Outsourcing - jetzt bin ich auch betroffen

Dann darf man aber auch nicht sagen Veränderung wäre zwingend und notwendig.. wie oben geschehen ;)
 
Ob man es für zwingend notwendig erachtet kann ja durchaus subjektiv bemessen sein ;).
Manche halten am status quo fest, andere nicht.

Man kann jedenfalls nicht pauschal "Sklave" sagen ;)
 
Dann darf man aber auch nicht sagen Veränderung wäre zwingend und notwendig.. wie oben geschehen ;)

zwingend notwendig nicht - ich hätte nach meinem letzten befristeten Vertrag auch arbeitslos vor Ort "sitzen bleiben" können und würde dann jetzt von Hartz IV leben.
 
Veränderung bedeutet nicht zu fliehen!

Der Mensch ist absolut kein "Wandertier". Es liegt in der Natur der Sache sesshaft zu sein und nicht alle 2 Wochen umzuziehen.

Das Problem liegt darin, dass viel zu viele Menschen sind einfach damit zufriedengeben.. "Ja.. ok.. ist halt so..hach..Globalisierung..muss ich wohl 300 km weiter weg ziehen.. muss wohl so sein."

Niemand muss großartig umziehen, man muss sich SELBST nur ein wenig drehen und Eigeninitiative zeigen.
Wenn man sich zurücklehnt, dann ist das vollkommen klar, dass nichts klappt.

Gute Einstellung!????? Wohne nur 550 km von meiner Heimat. Kommt immer ganz darauf an was man macht, wo man her kommt, was im Angebot steht und was man vom Leben/Geld erwartet, was man seiner Familie bieten möchte. Denke mal du bist aufgewachsen wo es Arbeit gibt, wo eine Familie ist die dich unterstützen kann und wo es jederzeit Arbeit in der Nähe gibt.
 
Ich denke, als Akademikerfamilie ist es aber auch etwas anderes als als "typische" Arbeiterfamilie. Trotzdem kann ich mir für meine weder geplanten noch vorhandenen Kinder tolleres Vorstellen als den 1700Euro Netto auf 6 Monate befristeten wissenschftlicher Mitarbeiter Verträgen hinterherzuziehen ... Darf ich Fragen, in welcher wissenschaftlichen Richtung du grob tätig bist?
 
Nun, in dem Fach lässt es sich ja quasi nicht vermeiden zu reisen ...
 
outsourcing bedeutet, Arbeit die nicht zur Kernkompetenz meines Unternehmens gehoert, von einer anderen Firma die nicht zum eigene Unternehmen gehoert, erledigen zu lassen. Gruende dafuer sind in der Regel erhoffte Kostenersparnisse. Dem outsourcing folgen in der Regel betriebsbedingte Kuendigungen (Wegfall des Arbeitsplatzes). Die Kostenvorteile werden oft nicht so realisiert wie sich das der Financial Controller urspruenglich vorgestellt hat, da eine reine Betrachtung der Lohnkosten zu kurzsichtig ist. Dem outsourcing folgt darum auch immer oefter das insourcing :)

Wird ein Unternehmen an ein anders Verkauft, ist das kein outsourcing sondern ein Betriebsuebergang nach § 613 BGB. Dieser Paragraph regelt, dass alle Bestandteile aus dem bestehend Arbeitsvertrag vom neuen Eigentuemer fuer ein Jahr uebernommen werden muessen. Es ist dringend davon abzuraten, einen neuen Arbeitsvertrag mit dem neuen Eigentuemer freiwillig zu unterschreiben, der einen schlechter stellt als der existierende. Erst nach Ablauf eines Jahres nach Betriebsuebergang kann der neue Eigentuemer existierend Betriebsvereinbarungen und Arbeitsvertraege veraendern oder kuendigen.
 
Schon nicht schlecht, wie hier wieder einige auf die Kacke hauen.

Wer meint, man müsse jedem Job hinterziehen, der soll es tun. Seine Kinder werden es ihm später danken.

