Problem mit Dienstleister und Auftraggeber

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worshipper

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Hallo,
ich habe eine rechtliche Frage an Euch. Ich bin da, ehrlich gesagt, etwas unwissend.

Folgende Situation:
Auftraggeber A beauftragt Grafiker G eine Webseite zu gestalten.
Das ganze sollte dann der Programmierer, ich, als Internetseite online stellen.

Nachdem der Grafiker aus der Printbranche kommt und vorher mit Internet nie etwas zu tun gehabt hat, habe ich ihm natürlich auf gewisse Probleme bzw.
Einschneidungen beim Design hingewiesen. Da er mit einer alt Quark Express Version sowie Mac OS 9 arbeitet einigten wir uns darauf, dass er die Seiten einzeln als PDF abspeichert und mir übermittelt. ich baue daraufhin die Seite nach.

Der Grafiker und ich stellen jeweils ein Angebot an den Auftraggeber.
Das passt und wir beginnen mit dem Projekt.

Das Projekt nähert sich nun so langsam dem Ende und der Grafiker möchte nun mehr Geld vom Auftraggeber, da Zusatzleistungen bzw. der zeitliche Aufwand höher waren als er selbst beim Angebot dachte.

nun fragt mich der Auftraggeber ob das gerecht sei?
ich will jetzt den Grafiker nicht schlecht reden, aber diesen höheren zeitlich Aufwand kann ich nur so begründen, dass er mit dem alten 9er System und Quark arbeitet. so ist es z. B. vorgekommen, dass der Datenbestand von 5 Seiten aufgrund eines Systemabsturzes komplett weg war.
Aber ist das gerechtferigt?

Darf ich das dem Auftraggeber sagen oder komme ich da in rechtliche Schwierigkeiten?

Zudem möchte der Auftraggeber, dass ich Falle eines absrunges des Grafikers aus dem Projekt die noch fehlenden Seiten auf Basis der bestehenden vollende.
Das darf ich doch nicht, schließlich liegt ja das urheberrecht beim Grafiker?

ich bin ehrlich gesagt nicht scharf drauf mich beim Grafiker bzw. auch beim Auftraggeber unbeliebt zu machen. Was soll ich tun?
 
Halte dich doch einfach ganz raus. Sag' dem Auftraggeber, dass du von Grafik keine Ahnung hast (deshalb macht die ja auch der Grafiker) und deshalb auch nicht weisst, ob der höhere Preis gerechtfertigt ist.
Mac OS 9 und QXP für Webdesign sind zwar nicht optimal, aber der Grund für den höherern Aufwand ist das sicher nicht. Zusatzleistung kann er natürlich extra abrechnen, aber da sollte er schon Alarm schlagen, bevor er diese Arbeiten erledigt.
Wie das mit dem Vollenden der fehlenden Seiten rechtlich aussieht, weiss ich leider auch nicht genau, da würde ich mich im Zweifelsfall beim Auftraggeber absichern.
 
komplett raushalten dachte ich auch erst, aber der Auftraggeber wünscht meine Meinung dazu, da er von Technik, Design etc. keine Ahnung hat.
 
Hast du schon mal mit dem Grafiker gesprochen? Wie begründet der denn den höheren Aufwand / die höheren Kosten?
 
Ich würde mich da auch raushalten.
Der Hinweis, erst mal mit dem Grafiker zu reden, ist schon einmal goldrichtig. Wenn der auch keinen Bock mehr auf die Aktion hat: der Grafiker soll dem Kunden einen Wisch schreiben, dass er auf sein Copyright verzichtet und irgendwer an dem Projekt weitermacht. Dann kann der Kunde Dich beauftragen und gut. Den Grafiker "hintenrum" ausbooten würde ich nicht.
 
