Prozessor oder Grafikkarte - worauf kommt es für Bildbearbeitung eher an?

fox78

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Hallo,
stehe vor der Anschaffung eines neuen 27-Zoll iMac. Auf meinem aktuellen iMac Late 2015 (Quad-Core i5 mit Radeon R9 M395 mit 2 GB) läuft Capture One 20 ganz gut, bei Luminar bläst er aber ganz schön die Backen auf.
Ich bin nicht mehr fit in aktueller Computer-Architektur, daher meine Frage an alle, die mehr wissen:
Lieber in den Prozessor investieren (10. Gen. i9 statt i7) oder besser in die Garfikkarte (Radeon Pro 5700 XT mit 16 GB statt der 5700 mit 8GB)?
RAM werde ich nach dem Kauf selber auf 32GB aufrüsten.
Falls ich nicht auch noch den Preis für eine 4 TB-SSD investieren möchte, müsste die RAW-Sammlung auf eine externe SSD wandern und von dort eingelesen und bearbeitet werden. Das spräche wahrscheinlich für mehr RAM und einen besseren Prozessor zur Bedienung der Schnittstelle - oder macht das zwischen den beiden Kandidaten keinen Unterschied?

fox78
 
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CPU, RAM und dann dedizierte GPU (hauptsächlich das es sie gibt). Starke GPUs sind bei Video wichtig.
SSD ist immer gut/muss.
 
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Vielen Dank!
Genau solche Artikel hatte ich vorher gesucht (und nicht gefunden).
 
RAM kann man beim iMac immer noch selbst nachrüsten, kann man also später noch "korrigieren"
Die SSDs von Apple sind teuer (viele sagen auch : zu teuer), dennoch sollte man nicht zu knauserig rechnen, gerade RAW Verarbeitung frisst Speicher. Zumindest die aktuellen Fotos eines shootings , insbesondere wenn es sich nicht um "1-10 Bilder" handelt, sind natürlich mit den schnellen internen SSDs gut beraten (ich komme auf knapp 2000 MB/s schreiben und über 2000 MB/s beim lesen), externe USB-C Festplatten (NVMe) kommen auf etwa die Hälfte. Im Thunderboltgehäuse ist man geringfügig langsamer als intern, aber auch die sind nicht günstig, insbesondere bei größeren Speichern.

Der von Difool verlinkte Artikel nennt schon die wichtigsten Aspekte, beim Apple kommt noch dazu, dass man abwägen sollte, wo ein Fehleinschätzung am "schlimmsten" wäre sprich etwas was sich nicht nachträglich "pimpen" lässt. Grafikkarten kann man z.B. auch als GPU betreiben, eine CPU mit geringem Takt (je höher im single-core, desto günstiger für ca. 90% der Bildverarbeitungsaufgaben) kann man nachträglich nicht mehr verträglich nachbessern.

Wichtig wäre es die Anteile der verschiedenen, häufig genutzen Aufgaben zu kennen, RAW Stapelverarbeitung z.B. profitiert in mehreren Programmen von mehr Kernen, viele andere Aufgaben "nur" von einem möglichst hohen Takt.
 
CPU, RAM und dann dedizierte GPU (hauptsächlich das es sie gibt). Starke GPUs sind bei Video wichtig.
SSD ist immer gut/muss.

Nicht bei Capture One, da zieht die GPU die CPU dermaßen ab. „Benchmarks“ hab ich mehrfach mal hier im Forum gepostet. Bis zu drei gleiche GPUs kann man einbinden.
 
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Ok, dann wäre die Kombination aus:
  • i7 mit 3,8 Ghz und acht Kernen (sollte sowohl gute Single- als auch Multi-Core-Leistung bieten)
  • 5700 XT mit 16 GB (auch im Hinblick auf X-Plane und Co. als Nebenanforderung)
  • 16 oder 32 GB RAM (selbst nachgerüstet)
die beste Wahl.
Jetzt muss ich mir noch den Mehrwert der integrierten 4TB schön reden... :D
(Sind immerhin 40ct/GB anstatt der ca. 20 ct/GB für interne SSD auf Preisportalen)
 
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Ich mein, wenn Geld keine Rolle spielt, dann vergiss die folgenden Sätze.

Aber Capture One lädt ja gerade dazu ein die Originale auf einem anderen Laufwerk zu parken und nur mit den Vorschaudateien auf der SSD zu arbeiten. Wer braucht schon immer die komplette Bibliothek. So arbeite ich zum Beispiel, die Originale liegen auf einer NAS.

Spräche dann also für eine kleinere SSD.

