praktikanten einstellen?

hero1977

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Ich habe mit 2 Freunden eine Werbeagentur aufgemacht. Jetzt bekommen wir öfter mal über die Webseite Anfragen von potentiellen Praktikanten, ob wir eine Stelle frei haben. Kann man einfach so einen praktikanten für 3 monate einstellen oder braucht man da einen Schein für oder sowas?
 
Keinen Schein, NEin. Aber ein wenig Umsicht. Außerdem braucht man ein wenig Fingerspiztengefühl für Praktikenten und Azubis. Aber teste selber!

Einie
 
Ehrlich gesagt würde ich nur in eine Agentur gehen, die genau
die Erfahrung hat, die mir als Neuling noch fehlt.

Aber es ist meist schon schwer genug, überhaupt einen Platz
in der Nähe zu finden...

Je nachdem, was ein Praktikant mitbringt, kann er/sie oft mehr
Arbeit für euch bedeuten. Schließlich muss man die auch sinnvoll
beschäftigen, was nicht immer einfach ist.
 
ich hatte letztens einen Praktikanten (Sohn einer Bekannten) gehabt: er macht mehr arbeit als er nützt.

mein Fazit: nur wieder Praktikanten mit Vorahnung und einer gewissen Selbstständigkeit.
 
Duselette schrieb:
mein Fazit: nur wieder Praktikanten mit Vorahnung und einer gewissen Selbstständigkeit.

Das kann ich nur unterschreiben!!

Es nützt nichts, wenn man jemandem erst beibringen muß, wie er/sie sich am Telefon meldet, Rückrufwunsch etc. notiert. Und wie man den Rechner einschaltet.

Das strengt nur an. Probleme hab ich selbst genug. Da muß ich nicht noch einen Praktikanten am Bein haben.

Klingt gemein, ist aber so...
 
Chronus schrieb:
Es nützt nichts, wenn man jemandem erst beibringen muß, wie er/sie sich am Telefon meldet, Rückrufwunsch etc. notiert. Und wie man den Rechner einschaltet.

Ja. Aber wie soll man gerade als Schulabgänger wissen, wie es so abläuft im Geschäftsleben? Da KANN man doch gar keine Erfahrung mit o.g. Abläufen haben. Ohne dieses Wissen keine Praktikumsstelle. Ohne Praktikumsstelle kann man diese Dinge nicht lernen. Ein Teufelskreis... :rolleyes:

Leider wirkt sich das noch viel weiter aus: Ohne Vorpraktikum kein Studienplatz. Ohne Studienplatz kein Studium. Ohne Studium kein Job. -> Hartz IV. Oder wie?
Gut, zuletzt habe ich vielleicht ein wenig übertrieben... :D

Übrigens: Ich bin momentan in der Situation, eine Praktikumsstelle zu suchen (und keine zu finden :hum:)...
 
Es gibt ja verschiedene Praktikanten, wie auch Praktika.

Schüler wollen/sollen z.B. nur mal reinschnuppern und
sollen nur eine Gefühl für Arbeit ansich und der Branche
im Speziellen gekommen (damit sie wissen, worauf sie
sich bei der Grafik einlassen und nicht nur die Agentur
"Sisters" aus "gute Zieten, schlechte Zeiten" kenne ;)).

Studenten sind schon hilfreicher, aber auch da gibt es
Unterschiede - dafür schaut man sich die Leute aber doch
auch an, oder?
 
Ich habe immer gerne mit Praktikanten gearbeitet.
Velleicht liegt es an meiner Psyche, dass ich gern
etwas vermittle. Meine wurden vernünftig bezahlt,
haben etwas gelernt. Eine Abiturientin „musste”
auf Zwang ihres Vaters (grosser Kunde!) bei mir
ein Praktikum machen. zwei Monate später hatte
ich sie am Hals. Sie wollte unbedingt in der Werbe-
branche arbeiten. nach dem Abitur machte sie bei
mir eine Rundum-Ausbildung von zwei Jahren,
ging dann nach Biberach an der Riss zum Studium.
Heute ist sie Teilhaberin ener international tätigen
Agentur in Brisbane/Australien.

Es machte Spass und mich stolz.
Was will man mehr?

Gruss Jürgen
 
@ Duselette und Chronus:
Sorry, wenn das jetzt hart klingt (aber ich kann nehme eure Antworten erst einmal wörtlich): Aber wegen Leuten wie euch haben junge Leute zum Teil keine Chancen mehr!

