Pendeln im Studium / Bei den Eltern wohnen

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chell

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Hallo,

werde dieses Jahr zum WS anfangen, zu studieren. Jetzt ist es so, dass ich ca. 30 km von der Uni weg wohne (bei meinen Eltern). Prinzipiell würde ich schon gerne ausziehen, um in der Stadt, in der die Uni ist, zu wohnen.

Leider kann ich mir das finanziell nicht leisten. Ich habe schon mehrfach meinen BAFöG-Anspruch geprüft: Negativ. Meine Eltern sind aber nicht reich. Sie werden die Studiengebühren (staatliche Uni) bezahlen, aber das schaffen sie auch nur gerade eben.

Neben dem Studium arbeiten dürfte auch schwierig werden, da ich auf Bachelor studiere und laut Uni mindestens 40 Stunden / Woche für das Studium eingeplant werden müssen (Vorlesungen etc. + Vor-/Nachbereitung). Vielleicht ergibt sich eine Stelle an der Uni, das wäre aber wahrscheinlich erst nach dem ersten Semester der Fall.

Jetzt sieht es so aus, als ob ich Pendeln müsste. Die Zugfahrt zur Uni (zum Glück ist die Uni direkt am Bahnhof) dauert ca. 20-30 Minuten. Von mir zu Hause zum Bahnhof dauert es zu Fuß ca. 10-15 Minuten. Im Idealfall wäre ich also in unter einer Stunde an der Uni.

Prinzipiell habe ich nichts gegen das Pendeln, aber ich mache mir da schon ein wenig Gedanken, inwieweit das mein Studium beeinflusst. Einmal wäre ich in meiner Teilnahme am Studentenleben (Partys, Leute kennen lernen allgemein.) etwas eingeschränkt (da Abhängig von der Bahn, die zwar jede Stunde mindestens eimal fährt, das aber nur bis 00:30 oder so). Dazu kommt, dass ich nicht einfach mal eben so zur Bibliothek könnte (Ich werde BWL studieren, ich weiß nicht, inwieweit die Bibliothek da wichtig ist).

Die meisten meiner Freunde ziehen in Moment von zu Hause aus. Die können sich das aber auch leisten, da sie entweder eine Ausbildung machen und/oder die Eltern sie finanziell so weit unterstützen können, dass sie sich eine Wohnung/WG leisten können. Meine Eltern unterstützen mich monatlich mit ca. 100€, mehr ist nicht drin (und natürlich den Studiengebühren, aber ich habe es ehrlich gesagt lieber, zu pendeln und dafür keine Schulden zu haben!).

Also: Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dieser oder einer ähnlichen Situation und irgendwelche Tipps? Ich wäre mit dem Studium mit 23 fertig und könnte mir dann wohl auch eine Wohnung leisten. Aber: Bis 23 zu Hause wohnen?
 
Wo ist das Problem? Eine Stunde zur Universität pendeln war hier auch die Normalität. Wenn es eh finanziell nicht möglich ist auszuziehen, dann stellt sich die Frage doch gar nicht.
 
Was kostet Dich das Pendeln? Zugticket etc? Vielleicht ist dafür ja ein WG-Zimmer drin.
40h/Woche und Abends oder am Samstag noch ein bisschen arbeiten, das müsste auch gehen. Eine Werkstudententätigkeit bspw. gibt Dir zudem Praxiserfahrung.
Ansonsten kannst Du natürlich auch pendeln und Dich bei Festen etc. bei Studienfreunden einquartieren.
Wenn's bei Dir daheim schön ist, Deine Eltern cool sind und Du Dich wohl fühlst, dann kannst Du auch noch die ersten paar Semester (oder Dein Studium komplett, je nachdem wie es Dir beliebt) daheim wohnen. Diese Entscheidung musst Du doch selbst treffen, denn Du kannst einschätzen ob Du das willst/kannst oder nicht.

Persönlich kann ich Dir das WG-Leben während der Studienzeit empfehlen. Fand ich gut, würde ich aber heute natürlich nicht mehr machen.
 
da ich auf Bachelor studiere und laut Uni mindestens 40 Stunden / Woche für das Studium eingeplant werden müssen (Vorlesungen etc. + Vor-/Nachbereitung).

...

Ich werde BWL studieren

das passt nicht zusammen :)

also: nebenher arbeiten ist auf jeden Fall drin. Mindestens 2 Stunden am Tag hast du ja ohnehin, die du sonst pendeln würdest. Und typische Jobs sind sowieso oft Abends.

Auf keinen Fall mehr bei den Eltern wohnen bleiben!
 