Die 5700 XT ist flott, keine Frage. Nutze ich bei meinen Spiele-PC. In der Vergangenheit wars aber nicht selten, dass die Chips im iMac nicht ganz die Taktraten der PC Pendants brachten. 16 GB Ram bei der GPU halte ich, gerade für den Zweck, für überflüssig. Ich war sehr glücklich mit meinem 2017 iMac (Radeon 580). Aber man merkte der Maschine bei Spielen einfach an, dass sie echt am Limit arbeitet (Hitze/Lüfter). Das wird beim neuen Gerät nicht so viel anders sein.
 
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Meine Erfahrungen

Import von RAW Dateien und erzeugen der Bildvorschau
Weder Lightroom noch C1 greifen auf den Prozessor der GPU zu
Beim Import ist die CPU wichtig bzw. auch Anzahl der Kerne.

Export von RAW Dateien
Lightroom ignoriert die GPU und arbeitet nur mit der CPU
C1 benutzt die GPU zu 100% !!!

Scrollen in der Bild-Bibliothek
LR und C1 ignorieren zu größten Teil die GPU (kaum Verbesserung)
CPU wichtig

Bearbeitung der Bilddatei
Lightroom greift auf die GPU zu
C1 ignoriert die GPU und benutzt die CPU

Photoshop
Bei einigen Filtern unterstützt die GPU. Bei NIK-Filtern und Camera RAW Filter zu 100%

Wenn die Bilddateien (RAW Dateien) nicht zu gross sind (30MB) reichen 16 GB (evtl. später auf 32 GB), da auch der Speicher der Grafikkarte benutzt wird.
Die RAW Dateien würde ich eher auf eine schnelle HD speichern (auch aus Kostengründen).
Auf die RAW-Datei wird bei einer Bildbearbeitung ja nur immer einmal zugegriffen.
Beim Laden von der Speicherkarte der Kamera, ist die Lesegeschwindigkeit der Karte und der USB-port der Flaschenhals.
Die Vorschaubibliothek immer auf die schnellste Platte.

Schau auch mal hier nach.
https://www.aditya.photos/blog/2020/1/28/the-mac-pro-a-beast-with-the-right-configuration
 
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Wie schon im anderen Thread:

Wenn ich in C1 schnell durchscrolle (Einzelbilder), geht die Last auf 100% bei der eGPU. Wenn man nur im Browser scrollt, entsteht ja kaum Last. Wenn du die Regler nur geringfügig bewegst, siehst du auch kaum Ausschlag. Bewege mal die Regler am Stück hin und her, die Last geht auch hier auf 100%.
 
Kannst gleich noch einen auf die Mütze bekommen:

:hehehe:
Da haben wir wohl ein wenig an einander vorbei geschrieben… Ich wollte auf den Punkt hinaus, dass es Dinge gibt die man sich vorher gut überlegen muss (weil unabänderlich, wie CPU oder verlötete SSD) und Dinge die man weiter hinten an stellt (wie RAM, Graphikkarte bedingt, aber die lässt sich auch gut mit einer eGPU verwenden)
In der Summe sind nur wenige Aspekte "dramatisch" und abhängig vom Nutzungsprofil. Wenn ich z.B. meine Fuji RAW - Daten importieren, sind die jeweil über 50 MB groß, wenn ich zusätzlich noch mit Affinity Photo arbeite, werden die Daten für jedes Foto auf 80 MB aufgebläht. (aber ich mag die Liquify Persona und finde sie öfter nützlich…)

Deine Wahl finde ich gemessen an Deinen Vorhaben keine schlechte.
 
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Ich will Dir nicht den Spaß an einem neuen Computer verderben, aber ein iMac Late 2015 ist auch nach heutigen Maßstäben kein langsamer Rechner. Ich fand den iMac von 2011 schon vollkommen ausreichend, und ich komme manchmal mit tausenden RAW-Dateien von einem Fotoshooting zurück, die schnell bearbeitet werden müssen. Wenn also Luminar dicke Backen macht, wie Du schreibst, würde ich eher auf andere Probleme tippen, zum Beispiel eine verkorkste Installation. Oder Luminar ist schlecht programmiert (nur eine Vermutung, ich kenne das Programm nicht), denn andere Apps scheinen ja gut zu laufen.
Oder aber Dein iMac hat irgendwo noch einen Flaschenhals, zum Beispiel in Form einer normalen Festplatte, Fusion Drive oder tatsächlich zu wenig RAM. Mit 8 GB könnte es schon eng werden. Also bevor Du viel Geld für was Neues ausgibst, würde ich erst mal schauen, ob der Computer sich noch aufrüsten lässt, was bei Apple ja leider nicht mehr selbstverständlich ist.
 
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Genau das was SunLion sagt. Wie viel Speicher ist den in dem Rechner und ganz wichtig, ist schon eine SSD eingebaut oder läuft der noch mit einer Festplatte.
 
