Piratenpartei und Urheberrecht?

Das vermutet sie im Interesse der Künstler, die sie vertritt. Was ist daran so schrecklich schlecht? Die Mitglieder, die von der GEMA ihr Geld beziehen, sind damit recht zufrieden.
Es ist nunmal nicht jeder Mitglied der GEMA. Hier findet eine Gängelung der Allgemeinheit für das Wohl einiger Weniger statt. Für dich mag das toll sein, aber nicht für jeden.

Der Aufwand, der mit den Meldungen für die Kulturflatrate (die dann jeder Bürger abgeben müsste) verbunden wäre, wäre jedenfalls erheblich höher.
Du versuchst immer so zu argumentieren, dass neue Ideen GENAUSO wie bestehende Systeme funktionieren müssen. Ich glaube, dass so kein Fortschritt möglich ist - weder in der Debatte, noch in der Sache und auch nicht im Allgemeinen.

Dass sich Konsumenten nicht an diese künstlich erstellten Schranken im Urheberrecht halten, sieht man ja an der GOT <-> HBO Debatte. Heutzutage ist es halt nicht mehr so, dass sich ein Großteil von technisch einfach zu umgehenden Schranken abhalten lässt (zumal wenn diese für den Otto-normal-Mensch unverständlich erscheinen). Sprich: wenn ich mir die Serie nicht kaufen kann, dann schaue ich mir halt digitale Videorekorderaufnahmen aus dem Internet an. Ob der Urheber will oder nicht. http://www.golem.de/news/game-of-thrones-nimm-mein-geld-kampagne-soll-hbo-umstimmen-1206-92375.html

Das hat sich (leider? zum Glück?) durchgesetzt. Aber anstatt dem Alten hinterher zu trauern sollte man, so denke ich, endlich anfangen sich mit der wirklichen Situation zu beschäftigen und daraus das Beste zu machen.
 
Es steht der GEMA frei, Eintritt zu zahlen und sich das Konzert von den "Versauten Flachmännern" anzusehen!
Wieso nicht?
Die Kosten (Anfahrt, Stundensatz, Eintritt, Spesen) erscheinen dann auf der Rechnung, ist ja klar. Und wer greint dann als erster? Flachmänner wie du.
 
Allem Anschein nach ja. Darum ja auch die Freude auf die Kukturflatrate, die eine Totalüberwachung erforderlich macht.

Man kann es übrigens nicht oft genug sagen, auch wenn es natürlich jeder weiß: Die GEMA ist kein privates Wirtschaftsunternehmen, das in die eigene Tasche wurschtelt, sondern eine Interessenvertretung der Künstler, an die sie das Geld verteilt, das sie einnimmt. Wenn es wahr wäre, dass die Piraten sich für eine gerechte Bezahlung der Urheber einsetzen wollen, würden sie die Zusammenarbeit mit der GEMA suchen, statt sie auf leicht durchschaubare Weise zu dämonisieren.
 
Dazu passend:
Am Mittwoch, den 6. Juni 2012, trafen sich Vertreter der Piratenpartei Deutschland mit der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) in deren Zentrale, um über die geplanten Reformen im Urheberrecht zu diskutieren. Im Gespräch wurde jedoch schnell klar, dass die inhaltlichen Differenzen zwischen der Verwertungsgesellschaft und den PIRATEN kaum zu überbrücken sind.
Quelle: Zu Besuch bei der GEMA - keine Annäherung zwischen Verwertungsgesellschaft und Piraten
Hier die Aufzeichnung des Treffens:
Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=eb3shmzwapE
Teil 2 http://www.youtube.com/watch?v=IHOimdxNcPQ
 
Die Kosten (Anfahrt, Stundensatz, Eintritt, Spesen) erscheinen dann auf der Rechnung, ist ja klar. Und wer greint dann als erster? Flachmänner wie du.

Wenn einem die Argumente ausgehen, wird man persönlich!

Danke, dass Sie sich wieder mal geoutet haben!
 
Ich würde sagen, du hast dich grade als Flachmann geoutet.
Zitat von gauloisesbert
Es steht der GEMA frei, Eintritt zu zahlen und sich das Konzert von den "Versauten Flachmännern" anzusehen!

Und glaubst du im Ernst, die Mitglieder der Gema bezahlen die Anreise zu deinem Konzert aus ihrer Tasche, nur weil du keine Lust hast, einen Zettel auszufüllen?

Es steht dir übrigens frei, auf deren Musik zu verzichten und eigene Songs zu spielen. Oder sind die zu flach?
 
