Netzwerkkabel verbinden - Verständnisfrage...

CharlieD

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
24.04.2004
Beiträge
4.047
Reaktionspunkte
660
Moin Gemeinde!

Jetzt hab ich da mal a Problem, wo ich vom Verständnis her nicht weiter komme...

Habe gestern bei am Kumpel a paar Netzwerkspielerein gemacht.
Der ist in ein (gemietetes) Haus gezogen, in dem es der Bauherr wohl nicht für nötig hielt, vernünftig Netzwerk zu verlegen. Da aber Leerrohre da waren, haben wir da selber nachgeholfen.
Also haben wir gestern so ca. 30 Meter CAT7 Verlegekabel vom ersten Stock über den Keller in den zweiten gelegt. Von den Kabelschächten in den Fluren sind wir dann mit je ca. 7 Metern CAT6 Kabeln weitergegangen. An den Kabelenden habe ich ganz normale Unterputzdosen aufgelegt, soweit alles schick.

Jetzt musste natürlich nur noch eine Verbindung vom "Hauptkabel" zu den "Zimmerkabeln" her. Als früherer Elektrofuzzi dachte ich mir natürlich: Alles, was man nicht Programmieren kann, kann man auch Löten und bin ans Werk gegangen. Also die Kabel entsprechend der Belegung verlötet, dabei natürlich auf die Isolierung der einzelnen Drähte geachtet, die verdrillung der Adernpaare beibehalten und auch die einzelnen Abschirmung der Adernpaare und des gesamten Kabel habe ich mit Alufolie wieder entsprechend hergestellt - man wills ja gescheit machen.

Ja, was soll ich sagen - Verbindungsabbrüche noch und nöcher, teilweise unterirdische Pings.

Das konnt ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, und da genügend Platz in den Schächten vorhanden war, bin ich zum örtlichen Baumarkt gefahren und habe so Verbindungsdosen (http://www.amazon.de/Netzwerk-Verbi...3109&sr=8-13&keywords=verbindungsbox+netzwerk so in der Art) geholt. Alles noch mal abgeschnitten, in die Dosen aufgelegt und, tja, was soll ich sagen - 1GBit, perfekt sauber, alles geht schnell und gut.

Jetzt meine Frage: Wieso hat das mit dem Verlöten ned hingehauen? Ich hab 100%ig sauber gearbeitet, keinen Leitungsschluß produziert, die Isolierungen, respektive Schirmungen waren ebenfalls so wie sie sein sollten, rein vom elektrischen her war alles gut. Und trotzdem gings nicht.
Habe ich da mit dem Löten fröhlich HF-Antennen gebaut? Kann aber, wegen der Abschirmung eigentlich ja auch nicht sein...

Egal, geht ja jetzt, aber trotzdem würd ichs gern verstehen...


Grüße
Charlie
 
Habe ich da mit dem Löten fröhlich HF-Antennen gebaut?
Scheint so. Ein 100-MBit-Netzwerk sollte die von dir genannten Probleme nicht so ausgeprägt haben. Wäre einen Test wert gewesen.

Wichtig ist es dass die Kabelenden vollen Kontakt haben und kein Lötzinn dazwischen ist. Wie hast du die verlöteten Stellen isoliert? Die beiden Isolierungen der Aderpaare sauber fortgeführt und vollständig um die verlötetete Stelle?
 
Ja, also, die Lötstellen waren sauber, kein überschüssiges Zinn, keine kalten Lötstellen, die einzelnen Lötstellen habe ich mit Schrumpfschläuchen entsprechend isoliert, dann wie gesagt, die Verdrillung wieder hergestellt, dann die Abschirmung pro Adern paar wieder hergestellt, danach das ganze nochmal komplett mit Alufolie geschirmt und über diese ganze Apparatur nochmal an Schrumpfschlauch gelegt. Die komplette Verbindungsstelle war so, hm, 5, 6 cm lang, also auch keine großen freiliegenden Kabelstücke...

...eine Arbeit wie aus dem Lehrbuch...mein alter Meister wäre stolz auf mich gewesen... :D

...zumindest von der Ausführung her...vom Ergebnis her ja eher nicht... :hehehe:
Charlie
 
Der einfachste Test wäre gewesen zu testen ob ein 100-MBit-Netzwerk die gleichen Probleme gehabt hätte.
 
Ja, sowas hab ich in meiner Not auf benützt und damit ist alles Schick - aber wie gesagt, ich war halt auf dem Trichter: Direktes Verbinden mittels Löten ist immer besser als ein Zusatzteil in die Leitung einzuschleifen...

Charlie
 
Ich kann mir fast nur vorstellen dass Du doch einen Draht verwechselt hast, Deine beschriebene Arbeitsweise wäre HF technisch Dichter als der Aufleger.
 
die verdrillung der Adernpaare beibehalten und auch die einzelnen Abschirmung der Adernpaare und des gesamten Kabel habe ich mit Alufolie wieder entsprechend hergestellt - man wills ja gescheit machen.

Ganz ehrlich?
Löten bei Netzwerkkabel = Pfusch. Punkt :)
Lötzinn arbeitet. Nicht umsonst verzinnt kein Elektriker seit 20 Jahren Litzendrähte.

Egal wie gut du das gemacht hast.

Jeder Knick, jede angeranzte Stelle beim Verlegen, ist eine Fehlerquelle.
Ohne Test, mit entsprechendem Gerät, gilt keine Netzwerk-Leitung als in Ordnung.

Du hast möglicherweise eine viel zu hohe Störspannung auf dem Kabel, die hat im besten Fall deutlich unter 280mV zu liegen.
Andere Parameter wie Next, Dämpfung ect., die entscheidend für die Qualität der Leitung stehen, siehst du ohne konkrete Messung ohnehin nicht. (Auch nicht mit den 0815-Testern die es für kleines Geld gibt)

Mit CAT7-Verbindern fährst du immer besser.

Zu schnell sind einfach auch Adern vertauscht oder beim Einpacken auch wieder gebrochen.
Verwendest du CAT7 sollte JEDE andere Komponente AUCH CAT7 entsprechen.
Also auch die Dosen an jedem Ende.

Nur so ein Tipp ;)
 
Es wird auch immer wieder die Auswirkung auch der perfektesten Lötung unterschätzt, Lötzinn, auch guter hat nicht die gleichen Eigenschaften wie ein hochwertiges Kupferkabel. Die Übergänge vom Kuper > Lötzinn > Kupfer sind bei 100 MB/s noch vernachlässigbar, bei 1GB/s dagegen wirken sie auch induktiv wie Widerstände - es lässt sich beim Löten nicht verhindern, dass Lötzinn ZWISCHEN die Kabel gerät (leitet zwar auch, aber weniger effektiv), beim Klemmen gibt es keine Materialunterschiede (wenn man da nicht zu "Geiz-ist-geil-Ware greift").
 
Zurück
Oben Unten