MAR-MAC schrieb:
neooffice is das openoffice für den mac!
Nix anderes
NeoOffice ist ein übler Hack.
Das magst du jetzt nicht verstehen, aber aus Software-Engineering-Sicht ist das, was die zwei Autoren machen, zwar lobenswert, aber der komplett verkehrte Ansatz.
Schauen wir uns doch einmal an, wie OpenOffice aufgebaut ist.
1. Da gibt es das sogenannte "Toolkit". Das Toolkit stellt die GUI-Elemente zur Verfügung. Dazu besitzt es Zeichenroutinen für jedes Bildschirmelement, das in OpenOffice vorkommen kann, inklusive Dialogboxen, Paletten, Menüleisten, Toolbars, etc.pp. Fontrendering und Drucken natürlich auch
2. Die einzelnen Applikationen sitzen "obendrauf" und verwenden nur Funktionen des Toolkits, keine systemspezifischen Funktionen. Dadurch ist es prinzipiell ziemlich einfach das Programm auf verschiedene Plattformen zu portieren, man portiert das Toolkit, der Rest ist plattformunabhängig.
Und jetzt kommt der absolute Oberhammer:
Das OpenOffice.org-Toolkit kann man prinzipiell gegen reines X11 linken, dann läuft es auf jedem UNIX mit X11, man kann es aber auch gegen GTK und sogar Qt linken, wodurch sich OOo in KDE und Gnome einbetten kann. Damit ist das Teil eins der fexibelsten Stücke Software da draußen in der UNIX-Welt.
So, wie portiert man sowas nun nach MacOSX?
Ganz einfach: Man schreibt ein Backend für Cocoa oder Carbon für das OpenOffice.Org-Toolkit.
Und genau DAS ist der offizielle Weg von OpenOffice.org.
Was NeoOffice macht, ist willenloses Dazugefrickel, das mit jeder neuen OpenOffice-Version wieder angefasst werden muss.
Hat man Carbon oder Cocoa als Backend im offiziellen Toolkit, dann werden Weiterentwicklungen natürlich gleich eingepflegt, weil ja sonst das Zeug nicht mehr übersetzt.
Bei Neooffice ist es so, dass die OpenOffice-Leute eben keine Rücksicht auf die nehmen müssen, wodurch sich die Arbeit von den zwei Entwicklern eben ziemlich erhöht.
Warum sie nicht im offiziellen Projekt mitmachen, ist mir ein Rätsel, will man ja keine Unfähigkeit oder mangelnde Teamfähigkeit unterstellen.