Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Du beschreibst eine Situation, die wir bereits haben. Der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder, er soll Beauftragter der Bundesregierung für transatlantische Beziehungungen werden, forderte ein hartes Auftreten gegenüber deb USA in der Spionageaffäre. Allerdings: Man dürfe die Freundschaft auch nicht belasten, aus wirtschaftlichen und politischen Gründen.

Er muss also der Bevölkerung erklären, wieso man den Status quo einfach hinnimmt, obwohl man sich ein Abkommen wünscht. Das wird wohl noch eine Weile so weiter gehen, auch mit anderen Akteuren der Regierung.
 
Du beschreibst eine Situation, die wir bereits haben. Der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder, er soll Beauftragter der Bundesregierung für transatlantische Beziehungungen werden, forderte ein hartes Auftreten gegenüber deb USA in der Spionageaffäre. Allerdings: Man dürfe die Freundschaft auch nicht belasten, aus wirtschaftlichen und politischen Gründen.
Er muss also der Bevölkerung erklären, wieso man den Status quo einfach hinnimmt, obwohl man sich ein Abkommen wünscht. Das wird wohl noch eine Weile so weiter gehen, auch mit anderen Akteuren der Regierung.
Eine alternative Möglichkeit wäre auch, die Bundesregierung gibt vor ein Abkommen zu wollen, um die verärgerten Wähler, denen Datenschutz doch nicht ganz egal ist (soll es ja geben), zu beruhigen. So auf die Tour, wir tun ja etwas (nutzloses) um die Spionage abzustellen. Die Bundesregierung weiß aber ganz genau, dass die USA so ein Abkommen nicht will (oder hat den Verhandlungspartnern im Vertrauen gesagt bzw. durchblicken lassen "So wichtig ist das ganze nicht, den Vorschlag könnt ihr ruhig ablehnen, wir wären euch nicht böse deswegen."). Man verkündet dann also, "Wir wollen ein NoSpy-Abkommen, haben bei den Verhandlungen mit Engelszungen verhandelt (= wir haben uns richtig angestrengt), aber die Amerikaner wollen es nicht." Harte Konsequenzen will man jedoch lieber nicht folgen lassen, da das ja den wirtschaftlichen Beziehungen schaden würde und die seien ja so wichtig.
 
Der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder
Das ist doch so ein richtiges Würstchen!
Von der JU mit Mini-Aufstand gegen Merkel jetzt plötzlich zum Beauftragten für Transatlantische Beziehungen....und Du machst daraus den "CDU-Außenpolitiker".... klingt ein bisschen hochtrabend für den Nachwuchs.
Da hat der 27jährige Außenminister aus Österreich mehr auf dem Kasten!
 
Moin,

Eine alternative Möglichkeit wäre auch, die Bundesregierung gibt vor ein Abkommen zu wollen, um die verärgerten Wähler, denen Datenschutz doch nicht ganz egal ist (soll es ja geben), zu beruhigen. So auf die Tour, wir tun ja etwas (nutzloses) um die Spionage abzustellen. Die Bundesregierung weiß aber ganz genau, dass die USA so ein Abkommen nicht will (oder hat den Verhandlungspartnern im Vertrauen gesagt bzw. durchblicken lassen "So wichtig ist das ganze nicht, den Vorschlag könnt ihr ruhig ablehnen, wir wären euch nicht böse deswegen."). Man verkündet dann also, "Wir wollen ein NoSpy-Abkommen, haben bei den Verhandlungen mit Engelszungen verhandelt (= wir haben uns richtig angestrengt), aber die Amerikaner wollen es nicht." Harte Konsequenzen will man jedoch lieber nicht folgen lassen, da das ja den wirtschaftlichen Beziehungen schaden würde und die seien ja so wichtig.

Traue ich denen ohne weiteres zu.
Habe mal ein Zitat gelesen, Weiß leider nciht mehr, wo und von wem, welches ungefähr so lautete:
"Politik ist die Kunst, die Leute davon abzuhalten, sich um die Dinge zu kümmern, die sie wirklich angehen."
 
