Es ist eigentlich relativ einfach (und mir auch nicht so ganz klar, weshalb es da scheinbar so großen Erklärungsbedarf gibt)...
Ich versuche es nochmal zu erklären, mit Bezug auf das Problem des TE.
AN befindet sich in einer Situation, die ihn darüber nachdenken lässt, das Unternehmen zu verlassen.
Er hat
1) einen Arbeitsvertrag, der noch 2 Jahre läuft
2) keine Gründe, die seinen AG dazu berechtigen würden, ihm zu kündigen
3) die Wahl, das Gespräch zu suchen, um einen für ihn angenehmen Weg zu finden, sich über die vorzeitige Beendigung seines Vertrags mittels Aufhebung zu unterhalten.
Der AG hat
1) einen Angestellten, der einen Vertrag über 2 Jahre hat
2) im Kopf bereits das Unternehmen verlassen hat (jedenfalls verstehe ich das so)
3) somit einen AN, der seine Tätigkeit über die restlichen 2 Jahre nicht mehr zu 100% ausführen wird. Zumindest müsste er das annehmen.
Der AN also der TE hat nun die Möglichkeit, fristgerecht zu kündigen. Ob er einen neuen Job hat noch nicht, ist irrelevant.
Die zweite Möglichkeit ist, mit dem Vorgesetzten darüber zu sprechen, wie man das Vertragsverhältnis vorzeitig auflöst. Gründe dafür sind xyz.
Ich habe von einem halbwegs intelligenten AG gesprochen, der dieses Signal richtig deutet. Welches Interesse hat er, so einen AN zu behalten, der offensichtlich seine Arbeit maximal nach Vorschrift ausführt? Von eventuellen Krankheitstagen oder sonstigen Ausfällen fange ich mal nicht an.
Ein Vorgesetzter, der da nicht mit spielt nach dem Motto „dann kündige doch“, kann diese Schiene ja fahren, jedoch wird er dann zwangsläufig mit den Problemen eines solchen AN konfrontiert. Ich gehe davon aus, jeder Arbeitgeber möchte Mitarbeiter, die gerne in die Firma kommen, sich dort wohl fühlen und eventuell auch hier und da mehr machen, als gefordert wird.
Sagen wir mal, der AN verdient 75.000€ p.a., für den AG eine etwaige Gesamtbelastung von knapp 90.000€. Für die 2 Jahre Restlaufzeit des Vertrags wendet der AG nun also etwa 180.000€ auf. Wohl gemerkt, für einen MA, der dort nicht mehr arbeiten möchte.
Anstelle dieser Summe besteht die Möglichkeit, dieses Problem durch die sofortige Aufhebung und Einigung einer Abfindung von zb 3 Brutto-Monatsgehälter zu lösen. Kein AG will einen MA bezahlen, der im Kopf bereits mit der Firma abgeschlossen hat.
@max@hismac
Relativ einfach. Persönliche Entscheidungen soll es geben. Und erfolgreich werden wohl die wenigsten, die sich mit Zuständen abfinden, mit denen sie nicht einverstanden sind.
Die Frage ist, wie man damit umgeht (eigentlich geht es ja darum in diesem thread).
Wer seinen Vertrag lieber kündigt, ohne zuvor andere Möglichkeiten auszuloten, soll das so machen. Zu verlieren hat ab diesem Moment so behaupte ich niemand mehr etwas. Somit wäre für mich der Weg eigentlich relativ klar.
Wobei man recht schnell merkt, dass sich die wenigsten hier mit dieser Thematik ernsthaft auseinander setzen. Vermeintliche Gründe, die dagegen sprechen sind immer recht schnell gefunden.