"Notfall-Senioren-Modus": Interface stark vereinfachen - geht das?

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thulium

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Moin.

Mein betagter und sehr rüstiger Vater ist ein energischer Technikverweigerer. Er fasst bisher ein Mobiltelefon nicht einmal an.

Gleichzeitig unternimmt er gerne alleine ausgedehnte Waldspaziergänge. Nun bereitet es mir Sorge, dass er einmal stürzt und vielleicht über längere Zeit keine Hilfe holen kann.


Daher treibt mich der Gedanke um, wie ich ihm das Verwenden eines iPhones in Notsituationen hinreichend "schmackhaft" machen kann.

Eine erste Idee:
Ein vorhandenes iPhone 6 in einen Modus versetzen, welcher zuvor mit starken Restriktionen versehen wurde.

Ich weiß aus der Erinnerung, dass Administratoren bei Firmen-iPhones Restriktionen vornehmen können.

Basierend auf so einem Ansatz dachte ich daran, dass direkt nach dem Anschalten sehr wenige, klare und übersichtliche Optionen bereitstehen.

Falls der Ansatz überhaupt realisierbar ist, würde ich gerne über sinnvolle Optionen mit euch diskutieren.

Es ist ja kein ganz exotischer Fall, bestimmt haben auch andere hier betagte Eltern.

Danke.

Der bereits integrierte Modus "Notruf SOS" ist schon prima.

https://support.apple.com/de-de/HT208076

Gerne hätte ich jedoch zusätzliche Optionen, wo mein Vater - bei vielleicht nicht sehr gravierenden Unfällen - erstmal einen normalen Anruf tätigen kann.

Was übrigens leider nicht geht in Deutschland - ich hatte das vor einem halben Jahr bei der Polizei explizit nachgefragt: eine standardisierte Übermittlung von Geodaten, die direkt von der Notrufzentrale an den Einsatzwagen/Krankenwagen übermittelt werden.
Erstaunlich, ja.
 
Es gibt spezielle Seniorenhandies. Ich denke, damit waere dein Vater besser bedient. Die sind auch - soweit ich weiss - nicht so teuer.
 
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Es gibt auch GPS-Tracker mit Not-Telefon-Funktion.
 
Zunächst einmal möchte ich klären, was mit einem vorhandenen Gerät und einem vorhandenen Mobilfunkvertrag möglich ist.
 
Den Mobilfunkvertrag kann man doch weiterhin benutzen? Und wenn ich mir Sorge um meinen Vater(!) mache, dass ihm was passieren koennte, dann gebe ich halt mal 30-50 Euro fuer ein passendes Geraet aus. Das wuerde er mir wert sein.
 
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Es geht nicht darum, dass /mir/ sowas einen solchen Betrag nicht wert ist. Natürlich wäre es mir das. Es geht um die Verweigerung der Anschaffung von zusätzlichen Geräten, die auch das Beschenkt-Werden einschließt.

Bitte lasst uns beim Thema dieses Threads bleiben. Da geht es um die Möglichkeiten mit einem vorhandenen iPhone.
 
Bitte lasst uns beim Thema dieses Threads bleiben. Da geht es um die Möglichkeiten mit einem vorhandenen iPhone.
Verstehe es, würde aber trotzdem gerne auf eine Problematik hinweisen. Die Akkulaufzeit eines älteren iPhones ist nicht so berauschend und erfordert dass das Gerät immer wieder aufgeladen wird. Würde ich bei Menschen die sich Handys gegenüber verweigern als größere Hürde sehen.

Um ein iPhone seniorengerechter zu machen, gibt es z.B. hier ein paar Tipps.

https://www.makeuseof.com/tag/iphone-for-seniors-tweaks/
 
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Definitiv Senioren-Handy mit Notfalltaste. Ein iPhone ist da das falsche. Wenn er sich verweigert, lass das iPhone nächstes mal einfach runterfallen wenn du es in der Hand hältst. Gerne auch mit etwas Schwung. Manchmal muss man ungewöhnliche Wege gehen um ein Familienmitglied zu schützen.
 
