Paketverlust im WLAN - Wie reduzieren?

iPhill

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Hallo allerseits,

in den vergangenen Wochen hat sich bei mir ein neuartiges Problem eingestellt: Paketverlust im WLAN.
Es kommt jetzt immer wieder vor, dass die Verbindung zum WLAN Router kurzzeitigen Unterbrüchen zum Opfer fällt und dann eben nicht mehr besonders viel geht, um nicht "nichts" sagen zu müssen. Das ist besonders beim Streaming und beim Online-Gaming mühsam.
Der Router wurde bereits ausgetauscht, das Problem tritt unabhängig vom genutzten Gerät auf und daher liegt der Schluss nahe, dass einfach die Kanäle der Nachbarn und/oder andere Störquellen für das Problem verantwortlich gemacht werden können/müssen.
Jetzt die Frage: Wie viel Paketverlust liegt bei euch drin, gibt es eine technische Toleranzgrenze und wie kann ich das Problem eindämmen?
Gestern habe ich gelesen, dass sich zwei Netzwerke, die auf dem gleichen Kanal funken, Ping-und-Paket-technisch deutlich weniger in die Haare kommen als zwei Netzwerke, die überlappende Kanäle nutzen, sprich wenn beide auf 2.4GHz mit Kanal 1 funken ist das sinnvoller als wenn Kanal 1 + Kanal 2 auf der gleichen Frequenz genutzt werden.
Stimmt das?
Habt ihr ähnliche Probleme mit euren Netzwerken (gehabt)? Wie konnten die gelöst oder eben wenigstens minimiert werden?
Ein neues Kabel durchs Haus ziehen - muss nicht unbedingt sein. :nono:

Danke & liebe Grüsse,
euer iPhill


PS: Momentan scheint die Verbindung relativ stabil zu sein, gerade habe ich eine Ping-Serie an Google mit 1024 Wiederholungen durchlaufen lassen; geschlossen hat sie mit: Verloren=0 (Verlust 0%), Avg.Ping=48ms. Gestern lag ich da meist irgendow bei ca. Verloren=4 (Verlust<1%), oder ähnlich.
 
Wie konnten die gelöst oder eben wenigstens minimiert werden?
Ich habe da einen recht einfachen Ansatz:
1. Verkabeln was verkabelt werden kann, ist einfach stabiler und sorgt schonmal für weniger unnötigen Traffic im eigenen WLAN
2. manuell Kanäle auswählen, die möglichst wenig Störung durch andere WLANs in der Gegend haben z.B. per WiFi Explorer visualisieren (mit Auto-Kanalauswahl kommst du in einem sehr dichten WLAN-Wald nicht weiter)
 
2. manuell Kanäle auswählen, die möglichst wenig Störung durch andere WLANs in der Gegend haben z.B. per WiFi Explorer visualisieren

Das ist mir klar, deswegen auch die Frage: Es gibt in der Umgebung so viele Netze, dass quasi keine wirklich freien Frequenzen mehr verfügbar sind, darum wollte ich wissen, ob ich gescheiter den gleichen Kanal wie der Nachbar (reduzierte Datenrate, dafür stabiler?) oder einen alternativen, dafür sich überschneidenden wählen sollte . . ?
 
Es gibt in der Umgebung so viele Netze, dass quasi keine wirklich freien Frequenzen mehr verfügbar sind
Das habe ich mir schon gedacht, deswegen habe ich ja auch von möglichst wenig Störung geschrieben. Eine allgemein gültige Aussage kann man da nicht treffen.
Es kann sein, dass bestimmte Sender bei dir zwar mit viel Signal ankommen, aber dann tatsächlich gar nicht vom Aufsteller so intensiv genutzt werden. Dann ist derselbe Kanal vielleicht sogar die bessere Wahl. Es kann aber auch sein, dass es genau umgekehrt ist und die Kanäle stark beansprucht werden. Dann wäre ein möglichst großer Abstand besser. > Du siehst, kommt drauf an, also: Ausprobieren.

Bei mir hier ist im 2,4 GHz Band von Kanal 1 - 11 alles mehrfach dicht (und auch genutzt) und kommt zum Teil mit derselben Signalstärke an, sodass ich mich nur möglichst "weit" weg auf 13 verzogen habe, wo nach oben hin nichts ist und nach unten nur die "Ränder" von den 11er Netzwerken hinein strahlen. (Die meisten Sender sind auf Auto-Kanal und die wird immer noch USA-typisch zwecks Kompatibilität mit 1-6-11 gefahren). Im 5 GHz Band ist es etwas entspannter, da konnte ich mich in 52 - 64 quetschen und bin dort allein, dafür sind 36 - 48 sowie 100 - 112 mehrfach belegt. (Insgesamt tummeln sich hier, je nach Messort, so 20 - 30 von mir empfangbare WLANs, 80% im 2,4 GHz Band)
 
Es gibt eine IOS-App, mit der man die Kanalbelastung in der Umgebung mit der WLan-Signalstärekn-Verteilung und die möglichen Reichweiten messen kann. Die App gibt dann auch Empfehlungen, wo man einen Repeater am sinnvollsten platziert.
Habe das Ding nur gerade nicht auf dem 'Schirm
 
Eventuell hilft auch schon der Frequenzwechsel, also weg vom 2,4 GHz zum 5 GHz, da ist die Reichweite nicht so groß und die Gefahr der Kanalüberschneidung geringer.
 
Am sinnvollsten geht man diese Kanalproblematik in der Nachbarschaft an. Dann stellt man alle Router auf die Kanäle 1, 5, 9, 13. So lassen sich die größten überappungsfreien Bereiche einstellen.
Denn in der Tat erkennen die Accesspoints andere WLAN Netzwerke auf dem gleichen Kanal und funken dann "abwechselnd". WLAN Netzwerke im anderen Kanal werden hingegen nur als Rauschen "wahrgenommen", sind also einfach eine Störung.

Weiterhin ist es sinnvoll, im 5GHz Netz zu arbeiten. Erstens gibt es mehr überlappungsfreie Kanäle, zweitens ist die Reichweite geringer. Und das hilft gerade, wenn es viele WLANs gibt.

Drittens ist packetloss völlig normal (im Rahmen) und führt normalerweise nicht zu wahrnehmbaren Beeinträchtigungen. Mein Bauch sagt, dass es bei dir eher in die Richtung geht: Wechsel des Freuqenzbandes von 5 GHz zu 2,4 GHz und umgekehrt. Kann das sein? Welchen WLAN Accesspoint benutzt du (In den Fritzboxen gibt es seit kurzem Band Steering. Da veranlasst die Box einen Wechsel des Frequenzbandes)? Hast du da DUAL WLAN? Wenn ja, stelle mal verschiedene SSIDs für das 2,4 und das 5 GHz Netz ein. Dann wechseln die Geräte nicht so schnell und routerseitiger Wechsel wird i.d.R. auch nicht mehr stattfinden.
Ich habe hier eine Fritzbox 7490, habe Band Steering ausprobiert und ein ähnliches Problem festellen können.

Viel Erfolg bei der Jagd!
 
Bei mir hat letztens auch ein Frequenzwechsel aufs 5GHz Band geholfen nachdem in meiner Wohngegend auf einmal die Wlans explodiert sind.
 
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