Ausführung der Programme eher der Prozessor den Flaschenhals darstellt.
Die SSD kann auch beim Booten die Daten schneller bereitstellen, als der Prozessor sie abarbeiten kann… :D

Eine Sache noch zum Schluss:
Ne Ramdisk kann auch nachteilig sein, wenn du zu wenig Arbeitsspeicher hast.
Ich habe mal versucht Linux auf meiner PS2 zu Booten.
Hier hatte ich das Problem, dass die Ramdisk die das Linux beim Start anlegt den knappen RAM (von 32MB) so zuhaut, das man nachher noch kaum Luft für andere Sachen hat.. :D
 
Für einen Normalanwender: Bei welchem Programm würde sich das anbieten

wenn ich z. Bsp. open source Software kompiliere, dann lege ich gerne die ganzen sourcen auf mal in eine RAM-Disk, nicht nur weil das etwas schneller geht, sondern weil ich nach einem erfolgreichen Build das Programm dann eh in ein anderes Verzeichis kopiere und ich durch einfaches Auswerfen der RAM-Disk den gesamten Source-Tree und die temporären object-Dateien auf einen Schlag rückstandsfrei los werde.

Gut, ist jetzt nicht unbedingt was für "Normalanwender"
 
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