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Hausnotruf mit GPS
https://www.johanniter.de/dienstleistungen/notrufsysteme/johanniter-kombinotruf/

Mein Schwiegerdrache hat so einen Knopf allerdings nur für zuhause.
Bringt ihr und uns Sicherheit und Ruhe.
Klar kostet was aber sie ist schon mal gestürzt, da hat sie den Knopf gedrückt und hatte sofort Kontakt zur Notrufzentrale.
Die kamen und haben ihr geholfen. Parallel wurden wir informiert.
 
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Definitiv Senioren-Handy mit Notfalltaste. Ein iPhone ist da das falsche.
Warum bitte soll ein iPhone "das falsche" sein?

Möchte denn niemand auf meinen Ansatz mit der Konfiguration der Oberfläche durch einen Admin eingehen?
 
Warum bitte soll ein iPhone "das falsche" sein?

- Auf Technikverweigerer der älteren Generation wirkt das fehlen von "echten" Schaltern, das rutschige Gehäuse usw. erst recht abschreckend
- Der Akku ist sehr schnell leer und tägliches Laden kommt oben genanntem Personenkreis absolut nicht entgegen
- Die iPhones sind nicht sehr robust.. Bei einem Sturz der Person ist das Display ganz schnell auch hinüber bei ungünstigem Fall und schon war es das mit dem Notruf.

Seniorenhandys haben dazu im Gegensatz sehr große, klare Tasten und Nummern. Die Funktionen sind auf das wichtigste beschränkt, der Akku hält sehr lange. Es gibt einen großen roten Notfalltaster der sofort mehrere Personen informiert.

Warum muss es denn unbedingt das iPhone sein? Sollten in diesem Fall nicht ganz andere Dinge Prio sein?
 
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Habe meiner Oma auch so ein Seniorending gekauft. Hat ne Notfalltaste und drei Knöpfe mit vordefinierten Nummern, dazu starken Vibrationsmotor und sehr lauten Klingeltönen. Das Ding selbst ist robut, kann ruhig runterfallen und der Akku hält wie früher wochenlang.

Beim iPhone oder Smartphone allgemein sind viel zu viele Schritte nötig um schnell mal wen anzurufen, dazu poppen irgendwelche Meldungen oder Notifications auf die nur verwirren und die geringe Akkulaufzeit. Würde einfach das iPhone 6 verkaufen und dann so ein Oma-Handy für kaufen. Dürfte auf 0 rauskommen.
 
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Danke für Deine Argumente.
Meine Mutter kommt z.B. mit dem TouchDisplay und der Bedienung des Telefons des iPhones viel besser klar als mit einem Tastentelefon (DECT). Das muss nicht typisch sein, aber so schwierig wie Du stufe ich das iPhone-Telefonie-Interface nicht ein. Es punkte vor allem durch die Größe der Touch-Tasten. Aber das wäre natürlich bei einem Seniorenhandy auch gegeben.

Tägliches Laden ist in den Alltag bereits integriert. Das Ding kommt auf den Ladeständer, wenn meine Mum nach Haus kommt.

Mit einer vernünftigen Hülle, es gibt ja auch solche mit besserem Schutz gegen Stürze, erscheint mir das nicht als besonders kritischer Punkt.

Ich möchte mich auch nicht auf die Verwendung des iPhones versteifen. Aber ich möchte die Variante einmal ernsthaft durchspielen.
 
Habe meiner Oma auch so ein Seniorending gekauft. Hat ne Notfalltaste und drei Knöpfe mit vordefinierten Nummern, dazu starken Vibrationsmotor und sehr lauten Klingeltönen. Das Ding selbst ist robut, kann ruhig runterfallen und der Akku hält wie früher wochenlang.
Welches Modell hast Du gewählt?
Kann das Ding Geodaten übertragen?

Kann es "kaskadenförmig" anrufen?
Also
1. Kind 1, wenn nicht erreichbar
2. Kind 2, wenn nicht erreichbar
3. 112

So der Anrufende nicht sofort 112 wählen möchte.
 
