Neuer Job - und unzufrieden

sektion31

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Moin!

gerade habe ich ein längeres Gespräch mit meinem Bruder (29) geführt, der hat seit Januar einen neuen Job, ist aber total unzufrieden.

Er hat mal vor 10 Jahren mal IT-Systemeletroniker gelernt (97-00), wurd dann vom Ausbildungsbetrieb auch übernommen, und wurd dort im Geschäftskunden-Vertrieb eingesetzt. Naja aufgrund von Konjunktur/Umstrukturierungen etc hat der seit 2003 nun 3x den Arbeitgeber gewechselt bzw. wechslen müssen.
Ist aber immer in der TK-Branche geblieben, wie auch jetzt wo er seit Januar arbeitet. Er sagte mir er will weg aus der Branche, die ist ausgelutscht, kein Kunde wechselt mehr den Anbieter für Cent-Beträge aufs Jahr gerechnet.

Problem ist aber, überall wo er sich beworben hat, wo es nicht um Telekommunikation geht, wurd ihm wegen seiner Ausbildung / Werdegang abgesagt.

Hat jemand einen Tipp? Er interessiert sich sehr fürs Marketing / Produkt-Marketing aber ohne Studium kommt man da nicht rein denke ich.
 
Noch ist er jung... wenn er wirklich in eine andere Branche rein möchte, würd ich mir mal ein Fernstudium ansehen (vorausgesetzt, er will den Job behalten). Damit steigen die Chancen mit Sicherheit.
 
Hat er schon mal überlegt, sich auf "Produktmanager" Stellen zu bewerben? Vielleicht in einem Telekommunikationsunternehmen? Das ist auch relativ Marketing nah und er kann dennoch sein Technik-Know-How anwenden.
 
Ich würde 'ne Weiterbildung machen. Möglichst in Vollzeit. Gefördert wird das zum Beispiel mit dem Meisterbafög der KFW Bank (die heißt jetzt aber anders, glaube ich)

vorteile:
- Input fürs Hirn
- Mal etwas Abstand vom Berufsleben. So hat man Platz für Neuorientierung
- Gut für die Steuererklärung
- Gut für den Lebenslauf

Ich hab die Zeit genossen und bereue es nicht, fast 15.000 dafür ausgegeben zu haben. Im Vergleich zu so manchem Seminar immernoch günstig, wenn man bedenkt, dass die Weiterbildung 1.5 Jahre gedauert hat.
 
Weiterbildung, ehrlich schön und gut. Und als was?

Außerdem wird das wohl eher nix für meinen Bruder sein, weil er ja laufende Kosten hat monatlich und eine kleine Familie ernähren muss.
 
Wie gesagt - es wird gefördert. Das Meisterbafög bspw. teilt sich auf in Zuschuss und Darlehen. Wie hoch der jeweilige Teil ist, wird anhand des Bedarfs errechnet.
Sicherlich wird man während der Weiterbildung nicht reicher - zumindest finanziell, aber hinterher zahlt es sich meist aus.

Die andere Frage meinst Du nicht ernst, oder?
Ich denke, Dein Bruder will aus der _branche_ raus?!?
Wenn Dein Bruder in seinem Job unzufrieden ist, soll er halt überlegen, was er will. Wenn Du hier fragst, wohin er sich weiterbilden soll, kann ich Dir jetzt schon versprechen, dass er hinterher wieder nicht glücklich ist.

Noch hat er ja seinen Job - also nix überstürzen und erstmal überlegen, wo es hingehen soll. Förderprogramme abgrasen, Schulen und Institute abklappern...

Da steckt schon etwas mehr Arbeit drin als ein Posting in einem Forum, dass auch noch der Bruder macht...

Sorry - klingt hart, ist aber gut gemeint.
 
Weiterbildung, ehrlich schön und gut. Und als was?

Außerdem wird das wohl eher nix für meinen Bruder sein, weil er ja laufende Kosten hat monatlich und eine kleine Familie ernähren muss.

