Franken
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Lobo mal wieder - punkt genau
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"... Ein einzelner genialer Tweet einer Frau namens Amy Dentata hilft dabei, diese Ereignisse der jüngsten Zeit einzuordnen.
"Letztlich ist die Wurzel jeder Verschwörungstheorie der starke Wunsch zu glauben, dass irgendjemand irgendwo kompetent
ist in dem, was er tut." Sie entlarvt damit, wie verzweifelt der Kampf geführt wird, alles möge doch bitte einen Sinn ergeben.
Wenigstens irgendwie. Und wenn es der Sinn 'des Gegners' ist, denn das heißt immerhin, dass es einen gibt. Kein Zufall,
dass die digitale Sphäre so übersatt an Verschwörungstheorien ist. ...
... Dass die Wirksamkeit der Vorratsdatenspeicherung bisher nicht bewiesen werden konnte, ist auf gewisse Weise kein Bug,
sondern ein Feature: Unklarheit kann auch Hoffnung bedeuten. Die SPD hat aus schierer Hilflosigkeit für irgendetwas votiert,
was mit zugekniffenen Augen vielleicht ja doch helfen könnte. Auf magische Weise. ...
... Bei der Befragung rund um BND-Chef Schindlers Liste der Selektoren sagte dieser: "Wir sind abhängig von der NSA,
nicht die von uns." Mehr Hilflosigkeit geht nicht. Aber selbst die NSA kann den Ausgang aus der digitalen Hilflosigkeit nicht
bewerkstelligen, sie täuscht ihn bloß vor. ...
... Man muss sich die Firma (Palantir) als opake Maschine vorstellen, die in Datenmengen nach Mustern sucht.
Am Ende kommt etwas heraus wie "Alle Linkshänder, die nach 22 Uhr noch arbeiten und bestimmte Keywords in Mails verschicken,
sind mit 99,7 Prozent Wahrscheinlichkeit korrupt" - oder Terroristen. Und das könnte sogar stimmen.
Nur sagt diese Korrelation überhaupt gar nichts darüber, warum das so ist. ...
... Der Erfolg von Big Data steht auch dafür, dass die schlichte Mustererkennung die Antwort auf die Frage nach dem Warum abgelöst hat:
Feststellung statt Fragestellung, Entdeckung statt Erkenntnis. Die Welt krankt daran, dass vom SPD-Parteikonvent über große
Teile der Wirtschaft bis zu den Überwachungs- und Tötungsmaschinerien so viele unbedingt daran glauben möchten, dass eine
Wahrheit oder Lösung in den Daten liegt. Weil sie ja darin liegen muss, um der eigenen Hilflosigkeit zu begegnen. ...
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