München überschreitet EU-Grenzwert als erste Deutsche Großstadt

Das Biotop mag euch mehr nützen als du glaubst, es beherbergt viele verschiedene Tiere deren Aussterben oder Bestandsverringerung unvorhersehbare weitere Folgen haben könnte. Ich sage nur Mückenplage oder noch schlimmer, Heuschreckenplage.
So gesehen würde ich das Biotop nicht sofort verdammen ;)
 
D'Espice schrieb:
@Mick Dundee:
Ich glaube, die Stadt München hat erstmal keinerlei direkte Konsequenzen zu fürchten, daher nehmen das auch alle so lasch auf. Werden keine sofortigen Maßnahmen eingeleitet wird zunächst in Brüssel ein Ermittlungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.

Warum sollte Brüssel gegen das ganze Land vorgehen, wenn
die Münchner sich nicht benehmen können? Das hinkt etwas...
 
HAL schrieb:
Warum sollte Brüssel gegen das ganze Land vorgehen, wenn
die Münchner sich nicht benehmen können? Das hinkt etwas...
Das liegt vermute ich daran, dass Deutschland Mitglied der EU ist und für die Einhaltung der Richtlinien verantwortlich gemacht werden kann. Einzelne Städte und Kommunen können dann wiederum von der Regierung der BRD für die Nichteinhaltung einer Richtlinie verantwortlich gemacht werden.

Zitat von spiegel.de:
Die EU-Kommission werde eine dauerhafte Nichtbeachtung der Brüsseler Vorgaben nicht hinnehmen, sagte eine Sprecherin der Behörde vor wenigen Tagen der "Welt". Blieben Maßnahmen der Städte und Kommunen zur Einhaltung der Grenzwerte aus, werde die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einleiten.
 
D'Espice schrieb:
...Jahrelange verfehlte Politik (die einzige Großstadt Deutschlands ohne Autobahnumgehung)...

Das stimmt so nicht ganz. Mittlerweile geht die A99 vom Nord-Westen (BAB Stuttgart) bis in den Süden (BAB Salzburg). Das Problem ist nur, dass sich die ganzen LKW's nun auf Grund der Maut durch die Stadt und über den mittleren Ring schieben und dort wurden die Überschreitungen auch gemessen (Landshuter Allee).

Und dieses Problem ist sicher schnell mit einer City-Maut für LKW's zu lösen...
 
McOdysseus schrieb:
Hoschemohl!

Klar, daß bei dir in der Gegend das Bio noch tobt und solche Geschichten wie die Feldhamsterumsiedlung für 3,nochwas Millionen eine Lachnummer waren. Aber schau mal zu unseren Brüden und Schwestern in den neuen Ländern. Die Gegenden dort muten genauso ländlich unberührt an, wie hier die Zentralpfalz. Der Teufel hat sich hier aber mal wieder im Detail versteckt, in der Biodiversität der Bodenfauna und Kleinstlebewesen.
Ich wil hier nicht weiter Klugscheißen, aber was ich sagen möchte ist, daß gravierende und unumkehrbare Einschnitte erst spät sichtbare Auswirkungen zeitigen. Manchmal ist es dann schon kurz vor knapp oder schon zu spät! Ökologische Zusammenhänge sind hochkomplex und zu einem erschreckend großen Teil noch unerforscht.
Versteh mich nicht falsch, ich bin jetzt sicher kein radikaler Bäumestreichler, aber trotzdem der Meinung, daß man heute schon so vorsichtig wie möglich mit der Resource Umwelt umgehen sollte, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Das muß - wie geschildert auch bei umsichtiger Planung - auch nicht im Gegnsatz zu regionalem, wirtschaftlichen Aufschwung stehen.

Außerdem glaube ich beim besten Willen nicht, daß der Rheinhesse an sich sein allabendliches Piffchen auf Spiel setzen würde! ;)

Gruß
McO


Alleweil hodder Recht!

Aber natürlich würde man unsere Wundervolle Autobahn nicht plump geradeaus durchführen, und sie hat auch keine 300m Spannweite um den ganzen Sumpf unter sich zu begraben;) Klar, man kann nicht einfach ein Biotop teilen (Hat mit Deustchland ja auch nicht geklappt), und sollte vorher Untersuchungen anstellen.
Ich bin auf die Menschen aus, die einfach immer dagegen sind, und zur Rettung der Reblaus sogar ein Piffchen verschmähen würden;)
Ich meine, es gibt auch Möglickeiten, die Sache mit der Autobahn behutsam zu machen (meinetwegen mit Krötenwanderungskanälen und allem Drum und Dran, bin ja kein Fachmann), aber sowas reicht einigen ja schon nicht mehr.

