Mini GmbH - bekommt man da Kredite? Erfahrungen?

Ich habe diesen Thread nur Interessehalber mitgelesen. Ich habe also mit Firmengründungen und solchen Sachen nichts zu tun.

Aber wenn ich hier lese mit welchen Grundwissen an eine angedachten Firmengründung herangegangen wird, kann es einen ja wohl kaum wundern, wenn jedes Jahr tausende Firmen in die Insolvenz gehen.

Ich finde, das man sich bei einem solchen Schritt im Vorfeld ausreichende fachmännische Informationen einholen sollte.

Auch wenn dieses Geld kostet, sollte es doch bei einem solchen wichtigen Schritt für die eigene Zukunft selbstverständlich sein.

Auch wenn es vielleicht hart ausgedrückt ist, aber so blauäugig kann man doch nicht mit der eigenen Zukunft umgehen.

Grüße
 
Ich hatte von fachmännischen Informationen geschrieben. ;)
 
Sind wir denn keine Fachmänner (und Fachfrauen) :p
 
Ich hatte von fachmännischen Informationen geschrieben. ;)

Ich gehe doch bereits zu einem IHK Seminar. Das hier ist zusätzlich... wo ist das Problem? Meint ihr ich gehe jetzt zur Handelskammer und eröffne eine GmbH und berufe mich auf die Infos von macuser.de?!
 
Aha, Du willst also ein Dienstleistungsunternehmen gründen. Was an der geplanten Dienstleistung ist so haftungsträchtig, dass man dazu eine GmbH oder eine UG (haftungsbeschränkt) gründen müsste?
Einen anderen sinnvollen Grund, als eine aus der Dienstleistungstätigkeit herrührende Gefahr Deiner persönlichen Haftung für etwaige Schäden, gibt es m.E. nämlich nicht. Bei der Kapitalbeschaffung gibt es keinen Vorteil, weil niemand einer GmbH oder (erst recht einer UG) Kapital ohne persönliche oder dingliche Sicherheite gibt, die Gründung ist teurer als ein Einzelunternehmen und der Managementaufwand auch. Als Einzelunternehmer kannst Du z.B. eine recht einfache Buchführung machen und für die Steuer eine Einnahmen-Überschuss Rechnung nach § 4 EStG, als UG oder GmbH bist Du bilanzierungspflichtig.
Wenn es also keine unversicherbaren oder nur gegen horrende Prämien versicherbaren Risiken aus der Dienstleistungstätigkeit gibt, bist Du mit einem einzelkaufmännischen Unternehmen wesentlich besser bedient.
Und wenn Du nicht allein, sondern mit einem Partner das Unternehmen gründen und führen möchtest, solltest Du mal über eine oHG nachdenken.

Doch, es gibt schon einen Vorteil bei einer UG/GmbH (auch wenn der Threadersteller noch ein bisschen was zu lernen hat bevor er das versteht).

Wenn du einen Business Angel oder einen VC zur Finanzierung benötigst brauchst du eine GmbH, weil im HGB alles wichtige für Minderheitsgesellschafter wasserdicht geregelt ist. Wenn eine Personengesellschaft Finanziers aufnimmt geht das nur über einen Kredit. Falls man den großen Fehler begeht einen externen Geldgeber in irgendeiner Form an einer Personengesellschaft zu beteiligen (KG ausgenommen) ist das Unternehmen im Normalfall sofort tot, weil rechtlich vergiftet. Der Finanzier hat hinterher dermaßen viele Möglichkeiten zur Klage, dass kein seriöser neuer Investor jemals dort investieren würde. Und bei skalierbaren Geschäftsmodellen aus dem Dienstleistungsektor (aka Internetkrams ohne komplizierte Technologie :eek:) verliert man in 99% der Fälle, wenn man keinen Investor hat. Grund: Wenn der TE ein Geschäftsmodell gefunden hat, das funktioniert, aber keinen Investor, dann eröffne ich morgen das gleiche Unternehmen, hole mir 1 Mio. Risikokapital und bin in einem Jahr 15mal so groß wie er. Danach reduziere ich meine Preise und er geht bankrott.

Nun ist ein Kredit aber wirklich das allerletzte was man als Gründer eines riskanten, aber skalierbaren Geschäftsmodells, als Finanzierungsform wählen sollte. Ich glaube, dass hier viele Freiberufler unterwegs sind. Ich denke dass Gründer oft fälschlicherweise mit Freiberuflern verglichen werden, was falsch ist, weil ganz unterschiedliche Systematiken herrschen. Ich bezeichne als einen Unternehmer jemanden der ein Unternehmen gründet, das irgendwann einmal, wenn alles geklappt hat, autark, ohne die Arbeit des Gründers, funktioniert und Gewinne erzielt. Ein Freiberufler ist wiederrum halt ein Freiberufler, also jemand der seine eigene Arbeitsleistung selbständig vermarktet.

