open source vs. freie software

Ist es nicht so, dass bei OpenSource wirklich der Quellcode frei ist und man mitentwickeln kann?

Freie Software ist zwar kostenlos aber sonst wie Gekaufte. Ein Programm an dem nur der Entwickler werkelt.

So grob hoff ich stimmt das.

MfG Florian
 
OpenSource: öffentlicher Quellcode
freie Software: Gratis-Lizenz

Ist allerdings so stark vereinfacht und laienhaft erlärt, dass manche Experten es als falsch bezeichnen würden.
 
Wichtig ist auch der Hinweis auf "Frei wie in Freie Rede, nicht wie in Freibier"

OpenSource Software kann durchaus Geld kosten, die GPL erlaubt den Verkauf von OpenSource Software ausdrücklich.

Alex
 
also opensource: quellcode ist frei zugänglich kostet aber was
freie software: quellcode ist frei zugänglich kostet aber kein geld?

oder stimmt das

Freie Software ist zwar kostenlos aber sonst wie Gekaufte. Ein Programm an dem nur der Entwickler werkelt.
 
hagbard86 schrieb:
also opensource: quellcode ist frei zugänglich kostet aber was

Nein. KANN etwas kosten, muss aber nicht.

Alex
 
und das mit der freien software?

Freie Software ist zwar kostenlos aber sonst wie Gekaufte. Ein Programm an dem nur der Entwickler werkelt.
 
hagbard86 schrieb:
also opensource: quellcode ist frei zugänglich kostet aber was
freie software: quellcode ist frei zugänglich kostet aber kein geld?

oder stimmt das

Freie Software ist zwar kostenlos aber sonst wie Gekaufte. Ein Programm an dem nur der Entwickler werkelt.

Freie Software im eigentlichen Sinne muss einen offenen Quellcode haben und darf verändert, beliebig verwendet und weiterverteilt werden. Manche setzen aber "Freeware" und "Freie Software" gleich, und das ist eigentlich falsch, denn iTunes ist z. B. Freeware (also unter bestimmten Umständen gratis zu verwenden), darf aber keinesfalls verändert oder weiterverteilt werden. Deshalb stimmt die Definition "Gratis-Lizenz" normalerweise sowohl für Freeware als auch für Freie Software, aber Freie Software ist weit mehr als nur "free" im Sinne von umsonst.
 
Naja, ich lese gerade, dass der Wikipedia Artikel auch mich verwirrt.

Die Frage ist, worum geht es? Um eine akademische Begriffsdefinition, oder um eine konkrete Fragestellung? Bei letzterem ist immer wichtig, unter welcher Lizenz ein Programm veröffentlicht wird: GPL, LGPL, BSD, APSL, etc.

Alex
 
Puh, blödes Thema.

OpenSource ist erst einmal ein verkannter Deckmantel. Denn daran ist keine Lizenz direkt gekoppelt. Von denen gibt es dann zahlreiche, wobei sich viele davon an die GPL (General Public License) anlehnen. Da gibt es dann eine LGPL (L= Lesser), die Creative Commons, die OpenSSL und und und...

Letztendlich muss jeder für sich definieren, was OpenSource ist.

Für mich ist das wenn der Quelltext uneingeschränkt weiterverwendet werden darf, solange er dabei frei bleibt.

Bedeutet in der Anwendung: ich schreibe eine Bildergalerie mit AJAX und all dem Schnickschnack. Dazu bediene ich mich der Prototype-Bibliothek und einer Klassenfunktion aus einem PHP-Projekt. Im Endeffekt muss meine Bildergalerie - sofern sie zugänglich gemacht wird, ebenso unter der GPL frei verfügbar für jedermann sein.

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Freie Software? Das sind all die kleinen Freeware-Tools, die man so bei MacUpdate oder Versiontracker findet. Kannst Du runterladen, installieren, aber nicht modifizieren. Auch hier sind wieder individuelle Lizenzbestimmungen vom Entwickler daran gekoppelt. Frei nach dem Motto: "Benutzen ja, aber nicht selber vertreiben...".

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Der Teufel steckt im Detail - und so kotzt es mich mittlerweile ziemlich an, was in der ein oder anderen OpenSource-Gemeinde abgeht. Die Dienstleistung zu vergüten mag dabei eine Sache sein, aber wenn Core Developer anfangen, Projekte aufzumachen (weil das Feature vielleicht viele Anwender gerne hätten), das mit sagen wir mal 28 Tagen Aufwand beziffern (á Tagessatz von EUR 1.000) und so auf "Sponsorenfang" gehen, dann kommt mir meine nicht mehr vorhandene Galle hoch.