Wie bitte soll ich denn Erfahrungen sammeln, wenn der Arbeitgeber diese voraussetzt????? Ihr seid bestimmt die Leute, die Annoncen aufsetzten wie: Studiengang XY, Abschluss in Rekordzeit mit Supernoten, mind. 3 Jahre Auslandserfahrung + Berufserfahrung, super mobil und einsatzbereit. Bitte nicht älter als 25 Jahre. Sowas habe ich in der Art nun schon so oft gelesen und frage mich, ob die Leute, die sowas aufgeben, eigentlich selbst solche Überflieger sind?!? Ich glaube nicht.

Natürlich sollte man voraussetzen, dass ein Praktikant ein Telefon und einen PC bedienen kann, aber dafür gibts ja ein Vorstellungsgespräch, oder???

@hero1977: Um nun deine Frage zu beantworten.
Es kommt immer darauf an, wozu einen Praktikanten möchtest. Soll er dir kleine Allerweltsaufgaben abnehmen (Tel., Termine planen) oder soll er dich produktiv in deiner Arbeit unterstützen?

Ich habe von Aug '05 - März '06 ein Praktikum bei SBS in München (Personalabteilung) gemacht und muss ehrlich sagen, dass ich nach 3 Monaten soweit war, dass ich wirklich unterstützen und eigenständig arbeiten konnte. Wenn das Feld der Arbeiten umfassend ist und komplex, dann braucht man wirklich fast so lange, bis man reinkommt. Diese Erfahrungen habe ich auch von anderen Praktikanten gehört.

Also musst du überlegen, ob du nun für kurz einen Prakti nimmst (lohnt sich eher für kleinere Arbeiten) oder für länger (dann profitierst du wirklich davon) oder gleich einen Werkstudenten (falls das bei kleinen Firmen geht).
 
Chronus schrieb:
Das kann ich nur unterschreiben!!

Es nützt nichts, wenn man jemandem erst beibringen muß, wie er/sie sich am Telefon meldet, Rückrufwunsch etc. notiert. Und wie man den Rechner einschaltet.

Das strengt nur an. Probleme hab ich selbst genug. Da muß ich nicht noch einen Praktikanten am Bein haben.

Klingt gemein, ist aber so...

Wo lernen's denn die, die's nicht können, wenn nicht bei Praktikantenstellen? Klingt nicht nur gemein, ist auch so.
 
Einige meiner Vorredner machen einen leider sehr weit verbreiteten Fehler:
Sie setzen Praktikanten mit billigen Arbeitskräften gleich.

Ein Praktikum ist dazu da, sich zu orientieren und erste Erfahrungen
im realen Arbeitsleben zu sammeln.
Wer da gleich einen voll einsatzfähigen und billigen Mitarbeiter erwartet,
hat irgendwas nicht ganz verstanden.

Ich hatte bis jetzt zwei Praktikanten.
Und ja, sie haben mir natürlich Arbeit gemacht.
Einer der beiden hat sich sogar während des Praktikums entschlossen, eine ganz
andere Richtung einzuschlagen. Aber das fand und finde ich absolut legitim.
Denn dazu ist ein Praktikum da.
 
@hero1977:
Bitte stellt nur Praktikanten ein, wenn Ihr auch die Zeit und Bereitschaft habt, etwas von Eurem Wissen weiterzugeben.
Gruß, Al
 
Ich habe vor 6 Wochen bei einem großen Magazinverlag (PC&Spielezeitungen) als Prakti angefangen. Mediengestalter ausgelernt und keine Arbeit. Meine Hoffnung war das ich soweit überzeuge, das ich eine Festanstellung bekomme oder irgendwo im Verlag was frei wird. Nach zwei Tagen eine interne Mail, wir suchen eine Mediengestalter, wer weiss was!

Ab 1.10. (nächste Woche) Festanstellung! Ich war gerne Prakti! Mein einziges Problem dabei war das Arbeitsamt, hat nur Probleme gemacht und sich quer gestellt! Ich gehe freiwillig 500km von zuhause weg, für Umme und die stellen sich quer!

So soll einer Arbeit finden! :cool:
 
Julia-DD schrieb:
Wie bitte soll ich denn Erfahrungen sammeln, wenn der Arbeitgeber diese voraussetzt????? Ihr seid bestimmt die Leute, die Annoncen aufsetzten wie: Studiengang XY, Abschluss in Rekordzeit mit Supernoten, mind. 3 Jahre Auslandserfahrung + Berufserfahrung, super mobil und einsatzbereit. Bitte nicht älter als 25 Jahre. Sowas habe ich in der Art nun schon so oft gelesen und frage mich, ob die Leute, die sowas aufgeben, eigentlich selbst solche Überflieger sind?!? Ich glaube nicht.
:upten:
 
Ich halte es wie Jürgen, es macht Spaß, sein Wissen weiter zu geben.
Zudem kann man von jungen, "unverdorbenen" Köpfen auch selber immer
etwas lernen - und sei es die ausgetretenen Pfade zu verlassen und mal
quer zu denken ...