Ich denke man könnte mal Richtung Shortcuts schauen, gerade mit iOS 13. Sowas wie "sende Standort an XYZ und rufe XYZ an, danach ABC wenn XYZ nicht erreichbar ist."

Außerdem kann man am iPhone in den Bedienungshilfen auch Interface-/Schriftgröße und Co. einstellen.

EDIT: Das iPhone 6 bekommt ja gar kein iOS 13. Aber mit iOS 12 sollte das auch in irgendeiner Form möglich sein denke ich.
 
Da ich ja das Rad nicht neu erfinden möchte, werde ich zunächst mal Ausschau halten, ob es irgendeine fertige App für so eine Aufgabe (eine Notfall-Kommunikation mit Geodatenweitergabe ist ja alles andere als eine exotische Aufgabe).
 
Bei einem Seniorentelefon oder noch besser Notrufsystem drückst du mit einer Hand "blind" einen Knopf (oder es löst sogar selbst aus). Beim iPhone brauchst du meist beide Hände, musst auf das Display schauen und mehre Aktionen nacheinander durchführen.
Es gibt viele Szenarien wo man ein Smartphone nicht mehr bedienen kann, ein Notrufsystem aber schon.
 
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Stell Dir vor Dein Vater liegt auf dem Boden, ein Arm unter dem Körper vergraben. Was ist realistischer ? Iphone raus und ne App starten und drücken und streichen etc. oder ein Notknopf drücken der dann alles automatisch macht ?
 
Da ich ja das Rad nicht neu erfinden möchte, werde ich zunächst mal Ausschau halten, ob es irgendeine fertige App für so eine Aufgabe (eine Notfall-Kommunikation mit Geodatenweitergabe ist ja alles andere als eine exotische Aufgabe).
Naja, man kann das iPhone so anpassen (Kindersicherung) dass es auch »ältere« Menschen nutzen können. Unnötige Apps löscht man einfach. Die Apps die sich nicht löschen lassen packt man in einen extra Ordner - und nennt den beispielsweise »Crap«.

Die App »SOS Alarm« setzt einen 112-Notruf ab und übermittelt gleichzeitig die Position …
SOSalarm.png
… und falls es sowas in Deutschland nicht gibt (oder geht) würde ich die Schuld nicht bei Apple oder beim iPhone suchen.

Off Topic: Wenn ich mich richtig erinnere habe ich hier im Forum gelesen, dass man in Deutschland mit einem Mobile ohne SIM keinen Notruf absetzen kann. Auch da würde ich die Schuld nicht bei Apple oder beim iPhone suchen.

Und wenn ihr glaubt bei uns ist alles gut - nein, da werden sogar die Rettungswagen im Einsatz wegen Falschparken aufgeschrieben. ;)
 
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Stell Dir vor Dein Vater liegt auf dem Boden, ein Arm unter dem Körper vergraben. Was ist realistischer ? Iphone raus und ne App starten und drücken und streichen etc. oder ein Notknopf drücken der dann alles automatisch macht ?
Die Notruffunktion gibt es bereits beim iPhone, das erwähnte ich ja im Ausgangsposting.
5mal drücken.

Wie schon erwähnt, ich sperre mich in keiner Weise gegen andere Varianten, möchte aber erstmal die besten Varianten für das iPhone diskutieren. Wenn da niemand Lust drauf hat habe ich das natürlich hinzunehmen.

Sobald die besten Varianten direkt am iPhone klar sind, wäre der Schritt danach:
Welches Armband-Device gibt es, welches die Funktionen des iPhones auslösen kann.
Das muss nicht mal "aus der Tasche geholt werden".

Aber an der Stelle sind wir in der Debatte noch gar nicht. Das möchte gerne später diskutieren.

Zur Kindersicherung:
Ja, das muss ich mir noch ansehen. Ähnlich, aber weitgehender sind vermutlich die Möglichkeiten über "Apple Configurator 2".

Aber ob sich damit wirklich relevante und sinnvolle Änderungen im Sinne der Vereinfachung der Bedienung und der Verhütung von Fehlbedienungen oder von verwirrenden Meldungen realisieren lassen, weiß ich nicht. Sowas wäre wohl ein größeres "Projekt".
 
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