NAS - Lese/Schreibgeschwindigkeit maximieren

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oktagon

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Hallo zusammen.

Ich habe ein NAS von Asustor mit herkömmlichen 3,5 Zoll Platten. Von diesem führt ein CAT 8-Lan-Kabel zu einem USB-C-Gigabitadapter, welcher in mein MBP am TB3-Post eingesteckt ist. Wenn ich Daten kopiere (meist größere Mengen zwischen 100 GB und 2 TB, inhomogene Datentypen - Fotos, Videos, Dokumente, Imagedateien gemischt), dann erreiche ich Geschwindigkeiten zwischen 16 und 65 MB/s. Das sagt sowohl der Bereich Netzwerk in der Aktivitätsanzeige, als auch die entsprechende Überwachungsanzeige im NAS selbst (siehe Screenshots):

1615933986288.png


1615934075557.png



Das NAS ist nur über einen LAN-Port (von 2) angeschlossen. Der 2. Port bringt wohl nur etwas in einem Netzwerk (Link-Aggregation) mit mehreren Usern und ich selbst habe bei zwei angeschlossenen Kabeln als alleiniger Nutzer an dem MBP praktisch auch keinen Geschwindigleitsvorteil festgestellt.


Laut Hersteller soll Lesen und Schreiben mit über 200 MB/s möglich sein. Diese Werte erreiche ich aber nicht einmal ansatzweise.

Wie kann man die Verbindung schneller machen? Habe ich etwas übersehen?
 
Über 200 wirst du auch mit einer normalen 3,5“ Festplatte nicht erreichen, es sei denn die hast einen RAID drin. Herkömmliche Platten schaffen 100-200 MB/s. Was für eine Platte ist drin? Ich hoffe mal eine NAS Platte mit CMR. Herkömmliche Platten ohne CMR machen bei machen Geräten Probleme.

Dann Netzwerk. Auf welche Geschwindigkeit einigen sich der Adapter und das NAS? Und warum hängt das NAS nicht am Router? Wie ist die Prozessorauslastung des NAS beim kopieren?
 
Volle Leistung erhältst Du nur bei großen, einzelnen Dateien. Die Werte vom Hersteller musst du genau überprüfen, meist steht ein * dahinter wo sowas wie "getestet mit SSDs" oder "nur im Raid 0 Betrieb" steht
 
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200MB/s wirst du auch nie erreichen. Allein dein Netzwerk schafft ja schon nur theoretisch max. 125 MB/s.
 
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Link-Aggregation setzt man üblicherweise erst dann ein, wenn man 2 Switche vorgeschaltet hat. Es geht auch mit einem. Dann wäre immer noch die Frage welche Kanalbündelung betreibt. Der Switch muss das unterstützen. Die meisten NAS Systeme unterstützen das. Dann werden die Verbindungen auf beide mit unterschiedlich einstellbaren Algorithmen auf die beiden Anschlüsse verteilt. Eine andere Konfiguration wäre sich vor Ausfall eines Verbindungsweges zu schützen. Dann ist nur ein Port in Betrieb und im Fehlerfall wird umgeschaltet. Du verwendest nur "einen Anschluss" zum NAS und damit kannst du nur "die maximale Geschwindigkeit von einem Kabel" nutzen.

Bei deiner Konfiguration (siehe AgentMax) wirst du bei ca. 125 Mb/s landen können.

Um die Geschwindigkeit zu testen nehme ich gerne rsync auf der Shell.
 
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...welche Transferrate ergibt sich denn beim Kopieren *einer großen* Datei (ca. 3-4 GB, z.B. ein Video)? Dabei sollten konstant > 100MB/s anliegen...
 
Schalte auf dem NAS das SMB Signing und SMB encryption aus.

Das erhöht den Durchsatz schon um einiges. Beides ist in einem LAN zuhause nicht recht sinnvoll und kann daher ohne weiteres deaktiviert werden.
 
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Kommt auch immer aufs NAS an - die billigen Synologys schaffen auch keine 120 MB/s obwohl immer damit geworben wird
 
Die Geschwindigkeit hängt stark von der Größe der Dateien ab. Und in deinem Versuchsaufbau hast du auch die Zeit mit drin, in der dein Mac Daten auf SSD/Platte schreibt oder liest. Das verfälscht die Ergebnisse zusätzlich.

Um diese Messfehler auszuschließen, empfehle ich, einmal den Blackmagic Speedtest zu installieren und für die Tests zu nutzen. Das gibt besser vergleichbare Ergebnisse.

Während des Tests darf nichts anderes auf deinem Mac laufen. Die Ethernet-Schnittstelle am Mac ist schließlich auch ein Engpass. Ein Download im Hintergrund verfälscht die Ergebnisse sonst deutlich.

Die Festplatten im NAS schaffen die Gigabit-Geschwindigkeit locker, egal ob alleine oder im Raid-irgendwas. Aber der Prozessor in deinem NAS könnte der Engpass sein.

