Objekte/Produkte fotografieren - Hohlkehle oder Lichtzelt?

Heat Vision

Heat Vision

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
26.01.2005
Beiträge
401
Reaktionspunkte
98
Hallo zusammen,

meine Liebste macht Keramik (Raku - teils glasiert und teils unglasiert, und Porzellan) und die Fotos, die wir für ihr erstes Exposé gemacht haben, sind auf ziemlich dilettantische Art und Weise mit einer improvisierten Hohlkehle und diversen Schreibtischlampen entstanden (dafür sahen einige aber - nach der Bearbeitung - dann doch ganz akzeptabel aus).

Für den nächsten Schwung ihrer neuen Arbeiten würd ich das ganze gern etwas versierter angehen, da mir der blau anlaufende Hintergrund auf einigen Fotos nicht ganz gefallen hat :). Jetzt stellt sich mir die Frage (und die möchte ich gern an Euch stellen), was sinnvoller ist - einen Aufnahmetisch mit Hohlkehle oder ein Lichtzelt zu verwenden. Letzteres hat natürlich den offensichtlichen Vorteil, daß es nicht so viel Platz wegnimmt, wenns nicht gebraucht wird (was überwiegend der Fall sein wird). Für welchen Zweck ist eigentlich was zu empfehlen? Und wieviele Lampen braucht man jeweils, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen?

Danke,
oLi
 
ich würd dir das Lichtzelt empfhelen, denn es hat den Vorteil dir gleich eine difuse Beleuchtung zu bieten, dazu brauchst du dann noch 2 Baustellenscheinwerfer (14,00 Euro pro Stück) und schon kannst du gut ausgeleuchtet Bilder mit schönem Hintergund machen.
Das Lichtzelt solltest du bei eBay kaufen, im Handel sind die Dinger einfach zu teuer (am besten ein mit 75 cm dann können die Tonstücke auch etwas größer sein).

DerAufnahmetisch hätte den Nachteil das du dich noch um eine richtige Beleuchtung kümmern musst


Welche Cam verwendest du eigentlich?
 
Auf den Thread bin ich heute schon gestoßen :) Hast Du das mit den Kanten und der Rundung (Post von Joschi) hingekriegt?

Ich hab ne Fuji Finepix E550 (kompakt).
 
Hier im Forum wurde dazu ein sehr nützliches Buch empfohlen:
"Lowbudgetshooting" von Cyrill Harnischer (ISBN 3-00-016166-X). Es bietet eine Mnge guter Tipps und Ideen für das Selbstbauen von derartigen Installationen, auch eines Lichtzeltes.

http://www.lowbudgethooting.de
 
Danke, das hab ich schon in Augenschein genommen. Das scheint sich jaeher auf die handwerklichen Aspekte zu beschränken. Ich glaube ich brauche vorher noch ein wenig Input von den Fotografieexperten...
 
dr.zoidberg schrieb:
Auf den Thread bin ich heute schon gestoßen :) Hast Du das mit den Kanten und der Rundung (Post von Joschi) hingekriegt?

Ich hab ne Fuji Finepix E550 (kompakt).
Ne hatte bis jetzt leider noch keine Zeit :(
 
Zerknittert so ein Lichtzelt eigentlich?
 
dr.zoidberg schrieb:
Für den nächsten Schwung ihrer neuen Arbeiten würd ich das ganze gern etwas versierter angehen, da mir der blau anlaufende Hintergrund auf einigen Fotos nicht ganz gefallen hat :)
Du mußt bei solchen Arbeiten einen benutzerdefinierten Weißabgleich einstellen. Die meisten Kameras der mittleren Preisklasse können das.
Man hält ein weißes Papier anstatt dem Produkt vor die Linse und speichert die Einstellung, die dann nur für exakt diese Lichteinstellung gilt.
Wichtig ist auch die Belichtungsmeßmethode.. keine Messung über das ganze Bild einstellen, sonst wird das Weiß grau. Spotmessung aufs Produkt ist besser, oder gleich manuell mit Rumprobieren.
 
Hallo zusammen,

also ich bin nicht wirklich ein Freund des Lichtzelts. Nun hab ich gut reden, da ich als Profi auf die ein oder andere Lampe mehr zurückgreifen kann als der Amateur. Aber auch der Profi hat mal klein angefangen und stand ebenso vor dem Problem, welche gerade greifbare Lampe kann mir helfen. In der Regel sind das Punktlichtquellen, wie z.B. Schreibtischlampen oder für die Freunde der kleinen Blende und kurzen Zeiten eben besagte Baustrahler oder der Handblitz. Das Resultat sind dann meist harte Kreuzschatten und ausgefressenen Spitzlichter (insbesondere bei glasierter Keramik).

Aber das, was ein Lichtzelt mit der gesamten Lichtsituation macht kann man auch gezielt an jeder einzelnen Lampe einsetzen. Nämlich Transparentpapiere und Folien oder auch Stoff in verschiedenen Dichten. Damit läßt sich einfach und günstig sowohl der Lichtkarakter als auch die Intensität steuern. Aber Vorsicht bei Bautrahler. Die können sowas auch schnell mal ankokeln.

Und immer wieder gern genommen sind Aufheller, sei es Spiegel oder auch nur weißer Karton. Das kann die ein oder andere Lampe ersetzen. Und zur besseren Modulation vielleicht auch noch der "Neger", den wohl nur noch Fotografen noch so nennen dürfen, ohne als Rassist zu gelten. Also schwarze Pappen, um Licht wegzunehmen.

Gerade in der reinen Produktfotografie lassen sich so auch mit geringem Budget saubere Ergebnisse erzielen.