Und ich bin jetzt erst mal weg, raus an die frische (wenn auch bewölkte) Rhoihessische Luft!
 
Zuletzt bearbeitet:
D'Espice schrieb:
Das liegt vermute ich daran, dass Deutschland Mitglied der EU ist und für die Einhaltung der Richtlinien verantwortlich gemacht werden kann. Einzelne Städte und Kommunen können dann wiederum von der Regierung der BRD für die Nichteinhaltung einer Richtlinie verantwortlich gemacht werden.

Zitat von spiegel.de:
Die EU-Kommission werde eine dauerhafte Nichtbeachtung der Brüsseler Vorgaben nicht hinnehmen, sagte eine Sprecherin der Behörde vor wenigen Tagen der "Welt". Blieben Maßnahmen der Städte und Kommunen zur Einhaltung der Grenzwerte aus, werde die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einleiten.

Fein, das ganze Land muss ausbaden, was die Bayern verbockt haben. Typisch. :rolleyes:
 
HAL schrieb:
Fein, das ganze Land muss ausbaden, was die Bayern verbockt haben. Typisch. :rolleyes:

Gibt es eine Liste welche Städte dieses Jahr über die Grenze kommen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass Berlin da viel besser dasteht ;)
 
Düsseldorf wird die nächste sein, Berlin und Hamburg werde gleich hinterher folgen. München ist einfach die erste Stadt geworden, weitere werden folgen, keine Angst ;)

HAL:
Du kannst dir sicher sein, dass das Land sämtliche Kosten für das Verfahren weiterleiten wird an die betreffenden Städte. Die Umsetzung der EU-Richtlinie sowie die dadurch entstehenden Kosten wurden ja bereits auf die Länder umgewälzt (was ich auch für korrekt halte).
 
Zuletzt bearbeitet:
D'Espice schrieb:
Düsseldorf wird die nächste sein, Berlin und Hamburg werde gleich hinterher folgen. München ist einfach die erste Stadt geworden, weitere werden folgen, keine Angst ;)
Aber die Grenzwerte beziehen sich doch auf das Jahr gesehen, oder? Blöderweise ist doch grad erst März... :rolleyes:
 
Ja, richtig. Laut der EU-Richtlinie darf der Wert von 50 µg pro Kubikmeter nur an maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden.
 
D'Espice schrieb:
Ja, richtig. Laut der EU-Richtlinie darf der Wert von 50 µg pro Kubikmeter nur an maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden.
Ja wow. Wunderbar. Das Jahr ist ja fast schon rum :rolleyes:
Sind die Grenzwerte uneinhaltbar niedrig oder liegt es wirklich an den Verantwortlichen der Kommunen?
 
D'Espice schrieb:
Düsseldorf wird die nächste sein, Berlin und Hamburg werde gleich hinterher folgen. München ist einfach die erste Stadt geworden, weitere werden folgen, keine Angst ;)

HAL:
Du kannst dir sicher sein, dass das Land sämtliche Kosten für das Verfahren weiterleiten wird an die betreffenden Städte. Die Umsetzung der EU-Richtlinie sowie die dadurch entstehenden Kosten wurden ja bereits auf die Länder umgewälzt (was ich auch für korrekt halte).

Die Dummen den Dummen voran.

Grundsätzlich gilt: hier auf der Welt werden wir von dummen gierigen egoistischen A*********** geführt, denen persönliche Vorteile dem Gemeinwohl vorgehen. Ist da eine Firma, in deren Vorstand ein Politiker sitzt oder ein paar $ bezieht, werden die Bedürfnisse der Firma und deren Chefs sich durchsetzen vor dem Wohle der Kinder und der Enkel (dumme, kurzsichtige Weise).

Dass wie obige Missverhältnisse durch Geldstrafen geahndet werden, ist der größte Humbug, denn dies ändert nichts und begünstigt wieder das weitere Vorgehen in die falsche Richtung. Führungskräfte (auch EU-Führung) müssen in Zukunft sinnvolle Absichten durchsetzen und die Politiker der Länder davon überzeugen, dass der Sinn der Politik nicht in der Geldsache liegt, sondern dem Politiker wie dem Firmenchef sowohl die Umwelt als auch der Mensch der Zukunft Auftrag ist. Ausbeutung der Gemeinden, Menschen und der Umwelt nach amerikanischem Vorbild, die Lüge, dass es keine Arbeitsplätze gibt, tägliche Angstmache durch Medien und Schwächung der Konstitution der Menschen durch Verschmutzung und Vergiftung haben nicht dieses Ziel dem Menschen und der Erde, seiner Welt zu dienen.