Versuche, die du dann machen kannst:
Unterschiedliche Netzwerkprotokolle: SMB, AFP, NFS
Mit und ohne Jumbo-Frames (jeweils auf beiden Seiten gleichzeitig ein oder aus)
Raid 1 oder Raid 5 kann einen Unterschied machen (belastet den Prozessor unterschiedlich). Von Raid 0 rate ich ab.
Festplatten-Verschlüsselung ausschalten (hat dein NAS eine Hardware-Unterstützung der Verschlüsselung?)

Bei mir ist SMB mit Jumbo-Frames am schnellsten, Verschlüsselung macht keinen Unterschied. Aber ich habe eine ganz andere Hardware, insbes. mit Unterstützung der Verschlüsselung), weswegen das bei dir ganz anders aussehen kann.
 
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USB-C-Gigabitadapter, welcher in mein MBP am TB3-Post eingesteckt ist.
Vielleicht liegt da der Hase begraben ?
Stecke doch mal das LAN Kabel in die Fritzbox und greife mit dem Macbook per Wlan zu.
Meine Qnap macht mit normalen Platten ca. 120. (SMB2-3)
 
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Werte Foristi,

zunächst noch einmal vielen Dank für die Vielen Tipps und Hinweise.

Hier ein kleines Feedback:
Ich nutze 2 WD Red 6TB (BJ 2015 oder älter) mit Raid 1. Sie müssten CRM haben.

SMB Signing und SMB encryption: Ich habe diese Einstellungen in der NAS-Software nur für Windows gefunden. Vielleicht muß ich da noch einmal suchen.

Festplattenverschlüsselung habe ich nicht eingestellt.

Was habe ich inzwischen noch gemacht/probiert:
  1. Die Verbindung im Finder von AFP auf SMB umgestellt.
  2. Ich habe noch einmal Link Aggregation versucht. Kam dann nur bei ca 1 MB/s heraus! Habe es dann natürlich wieder gelassen.
  3. Alle Daten auf anderen Laufwerken gesichert.
  4. Die NAS-Software aktualisiert.


Wenn ich 4-6 GB große Isodateien kopiere, komme ich jetzt auf Geschwindigkeiten um 110 -115 MB/s:
1619596107012.png


1619596131464.png

Das ist schon viel besser und vermutlich auch in etwa das Maximum, was ich mit meiner Konfiguration erreichen kann (sofern ich Euch richtig verstehe).
Herzliche Grüße
 
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Die Grenze ist halt aktuell dein Netzwerk. 1 Gbit pro Sekunde /8 = 125 Megabyte pro Sekunde. Etwas Overhead, also 120 MB/s wäre ein sehr guter Wert.
Ich habe noch einmal Link Aggregation versucht. Kam dann nur bei ca 1 MB/s heraus! Habe es dann natürlich wieder gelassen

Verstehst du denn überhaupt, was Link Aggregation ist? Einfach einschalten bringt gar nix, du musst natürlich dann auch entsprechende Hardware dahinter haben und auch das Gerät auf der anderen Seite muss natürlich mehr als 1 Gigabit empfangen können.
 
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Ich glaube, ich verstehe grob, was Link Aggregation ist. Ich betone grob dabei ganz bewußt. Ich könnte spontan gar nicht sagen, welche Hardware dafür konkret nötig ist. Mit meiner Konfiguration ist das jedenfalls offensichtlich nicht darstellbar.

Mit 115 MB/s bin ich daher nun ersteinmal zufrieden. Das ist schon viel schneller also vorher.
Herzliche Grüße
 
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Für Link Aggregation brauchst Du keine Hardware - das sorgt einfach dafür, dass 2 Geräte über 2 Leitungen auf das NAS zugreifen können und nicht nur über eine wie ohne Link Aggregation
 
Nun, bei meiner Hardware-Konfiguration ist das alles m. E. trotzdem nutzlos: Für Link-Aggregation würde ich ersten mindestens noch einen Switch benötigen, den ich nicht habe und erst kaufen müßte (und mich erst einmal schlau machen müßte, was ich da genau brauche).

Zweitens würde das bei meiner Hardware-Konfiguration wie schon erwähnt auch dann nichts bringen, da ja das MB der alleinige Nutzer am NAS ist. Nur bei zwei oder mehr gleichzeitigen Zugriffsgeräten bringt das ja einen Vorteil (und nur in Summe der Geräte, je Gerät kommt man ja aus technischen Gründen offensichtlich nie über das Netzwerklimit hinaus). Siehe dazu auch die entsprechenden Posts anderer Foristi hier.

Ich müßte also in Hardware investieren und ein NAS mit 2,5GbE (oder mehr) Anschluß kaufen, damit ich schneller sein kann als die derzeit darstellbaren 115 MB/s (bzw. theoretisch 120/125 MB/s).