Insgesamt hast du aber völlig Recht mit dem was du sagst. Besonders was die Frage der Haftbarkeit angeht. Viele verwechseln die Haftungsbeschränkung mit Narrenfreiheit. Dem ist aber nicht so, weil der Geschäftsführer bei Rechtsverstößen eben doch persönlich haften kann. Stichwort: "Versäumnis von xyz". Und mögliche Versäumnisse gibt es im Geschäftsleben reichlich. Und die Gerichte haben beim Firmenrecht auch keinerlei Verständnis für "Oh, das wusste ich nicht, ich wollte das ganze ja nur mal ausprobieren!".

Nochmal was zum Thema Buchführungspflicht. Wir haben unsere Kapitalgesellschaft so spät wie möglich gegründet und haben im ersten ja nicht mehr als 2.500€ für Steuerberatung ausgegeben. Die unterjährigen Buchungen hat uns eine freiberuflich arbeitende Buchhalterin für weniger als 50€ im Euro im Monat besorgt. Der Jahresabschluss hat 1.600€ gekostet und wurde von einem Kontakt eines Investors erstellt.
 
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Danke für diesen Beitrag. Habe hier irgendwie auch das Gefühl, dass hier ein jede Menge Freiberufler unterwegs sind, die einem jede Idee madig machen wollen, weil das ja ein Konkurrent war. "Wenn du das nicht kannst, vergiss es", "Ha, da könnte ja jeder kommen...", "Erstmal musst du eine Kaufmannsausbildung machen und Onkel Otto jahrzehntelang über die Schulter schauen, dann sehen wir mal weiter..." :)
 
Nein, madig will es Dir niemand machen. Du scheinst Dich aber noch überhaupt nicht weiter mit der Materie beschäftigt zu haben. Du konntest am Anfang noch nicht einmal sagen ob Du GmbH oder UG oder sonstwas bist und ich behaupte jetzt, Du weißt es immer noch nicht. Gehe morgen zu dem Seminar. Zudem wird Dir hier auch keiner eine fundierte Auskunft geben können, da Du eigentlich nur Wischiwaschi schreibst. Bis auf Deine Idee Unternehmer zu werden, ein 25000€ Fahrzeug zu haben, 2000 Eigenkapital und den Wunsch einen Kredit von 10000 Euro zu bekommen, hat man nichts erfahren.
 
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Nein, madig will es Dir niemand machen. Du scheinst Dich aber noch überhaupt nicht weiter mit der Materie beschäftigt zu haben. Du konntest am Anfang noch nicht einmal sagen ob Du GmbH oder UG oder sonstwas bist und ich behaupte jetzt, Du weißt es immer noch nicht. Gehe morgen zu dem Seminar. Zudem wird Dir hier auch keiner eine fundierte Auskunft geben können, da Du eigentlich nur Wischiwaschi schreibst. Bis auf Deine Idee Unternehmer zu werden, ein 25000€ Fahrzeug zu haben, 2000 Eigenkapital und den Wunsch einen Kredit von 10000 Euro zu bekommen, hat man nichts erfahren.

Logischerweise möchte ich meine Geschäftsidee hier nicht rumtrompeten. Und wo habe ich denn geschrieben, dass ich ein 25 000€ habe? (habe ich nämlich nicht). Und mir war schon von Anfang an klar, dass es höchstens eine UG (und keine GmbH) wird, aber irgendwo auf der ersten Seite kam da ja eine Falschinformation, dass man bei der UG dennoch immer mit 25 000€ haftet.
 
Oh das muss ja die riesen Idee sein. Ok nehmen wir das mal Ernst. Dann ist das Wichtigste was du brauchst, das wurde hier schon öfter erwähnt, einen guten Berater in Form eines Steuerberaters oder eines RA. Die können dich beraten was Du genau machen must damit der Gründung Deiner Firma nicht voll in die Hose geht.

Dann einen vernünftigen Businessplan der Hand und Fuss haben muss. Und damit dann zur Bank und hoffen das die mitmachen und dich überhaupt anhören.

Aber ich denke nur mit einem so geringen Eigenkapital sehe ich wenig Chancen.

Frage ist aber immer noch : Warum überhaupt eine GmbH oder UG oder was auch immer gründen und nicht einfach eine Personenfirma gründen.

Erwartest Du so große Umsätze, damit so große Aufträge das die Gefahr sehr groß ist das du dich schützen willst mit der Haftungsbeschränkung.
 
Wenn es euch beruhigt: Mit dem Kredit würde eine Maschine zum Teil finanziert. Die wäre ja eine Sicherheit für die Bank. Was mich interessieren würde ist halt wie groß die Sicherheit für die Bank sein muss. Aber das werde ich wohl erst im Gespräch mit der Bank zweifelsfrei herausfinden :)

Beispiel: Wenn ich 10 000€ Kredit haben möchte, will die Bank dann mindestens mein Auto, das 25 000€ wert ist? Oder reicht denen eine Maschine, die dann vielleicht noch für 7000€ verkauft werden kann und das Restrisiko wird über die Zinsen eingepreist.