Ist das Studium so leicht? ;-)

Also mit meinen Eltern komme ich auf jeden Fall gut zu recht. Das Pendeln würde mich wie es aussieht nichts kosten, da ich ein Semesterticket bekomme.

Als Werkstudent arbeiten wäre super. Ich hatte eh vor, nach dem Grundstudium (scheint bei den meisten Firmen erst ab dann möglich zu sein) in den Semesterferien Praktika etc. zu machen. Gerade als Uni-Student (-> Theorie) nötig wegen der Praxiserfahrung. Ich hätte das ganze auch einfacher haben können: An der FH 5 Minuten von meinem derzeitigen Wohnort entfernt dual studieren (=> Geld verdienen). Jetzt ist es aber die Uni geworden.

Ich denke, ich werde das ganze mal für ein Semester ausprobieren. Spätestens dann merke ich ja, ob das klappt oder nicht.

Ich bin natürlich für weitere Erfahrungsberichte/Ratschläge offen.
 
Und ein kleines Auto ist nicht drin? Würde die Fahrzeit verkürzen und es bliebe mehr Zeit für den Job, die flexibilität nachts mal außen vor gelassen... Kostet natürlich erstmal Geld :eek:
 
Eigentlich reicht es doch, wenn du dir einen 400-€-Job suchst. Je nachdem, in welcher Stadt du studieren wirst, wirst du mit 500 EUR im Monat auskommen.
 
Ich habe auch das erste Semester zu Hause (ca. 35 km von der Uni) gewohnt.

Ich habe schnell gemerkt, daß der Kontakt zu den Kommilitonen fehlte, gemeinsames lernen und feiern war trotz eigenem Auto nur schwer möglich, weil man immer koordinieren mußte und oft "Wartezeit" hatte, die man auch nicht immer zum Lernen nutzen kann.

Mach Dir keinen Stress, bleib erstmal zu Hause wohnen und pendel das erste Semester. Nutze die Zeit, um Leute für ne WG kennen zu lernen, die Jobsituation kennen zu lernen und so deinen Auszug vorzubereiten.

Das mittelfristige Ziel sollte aber auf jeden Fall sein, von zu Hause auszuziehen!
Du verpaßt sonst so Einiges, glaub mir! :)
 
Würde dir auch raten dorthin zu ziehen.
Dann bekommst du deutlich mehr vom Studentenleben mit.

Nebenbei arbeiten sollte möglich sein.
Schränkt die Freizeit natürlich etwas ein.
Aber 40 Wochenstunden Arbeitsaufwand für die Uni sind Quatsch.
Höchstens in den Prüfungszeiten.
 
Ich stand vor der gleichen Situation (BaFÖG-technisch) und konnte mein Studium nur durch Arbeiten in der vorlesungsfreien Zeit bestreiten. Dadurch war ich natürlich den Anderen gegenüber benachteiligt, habe nun aber auch keine Schulden an der Backe...

A propos Schulden: Unser Bildungssystem sieht vor, dass Menschen wie du sich das Studium mithilfe eines Bildungskredites finanzieren. Traurig, aber wahr...
 
Auto wäre super - ist aber nicht drin, da:

Meine Eltern beide keinen Führerschein haben und wir kein Auto haben, das ich mitnutzen könnte UND ich kein Geld für den Führerschein habe. Wäre der überhaupt sinnvoll, wenn ich danach keine Fahrpraxis hätte?

Für's erste Semester werde ich wohl zu Hause wohnen bleiben (müssen). Dann kriege ich den Arbeitsaufwand für das Studium, aber auch die Wohn- und Jobsituation mit.

Ich werde in Hamburg studieren (Uni Hamburg).

Ach ja: Meine Eltern möchten auch nach Hamburg ziehen (Jobsituation meines Vaters). Wenn das klappt, wäre das natürlich für die Uni super. Steht aber nicht fest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber 40 Wochenstunden Arbeitsaufwand für die Uni sind Quatsch.

hängt vom Studiengang ab - ich hatte damals im ersten Semester 48 Wochenstunden Vorlesungen und Praktika, und da war noch keine Nachbearbeitung mit drin...
 
Wie wäre es z.B. das Studium im Vorfeld zu finanzieren, also davor ein bis zwei Jahre arbeiten um dann die Kosten zu zahlen? Da du ja BWL studierst, kannst du dir das leicht selbst kalkulieren. :)
 
Ich werde in Hamburg studieren (Uni Hamburg).
Also HH ist ja verdammt teuer!
Da bleibt dir, wenn es zentral sein soll nur die Veddel (in ner WG ab 220€/Monat) oder in das Veddeler Studentenprogramm oder ein Studentenwohnheim. Das sollte alles um 200€/Monat zu machen sein.
Die Veddel ist echt nett und vor allem zentral und mMn im kommen.
Die 200€ die das kostet hast Du bei 20Std im Monat verdient und das sind 5/Woche!

