MS Surface als Wacom Ersatz - geht das?

DrHook

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Wertes Forum,
für´s iPad gibt es Astropad, für den Rest der Menschheit Wacom (sehr plakativ formuliert - ich weiß...) als Lösung in Sachen Grafiktablett.
Meine Frage wäre, in wie weit ich ein Microsoft Surface (Pro 3 oder Pro 4) als Grafiktablett nutzen könnte. Preislich nicht weit vom Wacom oder iPad entfernt, hätte ich gleichzeitig einen vollwertigen PC, den ich beim Fotografieren als Bildbetrachter und zur (schnellen) Nachbearbeitung einsetzen könnte - zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Streng genommen, wäre das Surface damit sogar billiger, spare ich mir damit doch einen separaten Laptop.
Dank euch
Hook
 
Streng genommen, wäre das Surface damit sogar billiger, spare ich mir damit doch einen separaten Laptop.

An der Stelle wäre ich vorsichtig. Ich selbst hatte das Surface Pro 3, und hatte damit zwei grundlegende Probleme:

1. Die Hitzeentwicklung. Thermal Throttling war bei dem Teil, obwohl "nur" die i5 Version, keine Seltenheit. Möglich, dass dies mit dem Pro 4 besser ist.

2. Die Displaygrösse. Mir erschien vieles unter Windows 10 viel zu klein, um damit dauerhaft produktiv zu arbeiten.

Mein Fazit: Das Surface Pro ist ein nettes Gerät um unterwegs kleinere Aufgaben zu erledigen. Als dauerhaften Laptopersatz würde ich es aber nicht einsetzen wollen.

Was die Stiftbedienung angeht muss ich sagen, dass mir das iPad Pro 12.9" deutlich besser gefällt. Es scheint mir empfindlicher und präziser zu sein als die Produkte von MS.
 
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2. Die Displaygrösse. Mir erschien vieles unter Windows 10 viel zu klein, um damit dauerhaft produktiv zu arbeiten.
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das ist beim Surface 4 Pro teilweise immer noch so.
Adobe Bridge ist praktisch unbedienbar, weil man die Menüs nicht lesen kann.
Photoshop an sich geht, aber Plugins werden auch wieder falsch (viel zu klein) angezeigt.
 
Die "Pro" Modelle der Surface-Reihe haben aber ebenfalls einen 12" Screen - so wie das iPad Pro.
Doch zurück zu meiner Eingangsfrage: Wie kann ich ein Surface als Grafiktablett nutzen? Was brauche ich dafür? Oder wird einfach der Bildschirminhalt auf das Gerät gespiegelt? Wenn ja, dann wie/womit...
Merci
Hook
 
1. Die Hitzeentwicklung. Thermal Throttling war bei dem Teil, obwohl "nur" die i5 Version, keine Seltenheit. Möglich, dass dies mit dem Pro 4 besser ist.

Ist es... ich hatte das SP3 mit dem i5 und das SP4 mit dem Skylake i5 - das sind Welten. Der Lüfter läuft nur noch sehr selten an. Merkt man deutlich.

Doch zurück zu meiner Eingangsfrage: Wie kann ich ein Surface als Grafiktablett nutzen?
http://www.mediengestalter.info/forum/7/arbeiten-mit-dem-surface-pro-4-179135-1.html
 
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@Impcaligula: Dank dir!
Mir fällt auf, dass ich mit meiner Eingangsfrage nicht sehr präzise war - mein Fehler!
Es geht mir nicht um zeichnen/Zeichnungen, sondern um die Fotoretusche mittels Photoshop CC. Hier sollte das Surface als Wacom-Ersatz fungieren...
 
Das sollte ohne Probleme gehen. Als Laptopersatz sehe ich das Surface Pro 4 nach wie vor nicht.
 
Müsstest du mal recherchieren. Es geht auf jeden Fall, hab mir mal ein Vergleichsvideo auf Youtube angesehen, wo der Reviewer mit seinem Surface Pro in Photoshop auf dem PC / Mac gemalt hat.
 
Jo, habe schon reichlich geschaut - freilich ohne richtig schlau zu werden. Ich denke, dass das Surface dabei nicht als reines Tablett läuft (so wie ein Wacom oder das iPad), sondern als Rechner. Photoshop wollte ich hingegen auf dem gut ausgestatteten Hauptrechner ausführen. Das macht das iPad mit Astropad ja auch...

Die Alternative wäre das Wacom Companion 2 - zuhause Tablett, vor Ort Rechner.
 
Hallo, Dr. Hook!

Ich nutze und arbeite nun schon zig Jahre an einem Wacom-Tablett. DAS ist mein Eingabegerät #1!

Und seit gut einem halben Jahr nutze ich als Fluchtrechner ein Surface PRO 4. (i7, 16GB RAM, 512GB SSD).
Es war für mich auch das erste Mal, dass ich direkt aufs Glas schreiben, zeichnen, bedienen konnte. Im Vergleich zum Wacom finde ich das Handling am Surface doch etwas durchwachsen.

Vorteile bei der Bedienung mit dem Surface-Pen auf Glas:
+ schreiben geht besser
+ zeichnen und scribblen geht besser
+ ausmalen und freistellen geht besser
(ich kann das Surface auf dem Tisch drehen wie ein Blatt Papier

Vorteile Wacom-Tablett
+ viel präziser
+ keinerlei Inputleg
+ Cursor lässt sich genauer positionieren, kein Paralaxenversatz
+ die eigene Hand verdeckt keine Zeichenfläche
+ ergonomisch besser, da der Kopf und Blick gerade aus zum Monitor ist
+ Zusatztasten am Wacom-Tablett
+ Stift hat bessere Zusatztasten und bekannte, normale Bedienung und liegt besser in der Hand.

