Mitleid - Ja oder Nein

BonoVox

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Hallo Macuser,


bei uns in der Stadt hat es am Wochenende einen schweren Unfall gegeben. Den tödlich verunglücklichen Motorradfahrer war einigen Mitarbeiter bei uns im Betrieb noch gut bekannt. Er hatte bis vor ca. 1 Jahren seine Ausbildung bei uns gemacht. Jetzt gibt es zwei Parteien. Die eine zeigen Mitleid hoch zwölf und andere sagen wieder, selber schuld. Anbei einmal den Zeitungsbericht von der NW. Meine Meinung werde ich einfach mal später dazu schreiben. Jetzt bin ich ersteinmal auf eure gespannt.

und wech, der bono

schnipp:


Gütersloh (ei). Zwei Menschen sind am Freitag bei einem Verkehrsunfall auf dem Westring in Höhe der Bultmannstraße ums Leben gekommen. Ein dritter schwebte gestern noch in Lebensgefahr.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war ein 20-jähriger Motorradfahrer aus Gütersloh um 23.50 Uhr mit seiner schwarzen Yamaha auf der linken Fahrspur Richtung Wiedenbrück unterwegs. Ein nachfolgender Lkw-Fahrer aus Ulmen (Kreis Cochem) berichtete der Polizei später, dass der junge Motorradfahrer zunächst zwischen Marienfelder und Herzebrocker Straße in normalem Tempo gefahren sei. Ab der Kreuzung habe der 20-Jährige dann augenscheinlich die Maschine maximal beschleunigt. Dabei übersah er den Fußgänger auf seiner Fahrspur, der die Fahrbahn überquerte.Wohl auch deshalb, weil auf dem Ring um 23 Uhr die Straßenbeleuchtung abgeschaltet wird.


Die Yamaha R6 kollidierte mit dem Fußgänger, möglicherweise ohne zu bremsen. Durch die Wucht des Zusammenpralls wurde der Fußgänger an den Gehwegrand zur Fichtenstraße geschleudert, das Motorrad schleuderte von der Unfallstelle knapp 260 Meter weit.

Der Fußgänger und der Kradfahrer starben noch an der Unfallstelle, der Sozius (18) wurde lebensgefährlich verletzt. Die Polizei fand in der Tasche des Fußgängers zwar einen MP-3-Player, aber keine Ausweispapiere. So konnte das Opfer zunächst nicht identifiziert werden.

Der Sozius aus Gütersloh, der rund 110 Meter weit auf den Gehweg geschleudert war, wurde von einer Notärztin versorgt, bevor er zunächst ins Städtische Klinikum gebracht und gegen 2 Uhr in die Spezialklinik Gilead nach Bielefeld verlegt wurde.

Damit die Polizei möglichst viele Spuren sichern konnte, wurde die Bundesstraße 61 fünf Stunden lang gesperrt. Neben den Besatzungen von fünf Streifenwagen waren auch Kriminalbeamte im Einsatz, die sich um die Feststellung der Identität kümmerten und die Angehörigen benachrichtigten.

Die Löschzüge Gütersloh und Friedrichsdorf leuchteten mit zahlreichen Scheinwerfen die rund 300 Meter auseinanderliegende Unfallstelle aus, die Stadtwerke schaltete nach Rücksprache mit der Feuerwehr die Straßenbeleuchtung während der Bergungsarbeiten ein.

Wer etwas über die Identität des verunglückten Fußgängers (zwischen 30 und 40 Jahre alt) weiß, möchte sich bei der Polizei unter Tel. 869-0 melden.


schnapp!
 
kann man denn kein Mitleid hagen, auch wenn er selber Schuld ist???
 
Mitgefühl hätte ich vorallem mit den Familien des Opfers und des Fahrers.

Zwei Menschen sind tot, ich muss aber zugeben dass mich das Schicksal des unbeteiligten Opfers mehr betreffen würde als das des Fahrers.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich schon Mitleid, aber nur mit den Unschuldigen (wobei ja der Schuldige eh nicht mehr unter uns ist).
 
Mit allen Nahestehenden und dem Sozius könnte ich Mitleid haben -
wenn ich jemanden davon kennen würde.

Nicht aber mit den Opfern. Die habens hinter sich.


Wenn du die Schuldfrage meinst... die ist völlig unerheblich.
 
Komischer Thread.
 
Wenn man einen Fehler begeht, egal wie schwer er ist, war es doch ohne Absicht und man sollte demjenigen den Fehler verzeihen.
Wenn man etwas mit Absicht macht, sind die eventuellen Folgen nicht verzeihbar.