PS: von wo würdest Du denn pendeln?
 
Eine andere günstige Möglichkeit auszuziehen, wäre eine Studentenverbindung. Da kannst du für kleines Geld (ca. 100 EUR/Monat) in einer schönen Villa wohnen. Nebenbei fichtst du ein bisschen und Bier gibt es auch genug. Das beste ist allerdings, dass gleich Kontakte zu wichtigen Leuten aufbaust.
 
Gibt es nicht sowas wie ein Wohngeld vom Staat, wenn man sich das nicht leisten kann? Oder gibt's das nur bei einer Ausbildung?
Einen Heizkostenzuschuss kann man glaube ich auch beantragen (das dürfte grad im WS praktisch sein :p).

Und BAFÖG würde ich an deiner Stelle trotzdem mal beantragen, evt. bekommst du doch ein paar Euro.

Wenn deine Eltern aber eh evt. nach Hamburg ziehen, würde ich da auch erstmal abwarten, wie das ausgeht.

Immerhin kannst du während der Zugfahrt noch was für die Uni machen. Bei mir im Semester gab es auch zwei - drei Leute die jeden Tag ca. 3h bis an die Uni gebraucht haben, die haben sich dann einfach im Zug noch was durchgelesen und mit den Übungen angefangen.
 
Ich würde von Elmshorn pendeln. Meine Eltern haben in jedem Fall vor, nach Hamburg zu ziehen, da mein Vater dort arbeitet. Bis jetzt ist aber noch keine passende Wohnung gefunden.

Also ich glaube, ich pendel erstmal am Anfang, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dann kann ich zum zweiten Semester immer noch ausziehen.
 
ich wohn zwar auch bei HH, aber auf der anderen Seite und auch noch weiter nach Osten zur Uni nach Lübeck. Von der Fahrzeit sind das mit dem Auto etwa 45min, mit der Bahn müsste ich 35min bis HH Hbf rechnen, 45min nach HL Hbf und von dort noch mal ±20min bis zur FH also über 1,5Std, das wäre mir deutlich zu viel. natürlich bin ich durch die Entfernung nicht soooo flexibel, hat mich im ersten Semester aber nicht wirklich gestört. Im Winter hab ich ein paar Mal bei einer Kommilitonin übernachtet, die wohnt auch noch bei ihren Eltern (zum Glück bei HL). Hab ich aber nur wegen des Schnees gemacht und wir so etwas mehr Zeit zum Lernen hatten

Sicherlich gibt es nachmittags/abends (ich hab, nein hatte) zweimal wöchentlich nachmittag Hohlstunden diverse Lerngrüppchen, aber selbst in HH dürfte es so sein, dass etliche Studenten einen Anfahrtsweg haben und nicht mehr so flexible wie zu Schulzeiten sind. Das pendelt sich von alleine ein.

Die Staatsbibliothek in HH ist meines Wissens bis abends 20 oder 21 Uhr geöffnet und es gibt dort auch ein paar nette Sitzmöglichkeiten. Zusätzlich sind dort viele Bücher mit Inhaltsverzeichnis digitalisiiert, sodass du von zu Hause bequem reinschauen kannst und sie ggf reservieren kannst (kostet so 60Cent glaub ich). Ansonsten gilt auch dort, dass der führe Vogel das Buch fängt. Und früh da sein lohnt sich bei BWL alle mal, wenn ich mich recht erinnere, sind die Hörsäle in HH nicht gerade leergefegt.


ansonsten wie schon gesagt, es gibt genug ich sage mal "Leidesgenossen", auch wenn die das im ersten Moment nicht zugeben; ich hatte letztes Jahr nach dem ersten Tag das Gefühl, dass ich der einzige von rd 80 stundenten bin, der länger als 15Minuten Anfahrtsweg hat. Mittlerweile weiß ich, das da noch so 70 andere sind, die das gleiche Schicksal teilen.
 
Bin selber auch erst nach dem Studium ausgezogen, weils finanziell nicht anders möglich war (Tür-zu-Tür: ca. 60 min); ich wäre schon gerne ausgezogen, aber eben, was solls...ich würde das nicht so eng sehen, passt schon...

Grüsse
 
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