Piraten - ja wo sollen sie den hin?

gegenwind

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Ich habe gerade gelesen, dass die "Hansa Stavanger" wieder freigegeben worden ist, nachdem man der Lösegeld-Forderung nachgegangen ist.
Wo zum Teufel fahren jetzt die Piraten hin, das Schiff kann man doch herrlich verfolgen - wie sollen die je wieder aufs Land kommen?
Bei dem Film "Fluch der Karibik" könnte man jetzt unter das Wasser tauchen, aber in der Realität wohl nicht so der Hit…
 

hjg

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Da sich die Hansa Stavanger nicht in in internationalen Gewässern befand, sondern praktisch in Sichtweite zum Festland vor Anker lag, landen die Piraten einfach wieder in Somalia. Und wer soll sie dorthin verfolgen?
 

jamezH2020

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Wo die Piraten hin sollen? Na nach Meleé Island (tm)! :D

(Sorry bin grad im Monkey Island Fieber)...
 

Birke

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Ich dachte der Titel führt zu einer Diskussion über die politischen Ziele der Piraten-Partei da diese sich ja gerade noch (er)finden müssen. :faint:
 

weltenbummler

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Die Spinnen!


@ gegenwind

Eigentlich ganz einfach: die verschwinden ins somalische Hinterland. Dort haben die ihre Hochburgen. Durch Geldgeber und durch die Erlöse aus den Lösegeldzahlungen haben die mittlerweile eine recht ansehnliche Infrastruktur aufgebaut, damit sie schnell und effizient kommunizieren und ihre Einsätze koordinieren können.

Nun könnte man natürlich fragen, weshalb man diese Hochburgen nicht aushebelt...
Es sind im Prinzip nichts anderes als stinknormale Dörfer und kleinere Städte. Dort leben also auch Frauen, alte Menschen und Kinder.
Die Piraten waren früher Fischer, Viehhirten oder Bauern. Piraterie ist aber wesentlich gewinnbringender, daher die "berufliche Umorientierung".
Die Piraten von den Zivilisten zu unterscheiden dürfte also ähnlich schwierig sein wie das herausfiltern der radikalen Islamisten im Irak oder in Afghanistan.

Die Nato kann also nicht nur aus diesem Grund nicht so einfach angreifen, sondern auch, weil Somalia immer noch ein souveräner Staat ist, auch wenn dort ein heilloses Chaos herrscht.
 
Zuletzt bearbeitet:

kthesun

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Die Spinnen!


@ gegenwind

Eigentlich ganz einfach: die verschwinden ins somalische Hinterland. Dort haben die ihre Hochburgen. Durch Geldgeber und durch die Erlöse aus den Lösegeldzahlungen haben die mittlerweile eine recht ansehnliche Infrastruktur aufgebaut, damit sie schnell und effizient kommunizieren und ihre Einsätze koordinieren können.

Nun könnte man natürlich fragen, weshalb man diese Hochburgen nicht aushebelt...
Es sind im Prinzip nichts anderes als stinknormale Dörfer und kleinere Städte. Dort leben also auch Frauen, alte Menschen und Kinder.
Die Piraten waren früher Fischer, Viehhirten oder Bauern. Piraterie ist aber wesentlich gewinnbringender, daher die "berufliche Umorientierung".
Die Piraten von den Zivilisten zu unterscheiden dürfte also ähnlich schwierig sein wie das herausfiltern der radikalen Islamisten im Irak oder in Afghanistan.

Die Nato kann also nicht nur aus diesem Grund nicht so einfach angreifen, sondern auch, weil Somalia immer noch ein souveräner Staat ist, auch wenn dort ein heilloses Chaos herrscht.