Man sollte sich aber (wie Al und ollo schon sagten) darüber im
Klaren sein, daß Praktis Zeit und Zuwendung benötigen und keine billigen
Arbeitssklaven sind.

BTW.: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!"
Und: "Wie man in den Wald reiruft, so schallt es heraus!"
 
Studentische Praktikanten sind sicher anders einzuschätzen als Schulpraktikanten bzw. Schulabgänger, die sich orientieren wollen.
Meine Erfahrungen beruhen auf letzteren.

In einem kleinen Büro/kleiner Agentur wie bei mir, gibt es kaum Möglichkeit, einen Praktikanten vernünftig zu betreuen.

Ich hab früher Azubis (mit)ausgebildet. Das macht in der Tat Spaß, aber funktioniert wahrscheinlich besser, weil es über einen längeren Zeitraum läuft.

Ich möchte es keinem Praktikanten zumuten, stumpf neben mir zu sitzen und zugucken zu müssen, wie ich am Rechner arbeite. Entweder ich bringe jemandem etwas bei oder ich arbeite konzentriert an einem Job. Beides gleichzeitig kann ich nicht. Ich kann auch nicht alle 3 Minuten rüberspringen an einen anderen Rechner.

Es ist unglaublich, wie wenig mancher Schulabgänger in Sachen Sprachgewandtheit und Rechtschreibung drauf hat.

Es ist auch unglaublich, was so mancher Youngster fachlich drauf hat. Ist IMHO aber eher eine Ausnahme.

Ich sehe immer öfter, dass junge Leute, <22 Jahre, einfach nicht kapieren, dass es Regeln im Leben gibt.

Ich verstehe nicht, warum ich Bewerbungen bekomme, in denen die Berufsbezeichnung permanent falsch geschrieben ist! Und ich keine Stelle ausgeschrieben habe...
 
@Chronus:
1) Ich gebe dir recht, dass das Niveau vieler Schulabgänger heute einfach nur grottenschlecht ist und das viele junge Leute leider der Meinung sind, dass ihnen alles nur zufliegen wird. Ich habe auch schon erlebt, dass diese Personen der Meinung sind, man muss sich um sie kümmern und sie können sich zurück lehnen und keine Initiative zeigen. Dahingehend kann ich deinen Ärger verstehen. Wie ein Bekannter gesagt hat: Wie soll ich denn jemanden als Kochlehrling einstellen, der nicht einmal weiß, wie viel ein dreiviertel Liter Wasser ist?!?
Dass man sich da natürlich Bewerber wünscht, die zumindest die grundlegenden Themen der Mathemik beherrschen bzw. in der Lage sind, eine grammatikalisch und rechtschreiblich saubere Bewerbung zu schreiben (und da hab ich auch schon einiges gesehen), kann ich vollkommen nachvollziehen.

2) Initiativ-Bewerbung! Wie kemor schon gesagt hat. habe ich auch viele gemacht und darüber sowohl mein Praktikum als auch meine Werkstudentenstelle bekommen. Man ist als junger Mensch heute verzweifelt auf der Suche nach Berufserfahrung, da diese ja oft am Ende der Ausbildung vorausgesetzt wird. Immer weniger Firmen schreiben aber ihre Plätze öffentlich aus bzw. spielen mit dem Gedanken, einen Prakti zu beschäftigen. Wenn man sich jedoch richtig präsentiert und die entsprechenden Qualifikationen und die Selbständigkeit aufweist, kann man eine Firma schon für sich gewinnen. Ist IMHO heute DER Weg, um eine Stelle zu bekommen, egal ob als Prakti, WS oder "richtiger" Angestellter.
 
Dass man sich da natürlich Bewerber wünscht, die zumindest die grundlegenden Themen der Mathemik beherrschen bzw. in der Lage sind, eine grammatikalisch und rechtschreiblich saubere Bewerbung zu schreiben (und da hab ich auch schon einiges gesehen), kann ich vollkommen nachvollziehen.
Das ist aber wohl eine Grundsatzdebatte, die an den Wurzeln - im
Elternhaus, aber auch bei der Schule und den Lehrplänen ansetzen
muß ...

Man lernt da teilweise soviel Krempel, der leider viele Grundlegende
Dinge überschüttet. Ich bewundere da immer meine Großmutter - sie
weiß evtl. nicht, was Integralrechnung genau sagen will, aber sie kann
im Kopf dividieren und Kommerstellen multiplzieren!
:eek:
 
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