Mißfelder war bislang außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Also kein kleines Licht, auch wenn er noch relativ jung ist.

In seinem Radiointerview heute klang sein Ärger nicht gespielt. Er schlägt vor, im Gegenzug das Swift-Abkommen nicht zu ratifizieren, auf das die USA großen Wert legen. Aber er will natürlich nicht so weit gehen, das Verhältnis zu den USA ernsthaft zu beschädigen.

Wie auch immer: Die derzeitige Blockade zeigt, dass ein NoSpy-Abkommen durchaus Wirkung auf die Möglichkeiten der Nachrichtendienste hätte, sonst würde die US-Regierung diese Auseinandersetzung nicht riskieren. Es ist nur nicht im Interesse der USA, sich im Streben nach "Full Spectrum Dominance” durch Bürgerrechte einschränken zu lassen. Ich gehe davon aus, dass sie kurzzeitig von der Verärgerung in Europa so weit beeindruckt waren, dass sie einer Vereinbarung zugestimmt hätten. Inzwischen sind sie sich über die Folgen im Klaren und lehnen sie ab. (Wie auch die Briten.)

Es ist also nicht so, dass Gesetze und Verträge zum Datenschutz nutzlos und damit sinnlos wären. Sie sind nicht im Interesse der auf diesem Gebiet dominanter Staaten und dem internationalen System der Nachrichtendienste. Und die haben (noch) die Stärke, ihre Interessen auch durchzusetzen.

Das muss man so als aktuelle Realität akzeptieren. Nicht aber den Versuch, die Verantwortung für diesen Datenimperialismus den ganz normalen Bürger/innen zuzuschieben, weil die zu bequem seien, auf den kostenlosen Service der Internetunternehmen nicht verzichten wollten, oder einfach zu dumm seien, ihre Privatsphäre selbst zu schützen.
 
Das muss man so als aktuelle Realität akzeptieren. Nicht aber den Versuch, die Verantwortung für diesen Datenimperialismus den ganz normalen Bürger/innen zuzuschieben, weil die zu bequem seien, auf den kostenlosen Service der Internetunternehmen nicht verzichten wollten, oder einfach zu dumm seien, ihre Privatsphäre selbst zu schützen.

Wenn die Leute Facebook freiwillig ihre wichtigen Daten in den Rachen werfen, dann kannst du das kaum verhindern. Und da Facebook sicherlich keinem Kontrolleur aus Deutschland Zugriff auf alle Rechenzentren, Algorithmen zur Datenverarbeitung usw. geben wird (damit verdienen die ihr Geld, die Geschäftsgeheimnisse werden die sicherlich nicht vollumfänglich an Auswärtige weitergeben), kann man nichtmal exakt sagen, was sie mit den Daten nun machen. Sie sammeln die Daten und verarbeiten sie. Viel wirkungsvoller als Gesetze gegen Datenmissbrauch ist Aufklärung, also wenn Facebook möglichst keine wichtigen Daten erhält, die missbraucht werden könnten.

Ähnlich sieht es auch bei der Spionage aus. Du wirst kaum verhindern können, dass die NSA an allen Internetknoten Daten sammeln, an die sie herankommen können. Du wirst davon ohne Insider nichts erfahren, das ist völlig gefahrlos. Und selbst wenn ein Insider auspackt, dann ist der halt übergeschnappt und außerdem zeichnet die NSA mit ihrer (streng geheimen) ultra modernen Technik natürlich nur Datenverkehr auf, der nicht Deutschland tangiert. Folglich würden die US-Geheimdienste diese Tätigkeit auch nicht einstellen, wenn es 1000 Abkommen gäbe.
Wirklich wirksam ist nur, wenn man es der NSA so schwierig wie möglich macht an die wichtigen/interessanten Daten heranzukommen. Und genau darauf sollte man hinarbeiten.
Und außerdem schützt das nicht vor NSA-Agenten, sondern auch vor beispielsweise russischen und chinesischen Spionen, denn die können auch spionieren.
 