Teilweise stimme ich zu. Man kann nicht nörgeln, dass man keinen Job hat, parallel dazu dann aber zu anspruchsvoll sein. Das geht nicht. Wenn man eben kurzzeitig am Band stehen muss, damit das Brot auf den Tisch kommt, dann macht man das gefälligst.

Von einer FAMILIE allerdings zu verlangen, die gewohnte Umgebung (regelmäßig oder eben öfter) aufzugeben, ist meiner Ansicht nach unverschämt und steht in keinem Verhältnis. Meine Kinder brauchen Beständigkeit. Freunde, Familie, Bekannte, ihre Parks und Gegenden, in denen sie sich auskennen, wie in ihrer Westentasche, die freundlichen Kioskbesitzer um die Ecke, die netten Nachbarn etc.

Klar, mit meiner Frau würde ich meinem Traumjob alle 3 Monate hinterherreisen, oder eben ihrem. Aber sobald Kinder im Spiel sind, macht man das eben nicht. Irgendwann hört die Selbstverwirklichung auf und man hat Verantwortung für andere zu tragen. Ich war ja als Kind schon beleidigt, dass wir EINMAL umgezogen sind, als ich 13 war. Und nichtmal aus der Stadt raus - nur aus meinem Umfeld.

Es geht immer um die jeweiligen Ansprüche. Wenn ein Biologe bereit wäre, einen Bürojob im Großhandel anzunehmen, hätte er seinen Kindern vielleicht keinen ständigen Standortwechsel zumuten müssen. So is das eben. Also schön locker. Beständigkeit ist KEIN Luxus, sondern ein ganz natürliches Bedürfnis, das jeden zusteht.

Schönes (hoffentlich), langes Wochenende!

grüße,
Stevel.
 
Schon nicht schlecht, wie hier wieder einige auf die Kacke hauen.

Wer meint, man müsse jedem Job hinterziehen, der soll es tun. Seine Kinder werden es ihm später danken.
ja, das tun sie. Solche Kinder haben später als Erwachsene einen ganz anderen Horizont, weil sie wissen daß es überall auf der Welt nette Menschen gibt, und nicht nur an einem festgelegten Ort ein Umfeld zu finden ist das angenehm ist. Unter diesen Leuten findet man deutlich weniger Spießer und Betonköpfe, die denken es muß überall so "sauber und ordentlich" aussehen wie in einem Vorgarten in Deutschland.
Teilweise stimme ich zu. Man kann nicht nörgeln, dass man keinen Job hat, parallel dazu dann aber zu anspruchsvoll sein. Das geht nicht. Wenn man eben kurzzeitig am Band stehen muss, damit das Brot auf den Tisch kommt, dann macht man das gefälligst.
die Frage ist, ob man damit glücklicher ist als mit einem Umzug. Das muß jeder selbst entscheiden.
Von einer FAMILIE allerdings zu verlangen, die gewohnte Umgebung (regelmäßig oder eben öfter) aufzugeben, ist meiner Ansicht nach unverschämt und steht in keinem Verhältnis. Meine Kinder brauchen Beständigkeit. Freunde, Familie, Bekannte, ihre Parks und Gegenden, in denen sie sich auskennen, wie in ihrer Westentasche, die freundlichen Kioskbesitzer um die Ecke, die netten Nachbarn etc.
Leider müssen immer die Kinder als Argument herhalten, wenn die Alten nicht den Mut haben was anderes zu machen als was sie schon kennen. Dabei sind Kinder am anpassungsfähigsten und finden sich, inklusive Sprache, in einer neuen Umwelt immer viel schneller zurecht als die Erwachsenen.
Klar, mit meiner Frau würde ich meinem Traumjob alle 3 Monate hinterherreisen, oder eben ihrem. Aber sobald Kinder im Spiel sind, macht man das eben nicht. Irgendwann hört die Selbstverwirklichung auf und man hat Verantwortung für andere zu tragen.
eben genau wegen der Verantwortung muß man schauen wie man es am besten macht. Wenn ich allein wäre, würde es mir nix ausmachen mal ein Jahr auf Hartz IV rumzuwarten bis ich an meinem Traumort einen Job bekomme. Mit Kindern sieht das anders aus.
Ich war ja als Kind schon beleidigt, dass wir EINMAL umgezogen sind, als ich 13 war. Und nichtmal aus der Stadt raus - nur aus meinem Umfeld.
und, hast du einen bleibenden Schaden davongetragen, und nie wieder Freunde gefunden? Sicher, als Kind ist man erstmal enttäuscht/verärgert wenn man umziehen muß und seine bisherigen Freunde nicht mehr oder nur noch selten sieht. Aber "bleibt" davon etwas, das negativ ist? Oder überwiegen doch die positiven Seiten? Neue Freunde, ein neues Umfeld, sorgenfreiere Eltern.
Es geht immer um die jeweiligen Ansprüche. Wenn ein Biologe bereit wäre, einen Bürojob im Großhandel anzunehmen, hätte er seinen Kindern vielleicht keinen ständigen Standortwechsel zumuten müssen.
es gibt verschiedene Arten von Flexibilität, das ist immer etwas individuelles. Für einen Bürojob im Großhandel hätte ich aber nicht studieren müssen, eine Diplomarbeit, eine Doktorarbeit, Postdoczeit, den Aufbau und die Leitung einer eigenen Arbeitsgruppe durchmachen müssen - mit durchschnittlich 15-Stunden-Tagen seit über 20 Jahren. Und das alles ohne Bezahlung bzw. später für einen Hungerlohn (ok, da ist der Bürojob sicher besser).
So is das eben. Also schön locker. Beständigkeit ist KEIN Luxus, sondern ein ganz natürliches Bedürfnis, das jeden zusteht.
doch Beständigkeit IST Luxus. Viele Leute können sich das nicht leisten.
 
