H
Herr Chow
Mit einiger Verwunderung, nein, mit Ärger mußte ich feststellen, daß nur die wenigsten den Text der berühmten ersten Strophe von Beethovens »Ode an die Freude« singen können (4. Satz seiner 9. Sinfonie). Auch eine Stichprobe in meinem Umfeld (Geisteswissenschaftler!) brachte ein bestürzendes Ergebnis zu Tage. Zwar handelt es sich bei der offiziellen Europahymne nur um eine Intrumentalversion, doch sollten wir den wunderschönen Text nicht der Vergessenheit anheim fallen lassen.
Hier also die bedeutenden Verse in der Bearbeitung von Ludwig van:
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Das Original von Friedrich Schiller lautet wie folgt:
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Im Gegensatz zum nationaltrunkenen Deutschlandlied wird bei Schiller und Beethoven eine Göttin angerufen. Sie steht für eine Stimmung (oder besser: Sie ist diese Stimmung selbst), die von jedem Menschen erfahren werden kann; keine Abstrakta wie Freiheit und Recht, über die sich die Philosophen streiten. Nicht zuletzt erinnern die Verse an den antiken Hymnus und verweisen mithin auf den Ursprung unserer Kultur.
Was sagt Euch der (inoffizielle) Text der Europahymne? Stehen Euch die Verse näher oder ferner als die des Deutschlandliedes, das zurzeit ja eine gewisse Konjunktur erfährt?
Herr Chow
Hier also die bedeutenden Verse in der Bearbeitung von Ludwig van:
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Das Original von Friedrich Schiller lautet wie folgt:
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Im Gegensatz zum nationaltrunkenen Deutschlandlied wird bei Schiller und Beethoven eine Göttin angerufen. Sie steht für eine Stimmung (oder besser: Sie ist diese Stimmung selbst), die von jedem Menschen erfahren werden kann; keine Abstrakta wie Freiheit und Recht, über die sich die Philosophen streiten. Nicht zuletzt erinnern die Verse an den antiken Hymnus und verweisen mithin auf den Ursprung unserer Kultur.
Was sagt Euch der (inoffizielle) Text der Europahymne? Stehen Euch die Verse näher oder ferner als die des Deutschlandliedes, das zurzeit ja eine gewisse Konjunktur erfährt?
Herr Chow