Fast alles, was du geschrieben hast, sehe ich auch so. Es ist schwierig bis unmöglich (jedenfalls nach heutiger Sicht), die Nachrichtendienste wirksam zu kontrollieren. Aber deine Konsequenz daraus, den Staat aus der Verantwortung zu entlassen, weil Datenschutzgesetze und -verträge nichts bringen würden, teile ich nicht. Ich werde das jedenfalls nicht tun. :)
 
Aber deine Konsequenz daraus, den Staat aus der Verantwortung zu entlassen, weil Datenschutzgesetze und -verträge nichts bringen würden, teile ich nicht. Ich werde das jedenfalls nicht tun.
Nun ich denke nicht das man wenn man mehr Selbstverantwortung einfordert, automatisch damit impliziert den Staat aus seiner Verantwortung entlässt.
Der Staat ist und bleibt ja auch weiterhin für das Wohl und Wehe seiner Bürger verantwortlich.
Nur bedeutet das eben nicht, das der Bürger seine Eigenverantwortung an den Nagel hängen kann und bei allen anfallenden Problemen, wie ein unselbständiges Kind, immerfort nach dem Staat rufen kann.
Weder ist ein Staat für alles zuständig, noch für alles verantwortlich.
Das selber Denken bleibt niemanden wirklich erspart.
Auch und gerade in Bezug auf die neuen technischen Möglichkeiten, sehe ich gerade auch den Nutzer und Anwender dieser Technologien in der Pflicht sich, entsprechend seiner Möglichkeiten, über Gefährdungen diesbezüglich zu informieren und damit sein Tun zu reflektieren.
Der Staat kann gar nicht alle >80 Millionen Individuen vor sich selbst, vor unbedachten Handlungen und schon gar nicht vor den unendlichen Möglichkeiten der zukünftigen technologischen Entwicklung im Überwachungs- und Spionage-Sektor schützen.
Er kann –und von mir aus, muss er das auch- zwar per Gesetz eine Privatsphäre für das einzelne Individuum definieren, nur was nützt das wenn das Individuum selbst offen und freiwillig mit seinen persönlichen Daten umgeht und diese nach dem Gießkannen-Prinzip im Global Village verteilt.
Ebenso wenig wie der Staat verhindern kann, das Aufklärungssatteliten Bilder von deinem Grundstück oder Haus erfassen und auswerten, kann er die 80 Millionen Privatbits und Bytes im globalen Kommunikationdatenstrom vor Angriffen und Diebstahl schützen.
Eine gesetzliche Regelung zur Strafbarkeit dieser Handlung gibt’s zwar schon, auch hier wäre ein weiter Ausbau durchaus wünschenswert, jedoch stellt sich unweigerlich die Sinnfrage bzgl. der praktikablen technischen Umsetzung.
Man kann zwar versuchen via Permanentverschlüsselung Sicherheiten in der Daten-Kommunikation zu erhöhen, aber vollständig garantieren kann man sie eben nicht!
Im Prinzip ist nur eines Sicher – das nichts Sicher ist … :jaja:

Ein Fortschritt wäre z.B. eine Nutzungsspezifisches Warnsystem für die der mit der jeweiligen Daten-Kommunikation verbundene Gefährdung.
Vielleicht so eine Art Ampel im Browser oder Taskleiste, die über die momentane und aktuelle Gefährdungsstufe bzw. Datensicherheitslevel der persönlichen Daten informiert.
Beispiel:
Twitterposting – Rot
Macuserposting – Gelb
Online Banking – Grün

Es wird weder einfach noch schnelle Lösungen dafür geben und lokale Lösungen sind auch nur suboptimal.
Bis dahin ist Selbst- und Eigenverantwortung gefragter denn je …
 
Online Banking - Grün? Also ich traue dem Online-Banking genau soweit wie ich meinen 27"-iMac werfen kann.
 