Es mag für viele Arbeitnehmer auch von Vorteil sein, in einer Zwangssituation sich neu orientieren zu müssen. Sie beschäftigen sich mit Dingen, die vorher nicht auf dem Plan standen und gewinnen der Lebenseinstellung völlig neue und positive Seiten ab.

Ich habe mich in meinem Berufsleben als Studiofotograf bereits mehrfach umorientieren müssen, weil Kunden und Märkte wechselten oder durch Aufkäufe und Übernahmen Standorte wechselten.

Besitztum ist da ein Hemmnis, Kinder haben wir nicht.
 
Hallo,

Das mit der stabilen oder eher sehr stabilen Umgebung für Kinder ist in meinen Augen nicht wirklich wichtig. Es gibt Härtefälle wie bei Autisten, wo dies wichtig ist und es einfacher für alle ist. Aber nicht jeder hat ein autistisches Kind. Es ist eben so das es keine Umgebung gibt die vor Schmerzen schützt. Egal ob mal viel umzieht oder nicht. In einem Fall kann die Nachbarin sterben und im anderen trennt man sich von der Nachbarin. Aber gerade das Sehen der Schmerzen, ist in meinen Augen sehr wichtig. Daran haften oder gar diese vermeiden zu wollen ist nicht wirklich sinnvoll.

Gerade Beständigkeit gibt bei der offenen, klaren Unbegrenztheit des Geistes, sonst weiter gibt es keine Beständigkeit. Du kannst ja noch nicht ein Mal sagen wann du stirbst. Oder ich kann nicht verstehen, warum ich wenn ich tierisch sauer bin, plötzlich mein Kind für 5 min nicht mag. Nach 5 min ist alles wieder vorbei. Was soll daran beständig sein. Diese Liste der Unbeständigkeit kann man noch in alle Bereich fortführen und dies haben schon viele vor mir gemacht.

Jetzt an einem Ort haften zu bleiben nur weil da Kinder sind, ist absolut nicht stimmig. Anderes Beispiel: nur als Familie zusammenbleiben obwohl sich die Eltern nicht mehr mögen ist in meinen Augen auch nicht stimmig.

Was ich bisher erlebt habe, ist eben das die Kinder am wenigsten damit Probleme haben, meistens sind es die Eltern die irgendwelche Filme fahren. Später auch die Kinder, aber das ist nun schon wieder ein anderes Thema.

herzlich
 
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