Manueller Weissabgleich, wer nutzt ihn?

MacOSY schrieb:
Bei Innenaufnahmen immer.
Als Testfläche nehme ich einfach eine weiß gestrichene Wand.
Bei mir läuft's gleich.
 
ich benutze den manuellen weißabgleich oft, immer in räumen mit kunstlicht ... ab und an auch mal draußen, dann meist um eine blautönung zu erzielen.

weiße, gräuliche flächen findet man immer, wenn nicht, hat man bestimmt irgendwo einen zettel.
 
freedolin schrieb:
?

Ich weiss Du wolltest die Diskussion da nicht haben, aber ich komme jetzt nicht umhin, nachzufragen: was ist in der Nachbearbeitung per RAW-Konverter anders als bei der Umwandlung in der Kamera? Beide arbeiten mit den gleichen Daten (vor dem Weissabgleich).

Ich bin mit diesem Ansatz jedenfalls noch nicht an Grenzen gestossen.

Oder meintest Du damit, dass man eine eventuelle Übersteuerung noch während des Shootings im Histogramm sieht und regulierend eingreifen kann?
Selbst das ginge aber auch nachträglich.

-- Markus


Oh, ich habe absolut nichts gegen Diskussionen, jedenfalls dann nicht, wenn sie ohne ideologische Scheuklappen geführt werden. Wie kann man sonst seinen Horizont erweitern?

Ich denke, das man bei einem vorverlegten manuellen Weissabgleich den Dynamikumfang nur besser ausnutzen kann.
Es kommt vor, das einzelne Farbkanäle schon kräftig übersteuern, während die anderen noch ganz zivil sind.
Im normalen Histogramm sieht man davon nichts, wohl aber in den einzelnen Kanälen.

Ist so ähnlich wie das Clipping bei Musik.
 
Schattenmantel schrieb:
Wenn man in RAW fotografiert spielt es theoretisch eigentlich keine Rolle ob man den WB gemacht hat oder nicht. < > Sprich die WB Einstellung der Kamera werden als Metadaten an das RAW File angehängt und der Konverter am Mac nutzt diese für seine Anfangseinstellung..


So war auch meine Vermutung.
 
Bramix schrieb:
Oh, ich habe absolut nichts gegen Diskussionen, jedenfalls dann nicht, wenn sie ohne ideologische Scheuklappen geführt werden. Wie kann man sonst seinen Horizont erweitern?

Ich denke, das man bei einem vorverlegten manuellen Weissabgleich den Dynamikumfang nur besser ausnutzen kann.


PERFEKT.
 
@Bramix
Was ich mir einfach nicht ganz vorstellen kann was für ein Einfluss ein manueller WB auf das RAW Bild hat.
RAW = Roh
Ich hab das bisher immer so verstanden das dies die effektiven Sensordaten sind ohne das irgendetwas dran gemacht wurde von der Kamera. Dann dürfte auch ein manueller WB keinen Einfluss auf diese Daten haben.
Einzig das man später am Mac einen genaueren Weisspunkt findet wenn dieser manuell beim fotografieren gesetzt wurde, seh ich keinen Vorteil solange man mit RAW arbeitet..

Wenn mir allerdings eine Farbe mal ausbricht (vorallem an Konzerten passiert das extrem oft wenn du z.B. nur noch rotes Licht bekommst) dann nutze ich entweder den Farbmixer um dies zu reduzieren oder ich ändere das Bild im extremfall in s/w ..

Fraglich für mich bleibt da, ändert sich die Belichtungszeit aufgrund des WB? Weil IMO müsste doch auch das übersteuern einer Farbe gleichkommt mit dem Überbelichten oder nicht?
 
Bramix schrieb:
Ich denke, das man bei einem vorverlegten manuellen Weissabgleich den Dynamikumfang nur besser ausnutzen kann.

Eben genau das wage ich zu bezweifeln (ganz unideologisch ;-)

Die Einarbeitung des Weissabgleiches wird sowohl in der Kamera als auch im RAW-File nach dem Auslesen des Sensors durchgeführt. Es ist in beiden Fällen der gleiche Arbeitsschritt, der einen Parameter auf die Daten anwendet. Dabei ist es unerheblich, wann der Parameter gesetzt wurde (vor der Aufnahme an der Kamera oder nach der Aufnahme in Software), die Anwendung des Parameters findet in jedem Fall erst nach der Aufnahme statt.

-- Markus
 
Schattenmantel schrieb:
Weil IMO müsste doch auch das übersteuern einer Farbe gleichkommt mit dem Überbelichten oder nicht?

Nicht zwangsweise, die meisten Kameras sind bei der Belichtungsmessung farbenblind (Nikon ausgenommen), und ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob alle Farben des Spektrums zu gleichen Teilen an der Belichtungsmessung teilhaben.

Aber selbst dann, wenn diese Überbelichtung von der Kamera registriert wird, heisst das ja nicht, dass das ganze Bild überbelichtet ist. Die Kamera versucht mehr oder weniger auf 18% grau zu belichten, das geht oft nur, wenn stellenweise auch Über- oder Unterbelichtungen zugelassen werden (bei Konzerten dürfte das eher die Regel als die Ausnahme sein).

-- Markus
 
@ freedolin:

Ich glaube, etwas Wichtiges nicht geschrieben zu haben, weil es für mich klar war: Wenn ich einen Weißabgleich manuell durchführe, nehme ich zur Aufnahme kein RAW, sondern Tiff mit Kameraprofil.