Sascha Lobo (das ist der mit dem Hahnenkamm eines 16-Jährigen) hat sich mal wieder wichtig gemacht und das Internet für tot erklärt. Der Mann hat allen Ernstes bis 2013 geglaubt, das Netz sei die glückselige Insel, die irgendwelche Netzideologen daraus gemacht haben. (Dabei zeigt der gesamte flache Unsinn in seinem Blog doch zur Genüge, was es einbringt, wenn jeder alles, was ihm so in den Kopf kommt, in die Öffentlichkeit bringen kann.)

Er muss die letzten 15 Jahre geschlafen haben. Und ob es nun die NSA ist oder die Datenstaubsauger von Google, Apple usw. ist ja doch wohl egal. Aber natürlich bleibt sich auch Lobo treu (wie seiner albernen Frisur) und schwafelt weiter von den tollen Potenzen die im Netz stecken. Das erinnert irgendwie an Ostalgiker, die nach wie vor von den tollen Möglichkeiten erzählen, die im System der DDR gesteckt haben sollen, obwohl auch dort seit Jahrzehnten zu sehen war, dass nicht nur keine dieser Möglichkeiten realisiert wird, sondern auch keine vorhanden war.

Und nun soll also das Internet tot sein, und die NSA daran die Schuld tragen, nur damit man nicht eingestehen muss, sich absichtlich getäuscht zu haben. Richtig ist aber, dass das Internet nicht tot ist, sondern genau so weiter existiert, wie es schon immer war. Nur die Selbsttäuschung ist gestorben. Und die Überwachung durch Geheimdienste ist nichts Neues. Neu sind die besseren technischen Mittel und die flächendeckende Ausspionierung durch die Konzerne. Die wäre ohne das Internet nicht möglich, und nur weil es dies ermöglicht, hat es sich so stürmisch entwickelt. Vielleicht kann mal jemand dem Mann ein Buch von Morozov schenken. Oder auch das Hauptwerk vom Weizenbaum. Das gibt es inzwischen sicher billig im Antiquariat, weil es schon so alt und so ungelesen ist.
 
Naja, die Entwicklungen müssen für die Generation Pirat schon ziemlich niederschmetternd sein.
Und es ist ihnen eigen, jeden Schritt auf dem Weg zum erwachsen werden öffentlich zu dokumentieren.
 
Ich begreife nicht, wie es möglich ist, jetzt so zu tun, als sei man völlig überrascht, dass das Internet das ist und so funktioniert, was es immer war und wie es immer funktioniert hat. Und dass nun auch noch mit der Wirkung der Erkenntnisse von Kopernikus und Darwin auf eine Stufe zu stellen… Da hört mein Verständnis endgültig auf.
 
Du hattest immerhin mal Verständnis...
 
Online Banking - Grün? Also ich traue dem Online-Banking genau soweit wie ich meinen 27"-iMac werfen kann.
Nun, egal wie weit man dem traut, stellt Online Banking dennoch ein ziemlich abgesichertes System dar.
Aber eben genau mit dem Kardinal-Problem aller modernen Datenkommunikationstechnologien – kein 100% Sicherheit zu bieten.
Dies kann eben auch kein Staat garantieren und ebenso existiert hier bereits ein ganzes Bündel an Straf- und Sanktionsmöglichkeiten bzgl. deren Verletzung durch Manipulation, Diebstahl und Betrug.
Aber dies greift jedoch nur wenn man der Täter Rechtskonform habhaft werden kann.

Er muss die letzten 15 Jahre geschlafen haben. Und ob es nun die NSA ist oder die Datenstaubsauger von Google, Apple usw. ist ja doch wohl egal. Aber natürlich bleibt sich auch Lobo treu (wie seiner albernen Frisur) und schwafelt weiter von den tollen Potenzen die im Netz stecken.
Nachrichtendienste haben immer schon am maximalen -und darüber hinaus- Spektrum ihrer Möglichkeiten operiert, dass ist nun einmal die Kernaufgabe und die Systemimmanente Eigenschaft von Nachrichtendienstes.
Dadurch wird selbstverständlich nicht die verdachtsunabhängige Pauschalüberwachung von Millionen Bürger gerechtfertigt, jedoch muss man einfach dieses Faktum als solches anerkennen – was möglich ist, wird früher oder später auch umgesetzt werden.