Die Frage als was, muss er sich selber stellen und gucken ob er eine Chance hat das zu erreichen. Klar ist es schwierig eine Familie zu ernähren und Geld für die Weiterbildung auszugeben. Wenn es aber sein soll, muss man das Familienleben eben für die Zeit umstellen. Urlaub reduzieren/streichen, Zeit fürs lernen einkalkukieren, etc. Förderungen gibt es ja genau deswegen.
Ein ehemaliger Ausbildungskollege hat damals den Techniker zusammen mit mir in Teilzeit gemacht. Danach hat er 4 Jahre gearbeitet und dann noch ein Fernstudium nachgeschoben. Er hat übrigens auch 3 Kinder. Das heisst normal arbeiten 8-17 Uhr, dann 18:40Uhr Schule bis 21:00 Uhr, oder eben lernen und die Klausuren an speziellen Wochenenden schreiben. Das alles kostet vorallem Konsequenz und Einsatz.
Wenn man nicht weiss was man will, dann sollte man das Thema verschieben. Man muss erst wissen was man will, dann muss man davon überzeugt sein und den Ergeiz entwickeln es durchzuziehen, der Rest kommt dann von allein. Wichtig ist auch, das die Familie dahintersteht und ihn unterstützt, denn einiges wird in der Zeit hinten runterfallen, aber auf lange Sicht wird es sich auszahlen, für die gesamte Familie, denn wenn Papa zufrieden ist, gibt es keinen Stress. So muss man es auch betrachten.
Gruß Malte
 
...Wichtig ist auch, das die Familie dahintersteht und ihn unterstützt, denn einiges wird in der Zeit hinten runterfallen, aber auf lange Sicht wird es sich auszahlen, für die gesamte Familie, denn wenn Papa zufrieden ist, gibt es keinen Stress. ...Gruß Malte

Und geau das ist der Punkt der einem viel versauen kann,
wenn es eben nicht so ist.

Nur klar ist, wer nicht strampelt geht unter. Also: Weiterbilden, lernen, wissenaufsaugen wo es nur geht.
 
Da steckt schon etwas mehr Arbeit drin als ein Posting in einem Forum, dass auch noch der Bruder macht...

Sorry - klingt hart, ist aber gut gemeint.

Seh ich genauso. Die Zeit der Quereinsteiger ist vorbei.

Im Prinzip ist dein Bruder Elektriker für IT Systeme, also Handwerker. Nicht mehr & nicht weniger.

Auf artfremde Jobangebote z.B. kaufmännische Stellen sind Bewerbungen zwecklos. Zumindest in Deutschland. In den USA gibt es keine Ausbildung wie in Deutschland. Da ist Training-on-the-Job angesagt & wenn der Kandidat es nicht gebacken bekommt fliegt er eben.

Mit ner Ausbildung bist du in Deutschland auf ewig an den Bereich gebunden.

Staatl. geprüfter Techniker - Fachrichtung Elektrotechnik wäre wohl was für deinen Bruder.

Wenn er was komplett neues machen will käme Abi + Studium oder ne neue Ausbildung in Frage. Mit Familie aber so gut wie aussichtslos, weil es ewig dauert.

Machen wir uns also nichts vor. Wenn er mit Familie in Teilzeit seinen Techniker macht wäre es schon ein Wunder.

Vermutlich wird er bis DZE in dem Job bzw. der Branche bleiben.

Wie sagt man so schön: Ein Held ist jemand der jeden morgen aufsteht & einen beschissenen Job macht um seine Familie zu ernähren.

Is leider so.
 
Wenn er was komplett neues machen will käme Abi + Studium oder ne neue Ausbildung in Frage. Mit Familie aber so gut wie aussichtslos, weil es ewig dauert.

Machen wir uns also nichts vor. Wenn er mit Familie in Teilzeit seinen Techniker macht wäre es schon ein Wunder.
nöö, ich sehe es wie Multe: anscheinend ist der Leidensdruck noch nicht gross genug, ich habe nach 17 Jahren Berufstätigkeit mein Abi nachgeholt (Anfangs mit einem Kind, am Schluss mit zweien), und mit Mitte 30 ein Studium begonnen (am Ende des Studiums kam das dritte Kind). So was geht, mann muss nur wollen
 
Machen wir uns also nichts vor. Wenn er mit Familie in Teilzeit seinen Techniker macht wäre es schon ein Wunder.

Quark, damals zu meiner Technikerzeit haben das in meiner Klasse um die 10 Leute durchgezogen. Familie ist keine Krankheit, sondern eine Gemeinschaft. Wenn man sich einig ist, dann ist das weniger ein Problem.
Sieht man es realistisch, ist es doch so, dass Papa meistens der Hauptverdiener ist und Mama ggf. einen Halbtagsjob macht, zumindest wenn das Kind noch klein ist. Wenn Papa unzufrieden ist und sich gerne weiterentwickeln will, dann hilft das im Endeffekt in der Zukunft, denn man macht das ja nicht zum Spass sondern weil man einen besseren Job möchte der auch meistens besser bezahlt wird. Wenn Mama einen ständig nörgelnden Mann an ihrer Seite hat, wird sie bestimmt auch nicht glücklich.
Ich würde nicht von Wunder reden, sondern von Ergeiz und Entschlossenheit und einer funktionierenden Familie. Nicht mehr, nicht weniger.

Gruß Malte
 
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