Gruß Der Fotograf
 
Meine Liebste ist auch sehr skeptisch, was das Lichtzlt angeht. Ich würd es ja gern mal ausprobieren, aber hab leider keins und kenn keinen der eins hat.

Was für halbwegs taugliche Tageslichtlampen bekommt man denn für ein minimales Budget (< 100 Euro, 2 Stück)?
 
das lichtzelt ist gut für eine lichter- und schattenlose aufnahme. wenn du gleichmässig ausgeleuchtete motive möchtest, fährst du damit besser als mit der hohlkehle.

ABER: dieses licht ist niemals dramatisch, es wirkt flau und matschig. imo: langweilig.

wenn du anständig licht setzen möchtest (und fotografie bedeutet ja: mit licht malen), fährst du mit einer wanne besser.
 
huhu,

500 watt strahler bekommst du im baumarkt mit stativ gelegentlich für 20 euronen.

alles gute - huhu
 
shortcut schrieb:
ABER: dieses licht ist niemals dramatisch, es wirkt flau und matschig. imo: langweilig.

Danke - das ist doch mal ne Aussage !!
 
Möchte mich denn oben genannten Bemerkungen zum Lichtelt anschließen (ist bestimmt kein Allhelmittel, vielleicht hilft es ja mal). Ihr habt den großen Vorteil, daß ihr die Keramiken sehr gut kennt und wißt, was ihr herausstellen wollt. Danach würde ich gehen. Und wenn Du so ein Lichtzelt ausprobieren willst, nimmst Dir halt Vorhangstoff.
 
shortcut schrieb:
ABER: dieses licht ist niemals dramatisch, es wirkt flau und matschig. imo: langweilig.
Tolle ansage und die Alternative?
Blitze für ~300 Euro, das kanns dann aber auch nicht sein.
Und was ist an Ton bitte dramatisch?
 
An Ton ist eben nichts dramatisch, deswegen ja ;-)

Was r meint, ist, dass eine komplett gleichmäßige Ausleuchtung
künstlich, kalt, steril wirkt und so ein Distanzgefühl erzeugt.
Ihr wollt doch aber die Tonwaren sicher verkaufen und da muss
der geneigte Interessent einfach ein warmes, angenehmes Gefühl
bekommen, eine Idee davon, dass es sich um Ton handelt, wie
toll das wäre, das zu Hause stehen zu haben und achja, das könnte
sich auf der Fensterbank sehr gut machen.

Wenn du also ein wenig von der sterilen Abbildung weg möchtest,
nimm ruhig einen Spot mit einer wärmeren Lichtfarbe dazu oder wirf
einen Schatten auf das Gefäß.

Versuch auch mal, das ganze vor einem dunklen Hintergrund
aufzunehmen und eine Punktlichtquelle hinter das Objekt zu stellen,
sodass die Kanten überstrahlen. Wenn man es damit nicht übertreibt,
kann das sehr gut aussehen.

Unter http://www.manfrotto.com/Jahia/site/manfrotto/pid/3475 kannst
du dir Anregungen holen. Ich fand High-Key-Produktfotos eine Zeit lang
sehr gut, bin aber inzwischen nicht mehr davon überzeugt.
Wie gesagt, manchmal soll einfach der "will-haben"-Reiz erzeugt werden
und das ist mit solchen Bildern nicht immer nöglich...
 
janpi3 schrieb:
Tolle ansage und die Alternative?
Blitze für ~300 Euro, das kanns dann aber auch nicht sein.
Und was ist an Ton bitte dramatisch?


once more: gut fotografieren heisst: mit licht malen und formen! nimm ein stück langweiligen ton, fotografiere es langweilig und der verkaufserfolg wird entsprechend langweilig sein.

fotografierst du ein produkt spannend, schön, sexy, begehrenswert, dramatisch undsoweiterundsofort...also als eyecatcher, wirst du andere ansprache (umsatz) erhalten.

zur verdeutlichung: natürlich könnte daimler/chrysler beispielsweise den neuen 600er-benz mit ner kleinen digiknipse bei matschelicht mal eben abschiessen und das dann auf eine doppelseite klatschen. aber ich glaube, das wäre dann nicht im sinne der aktionärsversammlung...

das nennt sich dann werbung und so läuft halt das business.

"geiz ist geil" und sparmentalität in allen ehren, aber wenn's wirklich gut sein muss und reproduzierbare qualität benötigt wird, brauchst du gutes equipment.

oder einen verdammt langen atem bei der post-production... ;)
 
shortcut schrieb:
once more: gut fotografieren heisst: mit licht malen und formen! nimm ein stück langweiligen ton, fotografiere es langweilig und der verkaufserfolg wird entsprechend langweilig sein.

fotografierst du ein produkt spannend, schön, sexy, begehrenswert, dramatisch undsoweiterundsofort...also als eyecatcher, wirst du andere ansprache (umsatz) erhalten.

zur verdeutlichung: natürlich könnte daimler/chrysler beispielsweise den neuen 600er-benz mit ner kleinen digiknipse bei matschelicht mal eben abschiessen und das dann auf eine doppelseite klatschen. aber ich glaube, das wäre dann nicht im sinne der aktionärsversammlung...

das nennt sich dann werbung und so läuft halt das business.

"geiz ist geil" und sparmentalität in allen ehren, aber wenn's wirklich gut sein muss und reproduzierbare qualität benötigt wird, brauchst du gutes equipment.

oder einen verdammt langen atem bei der post-production... ;)
Nunja ich habe diesen langen Atem, aber um ein paar Tongefäße abzulicht gleich so viel Geld auszugeben halte ich nicht unbedingt für sehr Sinnvol
 
Zurück
Oben Unten