Sonst macht die ganze Diskussion natürlich keinen Sinn.
 
rpoussin schrieb:
Wenn ich einen Weißabgleich manuell durchführe, nehme ich zur Aufnahme kein RAW, sondern Tiff mit Kameraprofil.

Sonst macht die ganze Diskussion natürlich keinen Sinn.

Das sind natürlich in der Tat zwei verschiedene Dinge, richtig. Bei TIFF gilt das gleiche wie bei JPG, da sollte man sich tunlichst vorher über den Weissabgleich Gedanken machen.

-- Markus
 
freedolin schrieb:
Nicht zwangsweise, die meisten Kameras sind bei der Belichtungsmessung farbenblind (Nikon ausgenommen), und ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob alle Farben des Spektrums zu gleichen Teilen an der Belichtungsmessung teilhaben?

Siehe auch #17, daher habe ich mich hier auch beteiligt.
 
@freedolin
Nun dann stellt sich mir aber die Frage ob die WB dann einen Einfluss auf die Belichtungsmessung hat und vorallem wie die Belichtung gemessen wird..

Ich mein ein Sensor zeichnet sowieso nur Helligkeitswerte auf und das halt in seinen Farbfilterschichten. Komme noch nicht so ganz in den Zusammenhang und den Einfluss auf die Überbelichtung von einzelnen Bildbereichen..
 
Zu #17:

rpoussin schrieb:
Mit einem Weißabgleich teile ich der Kamera mit, wie das Lichtspektrum aufgebaut ist und wie die Lichtenergien verteilt sind.

Mit dem Weissabgleich teilst Du der Kamera nur eine Farbtemperatur mit. Wie das Lichtspektrum in der Aufnahme dann tatsächlich aussieht, weiss die Kamera bis zur Belichtung trotzdem nicht.

Daher kann auch die Belichtungsmessung nicht unbedingt etwas mit dem Weissabgleich anfangen.

Das schreibe ich jetzt aber ausdrücklich als Canon-User, ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie Nikons Matrix-Messung genau arbeitet, es kann natürlich sein, dass hier der Weissabgleich einfliesst. Würde zumindest sehr viel Sinn machen, da gebe ich Dir Recht.

-- Markus
 
Schattenmantel schrieb:
@freedolin
Nun dann stellt sich mir aber die Frage ob die WB dann einen Einfluss auf die Belichtungsmessung hat und vorallem wie die Belichtung gemessen wird..

Für die Belichtungsmessung gibt's einen eigenen Sensor, der üblicherweise im Strahlengang des Suchersystems liegt. Dieser ist meist in mehrere Segmente aufgeteilt und kann das Bild daher grob unterteilen ... aber wirklich nur grob.

Und hier wird nichts anderes als Helligkeit gemessen, soweit ich weiss sind diese Sensoren üblicherweise nicht auf besondere Empfindlichkeit für eine bestimmte Farbe getrimmt (eher im Gegenteil), ganz im Gegensatz zu den einzelnen Bildpunkten im CMOS/CCD.

-- Markus
 
Hmm dann dürfte aber ein manueller WB auch keinen Einfluss auf die Belichtungsmessung haben und damit auch das Übersteuern eine Farbe nicht verhindern können..
 
Schattenmantel schrieb:
Hmm dann dürfte aber ein manueller WB auch keinen Einfluss auf die Belichtungsmessung haben und damit auch das Übersteuern eine Farbe nicht verhindern können..

Richtig. Sag' ich doch :D

-- Markus
 
Wenn ich der Kamera mitteile, daß ich eine Heißlichtumgebung mit ~3000K habe, bekomme ich eine genauere Belichtung und ein harmonischeres Histogramm bis in die Ecken, als wenn ich der Kamera etwas Falsches mitteile (Daylight, Auto)
 
rpoussin schrieb:
Wenn ich der Kamera mitteile, daß ich eine Heißlichtumgebung mit ~3000K habe, bekomme ich eine genauere Belichtung und ein harmonischeres Histogramm bis in die Ecken, als wenn ich der Kamera etwas Falsches mitteile (Daylight, Auto)

Du willst mir doch jetzt wohl nicht mein wunderschönes Gedankenmodell mit Fakten zum Einsturz bringen wollen, oder? ;)

Also, im Ernst: was für eine Kamera ist das denn?

Wäre wahrscheinlich mal einen Versuch wert, eine Aufnahme einmal mit korrektem WB aufzunehmen und einmal mit falschem, nachträglich korrigierten WB, um zu sehen, ob da im Endergebnis das gleiche Histogramm rauskommt.

-- Markus
 
Ich werd mal ausprobieren ob sich bei der Belichtungs etwas ändert wenn ich die Farbtemperatur in der Kamera verstelle.. ;)
Bin schonmal gespannt drauf!
 
Also, meine Versuche (Nikon D100) haben diese Ergebnisse erbracht. Ich muß aber auch dazu sagen, ich fotografiere seit über 40 Jahren, und die Licht- und Temperaturmessung haben meistens dazugehört.

nicht@RAW: Wenn mit der falschen Farbtemperatur aufgenommen wird, sind die Histogrammanteile der einzelnen Farben falsch gewichtet und verteilt.

@RAW: wieweit sich das hier kompensieren läßt, weiß ich nicht.
 
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