Stand auf dem Kostenvoranschlat, dass es sich um keine absolute Preisangabe handelt ?
Sonst ist eine Erhöhung des Preises meines Wissens nach nicht gerechtfertigt, da der Kunde nicht mit einer Erhöhung des Preises rechnen konnte. ;)
 
hey hallo,

danke für die hilfen.
ich hab versucht mit ihm zu reden, und er erklärt mir halt immer das er sonst nie probleme mit seiner maschine hatte. das er z.b. bilder in quark importiert und sich das komplette system aufhängt war bis jetzt noch nie der fall.

auf dem angebot stand nichts von absolut oder dergleichen.

wie gesagt er begründet dieses mehrpreis durch die zuätzlichen zeitlichen aufwand, aber mal im ernst.... wenn er mit alt system arbeitet, kann der auftraggeber nichts dafür.
 
worshipper schrieb:
hey hallo,

danke für die hilfen.
ich hab versucht mit ihm zu reden, und er erklärt mir halt immer das er sonst nie probleme mit seiner maschine hatte. das er z.b. bilder in quark importiert und sich das komplette system aufhängt war bis jetzt noch nie der fall.
Für technische Probleme kann ja der eigentliche Kunde nichts.
Er hat den Grafiker beauftragt und der Grafiker hat gesagt: "Jau, mach ich!".

Wenn jetzt sein Arbeitsgerät rummuckt und er dadurch mehr Arbeit hat, kann er das ja schlecht an den Kunden weiterreichen.
Es ist ja kein Extra-Wunsch des Kunden, der auf einmal doppel soviele Artikel oder sonst was auf der Seite haben möchte.
 
Die Frage, ob es gerechtfertigt ist, ist aber vor allem juristischer Natur. Ich gehe davon aus, dass keine speziellen Vereinbarungen bezüglich der Equipments des Programmierers getroffen wurden. Wenn dann noch eine Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand vereinbart wurde, kann der Programmierer natürlich auch Geld nachfordern. Es darf ja davon ausgegangen werden, dass er tatsächlich mehr Zeit benötigte. Wenn sein System ein einziges Mal abgestürzt ist, dann darf man zudem davon ausgehen, dass es grundsätzlich in Ordnung war.

Ich bin aber ziemlich sicher, dass er im Falle eines zu hohen Mehraufwandes verpflichtet ist, diesen frühzeitig beim Auftraggeber anzuzeigen, kann da aber leider keine klaren Regelungen zu liefern. In jedem Fall muss er jede Art von Aufwand penibel auflisten, es genügt nicht, am Ende zu sagen, man habe halt länger gebraucht.

Zum Thema Copyright: Warum sollte der Programmierer das Copyright an einer Auftragsarbeit behalten? Im Zweifelsfall muss eine Webseite doch ohnehin regelmäßig überarbeitet werden - und da hat der ursprüngliche Ersteller keinerlei Vorrechte.
 
Ich stelle mir gerade einen Taxifahrer vor, der seinem Fahrgast eröffnet, dass er aufgrund von Benzinmangel liegengeblieben ist und deshalb die Fahrt wohl ein gutes Stück teurer wird...

Der Kunde gibt an, was er haben will, der Grafiker kalkuliert das anhand seiner Möglichkeiten und fertig. Wenn sich nun nichts grundlegendes an den Vorgaben des Kunden ändert, warum sollte dieser höhere Kosten akzeptieren, nur weil der Grafiker kein Geld für mordernes Equipment ausgeben wollte?

Mal angenommen, er kauft für gutes Geld neue Software und kann den Auftrag in der Hälfte der Zeit abwickeln, wird er ja auch den vorher vereinbarten Preis verlangen.

Mir persönlich stellen sich bei dem Gedanken, eine Webseite in Quarks zu erstellen, als PDF weiterzugeben um sie dann von einem Programmierer nachbauen zu lassen sowieso sämtliche Fußnägel auf.

Gruß digitomm
 
digitomm schrieb:
Mir persönlich stellen sich bei dem Gedanken, eine Webseite in Quarks zu erstellen, als PDF weiterzugeben um sie dann von einem Programmierer nachbauen zu lassen sowieso sämtliche Fußnägel auf.

Mir allerdings auch ;)
Eine Grafik als PDF weiter geben .... :confused:
Wieso nicht als .png oder .psd ? :hum:

Jedenfalls kann der Auftraggeber nichts dafür, wenn der Auftragnehmer einen Systemabsturz und dadurch mehr Aufwand hatte. ;)

Meiner Meinung nach scheint der Grafiker nicht sehr erfahren zu sein, um ehrlich zu sein.
 
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