Es steht dir übrigens frei, auf deren Musik zu verzichten und eigene Songs zu spielen.

Ja, aber darum geht es ja. Selbst in diesem Fall musst du das Konzert bei der GEMA anmelden. Und dann hoffen, dass die dir die Gebühren erlassen.
 
Ja, das hat das Urheberwahrnehmungsgesetz so geregelt. Ich finde es übrigens auch persönlich sympathischer, wenn die Veranstalter selbst eine Liste ausfüllen, anstatt dass die Gema ermittelt. Für gemafreie Musik müssen aber keine Gebühren bezahlt werden.

Viel wichtiger finde ich eine Diskussion um das Abrechnungssystem der Gema. Die eingezogenen Gebühren werden nach einem komplizierten Schlüssel verteilt, der "E-Musik" bevorzugt. (Hab ich hier aber schon öfter erwähnt.) Diese Klassifizierung wird von älteren und etablierten Gema-Mitgliedern vorgenommen und ist sehr umstritten.
Eine Gleichstellung der Musikrichtungen und ein transparentes Verfahren wäre eine erste dringend notwendige und machbare Reform, statt gleich alle Verwertungsgesellschaften und das gesamte Urheberrecht abzuschaffen.
 
Ja, aber darum geht es ja. Selbst in diesem Fall musst du das Konzert bei der GEMA anmelden. Und dann hoffen, dass die dir die Gebühren erlassen.
Außer dem Verwaltungsaufwand sehe ich da kein Problem: Formular ausfüllen (Titel, Komponist , Texter) und abschicken. Dass man da mit Gebühren in Vorkasse geht und später darauf hoffen muss, die wieder zurück zu bekommen höre ich zum ersten Mal.
Genauso bei CD-Pressungen. Da schickt man dem Presswerk einen Einzeiler "es handelt sich ausschließlich um GEMA-freie Eigenkompositionen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Außer dem Verwaltungsaufwand sehe ich da kein Problem: Formular ausfüllen (Titel, Komponist , Texter) und abschicken.

Und du hast dir den Link von mir aus https://www.macuser.de/forum/f33/piratenpartei-urheberrecht-640796/index2.html#post7459503 durchgelesen? An sich ist es schon einfach. Wenn man die Realnamen der Urheber hat. Aber - in dem Text hinter dem Link ist es erörtert - das ist bei GEMA-freier Musik nicht wirklich einfach machbar. Schon gar nicht das Geburtsdatum.
 
Ich würde sagen, du hast dich grade als Flachmann geoutet.

Ich hätte als Beispielband auch die "Spoege Onkelz" nehmen können!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso Du mich als Flachmann beschimpfst? :noplan:

Und glaubst du im Ernst, die Mitglieder der Gema bezahlen die Anreise zu deinem Konzert aus ihrer Tasche, nur weil du keine Lust hast, einen Zettel auszufüllen?

Von nix kommt nix!

Wobei es stimmt ja, was Du sagst: Ich sollte der GEMA die Arbeitszeit für das Ausfüllen, die Fahrt zur Post, etc. in Rechnung stellen!

Es steht dir übrigens frei, auf deren Musik zu verzichten und eigene Songs zu spielen. Oder sind die zu flach?

Das müßte ich übrigens auch bei der GEMA anmelden ... schon vergessen? ;)
 
Und du hast dir den Link von mir aus https://www.macuser.de/forum/f33/piratenpartei-urheberrecht-640796/index2.html#post7459503 durchgelesen? An sich ist es schon einfach. Wenn man die Realnamen der Urheber hat. Aber - in dem Text hinter dem Link ist es erörtert - das ist bei GEMA-freier Musik nicht wirklich einfach machbar. Schon gar nicht das Geburtsdatum.
Nein, das habe ich nicht gelesen. Ich bezog mich auf die Praxis wenn ich als Künstler/Musiker meine eigenen Werke aufführe. Wenn man fremde Werke aufführt (sei es als Coverversion oder von CD) sollte man schon die Erlaubnis desjenigen haben und spätestens damit den Namen (bzw. der steht ja auf der CD). Geburtsdatum, Sternzeichen, Blutgruppe und was die GEMA sonst wissen will kann man auch weglassen - hat bei mir nie Probleme bereitet.

Das müßte ich übrigens auch bei der GEMA anmelden ... schon vergessen? ;)
aktuell muss man das nicht!
 
