Münzsammlung von der Großmutter- was nun?

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Sonja10

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Meine Großmutter bat mich letztes Wochenende mit den Worten: "komm mal mit, ich hab' da was für dich" in den Keller und drückte mir 10 Sammel-Bücher voller Münzen in die Hand.
Die Sammlung umfasst hauptsächlich Deutsche Mark- Münzen, aber auch ausländische sind dabei.

Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Ich habe nun wirklich keine Lust Münze für Münze nach etwaigem Wert durchzuschauen. Kann ich sowas getrost von einem Fachmann unter die Lupe nehmne lassen, ohne dass mich dieser "bescheisst"? Oder gibt es gar von staatlicher Seite Einrichtungen?

Witzigerweise gibt's ja immer Ausnahme-Fälle, die plötzlich viel Wert besitzen:

http://www.sammler.com/mz/die-wertvollsten-pfennige.htm

Ich hab zufällig gesehen dass "Platz 7" - das 5 Pfennig-Stück von 1967 in meinem Besitz ist!! Schön, und wer gibt mir dafür jetzt 70€? :Pfeif:

Würde mich sehr freuen wenn ihr mir weiterhelfen könntet, wie ihr an meiner Stelle verfahren würdet.
Vielleicht ist ja auch jmd hier angemeldet, der selbst Münzen sammelt oder Ahnung hat.
 
Ich würde die behalten und mich daran erfreuen, erstens weil sie von der Oma sind und zweitens weil die DM halt einfach schöne Münzen hervorgebracht hat.

Geld verdienen tut damit nur einer und das ist der Händler der Dir das Zeug abkauft.

.
 
Es gibt z.B. bei der EZB in Frankfurt eine Muenzschaetzstelle.
Allerdings nehme ich an, dass jeder normale Haendler 10 Alben mit normalen Umlaufmuenzen nur kurz ueberfliegt und dir den Stapel zu einem, wahrscheinlich jaemmerlichen, Festpreis abkauft.

Zu deinen wertvollen Pfennigen. 70 Euro ist fuer praegefrische Erhaltung. Sobald der mal im Umlauf war, duerfte der Wert rapide fallen. Wuerde schaetzen, dass du dafuer maximal 5 Euro bekommst.
(Bin allerdings nur peripher geschult, mein Vater sammelt Muenzen.)
Solltest du Kinder haben, dann kauf einen Muenzkatalog und lass damit rumwerkeln. Kinder haben da viel Spass :D
 
Ein Händler wird immer versuchen billig einzukaufen. Wenn er Dir z.B. 200 EUR bietet, kannst Du davon ausgehen, daß er die Ware für mindestens 400 EUR wieder verkaufen kann. Wenn Du finanziell nicht klamm bist, würde ich die Münzen behalten. Verkaufen kannst Du diese in einer Notlage immer noch, wenn es unbedingt sein muß.

Und bei Münzen muß man aufpassen. Fehlprägungen können ein Vielfaches von dem der korrekt geprägten Münze kosten. Klassisches Beispiel die 50 Pfennig Bank Deutscher Länder 1950 mit dem Prägebuchstaben G. Da steht bei der korrekten Prägung Bundesrepublik Deutschland drauf. Bei der Fehlprägung eben oben genanntes. Im guten Erhaltungszustand kostet die Münze z.B. um die 800 EUR. Die Standardausgabe um die 13-14 EUR. Das geht beim Grob-Überflug z.B. sicher unter (falls vorhanden).

Es gibt auch weitere Fehlprägungen wie verdrehtes Avers u.a. die auch deutlich teurer sind als die korrekt geprägte Ausgabe.

Bei der BRD gibt es sehr viel Massenware. Es gibt aber eben auch teure Ausgaben. Z.B. die ersten 5 Exemplare der 5 Mark Gedenkmünzen sind relativ teuer. Am teuersten davon z.B. die erste 5 DM Gedenkmünze Germanisches Museum. Einige Jahrgänge der Kursmünzen sind teuer. Die PP-Ausgaben kosten meist ein vielfaches der Stempelglanz-Varianten. Beim Ausland wirds noch kritischer. Neben billigen Pfennigkram (auf gut Deutsch Touristen-Sch....) kann auch teures darunter sein. Z.B. die Ausgaben von Cook-Island werden sauteuer bei MDM und Co. verkauft ist aber unter dem Strich nicht viel wert. Maximal der Edelmetallwert (falls Silber) steckt da drin. Sehen aber optisch gut aus. Keine Frage. Die Motive gefallen mir persönlich sogar besser wie die der BRD in letzter Zeit. Dieses neuzeitliche gefällt mir gar nicht. Da hat Österreich z.B. deutlich schönere Motive.

Münzen der 1910er-40er Jahre sind oft Massenware. Es gibt aber auch da einige Ausreißer (5 Mark Friedrich der Weise von 1917 kostet z.B. mal eben um die EUR 85.000 - original versteht sich). Es gibt aber auch die klassischen Hindenburgmünzen die kosten nur wenige Euro, da absolute Massenware.

Bei Goldmünzen mußt Du erst recht aufpassen. Da gibts auch neuzeitliche Nachprägungen von diversen Banken.
 
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Meinst du, deine Oma hat dir ihre Sammlung hinterlassen, damit du sie gleich verramscht?
 