Wann wollen wir aus diesem Albtraum aufwachen, liebe Politiker und Firmenbosse?
 
Mick Dundee schrieb:
Ja wow. Wunderbar. Das Jahr ist ja fast schon rum :rolleyes:
Sind die Grenzwerte uneinhaltbar niedrig oder liegt es wirklich an den Verantwortlichen der Kommunen?
So niedrig sind die Grenzwerte nicht, aber dummerweise hat die Einführung der EU-Richtlinie zeitgleich auf die Einführung der LKW-Maut getroffen. Viele Städte ächzen unter Mautprellern (unter anderem eben München, Berlin, Hamburg, Köln, Bremen, etc) die über die Ringstraße der Städte rollen an denen logischerweise die Messstationen stehen (außer Köln, dort sind die weiter außerhalb im Grünen, auch eine Art das Ergebnis zu beeinflussen und die Richtlinie zu erfüllen). Aber letzten Endes muss die Richtlinie eingehalten werden und die Städte und Kommunen müssen sich was einfallen lassen. Eine City Maut für PKW sowie eine LKW-Maut für innerstädtischen Ringverkehr wäre ein guter Anfang. Die muss dann auch noch deutlich teurer sein als die LKW-Maut auf der Autobahn, so kriegt man die Rußschleudern aus der Stadt raus.
 
David Brent schrieb:
Obwohl ich das hier noch lange als Strukturschwach bezeichnen würde.

Mal ganz ehrlich: Gibt es in Rheinhessen eine Gegend die wirklich ernsthaft strukturschwach ist? Ich behaupte mal: Nein.
Vielleicht verwechselst du einfach strukturschwach mit ländlich ...?

Und was die Bayern/Münchner betrifft:
Wenn die mal nur für ihre eigenen Verfehlungen finanziell gerade stehen müssten, wäre Restdeutschland schon längst pleite. Da würde ich da "oben" mal den Ball schön flach halten...

Grüße,
Flo
 
misterbecks schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Mittlerweile geht die A99 vom Nord-Westen (BAB Stuttgart) bis in den Süden (BAB Salzburg). Das Problem ist nur, dass sich die ganzen LKW's nun auf Grund der Maut durch die Stadt und über den mittleren Ring schieben und dort wurden die Überschreitungen auch gemessen (Landshuter Allee).

Und dieses Problem ist sicher schnell mit einer City-Maut für LKW's zu lösen...

Danke. Der erste vernünftige Beitrag zum Thema. Und Kollege D´Espice wird sich bereit erklären sich zukünftig politisch zu engagieren mit dem Ziel der Einführung der City-Maut. Und schon ist dieser Jammerthread vom Tisch :)

Grüße,
Flo
 
Mein politisches Engagement würde eher in Richtung City-Maut für alle PKW ausgenommen Anwohner und Lieferverkehr in der Innenstadt gehen. Und LKW-Maut für alle LKW ausgenommen Lieferverkehr. Wenn eines von beiden dann erreicht wird, ist das schon mal ein sehr guter Schnitt ;)
 
Taxen klar, bei Motorrädern wäre ich etwas vorsichtig. Ich bin zwar selbst Motorradfahrer und würde es natürlich begrüßen wenn man mal einen Tag hätte, an dem man nicht auf träumende Autofahrer aufpassen muss. Aber andererseits wäre das äußerst inkonsequent, denn aufgrund der Tatsache dass Motorräder keine AU benötigen sind so manche da richtige Dreckschleudern. Ehrlich gesagt könnte ich dir jetzt auf Anhieb nicht mal sagen, ob ich Motorräder einschließen oder zu den Ausnahmen zählen würde - beides hat Vor- und Nachteile.
 
Wenn dann alles. Und wenn diese Zweiräder wirklich solche Dreckschleudern sind,
dann sollte man nicht lange überlegen. Und träumende Autofahrer, naja. Ich finde
die selbstherrlichen Biker, die die StVo zuletzt in der Fahrschule gelesen haben,
wesentlich gefährlicher. Aber das ist eine andere Geschichte... ;)
 
Deswegen hab ich Krads ja auch nicht ausgenommen von der City-Maut ;)
Man könnte ja schadstoffarme Fahrzeuge fördern indem für beispielsweise 3l Autos mit Rußpartikelfilter oder Motorräder mit Katalysator die City-Maut entweder ausgesetzt oder stark verringert wird.


Und darüber, was gefährlicher ist, träumende Autofahrer die Biker unter sich begraben oder verkehrsgefährdende Biker die Autofahrer ärgern und evtl. zu Fehlern oder gefährlichen Ausweichmanövern zwingen können wir uns an geeigneter Stelle gerne "streiten" :D
 
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