Ich hätte als Beispielband auch die "Spoege Onkelz" nehmen können!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso Du mich als Flachmann beschimpfst?
Ich erteile dir hiermit die Erlaubnis, mich Onkel Spoege zu nennen. :)

Den "Flachmann" ziehe ich wieder zurück, ich dachte, du spielst tatsächlich in einer Gruppe mit dem Namen "Versaute Flachmänner".
 
Warum sollte das nicht realisierbar sein?! Schliesslich zahlen wir auch Steuern; und da hat noch nie jemand gesagt "Aber die sind doch gar nicht realisierbar!!". Ich bin der Ansicht, wenn man die "Kultursteuer" einführen würde, dann liesse sich das ganz einfach machen. ;)
Stell dir doch einfach mal vor, in deinem Beruf würdest du nicht nach Leistung oder nach einem Vertrag mit deinem AG bezahlt - oder nach deinen Preisvorstellungen, wenn du selbstständig bist -, sondern aus einem Flatrategeldtopf. Daraus schöpfen auch noch alle anderen, welche in deiner Branche tätig sind.

Mehr muss man eigentlich gar nicht überlegen um bereits hier zum Schluss zu kommen, wie unsinnig eine Kulturflatrate wäre.
Ein AG hat auch nur einen großen Topf, seine Einnahmen, den er möglichst gerecht verteilen tut. Jeder der mehr aus dem Topf haben möchte, muss dies beispielsweise über seine Leistung rechtfertigen. So gesehen ist beides nichts anderes.

Außerdem ist die Kulturflatrate nur eine Basisversorgung. Die Künstler können weiterhin Geld verdienen über Konzerte, Filmmusiken, Werbung, Merchandising usw.

Für die 51 Tatortautoren gibt es diese Kulturflatrate auch schon und nennt sich GEZ. Sie werden aus den GEZ-Gebühren bezahlt.
 
ich verstehe ehrlichg gesagt nicht, warum man bezüglich Urheberrecht so auf den Piraten "herumhaut"! ( und ich verstehe auch nicht warum man dabei in diesen Threads hier wieder persönlich werden muß!)

Das Problem "Mißachtung der Vergütung von Künstlern" gibt es doch schon, seit jedermann einen Internetzugang hat. Seit über einem Jahrzehnt wird da geklaut und getauscht was nicht niet- und nagelfest ist. Es ist den Piraten zu verdanken, dass dieses Thema endlich mal aufs Tapet kommt. Dabei haben auch die Piraten längst gemerkt, dass ihr naiver Ansatz (die Leistung der Künstler basiert ja auf einer Leistung der Gesellschaft und ist damit weit geringer als geglaubt und pauschal entlohnbar) nicht haltbar ist.

Jetzt läuft endlich eine Debatte, die schon längst hätte geführt werden müssen. Das Problem ist alt, die Abrechnungsverfahren sind noch viel älter und Lösungen basieren bisher immer darauf den ehrlichen Kunden zu drangsalieren. Das ist alles nicht mehr zeitgemäß. Eine andere Lösung zu finden die gleichgut oder besser funktioniert ist fern vont rivial, jedoch nötig.

Wer behauptet das Flatrates nicht funktionieren hat die GEZ vergessen!

Meine Sicht der Dinge ist also: das die Einstellung der Piraten zum Urheberrecht naiv war und noch immer nicht perfekt ist, das wir es aber den Piraten verdanken, dass das kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken überhaupt mal wieder in die Nähe des Attributs Unrecht rückt. Noch vor 2 Jahren war doch hipp wer 2-3stellige GB-Dimensionen in seinem iTunes-Ordner hat, egal ob die Musik jemals gehört wird und bezahlt wurde. Das beginnt sich, zumindest in der Gesellschaft, langsam zu ändern und das ist ein Verdienst der Piraten ( wenn auch so sicher ungewollt!).

Wer mit der GEMA arbeitet tritt seine Rechte an die GEMA ab um sie dann als Abrechnungsgesellschaft zu nutzen. Wer das tut sollte sich nicht über seinen eigenen Auftrag beschweren. Wer mit der GEMA nicht einverstanden ist, den hindert doch niemand anders abzurechnen.
 
Wer behauptet das Flatrates nicht funktionieren hat die GEZ vergessen!
Die GEZ gibt ihre Einnahmen an die Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten weiter. Das ist nun wirklich kein Aufwand. Die wiederum machen wie ganz normale Verwerter Verträge mit den Urhebern.