Daraus schliesse ich, Dein Fahrzeug ist 25000 Euro wert. Du brauchst auch nicht Deine Idee hier rausposaunen, es wird Dir eben nur keiner genaue Hinweise geben können. Aber ehrlich, wenn Du mit 2000EK und einem 10000 Eurokredit weitaus mehr als 2-5% Rendite einfährst dann werden einige, wie Sineu87 schon erwähnt, mit einsteigen.
 
Ich würde mal sagen scheiss auf die Idee.

Ich habe vor meiner eigenen Gründung als Investment Manager bei einem Venture Capitalist für eCommerce Modelle gearbeitet. Man gewöhnt sich dort relativ schnell ab zu glauben man könne anhand der bloßen Geschäftsidee die Erfolgsaussichten beurteilen. Viele unserer Besten waren völlig "langweilige" und uninnovative Geschäftsmodelle. Z.B. die eine Millionste Website auf der man Reisen buchen konnte. Den Unterschied machen einfach Details...und pures Glück (aka externe Faktoren) aus.
Einer unserer "Stars" war ein Fashion Portal, dass im 5. Jahr nach Gründung 50 Mio. Umsatz bei 10 Mio. Ebitda machte. Ich musste dieses Unternehmen als Junior wirklich bis zum erbrechen analysieren und mein Fazit war am Ende, dass ein exzellenter Leiter der SEM-Abteilung wohl den Unterschied zu den Mitbewerbern ausmachte. Wussten die nur selbst nicht.
Ein andere Beispiel ist Amorelie. Was hättet ihr vor 3 Jahren gesagt wenn jemand zu euch kommt und sagt er gründet einen E-Commerce Shop für Sextoys? Ihr hättet (ich hätte das auch) ihn ausgelacht und gesagt: Da gibt es doch schon tausende die total etabliert sind. Beathe Uhse, Eis.de und so weiter. Alle hoch seriös und mit ausreichend Kapital und Knowledge. Amorelie wurde aber trotzdem ein Riesenerfolg und (laut Gründerszene) bereits an ProSieben geexited. Gab für die Gründer und Investoren sicherlich Gewinne in zweistelliger Millionenhöhe. Die Idee von Facebook war ja z.B. auch nicht neu. Facebook hat aber zu Beginn sehr geschickt Viralität getriggered.

Ich denke es gibt auf der Welt ungefähr einmal in 5 Jahren ein Geschäftsmodell, das so gut ist, dass man bereits bei der (ersten) Gründung mit hoher W'keit sagen kann, dass es explodieren wird. Das letzte war Groupon (allerdings musste man dafür erkennen, dass Groupons wahres Geschäftsmodell die Vergabe/Vermittlung von Krediten mit abartig hohen Zinsen an Local Businesses ist). Davor waren es die Versicherungsvergleicher. Facebook zähle ich definitiv nicht dazu, dass das vermutlich klappt konnte man erst sagen als es begann exponentiell zu wachsen.

Ich glaube ich habe zwischendrin den Faden verloren, deshalb zum Abschluss noch einmal was ich sagen will: Ich denke es gibt eine Reihe von Fehlern, die junge oder schlicht dumme Gründer begehen und die man vorab schon feststellen kann. Bei ernsthaften Gründungen von guten Leuten kann selbst ein guter Investment Manager bezüglich der Erfolgsaussichten nur raten. You just don't know what's going to happen...bei der Auswahl der Investments zählen daher andere Dinge. Schnapsideen von Studenten außerhalb des Trusted Network oder Hohlköpfen werden schon bei der Eingangskontrolle aussortiert. Übrig bleiben immer noch genügend vielversprechende Ansätze, die im Grunde alle funktionieren könnten. Der VC entscheidet sich dann aufgrund von Portfoliosynergien, persönlicher Präferenz oder sonstigen irrationalen Details. Geschäftsmodelle die sich sichtbar abheben gibt es auf der ganzen Welt maximal einmal in 5 Jahren.
 
Na dann schaue ich mal wie es läuft :) Zum Glück ist es weder eine App noch ein Onlineshop lol
 
Habe mal noch ne Frage: Wie kann ich denn herausfinden, ob mein Firmenname schon genutzt wird? Könnte ich z.B. die Lampe GmbH gründen? Wenn ich nicht Lampe mit Nachname heiße?
 
Habe mal noch ne Frage: Wie kann ich denn herausfinden, ob mein Firmenname schon genutzt wird? Könnte ich z.B. die Lampe GmbH gründen? Wenn ich nicht Lampe mit Nachname heiße?

Siehe hierzu §17 ff. HGB und §4 und 5 MarkenG, §12 BGB.

Ist komplex und geht ins Markenrecht mit rein. Wenn du einen Namen auswählst, der noch nicht vergeben ist und der nicht markenrechtlich geschützt ist hast (Markenregister) ist es unproblematisch. Wenn du einen offensichtlich problematischen Namen wählen willst solltest du vorab einen Anwalt konsultieren, sonst gibts ne Abmahnung von der Konkurrenz.
 
Stuhl GmbH?
 
Stuhl GmbH
Bischofsheim a.d.Rhön

:) Okay das gibt es leider schon.
 
Hier sind echt die Experten unterwegs. Danke dafür. Toller Thread!
 
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