Und nun soll also das Internet tot sein, und die NSA daran die Schuld tragen, nur damit man nicht eingestehen muss, sich absichtlich getäuscht zu haben. Richtig ist aber, dass das Internet nicht tot ist, sondern genau so weiter existiert, wie es schon immer war. Nur die Selbsttäuschung ist gestorben.
Dies ist richtig, nur wage ich ernsthaft zu bezweifeln ob mit dem Veröffentlichungen von Snowden (die er -süffisanter Weise- ja ebenfalls gestohlen hat) wirklich das Ende des Selbstbetruges bzgl. der Privatsphäre im Internet eingetreten ist.
Hier wird vielmehr nach dem „Starken Staat“ gerufen, wohlweislich das er die Sicherheiten die hier verlangt werden und die er garantieren soll - gar nicht garantieren kann!
Hier werden Gesetze zum Schutz vor Dingen gefordert, die in letzter Konsequenz schlicht und ergreifend nicht zu schützen sind!
Richtig ist, der Staat muss seine Bürger vor Gefahren schützen, er muss gesetzliche Regelungen treffen, die eben genau diesen Schutz ermöglichen – aber er kann die Umsetzung und damit diesen Schutz, der hier dauernd gefordert wird, unmöglich garantieren.
Weder Global noch hier in Deutschland, Stichwort: Cyberkriminalität.
Ganz zu schweigen von den weitreichenden Möglichkeiten der Nachrichtendienste …
Diese sattsam, z.T. seit Jahrzehnten, bekannten Tatsachen beständig zu ignorieren, die Eigenverantwortung jedes Einzelnen im Umgang mit seine persönlichen Daten zu negieren und darüber hinaus, unmögliches - um deren Unmöglichkeiten man defacto selbst weiß- zu fordern, macht m.E. erst das Dilemma aus.
Snowdens Diebstahl zeigte der Welt, was sie insgeheim –nicht nur ahnte- sondern schon lange wusste – aber nicht wahr haben wollte!
 
Snowdens Diebstahl zeigte der Welt, was sie insgeheim –nicht nur ahnte- sondern schon lange wusste – aber nicht wahr haben wollte!
Mag sein. Sicher ist: Da er kriminelle Machenschaften aufgedeckt hat, ist es mieseste Propaganda, ihn zu kriminalisieren und als Dieb zu bezeichnen. Mir wäre ununterbrochen schlecht, wenn ich wüsste, dass ich so einen ekelerregenden Dreck in die Welt puste.
 
Mag sein. Sicher ist: Da er kriminelle Machenschaften aufgedeckt hat, ist es mieseste Propaganda, ihn zu kriminalisieren und als Dieb zu bezeichnen. Mir wäre ununterbrochen schlecht, wenn ich wüsste, dass ich so einen ekelerregenden Dreck in die Welt puste.
Warum?
Weil es „guter“ Diebstahl war? :kopfkratz:

Meiner bescheiden Meinung nach gilt es überall auf der Welt als Diebstahl, wenn jemand eine fremde Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen …
Wo ist also das Problem?
Er hat doch mithilfe eine Straftat andere Straftaten aufgedeckt, deren Ausmaß zwar nicht allen vollständig bewusst aber deren Existenz ja längst klar war.
Und es ist mit Sicherheit keine Propaganda, Fakten und Tatsachen zu solche benennen, höchsten sie zu ignorieren und ihr damit einen Anschein von Legitimität zu geben.
Snowden hat Datendiebstahl begangen - darüber gibt es und kann es, bei neutraler Betrachtung des Sachverhalts, gar keine zwei Meinungen geben.
Unvoreingenommen betrachtet, aus welchen altruistischen Motiven, neben den stetigen jedem innewohnenden egoistischen Präferenzen er gehandelt hat und inwieweit diese als Bewertungsmaßstab in ein etwaiges Urteil mit einfließen müssen, obliegt jedoch nicht uns sondern der Gerichtsbarkeit.