Ich glaube auch das ein iMac 2015 für die meisten Fotoarbeiten ausreicht. Ich arbeite mit einem MacBook Pro 13 , i7, 16 GB RAM und externer eGPU (Radeon RX 580 8GB).
Das MacBook kommt beim Import und rendern der Vorschaubilder an seine Grenzen. Da der i5 Prozessor mit 4 Core besser mit dem Import als der i7 mit 2 Core zurecht kommt, sehe ich nur die Grafikkarte mit 2 GB als Nachteil. Warum der iMac bei Luminar die "Backen aufbläst" liegt wahrscheinlich an der Grafikkarte. Die aktuellen Bildbearbeitungsprogramme greifen viel auf die GPU.
Das Arbeiten mit Capture one 20 und die Weiterbearbeitung mit Photoshop CS bereitet mir keine Probleme. Die Dateigrößen sind manchmal 1,5 GB gross (16 bit Tif und mehreren Ebenen und Kanäle)
Tipp für Fuji-Fotografen. Man kann die RAW-Datei in der Kamera komprimiert speichern, dann ist sie nur halb so gross. Ohne das sichtbare Qualitätsverluste auftreten.
Wichtiger ist eine schnelle SSD und viel Platz darauf, weil die Fotobearbeitungsprogramme bestimmte Arbeiten auf die Festplatte auslagern (nicht nur im RAM). Auch die Bibliotheken auf eine schnelle SSD.
 
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Ich will Dir nicht den Spaß an einem neuen Computer verderben, aber ein iMac Late 2015 ist auch nach heutigen Maßstäben kein langsamer Rechner. Ich fand den iMac von 2011 schon vollkommen ausreichend, und ich komme manchmal mit tausenden RAW-Dateien von einem Fotoshooting zurück, die schnell bearbeitet werden müssen. Wenn also Luminar dicke Backen macht, wie Du schreibst, würde ich eher auf andere Probleme tippen, zum Beispiel eine verkorkste Installation. Oder Luminar ist schlecht programmiert (nur eine Vermutung, ich kenne das Programm nicht), denn andere Apps scheinen ja gut zu laufen.
Oder aber Dein iMac hat irgendwo noch einen Flaschenhals, zum Beispiel in Form einer normalen Festplatte, Fusion Drive oder tatsächlich zu wenig RAM. Mit 8 GB könnte es schon eng werden. Also bevor Du viel Geld für was Neues ausgibst, würde ich erst mal schauen, ob der Computer sich noch aufrüsten lässt, was bei Apple ja leider nicht mehr selbstverständlich ist.

Ein 2011er iMac ist durchaus langsam für die Aufgaben. Die GPU wird da schnell überfordert sein. Luminar an sich it auch beim 2018er Hexacore mini träge, auch beim 2013er Hexacore Mac Pro.
Was heißt bei dir z.B. schnell? Tausende RAWs sind wie schnell exportiert?
 
externe USB-C Festplatten (NVMe) kommen auf etwa die Hälfte.

Was im Vergleich zu früher immer noch recht flott ist. Insofern würde ich evtl. eine kleinere interne SSD verwenden (System, Programme, übliche Benutzerdaten reicht m.E. 1 TB dicke) und die Photos auf einer externen, größeren auslagern. Muss man sich halt mal durchrechnen...
 
Der Sprung von 6 auf 8 CPU-Kerne wird deutlich spürbarer sein als der von 8 auf 10 Kerne. Software die wirklich 10 Kerne ausnutzen kann ist noch rar, unter 8 Kerne würde ich aber auch nicht mehr gehen. Da Apple gleich 500 Euro für die letzten beiden zusätzlichen Kerne will, würde ich auf den i9 verzichten und auf die 5700 aufrüsten. Eine 5700XT kostet schon wieder soviel zusätzlich, da würde ich überlegen ob du das brauchst.

Storage lässt sich mit externer SSD erweitern, wenn man bereit ist einen Port dafür aufzugeben - ob die mit 500MB oder 800MB pro Sekunde schreibt ist vollkommen egal, eher geht es um Latenzen. Die 2GB/s und mehr, die NVMe-SSDs oft auf der Verpackung stehen haben, gelten auch nur in ganz besonderen Situationen (queue depth..) und nicht beim Rumkopieren von Foto- oder Videomaterial.

RAM lässt sich ja noch selbst aufrüsten mit Serviceklappe, daher den nicht direkt bei Apple aufrüsten.

Auf eGPUs würde ich mich nicht verlassen, die Reviews von solchen externen Enclosures sind nicht toll, so einwandfrei scheinen sie nicht zu funktionieren. Abgesehen davon, dass man dann einen all-in-one am Tisch stehen hat und daneben einen hässlichen Klotz, den man auch teuer bezahlen darf.

Allerhöchstens würde ich den 8-Core-i7 mit 5700XT kombinieren.
 
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