Ja gut, aber wie kommen die ans Festland? Ich dachte da sind Kriegsschiffe im Einsatz. Die können das schiff doch beobachten und wenn ein kleines Ruderboot ans Land fährt dieses aufhalten? Oder ist es aus welchen Gründen auch immer verboten?
 

lundehundt

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ich koennte mir vorstellen, dass Somalia auch Hoheitsgewaesser in der sogenannten 3 Meilen Zone bzw. 12 Meilen Zone hat. Da haben Kriegsschiffe anderer Nationen keine Befugnisse mehr - es sei denn, sie wollten Somalia den Krieg erklaeren :)
 

Hausbesetzer

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Es gibt schon einen Grund, warum die meisten Regierungen nicht auf Lösegeldzahlungen eingehen.
2 Mios... man man man - demnächst kann man kein Schiff mehr ohne Begleitschutz ins Wasser schicken
 

gegenwind

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Es ist doch bescheuert, Somalia komplett in Ruhe zu lassen, wenn sie in ihrem Hinterland sind. Die rüsten sich doch nur noch mehr auf - was nützt den das ganze Rüstungswesen, wenn man es nicht einsetzt?
Ich verabscheue Gewalt, aber in solchen Fällen muss man doch eingreifen, das hat doch kein Ende, der Erfolg wird sicherlich neue Gauner anlocken.
 

alexxus

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Soll man Somalia doch einfach den Krieg erklären, was wollen die denn machen? Man muss sie ja nicht angreifen. Quasi nur Krieg erklären, um in deren Hoheitsgewässer einzudringen.

Oder einfach eindringen und abwarten, ob Somalia Krieg erklärt. Ich finds jedenfalls nicht hinnehmbar, dass die Piraten dort ihre sichere Burg haben, denn von allein wird das sicher nicht aufhören.
 

Locusta

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es sei denn, sie wollten Somalia den Krieg erklaeren :)
Oder sie treffen ein Abkommen mit der Somalischen Regierung in dem sie in das Hoheitsgebiet Somalias eindringen dürfen. So macht die Bundeswehr das ja auch in Afghanistan. Die Deutschen Soldaten sind auch nur dort, weil die dortige Rierung sie gerne haben will zum Aufbau des Landes. Ggf könnte man so ein Abkommen, z.B. durch die Androhung eines Embargos, erwirken.
 

weltenbummler

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ich koennte mir vorstellen, dass Somalia auch Hoheitsgewaesser in der sogenannten 3 Meilen Zone bzw. 12 Meilen Zone hat. Da haben Kriegsschiffe anderer Nationen keine Befugnisse mehr - es sei denn, sie wollten Somalia den Krieg erklaeren :)

Genauso sieht es aus! :)

Es ist doch bescheuert, Somalia komplett in Ruhe zu lassen, wenn sie in ihrem Hinterland sind. Die rüsten sich doch nur noch mehr auf - was nützt den das ganze Rüstungswesen, wenn man es nicht einsetzt?
Ich verabscheue Gewalt, aber in solchen Fällen muss man doch eingreifen, das hat doch kein Ende, der Erfolg wird sicherlich neue Gauner anlocken.

Theorie und Praxis. Willst Du wegen der Piraten ein Land in den Kriegszustand versetzen, das eh schon total zerrüttet ist?

Außerdem: die somalische Regierung redet zwar viel, aktiv werden sie aber wohl eher nicht gegen das Problem vorgehen. Wenn man sich mal so anschaut, wer dort das Sagen hat, dann kannst Du davon ausgehen, dass die auch ein Stück vom Kuchen abkriegen. ;)
 

alexxus

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Problem ist, dass Somalia keine einheitliche Regierung hat. Da gibt es Somaliland, Puntland, Galmudug und Maakhir, die irgendwie alle rel. unabhängig sind. An wen soll man sich denn da wenden? :D
 

weltenbummler

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Die ganze Piraterie-Geschichte ist übrigens nicht nur ein afrikanisches Problem. Obwohl die Übergriffe gerade in dieser Region (Horn von Afrika, Bab al-Mandab, afrikanische Ostküste) in den letzten Jahren extrem zugenommen haben, gibt es auch in Asien einige Ecken, die man am besten meiden sollte.

Eine nette Übersicht findet man hier:

http://www.icc-ccs.org/index.php?option=com_content&view=article&id=30&Itemid=12
 

lundehundt

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ich wurde schon vor 25 Jahren auf den Phillipinen davor gewarnt, auf keinen Fall in die Zulu See zu schippern. Da gab und gibt es See Nomaden, die ihren Lebensunterhalt ausschliesslich damit verdienen, Schiffe zu ueberfallen :)
 
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