Der Motorradfahrer hat in diesem Falle einen schweren Fehler gemacht, aber ohne Absicht; deswegen tut er mir genauso leid wie der Fußgänger und alle Angehörigen.
Keiner der beiden wollte an diesem Tag sterben und das finde ich das Tragische daran.
 
Mitgefühl hätte ich vorallem mit den Familien des Opfers und des Fahrers.

Zwei Menschen sind tot, ich muss aber zugeben dass mich das Schicksal des unbeteiligten Opfers mehr betreffen würde als das des Fahrers.

Am meisten tut mir immer noch die Familie von dem Fußgänger leid. Mittlerweise hat die Polizei herausgefunden, das es sich um einen 34 jährigen Familenvater handelte :(

und wech, der bono
 
Hat nicht jeder schonmal was blödes gemacht? Sei es zu schnell gefahren oder so?

PS: Kommst ausm Kreis GT? Komme aus Rheda :)
 
Wenn man einen Fehler begeht, egal wie schwer er ist, war es doch ohne Absicht und man sollte demjenigen den Fehler verzeihen.
Wenn man etwas mit Absicht macht, sind die eventuellen Folgen nicht verzeihbar.

Der Motorradfahrer hat in diesem Falle einen schweren Fehler gemacht, aber ohne Absicht; deswegen tut er mir genauso leid wie der Fußgänger und alle Angehörigen.
Keiner der beiden wollte an diesem Tag sterben und das finde ich das Tragische daran.

Ich behaupte mal, wer mit über 180 statt der erlaubten 70 eine Strasse entlang rast (bei völliger Dunkeheit) , der macht das mit Absicht und nimmt wahrscheinlich auch so einiges in Kauf. Ferner behaupte ich einfach mal, das dieser Unfall bei einer "normalen" Geschwindigkeit von ca. 100 anders ausgegangen wäre. Das kann aber jetzt wahrscheinlich keiner mehr beweisen.
 
Ferner behaupte ich einfach mal, das dieser Unfall bei einer "normalen" Geschwindigkeit von ca. 100 anders ausgegangen wäre. Das kann aber jetzt wahrscheinlich keiner mehr beweisen.

Das wage ich doch zu bezweifeln
 
ganz ehrlich,

who cares?

wieviel menschen sterben täglich weger viel weniger und wirklich sinnlosen sachen?

wenn ich da immer mitleid hätte, dann wär ich ja den ganzen tag beschäftigt.
 
Ich bezweifele, dass bei 100 km/h weniger passiert wäre.

Der Motorradfahrer hatte die Absicht schnell zu fahren, nicht jemanden umzubringen! Er hatte auch nicht die Absicht zu sterben.

Absicht/Intention und Leichtsinn/Fahrlässigkeit sind ganz unterschiedliche Sachen.
 
Hat nicht jeder schonmal was blödes gemacht? Sei es zu schnell gefahren oder so?

zu schnell fahren macht wahrscheinlich jeder mal irgendwann. Ich persönlich fahre wahrscheinlich auch des öfteren zu schnell. Aber ich fahre garantiert keine 150 wo nur 70 erlaubt sind. Wenn mal 20 oder 30 % zu schnell fährt, halte ich (meistens) noch vertretbar. Das betrifft in meinem Fall aber nur die Autobahnen oder breite Bundesstraßen und das ganze nur bei den passenden Verhältnissen. Absolute Dunkelheit gehört nicht dazu!
 
Die Schuldfrage ist doch auch ziemlich klar, deshalb wird solchen
Rasern ja auch der Führerschein entzogen (wenn man sie erwischt).

Ich dachte es geht ums Mitleid...
 
Das wage ich doch zu bezweifeln

Wenn dir im Dunkeln ein Lichtkegel auffällt in einer 70er Zone vermutest du, das dieser Lichtkegel sich mit mehr als dem doppeltem nähert? Außerdem ist der Reaktionsweg um einiges kürzer. Du kannst ja mal in ein paar Jahren deinen Fahrlehrer fragen.;)
 
Ich behaupte mal, wer mit über 180 statt der erlaubten 70 eine Strasse entlang rast (bei völliger Dunkeheit) , der macht das mit Absicht und nimmt wahrscheinlich auch so einiges in Kauf.

Ja .. aber keiner weiß wie schnell der Krad-Fahrer hier fuhr. Da wird schnell in den Zeitungsartikeln etwas übertrieben. Je nach Motorrad kann auch ein einfacher Gasstoß (um denn in den Kreisverkehr reinzufahren) schon viel Lärm erzeugen, was von manchen 70jährigen Zeugen dann als Vollgas aufgenommen wird.