Ist aber nur _meine_ Meinung... ;)
 
zeusMEDIA schrieb:
Freie Software? Das sind all die kleinen Freeware-Tools, die man so bei MacUpdate oder Versiontracker findet. Kannst Du runterladen, installieren, aber nicht modifizieren. Auch hier sind wieder individuelle Lizenzbestimmungen vom Entwickler daran gekoppelt. Frei nach dem Motto: "Benutzen ja, aber nicht selber vertreiben...".

Hmm, das ist Freeware. Freie Software (free software, nicht freeware) ist etwas anderes.
 
Es geht wahrscheinlich um die Begriffsdeutung von "Free" und "Open"

"Free" soll ja im Sinne der FSF auch frei von Beschränkungen sein. Und eine solche Beschränkung kann z.B. ein Verbot eines Verkaufs sein. Das wäre dann im Sinne der FSF "unfrei". EDIT: Also das Verbot macht die Software unfrei, nicht der Verkauf.

Offenbar gibt es keinen ausreichend gefestigten Definitionen.

Alex
 
Freeware ist exakt die Problematik, die auch im Wiki-Eintrag angesprochen wird. Auch dort wird manchmal der Quelltext zur Verfügung gestellt, aber immer an die eigenen Lizenzbestimmungen gekoppelt.

Beispiel:
Der Adobe Acrobat Reader ist eine freie Software. Runterladen, installieren, benutzen. Gemäß den Lizenzbestimmungen darf man ihn im privaten Bereich vervielfältigen und weitergeben. Im kommerziellen Bereich bedarf es einer gesonderten Zustimmung einer erweiterten Lizenzbedingung, die dann entsprechende Klauseln enthält, das der Reader nicht verkauft werden darf (und einige andere Details).

Quasi also 2 Lizenzen für die Anwendungsbereiche Consumer und Business. Keine davon ist mit Kosten verbunden - die Software bleibt frei.

Darüber hinaus darf OpenSource (wenn sie unter den entsprechenden Lizenzen steht) nach eigenen Bedürfnissen modifiziert und/oder erweitert werden. Solange das Ergbniss frei bleibt. Das bedeutet aber nicht, dass ich dieses frei zugänglich machen muss.

Schindluder wird hier aber genug betrieben, was ich ziemlich mistig finde. Immer wieder tauchen beispielweise bei Ebay CD's auf, auf denen OpenOffice für Win/Mac/Linux angeboten wird.

Ist das - im Sinne der Lizenz - rechtens?

Darf der Anbieter die Software verkaufen? Nein. Darf er eine Aufwandsentschädigung für den Rohling und die Dienstleistung des Brennens verlangen? Ja.

Ganz miese Grauzone... :(
 
zeusMEDIA schrieb:
Schindluder wird hier aber genug betrieben, was ich ziemlich mistig finde. Immer wieder tauchen beispielweise bei Ebay CD's auf, auf denen OpenOffice für Win/Mac/Linux angeboten wird.
Natürlich darfst Du dafür Geld verlangen. Ist so in der GPL zu finden. Freie Software ist im jeglichen Sinne frei.
 
Nein, darfst Du ja eben nicht. OO steht unter der LGPL und der PDL.

Und bitte zitiere mir jetzt mal die Passage aus der GPL die besagt, dass ich freie Software verkaufen darf...

Edit:
Um das direkt vorneweg zu nehmen: die Lesser GPL hat diese Passage unter Punkt 1, Absatz 2 drin:

You may charge a fee for the physical act of transferring a copy...

Das ist ein besonderer Bestandteil der LGPL. Im Rahmen der GPL ist das natürlich nicht gegeben, denn diese stützt sich auf den Grundpfeiler der immer freien Verfügbarkeit. Wenn man für etwas freies bezahlen muss, ist es nicht mehr frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
zeusMEDIA schrieb:
Und bitte zitiere mir jetzt mal die Passage aus der GPL die besagt, dass ich freie Software verkaufen darf...

Does the GPL allow me to sell copies of the program for money?
Yes, the GPL allows everyone to do this. The right to sell copies is part of the definition of free software. Except in one special situation, there is no limit on what price you can charge. (The one exception is the required written offer to provide source code that must accompany binary-only release.)

Oder meintest Du etwas anderes?

