Ich gehe jetzt mal nicht auf alles ein. Nur zwei Sachen:
du hast also durchaus verstanden, dass die hiesigen zahlen auch etwas mit den hiesigen verhältnissen und den hiesigen maßnahmen zu tun haben.
Zu März/April: 100% D’accord! Zu jetzt, bzw. zur sogenannten „zweiten Welle“: Ebenso 100% nein!
Eine Welle, die Maßnahmen rechtfertigt, wird ja nicht alleine durch die Anzahl der Infektionen zur Welle. Sondern vor allem durch die Auswirkungen, sprich die Verläufe. Und, welchen Einfluss irgendwelche „Schutzmaßnahmen“ auf den Verlauf der einzelnen Infektion haben könnten (mal abgesehen davon, dass die Hochrisikogruppen, bei denen sehr viel eher von schweren Verläufen auszugehen ist, natürlich besonders geschützt werden müssen) erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Die Maßnahmen können nur darüber entscheiden,
ob eine Ansteckung stattfindet oder nicht. Weiter Nichts!
die frage ist halt wie sich das mit den "beweisen" verhält, die du auf RTL gefunden zu haben glaubst.
Ja, ich hatte befürchtet, dass der Beitrag, alleine weil die Quelle RTL ist, und, obwohl ich selbst darauf hingewiesen habe, abqualifiziert werden würde. Und ich weiß auch, dass die Einlassungen der Dame nicht unumstritten sind.
Aber dazu nur so viel: Ich habe den Link nicht von „Querdenken“ sondern aus dem Profil eines Freundes, der Humanbiologe ist, Doktor seines Zeichens, und, der, wie viele seiner Kollegen, auch aus den eng verwandten Fakultäten, schon lange nicht mehr fassen kann, was hier immernoch abgezogen wird.
Heute hat er eine weitere Grafik verlinkt, die, diesmal mit relativ schwer widerlegbaren Zahlen, zeigt, wie es um eine „zweite Welle“ im Allgemeinen und eine „drohende Überlastung unseres Gesundheitssystems“ im Speziellen momentan steht:
Falls man es schlecht lesen kann:
Die obere Grafik zeigt die Entwicklung der intensivmedizinisch behandelten Fälle von März bis heute. Der dunkle Bereich mit Beatmung, der Helle ohne.
Die untere Grafik zeigt die verfügbaren Intensivbetten, grün die davon für Covid 19 Patienten Reservierten und rot
die davon tatsächlich zur Behandlung von Covid 19 Patienten Genutzten.
Natürlich kann man nichts „beweisen“, was in der Zukunft liegt. Aber man kann über Zeiträume Entwicklungen beobachten und daraus sehr wohl schließen, ob das Eintreten eines bestimmten Risikos mehr oder weniger wahrscheinlich ist. Und, ob die in der Grafik dargestellte Entwicklung noch geeignet ist, weiter Maßnahmen zu rechtfertigen, die ganze Berufsgruppen in ihrer Existenz gefährden und soziale Gefüge zerbrechen lassen, wage ich einfach mal zu bezweifeln.