Herzliche Grüße
 
Blöde Frage: Wenn Du eh nur von einem Rechner drauf zugreifen willst, warum holst Du Dir nicht ne Thunderbolt oder USB Lösung?
Dann bekommst du weitaus mehr als die 120 MB/s hin
Ein NAS ist ja explizit für mehrere Rechner gedacht - und wenn man gerade das nicht braucht ist es so ziemlich die unsinnigste Lösung für das Problem
 
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USB. Die Idee hatte ich auch schon: Ich habe bereits mehrfach - leider stets erfolglos - versucht, das NAS über USB anzuschließen, um die (gegenüber 1GbE) höheren Geschwindigkeiten von USB 3.0 bzw. 3.1 nutzen zu können (habe dafür auch einige verlorene Zeit in Bedienungsanleitungen, YT-Videos und WWW-Seiten investiert). Ich bekomme mit USB gar keinen Zugriff zum NAS.

Das NAS sehe ich für meine Nutzung überhaupt nicht als unsinnig an, im Gegenteil: An erster Stelle steht für mich ja Datensicherheit im Sinne von Datenverlustsicherung über lange Zeiträume in meiner eigenen Obhut. Da dürfte es - zumindest zu halbwegs überschaubaren Kosten - wohl kaum etwas geeigneteres geben als 2 nicht zu schnell drehende, gespiegelte Magnet-Platten eines bewährten Herstellers in einem NAS, oder?

Die Möglichkeit der Netzwerknutzung, die ich zwar jetzt nicht, aber vielleicht später einmal nutze, ist ein nettes add on.

Herzliche Grüße
 
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Sieht das NAS einen Anschluss an einen Computer über USB überhaupt vor?
Würde mich wundern, wenn das so wäre. Normal sind die USB-Ports zum Anschluss von USB-Geräten am NAS vorgesehen.

Und ein RAID 1, also das was du betreibst, ist kein Backup.
Da gibt es die lustigsten Geschichten über Leute denen das NAS gekapert und die Daten verschlüsselt wurden. Da bringt dir dein RAID 1 leider gar nix.
Oder dir einer in die Bude einsteigt und das NAS mitnimmt.

Dann lieber eine USB-Festplatte statt NAS und von dieser regelmäßig (am besten rotierende) Backups ziehen, die du an einem physisch getrennten Ort aufbewahrst.
 
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Es gibt schon USB-Gehäuse die RAID beherrschen. NAS sind sinnvoll, wenn von mehreren Geräten aus zugegriffen wird oder du für dein Macbook das Wifi nutzen möchtest, anstatt ein Kabel anzustecken. Auf die 105-115MB/s wirst du übers 1GbE-Netzwerk immer limitiert sein. Allzuviel mehr schaffen die älteren Platten aber nicht, die du nutzt, dein NAS kann vielleicht mit 160-180MB/s lesen und schreiben. Du könntest dir ein USB-Gehäuse mit 4 Slots und RAID10 zulegen, dann sollten so 300-350MB/s drin sein. Das Ding hier schaut beispielsweise recht solide aus: https://geizhals.eu/raidsonic-icy-box-ib-rd3640su3-20641-a865514.html

Da steckt ein 80mm-Lüfter drin, den würde ich vorbeugend gegen einen Noctua NF-A8 austauschen, das Gehäuse lässt sich dahingehend sicherlich öffnen. Dann sollte das auch flüsterleise bleiben (die mitgelieferten Lüfter bei sowas sind eher billiger/lauter).

Das NAS könntest du dann zum Backup umfunktionieren, da ist die Geschwindigkeit ja dann egal.

Ansonsten, wenn dir momentan das NAS aufgrund eines elektrischen Fehlers abraucht, ist möglicherweise das ganze RAID1 tot.
 
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Das NAS sehe ich für meine Nutzung überhaupt nicht als unsinnig an, im Gegenteil: An erster Stelle steht für mich ja Datensicherheit im Sinne von Datenverlustsicherung über lange Zeiträume in meiner eigenen Obhut. Da dürfte es - zumindest zu halbwegs überschaubaren Kosten - wohl kaum etwas geeigneteres geben als 2 nicht zu schnell drehende, gespiegelte Magnet-Platten eines bewährten Herstellers in einem NAS, oder?
NAS ist ausschließlich sinnvoll wenn mehrere Rechner drauf Zugreifen - es gibt keinen anderen Grund warum man das haben will.
RAID geht auch in Software dafür brauchst Du gar keine Hardware und selbst wenn Du das unbedingt willst, gibt es Festplattengehäuse die das können (und noch dazu günstiger sind als ein NAS)

Man muss allerdings sagen, dass RAID auch recht sinnbefreit ist, wenn es Dir um "Datensicherheit im Sinne von Datenverlustsicherung" geht. Denn dafür ist RAID auch nicht gemacht. Dafür brauchst Du ein Backup. RAID ist für Datenverfügbarkeit gedacht, nicht für Sicherheit
 
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