Alex
 
Nein, das ist schon richtig. Aber genau um diese eine Ausnahmeregel geht es, weswegen sich die Gemüter meistens ein wenig erhitzen... ;)

Auf der einen Seite kann ich das ja verstehen - zumal hier auch Anwender mit einer langsamen Internetanbindung profitieren. Aber auf der anderen dann wieder nicht. EXE, DMG und RPM runterladen, auf CD pressen und sagen: "Hier kannste kaufen...".

Mein Standpunkt verdeutlicht: Ich erbringe bspw. einem Freund eine kleine Dienstleistung (von mir aus Programmierung), weil er nicht weiterkommt. "Besten Dank" - "Keine Ursache". Dann geht er her, und stellt die erbrachte Leistung seinem Kunden in Rechnung.

:(
 
Bei den ganzen unterschiedlichen Meinungen und Aussagen hier komme ich einfach nicht vorbei was zu schreiben. Viele bringen hier vieles durcheinander und es sind auch Falschaussagen dabei, desshalb nochmal ganz einfach:

OpenSource = Quellcode von der Software verfügbar
Freie Software = Ich habe die Freiheit die Software zu verändern (in den meisten Fällen durch den Quellcode)
Freeware = Software ist kostenlos

Nach der Definition kann man sagen dass Freie Software meistens gleichzeitig OpenSource ist aber OpenSource ist nicht unbedingt Freie Software!

Nun kann es Mischformen geben, z.B. OpenSource und Freeware. In dem Fall habe ich aber nicht die Freiheit die Software zu veraendern wodurch es keine Freie Software ist. Bestes Beispiel: Java von Sun ist im Quellcode verfuegbar, kostet kein Geld und ist damit OpenSource und Freeware. Sun verbietet mir allerdings dass ich den Sourcecode (den man runterladen und ansehen kann) veraendern und veroeffentlichen darf. Dadurch ist es rechtlich nicht erlaubt Java von Sun selber weiterzuentwickeln und Absplittungen zu erzeugen. (was aus Sicht von Sun nachvollziehbar erscheint weil sie genau das verhindern wollen)

Software die unter den Begriff "freie Software" nach GPL-Definition faellt darf ich hingegen runterladen, den Quellcode ansehen und veraendern. Diese Aenderungen darf ich dann auch veroeffentlichen.

Freie Software (im Sinne der FSF-Definition) kann dabei sehr wohl verkauft werden. Das macht jeder Linux-Distributor so. Jeder kann Linux herunterladen und verkaufen. Jeder kann Emacs oder GCC runterladen und verkaufen. Ich kann OpenOffice runterladen und fuer 50 Euro meinen Arbeitskollegen anbieten. Es gibt dabei nur eine entscheidende Bedingung: demjenigen dem ich das Programm anbiete muss die gleichen Rechte wie ich haben, das Programm zu verkaufen und die Freiheit es veraendern zu koennen d.h. der Sourcecode muss Verfuegbar sein sonst fehlt diese Freiheit.

Wobei es teilweise Auslegungssache ist wann etwas OpenSource oder Freie Software ist, die Free Software Foundation (die GPL-Leute) definieren OpenSource anders (so wie ich oben) als Leute der OpenSource-Definition... Ich denke desshalb kommt etwas Verwirrung auf. Ich persoenlich richte mich dabei an der FSF-Definition.

Und nein, der Adobe Acrobat Reader ist nach FSF-Definition keine Freie Software sondern einfach nur Freeware weil die Freiheit fehlt das Programm zu veraendern.
 
Zuletzt bearbeitet:
zeusMEDIA schrieb:
Mein Standpunkt verdeutlicht: Ich erbringe bspw. einem Freund eine kleine Dienstleistung (von mir aus Programmierung), weil er nicht weiterkommt. "Besten Dank" - "Keine Ursache". Dann geht er her, und stellt die erbrachte Leistung seinem Kunden in Rechnung.

Niemand zwingt Dich, Dein Programm unter GPL zu stellen. Andere Lizenzen schliessen den Verkauf ausdrücklich aus.

Mein Standpunkt: Ich entwickle Software für einen Kunden unter GPL. Der Kunde soll mich natürlich bezahlen. Ob der Kunde die Software jetzt kostenlos auf seine Internetseite zum download stellt kann mir danach egal sein.

Alex
 
Auf Gewerbeschule hat man mit gesagt, dass es 2 Philosophien (schreibt man das so) sind.

Freie Software steht für eine Welt in der Informationen für alle zugänglich sind, auch der Quellcode eines Programmes.

OpenSource tönt cooler und ist mehr auf den Wirtschaftlichen faktor von offenem Quellcode ausgelegt


mfg
 
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