Das Surface ist dafür für unterwegs wirklich ein feines Teil. Kompakt und schnell. Aber seine Kompaktheit ist auch seine Schwäche.
Große Projekte möchte ich damit nicht durchziehen. Es ist bisweilen recht fummelig kleine Dinge zu treffen. Man fühlt sich eingeengt. Die Arbeitsfläche ist einfach zu klein.
Ich nutze das Surface im Portraitmodus, also hochkant. Dazu braucht es aber eine extra Tastatur. Leider funktioniert das MS-Surface-Cover nur wenn man es angekoppelt hat, und da auch nur im Quermodus. Um eine extra Bluetoothtastatur kommt man nicht drum herum. Text, Shortcuts usw. geht dann mit Tastatur doch wesentlich schneller. Ich nutze dafür eine vom iMac.

Der Stift am Surface ist ein kompakter Mausersatz für unterwegs, aber mit wesentlichen Vorteilen beim Zeichnen und Handschreiben. Man kann super Anmerkungen in PDFs machen.

Die Einsatzbreite und Arbeitstauglichkeit des Surface ändert sich schlagartig, wenn ich es am Dock betreibe.
Willkommen zu Hause: zwei 30" Dellmonitore, Maus, große Tastatur und Wacom-Grafiktablett. Das Wacom ist dem Surface am stationären Rechner als Eingabegerät dem Surface-Pen überlegen.
 
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DAS nenne ich einmal eine Beurteilung...!
Danke!
 
Bevor du dir ein teures Wacom Tablet kaufst, würd ich mir noch die Huion Tablets anschauen. Mir als hobby-zeichner reichen die völlig aus und auch viele Tests zeigen, dass der Unterschied zu den viel teureren Tablets nicht sehr gross ist.
 
Bevor du dir ein teures Wacom Tablet kaufst, würd ich mir noch die Huion Tablets anschauen. Mir als hobby-zeichner reichen die völlig aus und auch viele Tests zeigen, dass der Unterschied zu den viel teureren Tablets nicht sehr gross ist.

Klar, spielt Geld immer eine Rolle, aber ich vertraue da einfach mehr Wacom. Die machen das seit Jahren und es gibt einen Grund, warum sie die Preise so hoch halten können.
Mir geht es nicht ums Sparen primär, sondern eher darum, ob ich die beiden Bereiche Grafiktablett und Location-PC nicht irgendwie kombinieren kann.
 
Mein großes Wacom ist ein nun schon über 10 Jahre altes Wacom Intuos3 A4.
Mittlerweile funktioniert nur die blaue LED nicht mehr und der eine Stift ist ziemlich runter geritten.
Bisher verspüre ich nicht den geringsten Wunsch dieses Wacom zu ersetzen.

Was ich damit sagen möchte: Es würde auch ein altes Wacom für kleines Geld aus eBay langen.
Deswegen ist an meinem SurfaceDock auch ein zweites für knapp nen Hunni aus eBay dran.

Aber dir muss bewusst sein, dass man die Bedienung, die Hand-Auge-Koordination erst lernen muss.
Das geht nicht von heute auf morgen. Da muss der Lurch durch, wenn er ein Frosch werden will.

Was das Thema Surface als Notebook betrifft kann ich es mit meinem MacBook Air vergleichen.
Auch hier kommt es darauf an, was man primär damit machen möchte.

Bin ich übers Wochenende in Dänemark in einem schönen Häuschen am Strand und möchte an einem Roman oder Bericht schreiben,
also textbasiert mit Word arbeiten, dann eindeutig das AIR. Da passt dann alles, die Tastatur, das Betriebssytem, das Trackpad, der Akku, die Größe.

Nun bin ich aber kein Schriftsteller sondern Grafiker der seine bunten Bilder in Sitzungen und Meetings zeigen muss.
Das Surface ist da einfach unauffälliger. Es liegt dezent flach auf dem Tisch, ich mache Notizen mit dem Stift oder lese Rundmails.
So wie die Anderen mit ihren Blöcken und Mappen auch. Ein aufgeklapptes Laptop, dahinter versteckt die Person - das wird weniger geduldet.
Und das auf dem Surface nativ meine Grafikprogramme laufen ist DER Vorteil gegenüber einem iPadPRO.
Der Bildschirm ist besser und die Rechenleistung bei meinem Surface dem Air eh weit überlegen.(kost aber auch das doppelte)

Natürlich hat das Air die Akku-Killerlaufzeit schlecht hin. Das Surface kann da nur ca. drei bis vier Stunden gegenhalten. Aber: wenn ich 3 Stunden ernsthaft ARBEITE, dann habe ich mein Geld drin! Mit so einem kleinen Ding möchte man aber nicht so lange grafisch arbeiten. Dabei ist es egal ob Surface, Lenovo, Dell, Air oder MacBook pro.
Am Dock relativiert sich dann alles wieder.
 
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Dank auch dir für deinen ausführlichen Bericht!
Das stärkste Argument ist halt, dass auf dem Surface alle Programme laufen, die ich brauche, da "richtiger Rechner"...
 
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