Hallo? Meckert hier jemand gegen OpenSource?
Also zunächst mal Folgendes: Das Team von NeoOffice leistet tolle Arbeit, nur ist sie aus zwei Gründen umsonst:
1. Die OpenSource-Lizenz GPL von NeoOffice passt nicht mit der LGPL von OpenOffice zusammen. Im Klartext bedeutet das: Aus NeoOffice wird nie OpenOffice.org werden dürfen, weil Sun Microsystems OOo als Container für proprietäre Software nutzen will. Das lässt die GPL nicht zu.
2. NeoOffice läuft nur durch die JRE, kurzum: Wenn man große Drawings machen will, fühlt sich selbst ein neuerer Mac an wie ein schwachbrüstiger G3.
Also, NeoOffice ist nett, für eine Produktionsumgebung aber nicht geeignet. Ein sauberes OOo allerdings kann in jedem Unternehmen produktiv eingesetzt werden. Voraussetzung: Man mutet niemandem die X11-Krücke zu. Ich kenne in der Region Hannover viele Unternehmen, die unter Windows statt MS Office OOo einsetzen. Das wird auch bei OOo nativ für Mac der Fall sein. Und jeder, der die grünen Bananen aus Redmond kennt, der weiß, dass dieses Vorurteil gegen OpenSource lediglich eine üble Kampagne ist, weil die Industrie die Hosen voll hat vor einem Gegner, den man nicht kaufen und abwickeln kann.
Im übrigen soll ja auch das zweite Flagschiff der OpenSource-Jünger, nämlich The GIMP, irgendwann ohne X 11 auf dem Mac laufen. Ebenso Ximian Evolution (ein Outlook Clone mit Exchange-Anbindung, unter windows bereits portiert). Es tut sich also viel. Wenn dann Programme wie Scribus (mit QT unter Mac lauffähig ohne X11) und Inkscape zu wirklichen Release Candidates herangewachsen sind, wird der Traum der Entwickler von einer Welt ohne proprietäre Software vielleicht mal war! Man sieht ja an Firefox, Cyberduck, Tomato Torrent oder NVU, was hier alles möglich ist. Seht Euch mal
http://www.opensourcemac.org/ an.
Ich will nicht behaupten, dass alles Gold ist, was unter der GPL, LGPL und MPL veröffentlicht wird, aber so muss man für eine Software, die buggy ist, wenigstens nicht bezahlen. Das ist doch schon was!