Die goldfarbenen, wo Krueger Rand draufsteht könnte ich Dir abnehmen.
 
Ist eigentlich wurst ob Krügerrand, Maple Leaf, Golden Eagle. Wobei der Maple Leaf noch einen höheren Feingoldanteil hat als Krügerrand und Golden Eagle. Diese haben dank dem nicht metrischen System nur 916 1/3 von 1000 während der Maple Leaf 999,9/10000 hat. Du kannst auch die BRD-Goldmünzen nehmen. Gibt es bis auf die Euro-Einführung zwar nur in 1/2 und 1/4 Unze. Ist aber auch 999/000 Feingold.
 
Ist Münzensammeln noch in? Ich glaube Briefmarken werden zu 10% des katalogwertes angekauft, wenn überhaupt noch welche angekauft werden
 
Kommt immer auf die Marken an. Massenware gibts nicht mal zu 5% vom Katalogwert. Bei einer blauen oder roten Mauritius (erst recht auf Brief) bzw. einem Sachsendreier sieht die Sache etwas anders aus. :D :D Aber vom Grundprinzip hast Du schon Recht. Komplettsammlungen BRD/Berlin/DDR gibts für einen Äppel und ein Ei.
 
Meinst du, deine Oma hat dir ihre Sammlung hinterlassen, damit du sie gleich verramscht?
Ich wette mit Dir um ein Rohndewuh mit Häppyend mit der - hoffentlich - hübschen Sonja, dass die Sammlung nicht von der Oma, sondern vom Opa war.

Seit wann sammeln Frauen irgendwelche Dinge ... außer zerbrochener Männerherzen? ;)

Barry, der Frauenkenner
 
...seit jeher z.B. : Kräuter, Beeren, Pilze und Schuhe...
Stimmt, die Schuhe hatte ich vergessen.
Die - giftigen - Kräuter und Pilze sammeln sie aber nicht zum Aufbewahren, sondern zum Anwenden. :crack:
 
Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Ich habe nun wirklich keine Lust Münze für Münze nach etwaigem Wert durchzuschauen.

Wenn es dich nicht genau interessiert, dann lass es und freu dich doch einfach so an der Sammlung. :D

Hast du keinen Platz dafür oder kein Interesse, dann hättest du das doch gleich deiner Oma
sagen können. Oder geht es dir nur um die Kohle?
 
Also ich würde einfach mal die Oma fragen, wie sie gesammelt hat. Zwischen "einfach schöne Münzen aus dem Urlaub aufbewahren, wegen den Erinnerungen", oder "Sondermünzen mit dem Ziel der Geldanlage" ist ein weites Feld. Je näher die Oma an ersterem war, um so weniger werden die Münzen wert sein. Im schlimmsten Fall grad mal den Materialwert, und der ist bei Umlaufmünzen oft nahe Null. Sagt die Oma, sie hat regelmässig Silber- (oder Gold-) Gedenkmünzen gesammelt, kann die Sammlung ordentlich was wert sein. Sie soll dir einfach was über die Münzen erzählen, dann bekommst du ne Idee was "dahinter steckt". Und die Oma freut sich, über ihr Hobby reden zu können.
Allein schon aus Respekt würde ich die Münzen nicht zu Lebzeiten der Oma verkaufen - aber das musst du selber wissen.
 
Die Goldmünzen würde ich direkt versilbern. Die normalen Deutschmärkers gegen Euronen umtauschen. Alte DDR-Aluminium-Münzen in der Mitte durchbohren und als Unterlegscheiben verkaufen.
 
Also ich würde einfach mal die Oma fragen, wie sie gesammelt hat. Zwischen "einfach schöne Münzen aus dem Urlaub aufbewahren, wegen den Erinnerungen", oder "Sondermünzen mit dem Ziel der Geldanlage" ist ein weites Feld. Je näher die Oma an ersterem war, um so weniger werden die Münzen wert sein. Im schlimmsten Fall grad mal den Materialwert, und der ist bei Umlaufmünzen oft nahe Null. Sagt die Oma, sie hat regelmässig Silber- (oder Gold-) Gedenkmünzen gesammelt, kann die Sammlung ordentlich was wert sein. Sie soll dir einfach was über die Münzen erzählen, dann bekommst du ne Idee was "dahinter steckt". Und die Oma freut sich, über ihr Hobby reden zu können.
Allein schon aus Respekt würde ich die Münzen nicht zu Lebzeiten der Oma verkaufen - aber das musst du selber wissen.

Für mich hörte es sich eher so an als hätte die Sonja10 sich schon entschieden.....
Auch von Gold war eher nicht die Rede, sonst wären nicht die 5 Pfennig von ´67 das Exponat für 70.- geworden...?

Edit..nicht dass ich Dir nicht zustimmte..
 
Für mich hörte es sich eher so an als hätte die Sonja10 sich schon entschieden.....
Auch von Gold war eher nicht die Rede, sonst wären nicht die 5 Pfennig von ´67 das Exponat für 70.- geworden...?

stimmt schon. Wenn die 5-Pfennig-Münze das Highlight der Sammlung ist, kann sich Sonja10 das "Versilbern" aber sowieso abschminken. Also: Als Andenken an die Oma behalten, oder dem Münzhändler der Stadt vorbeibringen und vom Erlös ein Pizza essen gehen.
 
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