Und schon wieder habe ich in meiner Überheblichkeit Pages Unrecht getan – und dem Ersteller der Hausarbeitsvorlage.
… sollte man für eine Vorlage mit diesem Aussehen genau 1 Absatzstil für Überschriften […] und 1 Aufzählungsformat mit abgestufter Nummerierung erstellen …
Im Gegenteil kann es durchaus sinnvoll sein, unterschiedliche, im Text jedoch bis auf die Gliederungsebene gleich aussehende "
Absatzstile" für Überschriften zu gestalten; und zwar dann, wenn die Autorin oder ihre Dozentin im Inhaltsverzeichnis eine Einrückung von Unterkapiteltiteln wünschen. Es gibt in
Pages keine eigenen "
Absatzstile" für das "
Inhaltsverzeichnis" und auch die Einflussmöglichkeiten durch Direktformatierung sind stark eingeschränkt. Unter anderem steht für Einträge die auf den gleichen "
Absatzstil" verweisen nur jeweils ein "
Lineal" zur Verfügung. Zum Glück lässt
Pages hier auch keine Einrückung mit Tabstopps oder gar Leerzeichen zu. H1, H2 und H3 haben also ihre Existenzberechtigung, wie
StudiApfel hier unter Punkt 5 auch erläutert.
… Pages […] stellt keine Variable zur Verfügung, mit der man zentrierte (oder rechtsbündige) Überschriften, Tabellen- oder Abbildungsbeschriftungen automatisch nummerieren könnte. Auch linksbündige captions sind schwer zu gestalten: Man müsste dafür Tabellen missbrauchen, weil Pages kein Zeichen […] vor der Aufzählungsziffer zulässt. …
Das ist immer noch nicht ganz falsch
(nicht empfehlenswert ist die Idee, Tabellen zu benutzen) aber dennoch unfair. Wenn man, wie der Autor der Vorlage, sich die Mühe macht, die captions für Abbildungen von Hand zu nummerieren und dafür einen eigenen "
Absatzstil" verwendet, dürfte man für eine Arbeit mit einem geringen Anteil an Formeln, Abbildungen, Graphen oder Tabellen durchaus mit
Pages auskommen. Denn die Behauptung …
… Wer viele solcher Elemente [Abbildungen, Tabellen e.t.c.] benötigt, wird sich den doppelten Aufwand, sie von Hand zu nummerieren und ein allfälliges Verzeichnis "zu Fuß" zu erstellen, besser ersparen …
… war völliger Unfug und ich hätte das erkennen müssen, weil ein (automatisches) Abbildungsverzeichnis in der Vorlage vorhanden ist. Es lassen sich mit
Pages automatischen und sich selbst aktualisierenden Inhaltsverzeichnissen durchaus Formel-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse erstellen, wenn gewünscht, sogar getrennte, – wie dies in der Studiapfel-Vorlage vorgeführt wird.
Pages erlaubt das Einfügen mehrerer "
Inhaltsverzeichnisse", für die unterschiedliche "
Absatzstile" »scharfgeschaltet« werden können (z.B. nur der Stil "Abbildung") und schon findet man Verweise auf alle entsprechend formatierten Absätze in einem Verzeichnis, was – bei einer nicht zu großen Anzahl der zu zählenden Elemente – die händische Nummerierung erleichtert und auch bei der korrekten Gestaltung hilft ("Abb.5" über "Abb. 6") fällt im Inhaltsverzeichnis leichter auf und kann und muss im Text korrigiert werden.
Die Empfehlungen zum Einsatz von Textobjektflussketten oder Tabellen für diese Zwecke muss ich auch zurück nehmen. Diese Methoden sind nur mühselig rückholbar, falls man im letzten Moment, z.B. weil der Drucker streikt (oder von
macOS 10.19
Death Valley bestreikt wird), doch noch zum Kommilitonen mit Libre- oder SoftMaker Office umziehen muss. Absätze in Tabellen und Textrahmen lassen sich zudem nur schwer bis gar nicht in automatisierte Aufzählungen integrieren und sind für das "
Inhaltsverzeichnis" unsichtbar.
Der, der …
… die “Philosophie” von Pages nicht hinreichend erfasst hat
… bin also erst einmal ich selbst. Bitte um Entschuldigung an die
Pages-Macherinnen, irregeführte Hausarbeitenverfasserinnen und StudiApfel.
… Auch die Beibehaltung des 1,5-fachen Zeilenabstandes in den Überschrift-Formaten dürfte bei mehrzeiligen Überschriften nicht für Begeisterung sorgen.
Persönlich stehe ich immer noch dazu, aber im Allgemeinen unterlag ich wohl einem Irrtum: Ausgerechnet im Werk eines Kommunikationswissenschaftlers zur
Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten (Karmasin / Ribing (Wien: Facultas 2006 hier ⁸2014)) wird ausdrücklich 1,5 Zeilen Abstand innerhalb von Überschriften empfohlen (S.70) – und auch selbst angewandt.
In dem genannten Werk wie auch in den Ratgebern von Daniela Weber
(z.B. Hausarbeiten und Seminararbeiten (Weinheim: Wiley 2014)) findet man übrigens auch sehr strikt eingefordert die von
Pages leider
nicht durch "
Listenstile" darstellbare (Unter-)Kapitelzählung mit Punkten
nur zwischen den Ziffern ("1.2.3" statt "1.2.3.").