Wenn jemand fremdes deine persönlichen Daten und/oder Daten deiner Familie stiehlt – ist es ja auch Diebstahl, oder?

Der Dieb der einen Dieb bestiehlt bleibt auch ein Dieb.
Ebenso wenig wie man an gestohlenem Eigentum irgendwelche Eigentumsrechte erhält, bleiben unrechtmäßige Straftaten immer unrechtmäßige Straftaten …

Aber egal wie man zum Thema steht, ist die subjektive Wertung im fall snowden natürlich Standpunkt getriggert und all diese rhetorischen Nebelkerzen verschleiern letztlich die wesentliche Hauptrage des Internet-Zeitalters:

Wenn vertrauliche Kommunikation auf digitalem Wege bedingt durch die technischen Möglichkeiten nicht mehr garantiert werden kann, welchen Sinn hat es dann, überhaupt von einem Grundrecht auf private digitale Kommunikation zu reden?
 
Naja, die Entwicklungen müssen für die Generation Pirat schon ziemlich niederschmetternd sein.

Wieso eigentlich? Jetzt wurde Dank Snowden doch bestätigt, dass alles und jeder total transparent ist: die Bürger durch die Geheimdienste, die Geheimdienste und Regierungen ggf. durch Whistleblower. Also genau das, was sich die Piraten & Co. immer so sehnlich gewünscht haben. Man musste schon naiv bis zum Anschlag sein, dass die Transparenz eingleisig verläuft. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb man von den Piraten in der Öffentlichkeit so gut wie nichts mehr hört. Die findet man jetzt wie verschmähte Geliebte nur noch spärlich über einzelne Konferenzen, seltene Talkshow-Auftritte und Blogs verstreut.
 
Na, ja. Sie haben eben geglaubt, dass es totale Transparenz nur auf einer Seite geben kann. Und haben außerdem nicht gemerkt, dass sie mir Facebook und Twitter und allen anderen Ausspähungsmaßnahmen der Anbieter auf ihrer Seite schon gegeben ist. Und nun fällt ihnen auf, dass das Internet eben doch ein Teil dieser Welt ist und genauso funktioniert wie diese Welt. Das ist natürlich ein Schock. Der Hintergrund ist natürlich, dass sie diese Bereiche ihres »Programms« (wenn man es so nennen kann) nur richtig durchdacht haben, weil es ja eigentlich immer nur um das ging, was der Name der Partei deutlich zum Ausdruck bringt: Gratis-Musik.

Konsequenter waren da schon die Leute, die offensiv das Ende der Privatsphäre gefeiert haben. Dass die nun so still geworden sind, liegt sicherlich vor allem daran, dass sie schon lange keiner mehr ernst nimmt. Was verwunderlich ist, denn dümmer als die Position der Piraten ist ihre auch nicht. Allerdings auch nicht intelligenter, wie das ausgesprochen dämliche Buch von Christian Heller sehr schön zeigt.
 
Dass die NSA systematisch den Netzverkehr abgreift, analysiert und kategorisiert war so nicht klar. Dass sich Hacker Zugang zu Informationen schaffen konnten schon. Insofern HÄTTE man sich die NSA-Schnüffelei denken können - aber wer tat dies schon permanent - dann noch ohne für paranoid oder wirr gehalten zu werden?

Insofern kann ich Sascha Lobo sehr wohl verstehen.

Wenn ich jetzt schon wieder lese, was Google alles vorhat - sich Zugriff auf Heizungsdaten verschaffen und funkende Kontaktlinsen entwickeln, die gleichzeitig Augenflüssigkeiten auswerten ... es geht ja "um die Gesundheit" ...
 
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