Die andere Frage: Was macht man nachts zu Fuß in einem unbeleuchteten Kreisverkehr? Nimmt man da nicht auch einiges in Kauf ?
 
Die Schuldfrage ist doch auch ziemlich klar, deshalb wird solchen
Rasern ja auch der Führerschein entzogen (wenn man sie erwischt).

Ich dachte es geht ums Mitleid...

wahrscheinlich hat der Fussgänger schuld weil er keine Ampel zum überqueren der Strasse benutzt hat. :(
 
J
Die andere Frage: Was macht man nachts zu Fuß in einem unbeleuchteten Kreisverkehr? Nimmt man da nicht auch einiges in Kauf ?


Da steht nichts von einem Kreisverkehr. Außerdem sind auf beiden Seiten der Straße Häuser und 23:50 Uhr finde ich eine relativ normale Uhrzeit um z.B. nach Hause zu gehen.
 
So, hier noch der Bericht aus der heutigen NW

schnipp:

Gütersloh. Der Unfall auf dem Westring, bei dem in der Nacht zu Samstag zwei Menschen starben, hätte möglicherweise vermieden werden können. Diese Ansicht haben Anwohner der Straße geäußert. Sie kritisierten die Polizei, die zu wenig gegen Raser unternehme, und die Stadt, die die Straße aus Spargründen nachts nicht beleuchte.

"Irgendwann musste es ja soweit kommen", sagte Iris Kissauer, Anwohnerin am Westring, gestern. Sie und Matthias Kügeler haben in einem Brief an die Polizei darauf hingewiesen, dass der Westring seit einigen Jahren bereits ab 23 Uhr stockfinster sei und dort zunehmend gerast werde. "In den Abendstunden ist das hier wie eine Rennstrecke. Leider sehen wir den Blitzerwagen der Polizei aber immer nur tagsüber", sagte Kissauer. Der Unfall am Freitag war um 23.50 Uhr passiert.


Ein anderer Anwohner, Christian Radtke, berichtete, er habe vor vier Wochen die Polizei auf die Tempojagden hingewiesen. "Jeden Freitag und jeden Samstag sind hier die Raser unterwegs", sagte Radtke. So ab 22 Uhr höre er die Motoren aufheulen, meist von Autos, selten von Motorrädern. Sein Eindruck sei, dass es sich die Raser zum Sport machten, zwischen Herzebrocker und Diekstraße eine Ampelphase einzusparen. "Wenn man Vollgas gibt, klappt das auch. Das ist wie ein Ansporn."

Dass Nord- und Westring zu einem Treffpunkt für Raser geworden sind, weist die Polizei indes zurück. "Das können wir nicht bestätigen", sagte Polizeisprecherin Corinna Koptik. Es sei auch nicht zu einer Häufung von Beschwerden aus dem Gebiet gekommen. "Es gibt in Gütersloh keine Raser-Szene", betonte Koptik. Vereinzelt werde zu schnell, "auch extrem zu schnell" gefahren, aber es gebe nach Kenntnis der Polizei keine Verabredungen zu Rennen.

Auf die Kritik an der Sparbeleuchtung teilte die Stadt gestern mit, sie sei vor fünf Jahren von den Politikern im Zuge der Sparmaßnahmen nicht nur für den Ring beschlossen worden. Statt von 1 bis 5 Uhr, wie vorher, seien die Laternen jetzt von 23 bis 5 Uhr ausgeschaltet, Kreuzungen ausgenommen. Laut Stadtbaurat Josef E. Löhr. habe die Stadt damit eine Steigerung der Stromkosten von 60.000 Euro auffangen können. Die Maßnahme sei in Abstimmung mit den Behörden erfolgt; wie die Polizeistatistik bestätige, sei es seither auch nicht zu einer Zunahme von Unfällen auf diesen Abschnitten gekommen.

Löhr verwies darauf, dass der Beschluss zu der Sparbeleuchtung sei 2004 von den Politikern noch mal bestätigt worden sei - damals hatte ein Bürgerantrag vorgelegen, die Laternen wie früher zwei Stunden länger brennen zu lassen. Gleichwohl werde die Stadt die jetzige Regelung überprüfen, "falls der Unfallbericht einen Hinweis dazu geben sollte. Es wäre falsch, auf Kosten der Sicherheit zu sparen."

Unterdessen ist das zweite Todesopfer identifiziert. Bei dem Fußgänger, den der Motorradfahrer (20) erfasst hatte, handelt es sich um einen 34-jährigen Familienvater aus Gütersloh. Der 18-jährige Sozius ist laut Polizei außer Lebensgefahr.


schnapp:
 
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