Dieses einfache Verfahren könnte man bei einer Kulturflatrate nicht anwenden. Es sei denn, die Einnahmen gehen an die Verwertungsgesellschaften weiter, also eben Gema, VG Wort, Bild&Kunst, usw.. Erstmal muss man unter denen einen Verteilschlüssel finden. Das sind im Grunde alles Vereine mit überschaubaren Mitteln. Die würden dann vor dem Problem stehen, wie sie ein Vielfaches ihrer bisherigen Gelder an Urheber verteilen sollen. Die Kultusflatrate würde aus denen eine Giga-Gema machen, mit riesiger Verantwortung für die Existenz tausender von Freiberuflern. Wenn die dabei genauso vorgeht wie die kleine Musik-Gema, dann werden Prozesslawinen die Folge sein. Denn die Gema muss sich einige Kritik wegen ihres undurchsichtigen Verteilungssystems gefallen lassen.

Nein, ich denke, eine Kulturflatrate erfordert eine völlig neue Organisationsstruktur. Und das ist nur eines der Probleme, die gelöst werden müssten.

Da kann man sich dann schon die Frage stellen, ob sich das bisherige System nicht einfacher anpassen lässt.
 
Hmm , ich habe jetzt mal nur die letzen Seiten gelesen, aber auch weil jemand schrieb das Problem ist so alt wie die massenhafte Verbreitung von Internet, ich kann mich noch an Mitte der 90er erinnern als bei mir und im Freundeskreis CD-Audio Brenner in wurden , da wurde halt einfach eine GEMA Gebühr auf die Audio-Rohlinge gelegt und fertig war der Lack die Künstler und die GEMA waren zufrieden

Bei der GEZ funktioniert dieses Flatrate Prinzip doch schon , ich zahle einen festen Betrag und kann dafür soviel TV und Radio (mittlerweile fast 15 Programme im TV auch mit Spartensendern nutzen)
Warum dieser ganze umständliche Verwaltungs - Kultur-extra Quatsch , was haltet Ihr davon eine GEMA Gebühr (paar Euro) einfach auf jeden Internetanschluss und damit ist dann alles wie Youtube , Streaming usw. abgedeckt, da braucht es keine neue Inrastruktur das Geld bekommt halt die GEMA und von mir aus noch ne Autorenvereinigung da ja auch Fernsehen über Internet möglich ist, wäre das nicht eine einfache und schnell umsetzbare Lösung?
 
Hast Du auch so eine Wunderlösung für die Verteilung des Geldes? Treffen sich alle Künstler einmal im Jahr unter einem Balkon, von dem aus dann das Geld in die Masse geworfen wird, wo dann jeder rafft, was er erwischen kann? Oder wie stellst Du Dir das vor?
 
Die GEZ gibt ihre Einnahmen an die Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten weiter. Das ist nun wirklich kein Aufwand. Die wiederum machen wie ganz normale Verwerter Verträge mit den Urhebern.

Dieses einfache Verfahren könnte man bei einer Kulturflatrate nicht anwenden. Es sei denn, die Einnahmen gehen an die Verwertungsgesellschaften weiter, also eben Gema, VG Wort, Bild&Kunst, usw.. Erstmal muss man unter denen einen Verteilschlüssel finden. Das sind im Grunde alles Vereine mit überschaubaren Mitteln. Die würden dann vor dem Problem stehen, wie sie ein Vielfaches ihrer bisherigen Gelder an Urheber verteilen sollen. Die Kultusflatrate würde aus denen eine Giga-Gema machen, mit riesiger Verantwortung für die Existenz tausender von Freiberuflern. Wenn die dabei genauso vorgeht wie die kleine Musik-Gema, dann werden Prozesslawinen die Folge sein. Denn die Gema muss sich einige Kritik wegen ihres undurchsichtigen Verteilungssystems gefallen lassen.

Nein, ich denke, eine Kulturflatrate erfordert eine völlig neue Organisationsstruktur. Und das ist nur eines der Probleme, die gelöst werden müssten.
Du hast schon von Abgaben auf Drucker, Kopierer, Speichermedien usw. gehört? Eine Abgabe auf den DSL-Anschluss wäre da auch nichts anders.
 
Du hast schon von Abgaben auf Drucker, Kopierer, Speichermedien usw. gehört? Eine Abgabe auf den DSL-Anschluss wäre da auch nichts anders.
Über welche Summen redest du bei der Kulturflatrate?
Und wie willst du sie verteilen?
 
Zurück
Oben Unten